Bogenrohlinge

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Marty
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Beitrag von Marty » 21.11.2002, 05:06

Wenn man sich einen Bogenrohling kauft, was muss man damit noch alles machen, bis zum fertigen Bogen? Angenommen ich kaufe mir so einen Hickory-Rohling wie von Bodnik, kann es passieren dass der bei falscher Bearbeitung bricht? Sind ja auch nicht gerade billig. An einen richtigen Stamm würde ich mich nicht ran trauen. Hab schon Horrorstories über Astlöcher gehört. Sieht auch nicht gerade schön aus. Ist ein Rohling kaufen zu empfehlen?
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Beitrag von Marty » 21.11.2002, 07:34

Hallo Marty,
ich persönlich rate Dir von einem Rohlingkauf per Katalog ab. See it, try it, buy it! Also auf einem Bogenmarkt oder einem Händler in Deiner Nähe. Adressen hier wären glaube ich:

Heinrich Prell http://www.holzbogenbau.de/
Ralf Schockmann http://www.team-convention.de/

Astlöcher bei Hickory sind eher selten, aber solltest Du noch nie einen Bogengeschnitzt haben empfehle ich Dir erst einmal ein Bogenbauer kurs. Ich bin am 4-5. 01.03 bei Ralf Schockmann (sind glaube ich noch Plätze frei ;-))
Incl. Rohling, Sehnen und Pfeilmaterial kostet der Spass 180€.

Have a nice day
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Beitrag von MAP » 21.11.2002, 08:27

Bei Junkmann in Düsseldorf werden auch Bogenbauseminare angeboten.
http://www.pfeil-bogen.de/index.htm
Obwohl ich mich ja wundere das ein Kölner in Düsseldorf ... ;-)

Ich bin auch am überlegen bei Team Convention oder Junkmann ein Seminar zu belegen. Hat da schon jemand Erfahrung gemacht, und kann mir berichten?

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Beitrag von MAP » 21.11.2002, 08:30

Ich kenne nur das Seminar vom Neandertal Museum, und das war mir defenitiv zu voll (13 Personen). Ralf Schockmann nimmt auf Nachfrage max. 5 Personen und auch Rohlinge mit Backing in dem Seminar zur verfügung. Vom Preis her ist er sogar Günstiger als das Neandertal Museum :-)

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Beitrag von MAP » 21.11.2002, 08:40

Witten ist für mich auch definitiv besser zu erreichen als D-dorf.
Ausserdem als ehemaliger Kölner ... ;-)))
Sind denn das Seminar im Neandertalmuseum und Junkmann dasselbe?

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Beitrag von MAP » 21.11.2002, 08:45

Nein das nicht, Die Seminare im Neanderthal werden von Dr. Johan Tinnes geleitet.

http://www.neanderthal.de/n_thal/fs_2.htm

Irgendwer hier schrieb er hätte sein Handwerk von Herrn Junkmann gelernt. Was er an Wissen und Praxis hat ist gut. Aber die Seminare sind zuvoll. Die Seminare von Herrn Junkmann kenne ich nicht! "Oder besser noch nicht"

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Beitrag von locksley » 21.11.2002, 10:56

@marty
Klar, auch der beste Rohling kann bei falscher Behandlung brechen. Das Vernünftigste ist ein Kurs bei einem Profi. Auch wenn Du das nicht so gern magst. aber als Brennholz ist ein Hickoryrohling einfach zu schade.
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Beitrag von locksley » 21.11.2002, 11:00

@ Marty:

Hickory ist sicher ein sehr gutmütiges Bogenholz mit wenig Ästen und einer Struktur, die den Bogen selbst mit grosszügig geglätteten und durchtrennten Jahresringen auf dem Rücken nicht gleich brechen lässt.

Trotzdem würde ich der allgemeinen Empfehlung folgen und zu Beginn einen Kurs besuchen. Bin auch gerade dabei, mich  umzugucken. Tendiere da auch zu Prell oder Schockmann, eventuell auch Konrad Vögele, da sie die Kurse einigermassen klein halten.

