Rohhaut als Backing

Hölzer, Kleber, etc.
Brucky
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Backing aufkleben

Beitrag von Brucky » 31.05.2005, 00:07

Hi Leute,

hat jemand von Euch schon mal (Hirsch) Rohhaut 2mm Dick mit Pu-Leim augeklebt?

Holz - Holz oder Holz - Metall hält wie Sau
aber Rohhaut?

Einigermaßen elastisch wäre er auch

Was meint Ihr ?

Der Bogen ist aus Ahorn, stehende Jahresringe
1,80 m lang, WA 6 cm Breit und im Maere Heathe- Stihl gehalten

Ach ja, mein Auszug ist so 27"

cu Brucky

P.S. wollte keinen neuen tread aufmachen, weils halt zum Thema passt:engel
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Frank
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Beitrag von Frank » 31.05.2005, 00:29

Zuerst:
Nö, noch nicht. Ich verwende immer Hautleim. PU Leim sollte aber gut gehen.

Allerdings wundere ich mich über das Vorhaben.
Ein so langer so extrem breiter Bogen mit einem Backing? Warum sollte das notwendig sein?
Vielviel Zuggewicht soll der haben? (Bei über 60/70 lbs würde ich sagen: Ok, das ist auf jeden Fall sinnvoll.)

2mm Rohaut? Ich verwende Hirschrohaut mit so 1mm. Selbige schleife ich noch etwas runter, wenn sie aufgeklebt ist. Ansonsten hab ich das vielgelobte Ziegenpergament. Das ist sicherlich so bei 0.5 bis 0.6 mm.

Brucky
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Beitrag von Brucky » 01.06.2005, 00:15

Hi,

Wie lange lässt Du den Leim denn trocknen?

Die RH ist von Haus aus 2mm stark, werd ich aber noch runterschleifen.
Ich bin schon froh wenn ich Hirschrohhaut kriegen kann.

Wegen der Abmessung:
mein Recurve zieht bei 71cm (28") 30KG auf der Personenwaage das ergibt so rd. 66 lbs
-oder sollte mir da ein kapitalen Denkfehler unterlaufen sein?-
und der is echt geil zum schießen
Eine Autotür ist kein Problem (HeHe)
und der nächste Bogen sollte auch einen odentlichen Wumms haben.
Kürzen kann ich ja immer noch

cu Brucky
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Frank
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Beitrag von Frank » 01.06.2005, 00:36

[H2]OK![/H2]
Bei diesem Zuggewicht ist diese Rohhaut keine so große Last.
Hautleim lasse ich bei 'nur' Rohhaut so 14 Tage trocknen. Ich habe aber ein Baufeuchtemeßgerät, so daß ich sehe, wenn sich nichts mehr an der Feuchtigkeit ändert.
Dann bepinsel ich die Rohaut mit 50% verdünntem Schellack. Das macht die sehr hart und sehr gut schleifbar. Außerdem macht der Schellack die Haut etwas durchsichtiger (aber auch dunkler), so kann man dünne Stellen rechzeitig sehen kann.

Gruß, Frank

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Beitrag von Peter O. Stecher » 01.06.2005, 08:50

Ich hab einmal einen ELB mit Ziegen-Rohhaut gebackt - die ist um einiges dünner. Schaut gut aus, wie Pergament eben.
https://classic-archer.com/

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Beitrag von Brucky » 05.06.2005, 02:55

thx,

ZiegenRH wäre auch nicht schlecht werd mich mal nach einer Quelle erkundigen.

Der tipp mit dem Schellack ist Spitze:anbet

Am "Hirsch" habe ich mit dem Rutscherl ewig
draufgehalten bis ein bisschen was weggeht :-(

cu Brucky
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osage
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Rohhaut oder Sehnenbacking

Beitrag von osage » 24.06.2005, 11:55

Hi,

habt da mal eine Anfängerfrage zum Backing.

Hier aber erst mal meine Vorgeschichte:

Mir ist klar das Eibe kein Anfängerholz ist und sonst eigendlich zu schade zum Testen.
Habe auch jeweils einen ordentlichen Eschen und Osage Stave rumliegen, aber an die traue ich mich noch nicht. Daraus sollen lange Flachbögen (180 cm ) entstehen..

