Manau - Holz ??

Hölzer, Kleber, etc.
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Snake-Jo
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danke

Beitrag von Snake-Jo » 13.10.2004, 15:26

@lenoir, Trebron: danke für die Tipps, werde ich alles mal ausprobieren, wenn ich den Reiterbogen baue. Eventuell auch einen 2-Schicht-Bogen, zweimal Rattan, vorher getempert und dann unter Vorspannung (rückwärts) verleimt, sogen. Perry-Effekt. Was meint ihr?,
Mit der Heißluftpistole hab ich auch schon getempert und gebogen, ging gut. Eventuell kann mann das Holz vorher an der zu biegenden Stele einen Tag lang in Wasser einweichen, dann wird es nicht spröde.

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Schichtverleimtes Rattan

Beitrag von lenoir » 13.10.2004, 20:28

@snake-jo:
Schichtverleimung hört sich gut an Perry-Reflex auch, hab ich aber noch nicht ausprobiert. Ich würde ein dünneres, ungetempertes Backing mit einem getemperten Bauch kombinieren, ist aber nur so eine Idee, ich habe keine Angaben über Zug- und Druckelastizität von Rattan. Ich selbst klebe auf fast alles Bambus, solange ich welchen habe (ist so eine Macke von mir).
Auf den Reiterbogen bin ich gespannt, zeig ihn mal, wenn er fertig ist. Vor allem Konstruktion und Befestigung der Siyyas interessieren mich.

lenoir

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Noch mal Tempern

Beitrag von lenoir » 13.10.2004, 20:35

Jetzt hab ich doch noch was vergesen: Tempern im Backofen hat den Vorteil, daß das Material gleichmäßig durchgebacken wird, finde ich mit Heißluftpistole, die ich zum Biegen auch schon mal genommen habe, schwieriger. Und man hat mit einem Abend Vorversuch eine ziemlich präzise Vorstellung von Temperatur und Dauer (am besten die Hausfrau auf Ausgang schicken, es riecht etwas streng)
lenoir

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Backofen

Beitrag von Trebron » 14.10.2004, 11:02

Hi Lenoir,

Stimme Dir zu, aber

WIE steckst Du den Bogen in den Backofen und kriegst auch wieder das Türchen zu ? Diagonal ?
Vorheizen, Temperatur ? Bei einer WA - Länge von 80 cm wird es schon schwierig den ganzen WA rein zu bekommen, es sei, ich habe einen großen Pizza-Holzbackofen !;-) ;-)

Neugierig

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Beitrag von lenoir » 14.10.2004, 18:11

Hi Trebron, die Methode ist zugegeben etwas brachial: die Klappe geht natürlich nicht zu, also bleibt sie angelehnt, ein Holzstück hält einen Spalt offen, durch den der Bogen rausguckt. Anschließend Spalt so gut es geht mit Alufolie schließen. Das alles geht nut mit Umluftherden richtig gut. Die Vorrichtung wird vorher installiert, dann aufgeheizt und der Bogen reingesteckt. Nach 30 Min. Bogen umdrehen, das Ganze mit dem andern WA. Vielnutzer könnten sich auch ein passendes Blech mit Durchlass biegen. Mit viel Folie geht auch WA-Länge 80 cm, aber warum aus Rattan so lange Bögen bauen?
Temperatur vorher ausprobieren (bei mweinem BA sinds so 180 Grad)

Hoffentlich nicht zu verwirrend
Lenoir

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WA Länge

Beitrag von Trebron » 14.10.2004, 20:52

Hi Lenoir,

habe Stäbe von 40 mm D und 180 cm Länge= 2x80cm WA und 20cm Griff.
Das mit dem Backofen probiere ich wirklich nur, wenn mein holdes Weib nicht da ist;-) :D
Wie Du in meiner Galerie sehen kannst, baue ich auch Mini`s :D

Gruß

Trebron
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Uli
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Beitrag von Uli » 15.10.2004, 07:00

Hallo Trebron,

das mit den Rattanbögen hört sich sehr interessant an und ich würde das auch mal testen. Nun hat ja Rattan keine Jahresringe. Wie arbeitest du in dem Fall den Bogenrücken und welchen Querschnitt sollte der Bogen am besten haben?

Uli
Memento mori!
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Rattan nur Möbel....?

Beitrag von Trebron » 15.10.2004, 07:38

Hi Uli,

...ganz gewiss nicht !
Wenn Du die vorstehenden Postings verfolgt hast und mal in die aktuellen Kataloge von Bodnik und Co und in den Shop von Marty schaust, findest Du immer mehr Rattanbögen;-)
W A R U M wohl ?

Vorteile:

1. ist Rattan ( noch ) billig
2. fast unkaputtbar
3. hat ( wie Du ja sagst ) keine
Jahresringe, die ich berücksichtigen muß
4. ist leicht zu formen

Nachteile:

1. die Bögen werden nicht " sauschnell ",
also nichts für Speedfreeks
2. die Oberfläche fasert etwas, wenn nicht
lackiert wird
3. ?????weiß nichts mehr

Der WA Querschnit ist mit maßgeblich für das Zuggewicht. Die meisten meiner Bögen haben die "Merowinger" - Form, das heißt, der Bogenbauch ist dachförmig und die WA-Enden laufen 5-eckig aus.
Der Bogenrücken ist die Oberfläche des gelieferten Stabes, d. h. da mach ich normal nichts dran, und wenn, brauchst Du ja nicht auf Jahresringe achten !
Grundsatz: mehr Oberfläche = mehr Leistung

Ich baue Bögen von 15 bis 60 lbs, je nach Ausgangsmaterial und o h n e Backing.
Mit B. habe ich noch keine große Erfahrung, weil bisher einfach nicht nötig !!!!