Die meisten Teilnehmer sind, wie mir einige Bogenbauer inzwischen berichtet haben, absolut blutige Anfänger, die bestenfalls einmal einen Bogen in der Hand hatten. Insofern wäre es vielleicht sogar sinnvoll, wenn wir mal einen gemeinsamen Kurs buchen, der dann nicht unbedingt bei Adam und Eva beginnt und die Zeit nutzt, etwas tiefer zu schürfen.
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Beitrag von locksley » 21.11.2002, 11:26

bei bodnik sind die dinger extrem teuer. ich würd mir die wenn bei konrad vögele kaufen. Da kosten die fast nur die hälfte, sind aber bestimmt genau so gut.
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Beitrag von Archiv » 21.11.2002, 12:01

Hallo Johnatan,
wie ich gehöhrt habe sind die Rohlinge eh vom Vögele nur eben mit zusätzlicher Gewinnspanne. Glaubst Du vielleicht der grosse Heinrich Bodkin geht höchst persönlich mit der Kettensäge inden Wald?

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Beitrag von Frank » 21.11.2002, 12:28

H.Bodnik kauft seine Rohlinge Rohlinge definitiv bei Konrad Vögele - daher macht es sinn, die dort zu erwerben.
Die Hickoryrohlinge von Vögele/Bodnik sind eher für engl. Langbögen gedacht. Diese sind nicht auf einen Jahresring hereusgearbeitet, sondern liegen quasi als 'Balkenform' vor. Die anderen Hölzer hat er bereits auf einen guten Jahresring gearbeitet, so dass man am Bögenrücken nichts mehr machen muss. Das ist ja auch die schwierigste Arbeit (ist jedenfalls mein Kentnisstand vom Frühjahr).
für einen Flachbogen aus einem Vögele-Hickoryrohling müsste man sich also noch an einen Ring ranarbeiten. Hickory ist für den ersten Bogen schon sehr gut geeignet. Wie schon erwähnt bricht das kaum, auch wenn man mehrere Jahresringe verletzt hat.
Am leichtesten zu bearbeiten ist Esche. Das Holz lässt sich leicht abtragen, man kann mit dem Ziehmesser leicht genau entlang der Fasern Säne abheben und die Jahresringe sind bestens zu sehen.
Der Nachteil bei Esche ist, dass nur sehr gute Esche leistungsfähig ist. d.h. es ist für einen Anfänger nicht so einfach, einen Bogen mit hoher Wurfkraft zu bauen - aber muss ja beim ersten mal nicht sein. Esche ist sicherlich auch mit das günstigste Holz.
Ein Kurs ist für den ersten Bogen aber in jedem Fall zu empfehlen.

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Beitrag von Frank » 21.11.2002, 13:04

@Volkmar: wenn da steht aus heimischen Wäldern, dann ist das anzunehmen. ich lass mich aber gerne eines besseren belehren.

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Beitrag von Archiv » 21.11.2002, 13:23

Einen Jahresring freizulegen kann sicherlich sehr schwierig sein, vor allem wenn man wenig/garkeine Erfahrung hat. Jahresring freilegen, dem Bogen seine Form geben usw. sind alles nur Vorarbeiten, die eigentliche Kunst ist das Tillern. Hier entscheidet sich ob es ein brauchbarer Bogen wird,oder Brennholz. Von ganz grosser  Bedeutung ist auch die Holzfeuchte. Der Unterschied zwischen 9% und 12% Holzfeuchte, kann der Unterschied zwischen 1 und 3 Zoll  Stringfollow sein(wirkt sich brutal auf die Leistung aus ,frühes Zuggewicht !!!)
Robinie mit entsprechenden Jahresringen halte ich auch gut für Anfänger geeignet. Ich hab`z.B. hauptsächlich "auf Robinie gelernt."

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Beitrag von Marty » 21.11.2002, 13:37

Danke, dann werde ich mir so einen Hickory bei Vögele holen. Auf einen Kurs habe ich definitiv keine "Lust". Klar lernt man das da, aber das ist nichts für mich. Um noch mal auf meine Frage zurück zu kommen. Wieviel muss da noch gemacht werden? Muss der noch mit Ziehmesser behandelt werden, oder nur noch in Form schleifen und feilen? Ich will mir wenn, einen englischen Langbogen mit Hornnocks machen.
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Beitrag von Marty » 21.11.2002, 13:40

@ Marty,
mal so ganz unpessimistisch, ich glaube das wird dann nichts... solltest dann lieber erstmal ein Flachbogen bauen... ohne Anleitung einen Englischen... weia das wird schwer. Aber musst du ja selber wissen (schade um den Rohling):-)
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