einh. holzarten für hohe zugwichte (nebst eibe)?

Hölzer, Kleber, etc.
moonbow
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einh. holzarten für hohe zugwichte (nebst eibe)?

Beitrag von moonbow » 17.07.2009, 13:49

frage an die holzexperten (und expertinnen, natürlich!):

mich würde interessieren, welche einheimischen holzarten (nebst feinjähriger eibe) für hohe zugewichte bei flachbogen zu empfehlen sind?

am liebsten wäre mir eine rangliste der geeignetsten (geringer frühholzanteil und möglichst optimale ringbreite vorausgesetzt).

oder lassen die unterschiedlichen qualitäten innerhalb einer holzart eine solche aussage nicht zu?

gibt es irgendwo eine liste, die aussagt, welches holz erfahrungsgemäss welches zugwicht zulässt, ohne dass man überbreit bauen (d.h. für mich unter 5 cm breite) und an die absolute belastungsgrenze des holzes muss?

oder kann man sich einfach an die holzdichte halten (was ich mir nicht vorstellen kann, wäre doch zu einfach, um wahr sein zu können...!?)?

mit dank im voraus

und einem gruss


moonbow

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acker
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Re: einh. holzarten für hohe zugwichte (nebst eibe)?

Beitrag von acker » 17.07.2009, 14:38

Hallo,

Druckstabile einheimische Hölzer sind :
Pflaume , Schlehe, Weissdorn, Hollunder, Hainbuche , Kirsche mit abstrichen, Hopfenbuche, Kornellkirsche, ....


Eine solche Liste gibt es in der Tat, TB 4

Es kommt halt im großen und ganzen auf das Design an ,
Passt das Design dann klappts auch mit dem Zuggewicht.
Es gibt ja auch Eschenelbs jenseits der 100# Marke.

Im Prinzip gibt Dir das gewachsene Holz die Form vor und nicht Du dem Holz...zumindest solange wie wir über selfbows reden.

Gruß acker
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Re: einh. holzarten für hohe zugwichte (nebst eibe)?

Beitrag von moonbow » 18.07.2009, 14:47

@acker: danke für die antwort!

leider sind  bei uns pflaume, schlehe, weissdorn und hopfenbuche in bogentauglichem format selten zu finden.
die hainbuche sehe ich nur als bauch, da ich ihrer zugstärke bei höheren zuggewichten (ab 50#) nicht traue, kirsche ebenso.
holunder ist oft zu dünn oder dann bereits versprödet.

ich suche ein leicht erhältliches holz (vielleicht am ehsten ahorn?), das nicht verspleisst werden muss (mache ich nur in ausnahmefällen bei kostbarkeiten), um damit flachbogen um die 70-90# bauen zu können, die noch etwas reserve haben, ohne allzu überdimensioniert zu sein.

schade, dass die herren, die damals die robinie (deren anfälligkeit bezüglich äste und stauchrisse mir ein graus ist) eingeführt haben, nicht auch hickory und osage mitgebracht haben...

diese liste in der tbb4 - kannst du mir angeben, wo sie zu finden ist?
oder meinst du das kapitel `bogenholz` mit der auflistung der dichten?

mit gruss

moonbow

ach ja, das design: mir schwebt etwas in der art des andmanen-holmegaard-bogens vor (TBB4, 160)
Zuletzt geändert von moonbow am 18.07.2009, 15:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: einh. holzarten für hohe zugwichte (nebst eibe)?

Beitrag von Selfbower » 18.07.2009, 17:09

.... hallo...

ich weis eig total ot ... aber... was ist TTB???

ich will deshalb jetzt keinen neuen thread aufmachen... ^^




... um doch etwas it  zu bleiben....  vl sowas wie eiche... oer roteiche?  :/ ?


.... würde mir so spontan einfallen...

LG. Selfbower

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Re: einh. holzarten für hohe zugwichte (nebst eibe)?

Beitrag von acker » 18.07.2009, 17:30

Tbb4 = Die Bibel des Traditionellen Bogenbau Band 4

Exakt das Kapitel Bogenholz meine ich.

