Rohhaut als Backing

Hölzer, Kleber, etc.
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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher » 24.06.2005, 14:53

Art Young benutzte englische Langbögen (ELB),
aus Osage,er kürzte die Bögen um sie handlicher zu bekommen, und brachte an der Mitte, aber sicher 3-5cm über u. unter dem eigentlichen Griff herauslaufend eine Rohautwicklung an. Ich bestellte von S.G. Ralphs einen Osage - ELB und "tunte" ihn dann so. Machte auch ein Rohautbacking und eben diese Wicklung. In einem meiner Galeriebilder liegt der Bogen zu oberst auf dem Display. Meine Kamera spinnt zur Zeit, wenn ich sie wiederhab poste ich ein paar Bilder...
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 24.06.2005, 14:57

VETO! Wicklungen wie die hier besprochene haben den Sinn, ein (auch nur minimales) Gegeneinander-Verschieben der verklebten Teile zu verhindern! Dafür ist die (dehnbare) Rohhaut, ebenso wie elastische Garne, (also gemeint ist: elastischer als das Holz!) UNGEEIGNET! Nein, die dafür besten Materialien wären: starkes Leinen oder Hanf, "eingebettet" in Holzleim oder Epoxi, stramm gewickelt!

Gerät die Fuge erst mal "in Bewegung", ist sie auch schon hin...!

Rabe

Frank
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Beitrag von Frank » 24.06.2005, 15:06

Das waren alles sehr gute Hinweise bisher!

Eine dünne Rohhaut bietet nur einen gewissen Schutz vor den Bruch. bei einem so kurzen Eibenbogen muß man sehr sorgfältig Tillern, wenn man über die 20 Zoll rauskommen will.

Ich würde gute Sehnen nur einsetzen, wenn ich einigermaßen Sicher bin, daß mein Plan funktioniert. In diesem Fall habe ich ja gutes Holz für den Bauch, aber einen Schwächen - weil einfach raussgeschliffenen - Rücken.

Ich würde mit Hanf/Leinenfasern und Rohhaut arbeiten. Aus dem Baumarkt das Zeug als Dichtungmaterial im Installationsbereich besorgen, auffasern, einweichen und eine dünne Lage so 1-2 mm aufleimen.
Trocknen lassen.
anschleifen, Rohaut aufkleben.
Laaange (min. 14 Tage) trocknen lassen.
Tillern anfangen....

EDIT:
Ha, da hat der Rabe grad während ich schrieb Hanffasern für den Griff empfohlen - das ist ja alles klar!
Auf den Rücken und um den Griff :D

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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher » 24.06.2005, 15:15

Ich weiß nicht, durch das einweichen und vorspannen und verleimen der Rohhaut wirkt sie für mich hart wie Stein.

Ihr könnt aber schon rechthaben. Ich brachte die Wicklung auch nur als optische Sache an...
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osage
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Danke

Beitrag von osage » 26.06.2005, 09:28

Danke für die vielen Hinweise!

Werde am Montag mal in den Baumarkt gehen wegen Hanf.

Hier mal ein Bild von dem Test.

Bogen ist noch nicht getillert - die Bogenenden sind noch viel zu steif.

Gruss Ringo




[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/11508/ohnetiller.jpg]
Bild[/url]

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Nacanina
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Beitrag von Nacanina » 13.07.2005, 13:33

@Osage
ich habe mal genau so einen Bogen gebaut- allerdings nicht gespleißt und ohne Backing.
Er ist mir nach einem halben Jahr um die Ohren geflogen: gleichzeitiger Bruch inbeiden Wurfarmen. (War wohl gut getillert ;-)).
Wenn du deinem Spleiß traust, würde ich Sehne nehmen- allerdings im Griffbereich nicht.
Da nehme ich Ramie in Hautleim.
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

osage
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zu späht

Beitrag von osage » 14.07.2005, 11:02

Habe um den Griff Hanf gewickelt und ein Rohhautbacking aufgeklebt.[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg]
Bild[/url]

Jetzt muß ich nur das Tillern hinbekommen.
Die Wurfarmenden wollen sich einfach nicht biegen.[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/11508/bow17.jpg]
Bild[/url]

Leider ist da auch ein Ast-Mist!
Bild

Bild

Abgespannt hat er Stringfollow bekommen
Bild
Aber über Nacht wird er wieder fast gerade.

Er zieht sich schön weich würde so 35 Pfund schätzen - kann ruhig noch 5 Pfund verlieren
mein Sohnemann hat schon Ansprüche angemeldet.

Habe jetzt bedenken das die Wurfwarmenden brechen soll ich da noch wegnehmen?

Gruss Ringo

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erstmal...:

Beitrag von Ravenheart » 14.07.2005, 11:55

...täuscht das Bild, oder ist der untere WA länger???

