Brauche Rat zur Brauchbarkeit von Haselnuss Staves

Hölzer, Kleber, etc.
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Keiler
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Brauche Rat zur Brauchbarkeit von Haselnuss Staves

Beitrag von Keiler » 15.09.2016, 21:20

Hallo,

Ich hatte heute die Gelegenheit, mir bei einem Bekannten drei Staves aus seinem Haselstrauch schneiden zu dürfen.
Zum Trocknen habe ich bei allen Staves die Kanten an den Schnittenden mit einem Messer gebrochen und mit Holzleim versiegelt.
Alle Staves sind ca 2 m lang

gesamt_2.jpg


Nun habe ich zur Verwendbarkeit aber noch Fragen:

1. Stave 1 hatte im oberen Drittel einen Ast, der mit der Säge bereits entfernt wurde. Die Stelle (Siehe Bild) würde prinzipiell auf der Bauchseite liegen, bei der Bearbeitung also abgetragen werden. Kann man das machen, oder ist der Stave damit ungeeignet?

Stave_1_2.jpg


2. Stave 2 ist zwar nicht perfekt gerade gewachsen, jedoch mein aussichtsreichster kandidat für einen schönen Bogen. Die konkarve seite würde ich als Bogenrücken nehmen. Hier liegen auch keine Aststellen, die stören würden. Ist der geeignet oder doch zu krumm?

Stave_2_1.jpg


3. Stave 3 ist besonder dick, ca 15 cm. Sollte der lieber gespalten werden? Ausserdem hat er im oberen Drittel eine Krumme stelle, die leicht verdreht ist. Lässt sich daraus trotzdem ein Bogen bauen?

Stave_3_1.jpg


Vielen Dank für die Hilfe ;)

Grüße, Marcel
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Balatus
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Re: Brauche Rat zur Brauchbarkeit von Haselnuss Staves

Beitrag von Balatus » 15.09.2016, 21:46

Stave würde ich zum Wanderstab machen. Stave 2 ist etwas dünn, könnte aber für einen Anfang gehen. Stave 3 wird sicher gehen, würde aber nicht Spalten, lieber einen guten Stave als zwei ungeeignete. Das wird aber sicher noch schwierig durch den Drehwuchs, kannste aber machen. Den Drehwuchs möglichst in den Tip legen, wenn er in die letzten 20 cm passt, einfach ignorieren und durchschneiden.
Gruß Balatus

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Re: Brauche Rat zur Brauchbarkeit von Haselnuss Staves

Beitrag von Keiler » 15.09.2016, 21:52

Danke.

Wo sollte bei Stave 3 am besten der bogenrücken liegen? unter Berücksichtigung der Krümmung im oberen Drittel versteht sich.
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Re: Brauche Rat zur Brauchbarkeit von Haselnuss Staves

Beitrag von schnabelkanne » 15.09.2016, 22:03

Servus,
stell am einfachsten 2 Sessel ca. 1,5m Abstand auf und leg den Stave auf die Lehnen.
Mitte anzeichnen und dann eine Schnur mit Gewichten am Ende von einer Stirnseite zur anderen spannen, geht besser wenn der Stave leicht Reflex ist.
Die Schnur sollte in der Mitte - Griffbereich - mittig laufen. Die Reflexe Seite die oben ist wird dein Rücken. Wenn möglich in den Hauptbiegezonen Äste vermeiden - s. auch Anleitung von Ravenheart in Wiki - Mittellinie anzeichnen.
Wenn Äste dann eher in die Mitte als am Rand legen, du kannst den Rohling ja drehen - nur sollte die Schnur im Griff immer mittig sein.
Die untere Seite dein Bogenbauch - bis auf Markkanal freilegen, den Griff in der Mitte dicker lassen. Den Rücken nicht verletzen, Rinde vorsichtig ev. mit Spachtel entfernen, dann noch die Fadeouts versiegeln.
lg Thomas
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Re: Brauche Rat zur Brauchbarkeit von Haselnuss Staves

Beitrag von Keiler » 24.09.2016, 00:49

Frage an die Fachleute unter Euch:

Kann ich den Bogen so wie im Bild eingezeichnet in den Stave legen und so die natürliche Biegung im oberen Teil mit ausnutzen? Oder ist as so nicht machbar?