Hatte aber schon vor länger Zeit ein kurzes Stück Eibe (70 cm/ ca 14 cm Durchmesser) auf dem Friedhof gefunden (der Rest des Baumes war schon entsorgt). So richtig toll war das Holz nicht und nur für den Kamin oder zum drechseln geeignet. Das Holz hatte an den Stirnflächen einen Riss und kleine Äste waren auch da. Ich denke es ist kein Verlust wenn da nichts wird und so habe ich es entlang des Risses gespalten. Aus 2 kurzen Stücken habe ich einen Rohling von ca 130 cm bekommen (Diagonalspleiß- nicht genug Holz für einen V Spleiß). Sieht jetzt alles ziemlich nach Kinderbogen aus da wenig Holz da ist.
Hatte nicht viel Möglichkeiten der Gestaltung und habe nur das überflüssig Holz weggehobelt. (Flachbogen breiteste Stelle nur 2,5 cm und ca 1 cm dick)
Ja Eibe ist giftig- habe aufgepasst.
So und nun wollte ich anfangen zu tillern und habe festgestellt das das Holz trotzdem schön steif ist. Der Knübbel biegt sich und ich habe Angst weiter zu tillern. Ich überlege jetzt ob es Sinn macht ein Rohhaut oder Sehnenbacking aufzubringen. Auf der anderen Seite habe ich nichts zu verlieren und hätte sowieso nicht gedacht das der Spleiß hält.
Mir ist klar das Rohhautbacking nur ein
Bruchschutz darstellt dafür aber die Wurfarme belastet ein Sehenbacking hingegen zusätzliche Leistungssteigerungen bringen kann.

Hier nun endlich meine Frage:

Ist es überhaupt notwendig auf einen kurzen 130 Eiben Plains Bogen ein Backing aufzubringen? Oder würde der Bogen auch ohne Backing brechen, wenn er schlecht getillert ist ?

Dünne Rohhaut habe ich und kostet mich nichts, aber wenn es die Wurfarme belastet mach ich da mehr Schaden?

Sehne müßte ich mir erst besorgen ist aber ein Versuch wert.

Oder soll ich einen reinen Holzbogen tillern bis er bricht? Gelernt habe ich jetzt schon etwas.

Gruss Ringo

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Beitrag von Peter O. Stecher » 24.06.2005, 12:06

Osage, bei einem Osage-Bogen würde ich sagen das Backing erübrigt sich.
Bei Eibe (=extrem Bruchgefährdet u. temperaturabhängig) kann das Backing sicher mehr Vorteile als Nachteile bringen.
Ein dünnes z.B. Ziegenhautbacking bringt sicher mehr als es den Bogen belastet -- meine Meinung.

Sehnenbacking wäre sicher super...
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Beitrag von osage » 24.06.2005, 12:19

@ Negley

habe Ziegenrohhaut ca 0,5 mm und kostet nichts
Sehnenbacking kostet mehr als der Bogen oder ein misslungener Versuch Wert ist

ringo

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Beitrag von Peter O. Stecher » 24.06.2005, 12:32

Ich würd sagen, probiers, Eibe ist empfindlich halt8-|
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Beitrag von Ravenheart » 24.06.2005, 13:01

...sehe ich auch so! Die Haut wird, so dünn wie sie ist, die Leistung kaum beeinträchtigen und passt auch stilistisch auf einen Indianerbogen; vor Allem, wenn sie dann noch bemalt wird!
;-)

Tipp: Im Griffbereich zur "Sicherung" des Spleißes eine Wicklung anbringen, und dann unter nem Leder "verstecken"! (Wicklung anbringen, NACHDEM die Haut drauf, der Tiller und die Griffbearbeitung fertig sind!

Rabe

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Beitrag von osage » 24.06.2005, 13:10

@ Rabe
danke - ja ich wollte auch noch eine Griffwicklung machen übrigens mit was für Material?

Habe Kunstsehne von der Hudsonbay die nehme ich viel zum nähen. Läßt sich auch gut aufspleissen und ist mir noch nie gerissen.

Hat jemand sowas schonmal zum Bogenbau eingesetzt - z.B als Kunstssehnenbacking ???

Das mit der Bemalung lasse ich lieber
sieht mir sehr nach Kinderfashing aus.

Gruss ringo

Kunstsehne

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Beitrag von Peter O. Stecher » 24.06.2005, 13:18

Tschuldigung, Osage - mach die Mittel-Griff - Wicklung auch mit Rohhaut (verleimt) trägt nicht so viel auf und hält, denke ich, besser als irgendein (gewachstes) Garnzeugs.
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Beitrag von osage » 24.06.2005, 13:34

@ Negley
du meinst Rohhaut in Riemen schneiden und mit Leim drumwickeln?

Gruss Ringo

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Beitrag von Peter O. Stecher » 24.06.2005, 13:39

Ja, ich hab eimal aus einem ELB eine Art Young - Replik gemacht, der hatte das so.

Ich hab ca. 1 cm. breite Riemem geschnitten, etwas feucht gemacht und dann in ein Leimbett gewickelt, eine Lage neben der anderen, dann gab ich wieder Leim drüber. Wurde dann sehr fest und schaut gut aus.
https://classic-archer.com/

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