Behandla

Hölzer, Kleber, etc.
zeckezuechter

Beitrag von zeckezuechter » 14.02.2006, 15:12

Dass jemand, der schon soooo viele Bögen gebaut hat so ungeduldig sein kann... :-o :-o :-o
Ich hab meinen Erstling (Zweitling ;-) ) mit Leinölfirnis behandelt. Da kommt mir nix anderes drauf!

wilfried
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Beitrag von wilfried » 15.02.2006, 18:24

Ich schwöre auch auf Leinöl - Firnis.

Schon seit jahrhunderten.

Wilfried

Eldoro
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Beitrag von Eldoro » 15.02.2006, 18:33

und warum wenn ich fragen dürfte???
was is denn da der vorteil, man braucht mehrere behandlungen!!
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......

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Rado
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Beitrag von Rado » 15.02.2006, 18:44

@el doro:Also ich hab mal gelesen, Bootslack wär nicht schlecht,aber wenn ich mir die alten Boote im Betrieb anschaue,die bei uns restauriert werden...Der Lack platzt in dicken Krusten ab,weil er jegliche Elastizität verloren hat.Bei Leinöl würde dir das nicht passieren.Ist meistens und in jeder Lebenslage so,daß Dinge die länger brauchen dafür auch länger wirken.
Ich möcht hier nichts behaupten,bevor ich´s nicht ausprobiert hab aber ich werde wohl eine verdünnte Schicht Bootslack auftragen um das Holz zu schließen und dann eine Leinölschicht über längere Zeit aufbauen.Ich denke das wird gut klappen.

Eldoro
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Beitrag von Eldoro » 15.02.2006, 19:05

Also ich weiß net!!
ich mein das öl soll ja ins holz eindringen und dort das dann versiegeln, und wenn man da dann was filmbildendes drauf tut kanns ja net mehr eindringen , also nach meiner meinung müsste manns umgekehert machen :D
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......

wilfried
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RE:

Beitrag von wilfried » 15.02.2006, 19:17

Original geschrieben von Eldoro

und warum wenn ich fragen dürfte???
was is denn da der vorteil, man braucht mehrere behandlungen!!


Es ist wie in anderen Dingen auch.Beim Kfz nehmen einige den dauerhaften Unterbodenschutz, andere wachsen. Wachsen muss öfters durchgeführt werden und ergibt eine geschlossene Versiegelung. Der dauerhafte hat meistens Haarrisse oder auch grössere. Hier gelingt dem Wasser ein Durchkommen. Luftmangel entsteht und dann unbemerkt der Rost.

Nun ein Bogen kann nicht rosten - ein Holzbogen. Durch neuerliche und öftere firnissen entsteht eine sehr schöne und dichte Oberfläche beim Holz. Mein Opa tat dies und dessen Opa, ich bin selbst schon lange Opa.

Jetzt schweife ich natürlich ab. Von meinem Opa und viel lesen habe ich´s gelernt.

Wilfried

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Beitrag von Rado » 15.02.2006, 19:19

Verdünnter Lack dringt auch ein,das Leinöl bildet einen elastischen Film oben drüber.So stell ichs mir jedenfalls vor(Erfahrene Leute:Bitte verbessern falls Quatsch).Wenn du den Lack nur so aufträgst,daß er keine richtige Schicht bildet sondern nur einzieht,kann er beim ziehen des Bogens auch nicht abplatzen.Ölfarbe auf Gemälden ist nichts anderes als Farbpigmente mit Leinöl gemischt.Wenns nicht schön elastisch wär würde es ja von der sich biegenden Leinwand abplatzen.Deshalb denke ich daß Leinöl als Oberflächenfilm gut ist, Lack dafür besser schleißt.Eine Kombination ist denke ich daher am optimalsten um guten Schutz und eine haltbare Oberfläche zu erreichen.

wilfried
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RE:

Beitrag von wilfried » 15.02.2006, 19:20

Original geschrieben von Rado

@el doro:Also ich hab mal gelesen, Bootslack wär nicht schlecht,aber wenn ich mir die alten Boote im Betrieb anschaue,die bei uns restauriert werden...Der Lack platzt in dicken Krusten ab,weil er jegliche Elastizität verloren hat.Bei Leinöl würde dir das nicht passieren.Ist meistens und in jeder Lebenslage so,daß Dinge die länger brauchen dafür auch länger wirken.
Ich möcht hier nichts behaupten,bevor ich´s nicht ausprobiert hab aber ich werde wohl eine verdünnte Schicht Bootslack auftragen um das Holz zu schließen und dann eine Leinölschicht über längere Zeit aufbauen.Ich denke das wird gut klappen.




Ich glaube dies nicht. Firnis auf zuvor aufgebrachten Bootslack!?

Firnis wird im Laufe der Zeit schön hart und elastisch - wie Horn etwa. Es gibt keine Risse !

Wilfried

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Beitrag von Rado » 15.02.2006, 19:26

Dem stimme ich volkommen zu.Nur es stimmt auch,daß es sehr viele Schichten braucht um wirklich dicht zu werden.Ein vorheriges Verschließen mit einer dünnen Lackschicht die "spurlos" eindringt und anschließender Leinölschicht würde nicht klappen?
Hm, ich würds gern mal ausprobieren....
Aber wohl besser an irgend einem Stück Holz und noch keinem Bogen.