Bogen anlegen.jpg


Da der Stave oben etwas krumm ist, lässt sich m. E. nach der Bogen sonst nicht wirklich sinnvoll hineinlegen, ohne das der Griff aus der Flucht läuft.

Was muss ich beachten?

Daken schonmal für Eure Hilfe
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Re: Brauche Rat zur Brauchbarkeit von Haselnuss Staves

Beitrag von walta » 24.09.2016, 07:37

Den Stecken mit dem Ast schmeiss weg. Es ist einfacher sich einen neuen zu holen.
Der zweite ist gerade. schnurgerade gewachsenen Hasel gibts es nicht.
Hasel wird nicht gespalten. Höchstens auseinandergeschnitten. Wobei ein Haselstecken, aus dem man zwei Bögen machen kann könnte bereits zu dick sein. Dicke Hasel ist oft schon zu alt zum bauen. Besser einen passenden Stecken besorgen.
Und: Hasel hat keinen Drehwuchs.
Walta
Der den Grundsatz: bei Hasel den Drehwuchs ignorieren schon ganz gut daruf hat :-)

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Re: Brauche Rat zur Brauchbarkeit von Haselnuss Staves

Beitrag von fatz » 24.09.2016, 08:43

walta hat geschrieben:Und: Hasel hat keinen Drehwuchs.

das mit dem ignorieren kannst schon ganz gut ;D
es gibt keinen Hasel ohne....
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Brauche Rat zur Brauchbarkeit von Haselnuss Staves

Beitrag von Keiler » 24.09.2016, 12:28

Danke für die Antworten. Aber meine Frage, ob ich den Bogen wie im Bild hier:

Bogen anlegen.jpg


in das Holz legen kann, ist noch nicht beantwortet ;)
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Re: Brauche Rat zur Brauchbarkeit von Haselnuss Staves

Beitrag von Klink » 24.09.2016, 12:58

Kannste machen, tillert sich aber schwieriger.
Ich würd'n um 90° drehen und dann halt schlangenförmig lassen, dafür aber gleichmässig, geraden, Rücken haben.
Nur meine Meinung, bin ja nu auch kein Experte ^^
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Re: Brauche Rat zur Brauchbarkeit von Haselnuss Staves

Beitrag von Ilmarinen » 24.09.2016, 19:08

Ja, ich würde ihn wie eingezeichnet ins Holz legen. Der deflexe WA wird dann der untere.

Grüße

Jörg
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Re: Brauche Rat zur Brauchbarkeit von Haselnuss Staves

Beitrag von Keiler » 24.09.2016, 21:45

Danke ;)
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Re: Brauche Rat zur Brauchbarkeit von Haselnuss Staves

Beitrag von schnabelkanne » 25.09.2016, 18:37

Servus, ja mach ihn leicht Reflex - geht beim Tillern eh raus.
Bauch bis Markkanal frei, Griff stehen lassen - fadeouts versiegeln.
Gruss Thomas
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Re: Brauche Rat zur Brauchbarkeit von Haselnuss Staves

Beitrag von Ravenheart » 26.09.2016, 09:11

Ich würde ihn genau so wie eingezeichnet legen. Beide WA gleich dick und gleich lang, also Griff nicht verschieben, deflexen WA als Oberen.

Rabe

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Re: Brauche Rat zur Brauchbarkeit von Haselnuss Staves

Beitrag von Ilmarinen » 04.10.2016, 21:51

Ilmarinen hat geschrieben:Ja, ich würde ihn wie eingezeichnet ins Holz legen. Der deflexe WA wird dann der untere.

Grüße

Jörg

Natürlich wird, wie Rabe richtig schreibt der der deflexe WA der obere und nicht der untere.

Grüße

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Re: Brauche Rat zur Brauchbarkeit von Haselnuss Staves

Beitrag von Ravenheart » 05.10.2016, 11:22

Begründung: Der untere WA soll schneller sein, damit der Pfeil sauber raus kommt und nicht "reitet". Da ein deflexer WA im direkten Vergleich weniger Spannung aufbaut, kommt der nach oben und schon ist die Bedingung "unten schneller" automatisch erfüllt.

Rabe

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