Knochen, wie behandeln?

Hölzer, Kleber, etc.
nomadic
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Knochen, wie behandeln?

Beitrag von nomadic » 30.11.2004, 18:17

Hallo,

Ich habe vor mir demnächst Knochenspitzen zu schnitzen.
Das Problem ist nicht die Knochen zu besorgen - vielmehr den Knochen vom Organischen Material zu trennen? Wer weiß welche Chemie o. Hausmannsmittel man da benutzen sollte?

mfG nomadic
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Hunbow
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Beitrag von Hunbow » 30.11.2004, 19:08

knochen auskochen und dann einfach eine runde in die geschirrspülmaschine. aber nicht zu lange sonst wird der knochen spröde.

gibt auch die naturvariante. knochen z.b. von ameisen oder anderem getier abknuppern lassen.

wir haben das thema hier auch schon mal gehabt.
ich schau mal nach dem threat. hier isser
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

Harbardr
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entfetten & bleichen...

Beitrag von Harbardr » 30.11.2004, 19:28

...ist angesagt u. das will mit der Spülmaschinenmethode nicht so richtig klappen.

Ich nehme "Wasch-Soda" (aus'm Drogeriemarkt) ins Wasser (ca. 5 EL auf L Wasser) u. koche die Knochen kurz auf, um sie dann ca. 1 bis 2 Stunden bei geringer Wärme stehen zu lassen.
Doch Vorsicht, das Sodazeuchs schäumt bei Fettrückständen stark auf u. Muttern's Herd sieht danach garnicht mehr so toll aus. :-(

Uuuund riechen tut's gar allerfeinst. :-( :)

Das Knochengewebe sollte möglichst entfernt werden, da darin das meiste Fett eingelagert ist. Also erst aufsägen, dann auskratzen u. danach auskochen!

Wenn die Knochen nicht mehr glasig sind, einfach trocknen lassen u. nach dem Verarbeiten in Form v. etwas Leinöl (eben mal mit'm öligen Fingern drüber) dem Knochen wieder'n Bisschen Fett zurückgeben.

Das funktionierte bisher mit allen Knochensachen, wovon ich's Jahr über nicht gerade wenig verarbeite (Messer, Knochennadeln- u. Dosen, Gürtelschließen, Kämme, etc.) hervorragend.

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Meinereiner.....

Beitrag von Archiv » 30.11.2004, 19:44

.... nimmt da in diesem Falle das gute alte Wasserstoffperoxyd 30%ig.Aber vorsicht es bleicht nicht nur Knochen:D
Ich koche die Knochen vorher ab und lasse sie dann einen Gang in der Spülmaschine machen.
Danach kommen sie für ca.2-3 Tage in das Wasserstoffperoxyd, welches ich zur hälfte mit Wasser auffülle.Von der Mischung nehme ich grad soviel das es die Knochen bedeckt.
Die Knochen werden schneeweiß und porentief rein.
Zur Handhabe mit Wasserstoffperoxyd sei gesagt das es besser ist wenn man dabei Einweggummi-Handschuhe anzieht, dan gibts nicht diese schönen weißen flecken auf und in der Haut ;-)

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what kind of knochen?

Beitrag von Archiv » 30.11.2004, 22:04

welche knochen eignen sich zum herstellen von pfeilspitzen u.ä. eigentlich?
die suppenknochen aus der küchen bestimmt weniger oder?

Harbardr
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Knochen bleiben Knochen...

Beitrag von Harbardr » 30.11.2004, 22:42

...egal von welchem Viech u. aus welchem Topf sie kommen. Die Frage ist lediglich was für ein Produkt daraus gefertigt werden soll.

Jagdspitzen gehen ganz einfach aus Knochen v. Truthahnschlkegel. Gelenk absägen, oberes Ende (Spitze)schräg abschneiden u. fertig ist eine Spitze, die bei weitem mehr bringt, als ihr Anblick vermuten läßt.
Sonstige Spitzen, die etwas stabiler sein sollen mach ich aus Rinderknochen. Die Unter- u. Oberschenkelknochen ergeben Platten bis zu 8mm Stärke.

Vom Schwein u. v. Schaf gibt's schöne Röhren, aus denen sich vorzüglich Behälter machen lassen.

Als, machen, wie einst die Ahnen, Totalverwertung.
Denn auch die Rippen müssten, sofern sie nicht zu dünn u. krumm, schöne Messergriffe hergeben.
Schädelplatten als Rohstoff für Schmuck,
kleine Röhrenknochen zur Herstellung v. Ringen.

Aus Hühnerknochen lassen sich schöne "Knochenperlen" machen, die mit Kreisaugen versehen Mineral-Farbe eingefärbt wirklich schmuck aussehen.

Hier ein paar Beispiele für das Arbeiten mit Knochen (Oben Mitte die beschriebenen Spitzen aus Geflügelknochen).

Bild

nomadic
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Werkzeug?

Beitrag von nomadic » 01.12.2004, 13:32

Ja, die Naturmethode kenne ich auch einfach rausstellen und den Rest machen unsere Kleinen Freunde. Aber die Jahreszeit und die Städtische Umgebung lassen das nicht zu. Deshalb werd ich wohl ausprobieren, wie ihr mir geraten habt.:D

Gibts bestiimtes Werkzeug, das sich besonders eignet, um Knochen zu bearbeiten oder reicht ein normales Schnitzmesser?8-|

@Harbardr, schöne Sammlung hast Du da! :anbet
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Werkzeug

Beitrag von fenrir » 01.12.2004, 13:44

Der Dremel geht recht gut, auch wenn das absolut nicht "A" ist und furchtbar staubt.
Ansonsten Feile (die wird aber nich besser von), Schleifpapier, Laubsäge etc.

