Heidschnuckenvliese

Hölzer, Kleber, etc.
Cerid
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 66
Registriert: 24.09.2005, 12:25

Beitrag von Cerid » 01.09.2006, 12:41

Das Verfilzen von Wolle beruht ja darauf, dass sich die "Schuppen" der einzelnen Haare durch das warme Wasser m. Seife aufrichten und sich mit den Schuppen der benachbarten Haare verhakeln.


Richtig erklärt :D
Nur ich muss noch sagen, daß es auch ohne Seife geht. Die kirgisischen Filzer machen das nur mit heißem Wasser - Seife ist dort ein Luxusartikel. Seife beschleunigt halt eben den Filzvorgang, weil das Wasser besser in die Wolle eindringen kann.
Und zuviel Seife verhindert das Filzen dann wieder - weil die Wollhaare dann auseinanderrutschen, statt sich zu "verkletten".
Ich sag das nur, weil ich in Kursen immer wieder und wieder gefragt werde, warum Seife und warum nur Olivenseife geht... es geht natürlich JEDE Seife. Aber Olivenseife ist am Besten für die Hände.

Benutzeravatar
dietze
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 300
Registriert: 06.08.2003, 23:46

RE:

Beitrag von dietze » 01.09.2006, 15:01

Original geschrieben von Cerid

Nur ich muss noch sagen, daß es auch ohne Seife geht. Die kirgisischen Filzer machen das nur mit heißem Wasser - Seife ist dort ein Luxusartikel.


Danke! Das hab ich mich schon immer gefragt, und noch keine Filzerin konnte mir bisher eine Antwort geben auf die Frage, wie man in Zeiten, als es noch keine Seife [und keine Noppenfolien oder Bambusrollos ;-) ]gab, gefilzt hat.
Wieder was gelernt!
______________________________________
- Bin ein Bär von geringem Verstand
und denke große Dinge über gar nichts ...
______________________________________

thorstain
Full Member
Full Member
Beiträge: 199
Registriert: 18.05.2006, 16:24

RE: RE:

Beitrag von thorstain » 01.09.2006, 15:32

Original geschrieben von dietze
Zeiten, als es noch keine Seife [und keine Noppenfolien oder Bambusrollos ;-) ]gab, gefilzt hat.

Seife kann auch durch andere Stoffe ersetzt werden, die ähnliche Eigenschaften entwickeln (z.B. Seifenkraut).
Das ur-ur-alte Basisrezept von Seife ist im Prinzip, daß man Asche in kochendem Wasser auslaugt und dann mit Öl eine Emulsion herstellt und diese eindickt. Asche sollte man eigentlich (fast) überall in Hülle und Fülle zur Verfügung haben - heißes Wasser brauchst Du sowieso - und Öl... das Lanolin der Wolle sollte da auch gute Dienste leisten. Wäre doch mal ein Experiment wert (die Asche müßteman aber evtl. vor dem Filzen aus dem Wasser abschöpfen).

Bambusrollen etc. kannst Du durch Binsengeflecht oder ähnliche Grasmatten ersetzen.

Cerid
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 66
Registriert: 24.09.2005, 12:25

Beitrag von Cerid » 02.09.2006, 11:23

Urin = alkalische Walkflüssigkeit
Wie gut, daß wir heute Seife im Überfluss haben :D

Lord Bane
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 434
Registriert: 27.06.2006, 17:10

Beitrag von Lord Bane » 02.09.2006, 13:21

Nimmst du Pottasche und ein pflanzliches Öl (Kokosnussöl zum Beispiel) und du erhälst nach Erhitzen (am schnellsten mit ner Brennerflamme) eine Pampe und Wasser. Wenn du das Wasser absiebst und den Rest trocknen lässt, hast du Seife. Wenn einer Kinder hat von euch im Alter zwischen 13 und 19 Jahren, der kann sie oder ihn doch zum Chemielehrer schicken und eine exakte "Kochanleitung" verlangen (wird nämlich auch gemacht, zuletzt in der 13. Klasse).
Ich bin Star Wars Fan. Der Name "Lord Bane" leitet sich von einem Lord der Sith ab, n?mich von "Darth Bane". Dieser F?hrte das "immer nur 1Meister-1Sch?ler-System" ein bei den Sith.

Antworten

Zurück zu „Materialien“