Ist Wacholder geeignet?

Hölzer, Kleber, etc.
Antworten
Tini
Newbie
Newbie
Beiträge: 8
Registriert: 04.06.2005, 21:15

Ist Wacholder geeignet?

Beitrag von Tini » 28.08.2006, 01:21

Hallo,
bei mir im Garten wächst ein Wacholder, der schon länger stört.
Weiß jemand von euch, ob sich Wacholder als Bogenholz eignet?
Viele Grüße,
Tini

Degen
Full Member
Full Member
Beiträge: 105
Registriert: 20.09.2004, 14:37

Beitrag von Degen » 28.08.2006, 08:21

Wachholder ist zum Teil sehr gut geeignet.
Die besten Ergebnisse haben einige Bogenbauer mit sehnenbelgtem Wachholder. Aber auch viele Indianer an der Westküste haben Wachholder benutzt (Modoc, Klamath, Wintu...).
Ich hab selbst ein Stückchen Wachholder im Keller stehen, welches ich im Winter zu nem Bogen machen möchte :D .
Degen
Ich finde nicht, dass J?ger verr?ckt sind, ich finde eher, dass die Leute verr?ckt sind, die nicht kapieren, woher ihr Fleisch kommt, die Leute, die glauben, alles kommt direkt aus dem Supermarkt. (James Hetfield)

Benutzeravatar
Peter O. Stecher
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2358
Registriert: 21.03.2005, 09:16

Beitrag von Peter O. Stecher » 28.08.2006, 09:53

ISHI`s Bögen waren aus Wacholder (Bergwacholder?)

Nachzulesen in "Hunting with the Bow and Arrow", Saxton Pope und in "Yahi Archery" auch von Pope.
https://classic-archer.com/

Benutzeravatar
Snake-Jo
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 8691
Registriert: 10.10.2003, 11:05

Beitrag von Snake-Jo » 28.08.2006, 14:01

@Tini und Degen: Ja, Wacholder soll sehr gut geeignet sein, sagen hier alle, aber keiner hat es ausprobiert. 8-)
Wacholder ist leicht, dicht und sehr reaktionschnell; für den Bogenbau gut geeignet. Das Holz selbst ist oft durch die vielen Äste, Verwachsungen und vor allen Dingen Drehwuchs schwierig in Bogenform zu bringen, bzw. man muss lange nach einem geeigneten Stück suchen. Ich empfehle, zuerst einen halbpyramidalen Selfbow zu bauen. Ein Sehnenbacking ist u.U. bei einem sehr breiten Bogen (60-70 mm) nicht notwendig.
Ich baue gerade an einem zweiten, der erste entspricht einem halbpyramidalen Design.

Tini
Newbie
Newbie
Beiträge: 8
Registriert: 04.06.2005, 21:15

Beitrag von Tini » 28.08.2006, 16:30

Sollte man zum Trocknen die Rinde abmachen oder dranlassen?
Und sollte man das Holz noch ganz lassen oder schon zerlegen?

Vielen Dank für die Antworten! :-)

Benutzeravatar
arcus
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1879
Registriert: 26.02.2004, 22:33

Wacholder....

Beitrag von arcus » 28.08.2006, 18:14

ist deffinititiv genausowenig zum Bogenbau geeignet, wie Holunder !

Mach den baum um, säg ihn ihn 180er stücke und schick ihn mir !!!!!!!!

:D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D


Rolf

Nee, Scherz beiseite:

Ich hab schon Bögen aus Wacholder gesehen, da ist sogar mir die Spucke weggeblieben.
Verlange von niemenden etwas, was Du nicht selbst bereit bist zu geben

Degen
Full Member
Full Member
Beiträge: 105
Registriert: 20.09.2004, 14:37

nich immer Elb, oder so...

Beitrag von Degen » 28.08.2006, 20:33

...mach doch ein schönen kurzen sehnenbelegten Indianer oder so einen russischen Reiterbogen mit Birke druf und nem Sehnenbacking.
Aber wenn du mehr auf längere Bögen stehst, dann nur zu...
Degen
Ich finde nicht, dass J?ger verr?ckt sind, ich finde eher, dass die Leute verr?ckt sind, die nicht kapieren, woher ihr Fleisch kommt, die Leute, die glauben, alles kommt direkt aus dem Supermarkt. (James Hetfield)

Benutzeravatar
Snake-Jo
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 8691
Registriert: 10.10.2003, 11:05

Beitrag von Snake-Jo » 29.08.2006, 12:08

@Tini: Rinde kannst du dran lassen oder auch den Stamm gleich zerlegen und dann die Viertelscheiter antrocknen lassen und weiter zu Staves sägen.
Nach meinen Erfahrungen wird Wacholder kaum von Schädlingen befallen und neigt auch nicht so leicht zum Reissen oder Verwinden beim Trocknen. Also alles ideale Voraussetzungen für einen guten Start zum Bogenbau!
Viel Erfolg! :-)

Eldoro
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 629
Registriert: 08.01.2006, 16:55

Beitrag von Eldoro » 29.08.2006, 20:29

Ich weiß nicht ob ich da ein Wacholderergattert habe, aber die Rinde sieht sehr ähnlich aus, es leicht zuspalten, aber der spalt läuft ein bischen schnellerraus aus bei anderen Hölzern, ist riecht sehr gut ( irgendwie nach zitrone ? ), ist sehr weich, hat guten spätholz anteil und ist gelblich , hat ohne Versieglung keine Trocknungsrissen und auch kein Schädlingen obwhol das ding draußen lagert .
ich kann zwei 60 cm lange stücke ergattern , ohne große Äste, sind halt nur 2 zwei kleine Knoten drinnen ......
allerdings weiß ich nicht ob zypresse , zeder oder wacholder oder ob es irgendwas anderes ist !

Wie breit muss den ein Sehnenbelgter bogen werden ?
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......

Degen
Full Member
Full Member
Beiträge: 105
Registriert: 20.09.2004, 14:37

@ Eldoro

Beitrag von Degen » 29.08.2006, 21:37

Es gibt verschiedene Wacholderarten, sehen alle ein klein wenig verschieden aus:juniperus communis, jun. chinensis, jun. virginiana...
Auch aus Zeder und Thuja wurden sehnenbelgte Indianer gebaut,...du hast doch die TBB1, oder? Schau mal in's Kapitel über die westlichen Indianer nach, da gibt es breiten von fast 4cm (auch 2.5cm, aber sehr kurz und aus Eibe, etc.) bis zu über 7cm (Hupa, Karok, Yurok,...).
Ich selbst werkel an nem sehnenbelegten Modoc herum.
Degen
Ich finde nicht, dass J?ger verr?ckt sind, ich finde eher, dass die Leute verr?ckt sind, die nicht kapieren, woher ihr Fleisch kommt, die Leute, die glauben, alles kommt direkt aus dem Supermarkt. (James Hetfield)

Antworten

Zurück zu „Materialien“