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Beitrag von Eldoro » 15.02.2006, 19:34

aber öl muss doch erst eindringen befor es wetterfest macht und wenn man da jetzt ne schicht lack drauf tut , naja....... ich weiß net..... so was könnte ich mir nur schlecht vorstellen!!! vieleicht nacher ,aber vorher....


P.S.: in der TTB 1 steht ne selbst bauanleitung von lack mit harzen, mann weicht das harz in irgendsowas ein und dann hat man lack, hat das schon jemand mal gemacht ???? :anbet :anbet :anbet
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......

shantam

Beitrag von shantam » 15.02.2006, 19:40

rado du möchtegern bootsbauer.
erst öl dann lack.
frag deinen meister.
shantam

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arcus
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öl oder lack.........

Beitrag von arcus » 15.02.2006, 19:40

.......auf die Verarbeitungstemperatur kommt es auch an!
Öl braucht zum oxidativen Aushärten bestimmte Temperatur und Luftfeuchtigkeit!

Leinöle mindestens 20 Grad und ca 70 % Luftfeuchte

trockener Heizungskeller ist genauso mist, wie kalter , Feuchter keller .

je 5 grad unter 20 verdoppelt sich die Trockenzeit

das trifft auch auf die Lacke zu

hatte schon mal geschrieben--Kunstharzlacke verspröden bereits nach ca 5 Wochen--deshalb auch abplatzen zum bsp. bei Booten--die allerdings ja auch extremen Bedingungen auf dem Wasser ausgesetzt sind.
Meine Bögen bahandele ich besser ! :D

Leinöl kann ich zum bsp. farbig mit Abtönpaste (Mixiol) oder auch mit Künstlerölfarbe - halbtransparent - einfärben.
Ebenfalls geht Kunstharzlack mit Leinöl.

Terpentinersatz würde ich niemals nehmen--ist Benzinproduckt . Wenn verdünnen, dann mit Terpentin, das wird aus Kiefernharz gewonnen und riecht auch so.
Übrigens, alle Verdünner sind stark entfettend und Citrusschalenöl besonders.
Davon haben die Maler früher die sogenannte Malerkrätze bekommen.

Nix bringt verdünnter Lack und dann Leinöl--Lack sperrt die Holzpooren und Leinöl liegt nur obenauf- dann eher Hartwachs drauf--
oder mehrere Anstriche mit verdünntem Lack und Zwischenschliff.

Wasserbeizen sind zwar geruchsneutral--brauchen aber einen Lacküberzug oder mindestens 5 Behandlungen mit Leinöl.(selbst ausprobiert, nachdem ich wochenlang rote Hände hatte)
Besser sind Wachsbeizen-da werden die Farbstoffe bereits mit Wachs gebunden und müssen nur 1x geölt werden.

Im Moment benutze ich für Pfeile und Bogen einen seidenmatten, wasserverdünnbaren Parkettlack "2 in 1 " vo Clou.
Mit 10% Wasser verdünnt und mit einem Haarpinsel 2x Lackiert--bester Verlauf und trotzdem sehr füllkräftig- und nicht thermoplastisch, weil auf Polyurethanbasis.

Zum Abschluß gehe ich noch mit ganz feinem Schleifvlies aus Kunststoff drüber, um den Mattgrad zu verstärken.
Steht zwar drauf--für innen-- aber ich will meinen Bogen ja auch nicht lange im Wald liegenlassen.
Die Pfeile halten es aber auc 1/2 jahr im Waldboden aus.
Nachteil ist, er feuert die Holzmaserung nicht an, wie Öl oder Kunstharzlack.

Rolf
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Rado
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Beitrag von Rado » 15.02.2006, 19:41

Gemacht hab ichs noch nicht,aber du musst Baumharz zerstampfen und in Alkohol auflösen.Leinöl trocknet durch verbinden mit Sauerstoff.Es muss nicht unbedingt eindringen.Wenn du deinen Bogen mit Salatöl einreibst dann vieleicht. :-) Ich beruf mich da auf meinen Berufschullehrer der meint daß man zerkratzte Lackoberflächen ohne Schleifen durch öfteres einreiben mit Leinöl retten kann.Es bildet eine lackähnliche Schicht auf dem Lack und überdeckt die Kratzer.

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Beitrag von Rado » 15.02.2006, 19:45

@shantie:Mein Meister nimmt entweder Lack oder Öl aber nicht beides.Meinen ersten Bogen sollte ich gar nicht behandeln "Das verändert bloß die Holzstuktur." So viel zu meinem Meister und Bogenbau 8-) .Ich hab eigentlich nur deshalb was gegen Lack auf Bögen, weil ich befürchte,daß er eben mit der Zeit brüchig wird und eben abplatzt.

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arcus
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Beitrag von arcus » 15.02.2006, 19:45

bitte beachtet, daß Leinöl eine Aushärtezeit von ca. einer Woche benötigt-- bei 20 grad und 70 %.

Wer mehr über öle wissen will, geht auf
www.kreidezeit.de

Rolf
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