Manau - Holz ??

Hölzer, Kleber, etc.
Trebron
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wachsige Außenhaut

Beitrag von Trebron » 07.12.2004, 11:01

Nicht unbedingt, lieber Prinz.
Die wachsartige Außenhaut ist wie bei Bambus härter !
Wenn Du einen Stab von 28 - 30 mm Durchmesser hast, läßt Du den Bogenrücken rund, wie er "gewachsen" ist und nimmst nur bauchseitig und an den Wurfarmenden seitlich ab.
Die Nodien werden nur kurz überschliffen.
Der Griffbereich wird auch nur von den Seiten auf einen ovalen Querschnitt gebracht, schön fließende Übergänge, keine scharfen Einschnürungen !!
ACHTUNG: Wurfarmenden, die dicker als breit sind, neigen zum Abkippen/Abdrehen !!!!
Bei "Ungeschältem" habe ich bei gleichem Durchmesser und gleicher Bauart einen stärkeren Bogen:king
Auch der Wurfarmquerschnitt ist für die Bogenstärke wesentlich !

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Taran
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Rattanbogenfragen

Beitrag von Taran » 07.12.2004, 15:41

Langsam aber sicher interessiere ich mich auch für das Zeug...

Wie dick muss ein WA sein, um um die 40lbs zu haben, bei ca 62" Länge? Gibt's da Erfahrungswerte?

Ich würde dran denken, den WA möglichst rechteckig zu machen (decrowning), um die Effizienz so weit wie möglich zu erhöhen. Das sollte auch das Abkippen bei stärkeren Recurves etwas unwahrscheinlicher machen.

Oder ist das Material im Kern weniger belastbar als das außen im "Stamm" liegende (wie es ja bei Bambus der Fall ist)?

Ein leichtes Backing würde dann das Fasernaufstellen verhindern (Seide).

Und dann würde ich ihn gerne als Takedown (Teilung in der Mitte) bauen.
Taran von Caer Dallben

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Bogenbauseminar

Beitrag von Katur » 07.12.2004, 17:20

@ Trebron

ich glaube Du kommst um ein Seminar in Neubrunn nicht herum:D :D
(hatte ich Dich ja schon am Telefon vorgewarnt):anbet :anbet

Also ich würde mich schon mal vorab anmelden
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Neubrunn

Beitrag von Trebron » 08.12.2004, 08:22

Hallo Thomas,

muß mich erst dran gewöhnen, dass Du einen anderen Nick hast:o

Nachdem Neubrunn auf den 12 Juni verlegt ist, werde ich Probleme mit meinem Weibchen kriegen, wenn ich an ihrem Geburtstag verschwinde(**), es sei denn, ich kann sie überreden einfach mit zu kommen:D :D
Beim "Adventon - Event bin sind wir dabei, wenn Du da auch kommst, gibts kein Prob:knuddel :bier

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Taran's Fragen

Beitrag von Dustybaer » 08.12.2004, 21:19

@ Taran

Mir geht's wie Dir:
1. Ich bin jetzt auch neugierig ;-)
2. Ich hatte die gleichen Gedanken (decrowning und Rechteckprofil) nur an das Seidenbacking hatte ich nicht gedacht ;-)

@ Trebron

Du scheinst 'ne Menge Erfahrung damit zu haben :anbet Könntest Du Taran's Fragen beantworten?

Danke

Marius
Bis bald

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Taran`s Fragen

Beitrag von Trebron » 09.12.2004, 10:13

Langsam aber sicher interessiere ich mich auch für das Zeug...

1. Wie dick muss ein WA sein, um um die 40lbs zu haben, bei ca 62" Länge? Gibt's da Erfahrungswerte?

2. Ich würde dran denken, den WA möglichst rechteckig zu machen (decrowning), um die Effizienz so weit wie möglich zu erhöhen. Das sollte auch das Abkippen bei stärkeren Recurves etwas unwahrscheinlicher machen.