Alles weitere steht in den Beitrtägen über "Rattan als Bogenmaterial"(**)

Gruß

Trebron
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Backing bei Rattan

Beitrag von Snake-Jo » 21.10.2004, 14:41

....halte ich für doppeltgemoppelt:D
Wozu ist ein Backing da? Damit die Zugkräfte und eventuelle Absplinterungen durch ein besseres Material abgefangen werden. Beides ist bei Rattan nicht nötig. Selbst ein Bambus, welches ja sehr zugbelastbar ist, bringt m.E. keine Vorteile eher Nachteile: schweres Backing und den Zug hält Rattan auch aus!!!
Ich sehe dagegen im Schichtverleimen von zwei gleichstarken Rattanschichten 2 Vorteile: 1. Man kann das schnellere, aber auch sprödere, getemperte Rattan am Bauch verwenden, das normale, zugstabile am Rücken
2. Man kann beim Verleimen eine Rückspannung einbauen (Perry)

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Beitrag von lenoir » 22.10.2004, 21:02

Hi Snake-Jo,
du hast recht, ein Backing ist nicht wirklich nötig. Aber ich würde die Verteilung Bauch-Rücken eher 2:1 wählen, zumindest mal als Versuch. Die Idee dabei: die neutrale Zone in Richtung Rücken bewegen, um mehr Material im Druckbereich zu haben und die gute Zugelastizität wirklich auszureizen - und, wenn der geklebte Rohling gleichmäßig gearbeitet ist, vielleicht sogar wie bei Bambusbögen vom Rücken her Tillern, das gibt aber vielleicht ein Problem mit der ausfransenden Oberfläche.
Ich habe Bambus in Verbindung mit Rattan in erster Linie aus rein optischen Gründen verwendet mein Sohn wollte halt einen Bogen wie Papa, und der schieß Bambusbögen.
Aber: Bambusbackings müssen nicht schwer sein, weil man sie sehr dünn machen kann durch tapern Richtung WA-Ende. Sonst sind sie eh so stark, daß die Zugelastizität verschenkt ist und der Bauch überfordert wird. Die Bögen, die mein Bruder, der das besser ausgefoscht hat, baut, sind kurz, wesentlich schlanker als reine Rattan-Bögen und gar nicht so langsam. Unser Gefühl: Wenn der Bauch gut getempert ist, ist ein dünnes Bambusbacking "schneller" als reiner Rattan.
Lenoir

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Rohhautbacking

Beitrag von Trebron » 27.10.2004, 11:23

@ snake-jo und lenoir,

habe gerade einen 1750/42 mm Rattanstab am Rücken abgeflacht WA grob vorgetillert, Griff ausgearbeitet und....[H2]ein Rohautbacking aufgezogen[/H2]
Vor dem Backing hatte ich mal den mal über biegen auf 40 lbs geschätzt. Nun nach der Austrocknung des B. hat er sicher über 50.
Die WA waren vorher reflex, nun sind sie deflex! Am Wochenende werde ich mal fertigstellen und nachberichten;-)
Die Rohhaut habe ich übrigens nur lange gewässert und mit der Fleischseite nach außen mit Ponal "blau" aufgeleimt ;-)

Gruß

Trebron
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Rohhaut-Backing

Beitrag von Snake-Jo » 29.10.2004, 17:10

@Trebron: Ja, hab ich auch schon gehört: Rohhaut kann das sehr lasche (lol) und biegsame Rattan direkt noch verstärken, glaubt man garnicht von dem bischen Wurstpelle. :D

So, habe jetzt einen Reiterbogen begonnen mit 2/3 normales Rattan am Rücken und 1/3 getempertes (30 min bei 120° im Umluftofen). Noch läßt der Bogen sich kaum biegen. Werde am Rücken tillern.

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Wo wir gerade beim Rattan sind...

Beitrag von der_prinz » 07.12.2004, 08:52

Habe mal einen 130cm Recurve aus Rattan gebaut. Das Zeug ist saugeil, weil...naja die Vorzüge wurden hier bereits aufgelistet.

Aber eine Frage habe ich: Ich habe mal irgendwo gelesen, dass man Rattan nur am späteren Bogenbauch bearbeiten soll und keinesfalls am Rücken. Ich kann es mir kaum vorstellen, aber wer weiß. Das würde dann natürlich bedeuten, dass ich z.B. keine "D" Form bauen kann.

Stimmt das?
Gott zum Gru?e
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Faserverlauf

Beitrag von Trebron » 07.12.2004, 09:18

@ Prinz

NEIN

Es gibt 2 Qualitäten beim Rattan !!
Ungeschält, da ist die äußere Haut noch drauf ! ( mein liebstes Material )
Geschält, da ist sie runter, das heißt , der Stab ist schon bearbeitet, rundherum

Wenn Du der Länge nach eine Seite gleichmäßig flach machst und als Rücken nimmst, passiert nix, da sollten aber dann auch die Sehnenkerben nur seitlich und nicht in den Rücken geschnitten sein.
Mach mal mit Rattan einen Bruchtest und schau Dir die Bruchstelle genau an, dann weißt Du warum !

Schau mal in meine Galerie, habe Rattanbögen von 25 cm bis 190 cm gebaut
von 15# bis 60#

Gruß

Trebron
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geschält vs. ungeschält

Beitrag von der_prinz » 07.12.2004, 10:19

Und was genau ist der Vorteil, wenn die Haut noch drauf ist. Die schäle ich doch bei der Bearbeitung eh mit ab, oder?
Gott zum Gru?e
Gawain of Greenwood

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