Gruß acker
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Re: einh. holzarten für hohe zugwichte (nebst eibe)?

Beitrag von Selfbower » 18.07.2009, 17:39

thx ;)


LG. Selfbower

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Re: einh. holzarten für hohe zugwichte (nebst eibe)?

Beitrag von Squid (✝) » 18.07.2009, 18:03

Hainbuche bitte nur mit Backing!
Osage ist noch so ein "Wunderholz". Das ist zwar nicht so richtig einheimisch, wächst aber auch in Ungarn.... das is ja auch soooo weit weg nich.
Ulme geht auch gut.
Ahorn halte ich für Mist! Das ist aber nur eine persönliche Abneigung aus schlechten Erfahrungen...
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 19.07.2009, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: einh. holzarten für hohe zugwichte (nebst eibe)?

Beitrag von tomtux » 18.07.2009, 18:16

bei 90# und max. 50mm breite: robinie, ausgesucht dichte ulme, robinie wäre meine erste wahl.
ahorn hält bei der breite 90# erst ab sehr unkomfortablen längen aus.

und hickory geht mit den randbedingungen sicher nicht.

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Re: einh. holzarten für hohe zugwichte (nebst eibe)?

Beitrag von Steilpassfaenger » 18.07.2009, 19:56

Hey moonbow!

Das mit dem starken Flachbogen ging mir auch schon mal durch den Kopf.
Hab mir dann aus Bergahorn einen 65 pfünder gebaut, aber mit Rohhautbacking, hat sehr wenig Set bei einer Länge von 66 Zoll.
Für einen Selfbow über 70 Pfund und unter 180 cm würde ich folgende Rangliste aufstellen.

1. Osage (ich weiß, ist nicht heimisch)
2. Ulme
3. Hainbuche

So eine Frage nebenbei, ziehst du die 70 oder 90 Pfund auch? Hab einen 80 Pründer daheim, der nicht viel geschossen wird, weil ich einfach einen 4 Stunden Parkour damit nicht durchhalte.
Es ist zwar möglich einen so starken Bogen zu bauen, aber ob er dann auch so leistungsfähig ist wie ein schwächerer ist dann einen andere Frage. Aus eigener Erfahrung baut man dann die Tips zu breit, der Bogen hat massig Handschock, man braucht schwerere Pfeile und die erhoffte Pfeilgeschwindigkeit ist futsch.

Schönen Gruß
Matthias
Waldviertel

Bogenede

Re: einh. holzarten für hohe zugwichte (nebst eibe)?

Beitrag von Bogenede » 19.07.2009, 11:02

Ich habe schon Robinienbögen mit 75 lbs gebaut ohne grosse Probleme. Ausser dass ich Hilfe brauchte zum Aufspannen und Einschiessen.

Woher nehmen ? Frag mal bei Strassenbaumeistereien nach. Dort gibts die für umme.

Aber woher nimmst Du Ahorn ? Das gibts bei uns nur in der Südpfalz, nicht um Kaiserslautern und dahin habe ich keine "Vitamine".

Aber für Robinie ( Scheinakazie ) habe ich welche, deshalb habe ich in der Garage noch für min. 4 Jahre Bogenbau.

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Re: einh. holzarten für hohe zugwichte (nebst eibe)?

Beitrag von moonbow » 19.07.2009, 17:27

@acker: ist ein interessantes kapitel, find ich, doch bez. belastbarkeitgrenze, zug- und druckfestigkeit sind mir die angaben teilweise zu dürftig. aber was möchte man nicht alles...?!?

@squid: ungarn bedeutet versand und damit kohle...
aber mit ulme bin ich im begriff, einen versuch zu machen.

@tomtux & spinewert: robinie? demnach habt ihr keine schlechten erfahrungen mit stauchrissen? breit und flacher bauch?