3. Oder ist das Material im Kern weniger belastbar als das außen im "Stamm" liegende (wie es ja bei Bambus der Fall ist)?

4. Ein leichtes Backing würde dann das Fasernaufstellen verhindern (Seide).

5. Und dann würde ich ihn gerne als Takedown (Teilung in der Mitte) bauen.


Meine Antworten:

Zu 1. Bei 1,58 m Länge braucht man schon beim Material eine Stärke von 30 – 32 mm. Wenn ich einen Bogen baue, habe ich grundsätzlich keinen „Meter“ oder Schieblehre zur Hand, kommt alles aus dem Bauch, sprich „Gefühl“, weil das Material auch unterschiedlich ist.
Ich habe meine Bögen noch nie vermessen, werde es am Wochenende mal tun !

Zu 2. Da ich in der Regel den Bogenrücken „rund“ belasse, bevorzuge ich bauchseitig eine „Dach“-Form, die zu den WA – Enden 5-eckig ausläuft. Im Prinzip ist es die Merowingerform aus Holger Risch`s Buch.
Rechteckige Form ist m.E. nicht gut, wird zu schwach. D-Form mit Rundung am Rücken ok,

Zu3. Es gibt bei Rattan 2 Ausführungen: GESCHÄLT, da ist die äußere Haut weg, UNGESCHÄLT, da ist sie noch dran und man sieht und fühlt die Blattausgänge wie die Nodien beim Bambus. Stauchrisse wie bei „normalem“ Holz habe ich noch nicht erlebt.

Zu 4. Habe bis jetzt nur 1 mal ein Rohhautbacking aufgezogen, aber noch wenig damit geschossen Zeitmangel !
Könnte mir gut eine dünnes Bambus- oder sonstiges „WEICH“-Backing vorstellen. Holz würde ich nicht nehmen, passt eben nicht dazu, heißt aber nicht, dass es nicht möglich wäre !

Zu 5. Habe einen Bogen mit Holzgriff und in konische Kupferblechhülsen einsteckbaren Bambus – WA. Der Griff ist mit geschnitzten Indianerköpfen verziert. Die WA werden nur durch die Sehnenspannung im Griff gehalten. Dieses System kann ich mir gut vorstellen.

Zum tempern und biegen ist in dem Manau – Tread einiges geschrieben, möchte ich mir hier ersparen !

Es rentiert sich, hier mal anzurufen und sich mal die einzelnen „Qualitäten“ beschreiben zu lassen:

http://www.schardt-kg.de/left_vorgabemasterborder.html

Gruß

Trebron
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Dank dem Meister

Beitrag von Dustybaer » 09.12.2004, 13:22

@ Trebron

Danke, das war sehr ausfuehrlich. :anbet

Du hast recht, einige gute Hinweise waren in den anderen Manau threads zu lesen.

Zu der Bezugsquelle: MAW-Creativ Ich habe diese hier gefunden, mit enem Preis von 9 - 11 Euronen/Kg, je nach Durchmesser. Ist das angemessen? Die anderen beiden Haendler, hatten keine Preise auf Ihrer webpage. Rohlinge habe ich zwischen 19 - 25 Talern gesehen, habe aber keine Ahnung wieviel so ein Stab wiegt, also kann ich es nicht vergleichen.

Dank an alle Poster fuer so einen informativen thread.

Marius
Bis bald

Marius


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6 Rattanbögen sind vermessen

Beitrag von Trebron » 10.12.2004, 17:38

War gerade in der Werkstatt und hab mal ein paar Bögen ausgemessen !