Rabe

osage
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Beitrag von osage » 14.07.2005, 12:24

Das Bild täuscht - Beide Wurfarme sind gleich lang. Habe mich noch nicht für den oberen bzw unteren Arm entschieden.
Gruss Ringo
Maße: 135 cm
WA-breite von 3,2 cm auf 1,4 cm
WA-stärke von 1,5 cm auf 0,9 cm

[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg]
Bild[/url]

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oben oder unten

Beitrag von Ravenheart » 14.07.2005, 13:50

Welcher WA (bei mittiger Grifflage) oben ist, ergibt sich sehr oft aus der seitlichen Abweichung der Sehnenlage; man nimmt den Bogen so herum, dass der Pfeil an der Seite anliegt, zu der die Sehne den kleineren Abstand hat!

Aber welche ist das? Bei geringen Abweichungen ist das schwer zu sehen; doch zum Glück gibt es einen GANZ EINFACHEN Test, um das raus zu bekommen!

Lege den Bogen auf eine ebene Unterlage (Tisch o.Ä.) und nocke einen Pfeil ein, so dass er an der oben liegenden Seite anliegt.

Dann nimm ein Lineal o.Ä. und miss den Abstand der Pfeilspitze zur Unterlage.

Jetzt drehe den Bogen um, andere Seite nach unten, Pfeil wieder zur oben liegenden Seite einnocken, wieder Abstand messen.

Die Seite, wo der Abstand geringer ist, muss die werden, wo der Pfeil anliegt. daraus ergibt sich dann, welcher WA der obere werden muss!

Im Falle Deines Bogens wäre es schön, wenn der WA, der auf dem Tillerstock-Bild RECHTS ist, der obere werden könnte! Der biegt nämlich etwas mehr im griffnahen Bereich! Kann der nach oben kommen, dann ihn noch in der griff-fernen Hälfte etwas nacharbeiten, so dass der WA ETWAS schwächer wird (ca. 5 mm mehr Standhöhe, in WA-Mitte gemessen), und die Biegung sich etwas mehr zur WA-Mitte verlagert.

Rabe

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Beitrag von Nacanina » 14.07.2005, 22:00

@osage:
die Tips sollen ja nicht mitbiegen. Tiller is fine! Wenn überhaupt (!) würde ich die Tips seitlich schmäler machen, um Gewicht zu sparen.
Aber nicht bei so einem kurzen Bogen.
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

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Beitrag von Peter O. Stecher » 15.07.2005, 08:07

Der Bogen schau gut aus Osage - Gratulation, saubere Arbeit der wird auch fein flitzen:D :D :D
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osage
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RE: oben oder unten

Beitrag von osage » 15.07.2005, 08:25

Original geschrieben von ravenheart

Im Falle Deines Bogens wäre es schön, wenn der WA, der auf dem Tillerstock-Bild RECHTS ist, der obere werden könnte! Der biegt nämlich etwas mehr im griffnahen Bereich! Kann der nach oben kommen, dann ihn noch in der griff-fernen Hälfte etwas nacharbeiten, so dass der WA ETWAS schwächer wird (ca. 5 mm mehr Standhöhe, in WA-Mitte gemessen), und die Biegung sich etwas mehr zur WA-Mitte verlagert.

Rabe


@ Rabe
Danke für den Tip!
Habe aber schon wieder eine Frage:

Wenn ich den rechten WA etwas schwäche soll ich das dann auch am linken WA machen?
Oder soll sich der obere WA mehr biegen als der untere WA?

Gruss ringo

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Beitrag von Ravenheart » 15.07.2005, 09:51

Damit der Pfeil beim Ablass "über die Hand gehoben wird", soll der untere WA minimal schneller sein!

Bei Bogen, bei denen der Griff leicht nach unten versetzt und der untere WA daher kürzer ist, reicht eben dies oft schon aus!

Bei Bogen mit mittigem Griff lässt man den unteren dafür ETWAS stärker.

Das richtige Maß hat man, wenn man im gespannten, aber nicht gezogenen Zustand in WA-Mitte den Abstand von WA zur Sehne misst: er sollte (je nach Bogenlänge) unten 3 - 5 mm geringer sein!

Rabe

P.S.: Vorsicht, wenn der Stave NICHT gerade war! Ein Reflex, Deflex, Astbuckel o.Ä. muss dabei "einberechnet" werden!! Da es da viele Varianten gibt, kann man dafür keine Faustformel angeben!

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Beitrag von kra » 15.07.2005, 17:41

Oder du ziehst den Bogen mal "trocken" aus bei verschiedenen Fingerpositionen. Du merkst dann bald, bei welcher Fingerposition sich der Bogen "sauber" ziehen läßt, ohne das oben oder unten mehr Zug auftritt.

P.S. relevant, wenn das Messen und vergleichen wie bei Rabe beschrieben aufgrund der Form der Wurfarme (snaky) schwer möglich ist
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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