@steilpassfänger: hast du starke hainbuchen-selfbows ohne backing gebaut, die langlebig sind?

ob ich die 70-90# ziehe? gute frage! :D
meine zuggewichtsangaben sind schätzungen, da ich nie messe, aber es wird in etwa schon hinkommen. turniere und parkours hab ich bisher keine absolviert.
meine bisherigen bogen waren in etwa zwischen 40-60#.
aber ich bin schon ein eher kräftiger hund und möchte einfach mal einen bogen bauen und schiessen (muss ja nicht gleich 4 stunden lang sein), den ich mit meiner ganzen kraft noch sicher halten kann, ohne dass mein vergnügen durch allzu starke befürchtungen getrübt wird, dass mir die arbeit von 30 stunden aufwärts (mache alles von hand) gleich um die ohren fliegt.
hinzu kommt, dass ich den `wumms` mag.
und ich muss ja dann nicht gleich einen ganzen pfeilsatz dafür machen, ausser es sollte sich für mich bewähren mit diesen höheren zugewichten.
tips und pfeilgewicht müssten dann schon nahe der grenze sein, was natürlich das risiko wieder erhöht, aber ich traue mir zu, diese balance zu finden (wenn auch vielleicht nicht gleich beim ersten versuch).

@spinewert: ahorn gibts bei uns (bern/schweiz) nebst esche wohl am häufigsten in bogentauglichen formen, robinie ist auch häufig, doch hatte ich bisher meine vorbehalte (ausmass der äste sind in der borke schwer zu erkennen, stauchrisse, giftigkeit, bricht leicht bei ästen, holz oft rissig), ausser vom schreiner, da kauft man die katz im halbtransparenten sack...

dank an alle  :)

und gruss

moonbow

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Re: einh. holzarten für hohe zugwichte (nebst eibe)?

Beitrag von gian-luca » 19.07.2009, 21:52

hallo moonbow (dänu?),

ich habe im bremer letzten winter esche gefunden, mit der man problemlos 100 pfünd flachbögen bauen könnte :-) dicht, dicke ringe, kaum frühwuchs.
nach meinen erfahrungen macht das auch gute robinie mit und dichtes hickory ebenfalls.
ich habe wenig erfahrung mit ahorn, aber ich könnte mir vorstellen, dass wenn esche das mitmachen kann, dann wahrscheinlich auch guter ahorn...

gruss,
gianni

moonbow
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Re: einh. holzarten für hohe zugwichte (nebst eibe)?

Beitrag von moonbow » 19.07.2009, 23:13

ja, gianni, ich bin`s...

klingt gut, diese esche!  :D

werd mich bei dir melden (möchte von dir ja gerne auch noch einen hickory-flachbogen-stave, wenn möglich aus kernholz).

danke und bis bald

dänu

Bogenede

Re: einh. holzarten für hohe zugwichte (nebst eibe)?

Beitrag von Bogenede » 20.07.2009, 09:52

@ moonbow

>>>>>>den ich mit meiner ganzen kraft noch sicher halten kann ?

Ein Selfbow wird nicht GEHALTEN !!!!!! Knack !! sondern ausgezogen und geschossen---- FLIESSENDE Bewegung.

>>>>>breit und flacher bauch?

Max. Breite 45 mm bei 2,20 m Länge, Kanten gerundet

>>>>>ausmass der äste sind in der borke schwer zu erkennen / holz oft rissig

Bei einem Stamm von 40 cm Durchmesser gibts keine Äste auf den ersten 4-5 Metern die man nicht umgehen kann oder einarbeiten.
Wenn das Kernholz rissig ist wurde es falsch getrocknet, bzw mit Splint. Deshalb, der Splint muss runter vorm trocknen und die Enden versiegeln.

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Re: einh. holzarten für hohe zugwichte (nebst eibe)?

Beitrag von Corvuscorone » 20.07.2009, 13:49

hoi zusammen

gegenüber von bern im appenzellerland haben wir massig ulmen und eschenrohlinge

gestapelt.für ca 30 franken per stück kann man sie abholen.

nur so...könnte ja sein das du nicht weisst wo suchen.

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