Fohe Verrichtung:-)

Heiko

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das mit'm Werkzeug...

Beitrag von Harbardr » 01.12.2004, 13:56

...hängt ganz davon ab, was Du aus dem Knochenzeugs machen willst.

Auf jeden Fall ist's mit'm Schnitzmesser allein nicht getan!

Ich bearbeite z.T. die Knochen am Bandschleifer (wie sonst sollte ich Knochenplatten ohne unnötigen Zeitaufwand herstellen können) u. auch sonst verwende ich die üblichen Werkzeuge beim Sägen, Bohren, Feilen usw..
Bei Feilen (z.B. handliche 150mm Länge) hat sich der "Hieb 0" als praktisch herausgestellt, er trägt gut ab, setzt nicht schnell zu u.die hinterlassenen Riefen sind nicht zu tief.

Polieren geht mit Schleifleinen (180 - 400) u. Stahlwolle (000) sehrgut, dennoch poliere ich die edleren Stücke mit'm Dremel u. Polierpaste.

Nur bei Arbeiten zu historisch (annähernd) korrekten Stücken tu ich mit der alten Methodik auseinandersetzen u. somit auch einfachste Werkzeuge verwenden.
So z.B. polieren mit Schachtelhalm, geht natürlich auch, aber mag dauern.

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kleine Ergänzung

Beitrag von Snake-Jo » 03.01.2005, 15:45

Harbardr hat eigentlich alles gesagt. Wenn ich Knochen verkleben will, behandle ich ihn vorab ausgiebig mit Azeton und verklebe mit UHU Endfest 300.
Statt Wasserstofperoxid kann man als Fettlöser und Bleichmittel auch Waschpulver nehmen (Persil, Omo etc.): 10 min kochen, nicht länger.
Knochen läßt sich auch gut drechseln bzw. mit Schabwerkzeugen abdrehen: Perlen, Ohrringe, Knöpfe.
@Harbardr: Schöne Teile auf deinem Bild!:anbet

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Auskochen?

Beitrag von Archiv » 28.06.2005, 10:21

Hallo zusammen,

ich hab den alten thread hochgeholt um folgende Fragen loszuwerden:

zu was ist das Kochen usw gut? Ob die Spitzen weiß sind oder gelblich ist mir ehrlich gesagt wurscht. Was ist die beste Behandlung für ihre Haltbarkeit? Brechen rohe Knochen schneller oder gekochte? Und warum Entfetten, wenn ich nicht kleben muss?

danke und liebe Grüße benzi

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Beitrag von osage » 28.06.2005, 11:01

@ benzi

ich koche die Knochen nur um die Fleisch und
Fettreste besser lösen zu können.
Bei 100 Grad sind bestimmt auch viele Bakterien tot.

Hier mal ein Bild von einem Knochenspreizer in meiner Roach.

Bild

meggan
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Beitrag von meggan » 28.06.2005, 11:27

hab von nem präperator aus der umgebung mal speckkäfer geholt als ich ein paar knochen zum abnagen hatte.

vorteil durch die verdauungssäfte der käfer riecht es nicht so und sie sind wirklich schnell darin einen knochen perfekt zu säubern fressen auch das knorpelgewebe an den gelenken komplett auf.

(werden auch in der gerichtsmedizin verwendet wenn die einen knochen pröüarieren müssen so viel ich weiß):D
Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und doch nur Bl?dsinn schafft. ( finde das triffts ganz gut :D)

Es gibt keinen schl?ssigen Beweis f?r ein Leben nach dem Tod. Andererseits spricht nichts dagegen. Zerbrich dir nicht den Kopf! Du erf?hrst die Wahrheit fr?h genug.

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horror

Beitrag von Archiv » 28.06.2005, 12:03

Original geschrieben von meggan

hab von nem präperator aus der umgebung mal speckkäfer ...


MEIN GOTT!!! diese Käfer sind für mich der Horror, stell Dir vor Du arbeitest drei Monate an einem Gegenstand, z. Federhaube, und ein einziger dieser Käfer macht die Arbeit in einer Nacht zu nichte.

was des einen Freund, ist des anderen Leid......

Die haben bei mir schön Truthahnfedern ruiiniert, sogar Federschmuck der an der Wand hing haben sie angenagt.

Bist Du sicher daß Du sie wieder alle losgeworden bist :D

liebe Grüße benzi

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Beitrag von meggan » 28.06.2005, 12:21

war ja schlauer als du:D

habe sie in einem alten aquarium gehabt mit nem fliegengitter drüber da is keiner ausgebüchst und da ich seit ich die tierchen nach getaner arbeit zurückgegeben habe keinen mehr gesehen habe und auch nix angenagtes gefunden habe sind die wohl alle weg.

aber da diese tiere nur ein sehr kurzes leben haben und verwesendes fleisch brauchen um sich fortzupflanzen stirbt so eine population sehr schnell da reichen schon 1-2 tage ohne futter
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