1. Bogen
104 cm zwischen den Sehnekerben
30mm geschältes Material
WA- Bauch = flach
25# auf 20"
30# auf 22"
38# auf 24"
48# auf 27"

2. Bogen
112 cm zw. d.SK
30mm geschältes Material
WA- Bauch = Dachform
WA-Enden 19x19mm
42# auf 24"
leichte Rec. angedämpft

3. Bogen
117 cm zw. d. SK
30mm geschältes Material
WA- Bauch = flach-halbrund
45# auf 24"

4. Bogen
136 cm zw. d. SK
30mm geschältes Material
WA- Bauch = Dachform
40# auf 27"

5. Bogen
153 cm zw. d. SK
30mm ungeschältes Material, Nodienbereich wurde überschliffen
WA- Bauch = Dachform
25# auf 27"
leichte rec. angedämpft,

6. Bogen
170 cm zw. d. SK
Rücken Flach und mit Rohhaut belegt (Ponal)
45mm geschältes Material
WA- Bauch = Dachform
Durch das Backing 5 cm Reflex
45# auf 27" ( konnte das lange Ding im niedrigen Keller nicht weiter ziehen ):D
Insgesamt ist er nich viel plumper als mein LB aus Esche.

Alle Bögen liesen sich durch reflexe Dämpfung im Griffbereich bzw andämpfen von Rec. noch verstärken.
Der mit dem Backing müsste natürlich vorher gedämpft werden;-)
Der Rücken wurde mit Ausnahme von Nr. 6 nicht bearbeitet
Durchschnittliche Arbeitszeit ( bis auf Nr. 6:-( ) 2-3 Stunden
Oberflächenbehandlung: Leinölfirnis / Schaftfirnis, Verstreichwachs

Die Preise bei der Hamburger Firma scheinen iO.

So, das reicht mal

Gruß

Trebron
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DANKE!

Beitrag von Taran » 10.12.2004, 21:42

Noch eine Frage, dann nerv ich schon nicht mehr: Wurfarmdicke so in der Mitte der Wurfarme?
Besonders interessant für Bogen 5 und 6!
Taran von Caer Dallben

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WA - Maße / Masse

Beitrag von Trebron » 11.12.2004, 14:50

Hi Taran,

nervst mich nicht;-)

Hab bei Nr. 5 und 6 die WA gemessen:

Fade out / Mitte / Sehnenk.
Nr. 5: 28x30 23x30 18x18
Nr. 6: 26x45 21x40 15x17

Das ist aber keine Regel, denn wie schon gesagt, das Rattan ist genau so unterschiedlich (Waschtum-Standort) wie Holz gleicher Art, aber mit unterschiedlichen Jahresringstärken !!!!!

L G

Trebron
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Beitrag von Vardaephel » 05.04.2005, 21:55

Hallo,

ich zimmere mir gerade meinen Erstling zusammen. Aus Manau. Ist im Tiller noch nicht ganz fertig, linker bzw. oberer WA ist noch deutlich zu stark.
Aber das Ding hat vieeeel zu viel String-Follow (Bild gibt's morgen, wenn Akkus wieder geladen sind). Nach dem Einschiessen brauche ich ihn wahrscheinlich gar nicht mehr aufzuspannen. :-o

Nun meine Fragen: Was kann ich dagegen tun, woran liegt es, was kann ich beim nächsten Mal besser machen?
Liegt es daran, dass der Bogen für Manau zu viel libs hat? z.Z. sind's geschätzte 55# auf 28" (wird aber noch runtergetillert, so auf 40-45#). Ist der Griffbereich zu lang und der arbeitende Bereich entsprechend zu kurz? Der gesamte Bogen ist ca. 150cm lang.
Oder liegt's evtl. am Profil? Das sieht im arbeitenden Bereich etwa so aus:
Bild

Es ist - wie gesagt - mein erster und ich habe ihn ohne jegliche Literatur gebaut. Daher vielleicht nicht das optimale Design. Danke an dieser Stelle noch mal an Broken Arrow, der mir telefonisch eine kleine Einweisung gegeben hat!

[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg]
Bild[/url]
[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg]
Bild[/url]
Ist nicht ganz bei 28" auf dem Bild.

