Baumhasel? Was ist das?

Hölzer, Kleber, etc.
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watzmann
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Baumhasel? Was ist das?

Beitrag von watzmann » 12.10.2006, 21:10

Hi folks,

ich konnte gerade etwas Holz abstauben. Ich bin mir recht sicher, dass ich Hainbuche und Baumhasel (so wird es auf meiner bevorzugten Baumbestimmungsseite im Netz genannt) erwischt habe.

Zu Hainbuche konnte ich schon eine Menge im Forum finden (und freue mich gerade, dass ich was bekommen habe). Aber zu Baumhasel find ich nichts. Kann jemand was zu dem Holz sagen? Taugt das?

Und Berg- sowie Spitzahorn scheint auch dabei zu sein. Ahorn hatte ich schon in der Mache, aber das war gekauft. Daher: gibt es Unterschiede zwischen den Ahornsorten?

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captainplanet
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Beitrag von captainplanet » 19.01.2007, 19:57

Nachdem die Baumhasel in die selbe Gattung wie die gewöhnliche Haselnuß fällt, würde ich sagen daß Du durchaus reele Chancen hast daraus einen brauchbaren Bogen zu machen. ist aber reine Vermutung. Denn das Beispiel der Roteiche lehrt uns daß gemeinsame Gattungszugehörigkeit nicht immer auf vergleichbare bogenbautechnische Eigenschaften schließen läßt. Das dürfte aber eine Ausnahme sein.

Wenn es bogenbautechnisch Unterschiede gibt zwischen den Ahornsorten dann sind sie nicht so gravierend daß Du Dir desghalb Gedanken machen müßtest würde ich sagen. Ich will ja den Experten nicht vorgreifen, aber nachdem sie schon drei Monate geschwiegen haben tu ich trotzdem...
:D
Bester Rindengrapscher von FC!!!

Kadano
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Beitrag von Kadano » 19.01.2007, 20:23

Ich schließe mich captainplanet an, ich habe Baumhasel zwar noch nicht verwendet, vermute aber, dass es vielleicht etwas besser als Haselnuss ist, und außerdem haltbarer. Ist aber nur eine Vermutung. Probier's einfach aus, passieren kann nichts, und außerdem sind wir danach alle gescheiter :-)

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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo » 20.01.2007, 11:33

Die Baumhasel Corylus colurna gehört wie unsere heimische Haselnuss zu den Birkengewächsen, stammt aus Süstosteuropa und Kleinasien und wird bis 15 m hoch. Das Kernholz ist hellrot, daher wohl nicht zu verwechseln.
Ausprobieren, bin gespannt, kenn ich noch nicht!
:-)

Kadano
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Beitrag von Kadano » 20.01.2007, 11:58

Kleine Anmerkung: einer aus meiner Klasse hat im Garten eine 40 Meter hohe Baumhasel stehen, wahrscheinlich aber eher Ausnahme :D
(Ist aber unter Naturschutz :-( )

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Snake-Jo
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glaub ich beides nicht

Beitrag von Snake-Jo » 21.01.2007, 13:32

Kleine Anmerkung: Kadano, weißt Du was 40 m sind?
Uralte Eichen erreichen manchmal 45 m. Das sind dann aber wirkliche Riesen in der heimischen Baumwelt.

Der Baum steht bestimmt nicht unter Naturschutz, sondern ist gemäß Baumschutz-Satzung geschützt.

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acker
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Re: Baumhasel? Was ist das?

Beitrag von acker » 05.10.2008, 22:44

Hallo,
Gibt es neue Bogenbau relevante Erkenntnisse zu dem Baumhasel?

Trifft es zu, das der gemeine Hasel ab einem gewissen Alter / Stammdurchmesser zum Bogenbau unbrauchbar wird, oder ist das nur ein Märchen ?

Gruß Acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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skerm
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Re: Baumhasel? Was ist das?

Beitrag von skerm » 06.10.2008, 08:17

Aha, interessant, das ist ja ein Zufall, daß du den thread ausgräbst, acker. Ich habe vor einem halben Jahr oder so (Sturm Paula) ein umgeworfenes Haselnusstämchen aufgesammelt. Ich habe es vor kurzem aufgesägt und festgestellt, daß es ihnen rötlich ist. Das geht etwas in Richtung tonfarben. Ich habe mich darüber schon gewundert, weil ich gedacht habe, Haselnuss sollte weiß sein bzw. bleiben. Könnte gut Baumhasel sein. Auf jeden Fall gefällt es mir sehr gut. Wenn ich nur einen Dickenhobel hätte, da würde eine schöne Mittelschicht für Laminatbögen draus werden.

Daniel

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Ravenheart
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Re: Baumhasel? Was ist das?

Beitrag von Ravenheart » 06.10.2008, 10:27

Also um die Frage aus EIGERNER Erfahrung zu beantworten, müsste ja jemand (>statistisch signifikant!) eine größere Anzahl Haselstämmchen

a) bis 8 cm
b) über 8 cm

jeweils vom identischen Busch, zur selben Zeit geschlagen, parallel getrocknet und vergleichend verarbeitet haben.

Da das ein ZIEMLICH erheblicher Aufklapp wäre, wird wohl niemand wirklich GESICHERTE Allgemeinaussagen treffen können!

SO ist das aber im Bogenbau häufig! Viele "Merkregeln" sind nicht durch "wissenschaftliche Versuchsreihen" entstanden, sondern durch kommunikativen Austausch!

Einer hatte mal einen Hasel von 12 cm, aber der war spröde. Ein Anderer hört das, und sagt "hatte ich auch mal, ich nehm' seit dem nur noch bis 8 cm" und PENG steht die Theorie schon mal.

Dann fehlen nur noch 1 oder 2 die das ebenfalls bestätigen, und schon wird es zum Merksatz.

Das ist normal - und auch GUT SO! Auf genau diese Art und Weise hat die Menschheit nämlich die letzten 100.000 Jahre ganz gut überlebt....

Allerdings, das gestehe ich ein: >mussten darum auch Generationen von Kindern Unmengen von Spinat in sich reinwürgen...,
;D
oder auf's Thema bezogen: >haben wir Robinien-Splint immer weggeschnitten, auch wenn er eigentlich die besseren Ringe hatte!
Bis da dieser "freche" Snake-Jo kommt, und das mal per Biegetest prüft, und der Rabenketzer gleich nen Splintbogen baut, u.s.w...

Will sagen (Fazit):

"Merkregeln" die nach o.a. Schema entstehen, sind gut und wichtig. Oft helfen sie bei Entscheidungen, und meistens führen sie nicht komplett in die Irre, sondern weisen einen funktionierenden Weg!
(Nur aus Kernholz gebaut gelingt ein Robinienbogen ja!)

DOGMEN sind sie aber natürlich nicht, und eine Überprüfung ist nie verkehrt.
Man sollte allerdings "ergebnisoffen" sein. Wer ZU sehr da drauf aus ist, die Regel zu widerlegen, läuft Gefahr, sich selber zu betrügen und die Ergebnisse einseitig zu interpretieren.

Aber die Prüfung und die Diskusiion darum -  genau das gibt einem Fachforum ja seinen Sinn!!

Rabe

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acker
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Re: Baumhasel? Was ist das?

Beitrag von acker » 06.10.2008, 12:02

Hallo,

Hm, also ausprobieren.
Wenn der Stamm nicht so verdammt unzugänglich liegen würde...aber, er wird so um die 15cm stark sein im Mittel und 2 gute 2m längen hergeben- wenn er nicht schon faul in der Mitte ist.

Gruß Acker
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