LG, Jonas

Edit: Ein Facing aus Druckfestem Holz würde wahrscheinlich seinen Teil tun, aber davon möchte ich vorerst die Finger lassen.
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Überlastung

Beitrag von Taran » 05.04.2005, 22:03

Der Bogen biegt ja nur in einem ganz kleinen Teil in der Wurfarmmitte.
Toll, was Rattan abkann, alles andere wäre dir wohl schon um die Ohren geflogen!

Sehr stark der Bogen - und eindeutig falsch getillert.
Taran von Caer Dallben

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5 Antworten...

Beitrag von Vardaephel » 05.04.2005, 23:19

..auf Tarans Post:

1. Amen.

2. Yeah.

3. *blödes Grinsen*

4. Habe mal gehört/gelesen, dass Bogen am effektivsten werfen, wenn sie sich am stärksten im 2/3 des WAs biegen bis 10 cm vorm Ende. Scheine das wohl etwas überreizt zu haben.
Wie meint ihr, kann ich da noch was retten, sodass er mir nicht irgendwann beim Schiessen um die Ohren fliegt? Ob es bei (ungeblegtem) Rattan möglich ist, arbeitende Recurves zu bauen? Hab' ja keine Erfahrung damit..

Optisch erinnert er mich leicht an einen RB...


5. Lädt ja zum Neumachen ein.

LG und danke schon mal,

Jonas,

der auch Rattan noch zum Brechen kriegt.
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Da ist noch alles drin

Beitrag von Trebron » 06.04.2005, 08:38

Hi Jonas,

mach Dir mal keinen Kopf, da ist noch alles drin, bis zum Kinderbogen:D :D :D :D

Wie Taran richtig gesagt hat, der "arbeitende Teil des Bogens ist zu kurz, deshalb das Stringfollow.
Vorschlag:
Mache die WA bauchseitig zu den Enden hin dünner, so dass die Recurves mit arbeiten.
Mache den Griffbereich kürzer ( maximal handbreit ) und nimm dort seitlich, zu Bogenmitte hin etwa 3 mm weg, dann hast Du einen ovalen Griffquerschnitt.
Den WA-Bereich mit Stringfollow machst Du mit der Heißluftpistole oder Bunsenbrenner gut heiß (ohne zu verbrennen ),biegst ihn nach außen und läßt ihn so abkühlen.

Wenn Du das richtig machst, müsste das eigentlich passen.

Gruß

Trebron
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RE: Da ist noch alles drin

Beitrag von Ravenheart » 06.04.2005, 09:36

Original geschrieben von Trebron
Mache die WA bauchseitig zu den Enden hin dünner, so dass die Recurves mit arbeiten.


..ich fürchte aber, dann biegen sie sich raus!!

Original geschrieben von Trebron
Mache den Griffbereich kürzer ( maximal handbreit ) und nimm dort seitlich, zu Bogenmitte hin etwa 3 mm weg, dann hast Du einen ovalen Griffquerschnitt.


Das ist sicher sinnvoll!

Original geschrieben von Trebron
Den WA-Bereich mit Stringfollow machst Du mit der Heißluftpistole oder Bunsenbrenner gut heiß (ohne zu verbrennen ), biegst ihn nach außen und läßt ihn so abkühlen.


Hmmmmm...

Also Bunsenbrenner fände ich SEHR gewagt...
Außerdem habe ICH noch nicht erlebt, dass sich ein Stringfollow, ist es erst mal passiert, wieder herausbiegen lässt! Schließlich haben sich die Fasern bereits gestreckt!

Könnte höchstens sein, dass durch das "Tempern" der besagte Bereich härter, und damit steifer wird, und sich so die Biegung besser über den gesamten WA verteilt, wenn der Rest ungetempert bleibt! Wäre dann eine (dem Bambus vergleichbare) "Besonderheit" des Materials!

Rabe

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