Flieder als Bogenholz???

Hölzer, Kleber, etc.
Domo
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Flieder als Bogenholz???

Beitrag von Domo » 26.05.2007, 17:50

Hey Leutemal ne ganz simple Frage:
Eignet sich Flieder zum Bogenbau????? Habe zwar Flieder im Garten aber noch nie getestet. Es scheint mir sehr hart zu sein, aber ich glaube es ist auch sehr schwer zu spalten!!! Würde mich sehr über Fotos freuen!!!!

MFG      Domo
Wie macht man sich einen Bogen??
Man nimmt ein St?ck Holz und schl?gt alles weg, was nicht wie ein Bogen aussieht.

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captainplanet
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Re: Flieder als Bogenholz???

Beitrag von captainplanet » 26.05.2007, 19:43

Habs noch nie probiert, aber es soll recht gut sein. Nur zu!

*dieauseinzeilermachzweizeilerzeile*
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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Re: Flieder als Bogenholz???

Beitrag von Degen » 27.05.2007, 16:15

Meines Wissens ist es möglich, hab selber auch irgendwo n paar Äste liegen, allerdings reisst Flieder herrlich.
Daher sollte man das Holz spalten und den Markkanal + n wenig Umgebung rausschaben und gut die Enden verleimen.
Wenn ich es richtig gesehen hab, ist Esche auch mit Flieder verwandt, bin aber alles andere als Botaniker.
Ich finde nicht, dass J?ger verr?ckt sind, ich finde eher, dass die Leute verr?ckt sind, die nicht kapieren, woher ihr Fleisch kommt, die Leute, die glauben, alles kommt direkt aus dem Supermarkt. (James Hetfield)

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Re: Flieder als Bogenholz???

Beitrag von captainplanet » 27.05.2007, 16:29

Daß es leicht reißt kann ich mir gut vorstellen! Am besten erst im Winter schneiden. Spalten wird in den meisten Fällen schwierig sein da zu dünn, ich würde versuchen die Form gleich grob rauszuarbeiten und es rückwärts aufgespannt (langsam!) trocknen lassen.

Grüße Georg
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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Re: Flieder als Bogenholz???

Beitrag von Domo » 27.05.2007, 17:09

Nein ich glaube auch nicht das die Bäume im Garten was taugen, denn sie sind sehr knorrig.War auch nur so ne Idee weil ich halt gemerkt habe dass es ein sehr hartes Holz war!!!
Wie macht man sich einen Bogen??
Man nimmt ein St?ck Holz und schl?gt alles weg, was nicht wie ein Bogen aussieht.

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Re: Flieder als Bogenholz???

Beitrag von Ravenheart » 28.05.2007, 00:35

Hart und zäh und elastisch!
Aber:

Reißt, als würd's gesprengt, und wächst leider fast immer drehwüchsig!

Rabe

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Re: Flieder als Bogenholz???

Beitrag von Snake-Jo » 01.06.2007, 13:58

ravenheart hat geschrieben:Hart und zäh und elastisch!
Aber:

Reißt, als würd's gesprengt, und wächst leider fast immer drehwüchsig!
Rabe


Tja, so ist es leider!  >:(
Trotzdem kann man es versuchen: Gerade gewachsene Äste nehmen (ab 40 mm Durchmesser), auch kurze. Möglichst früh die Spannung herausnehmen durch spalten und kleiner machen des Stave bzw. Billetts, versiegeln, sorgfältig trocknen und dann die weniger gedrehten kurzen Stücke im Griff zusammenspleißen. Falls ich die Zeit finde, stelle ich ein Bild meines Fliederbogens hier rein..

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Re: Flieder als Bogenholz???

Beitrag von Ravenheart » 25.03.2013, 14:02

Nachtrag, 6 Jahre später:

Inzwischen habe ich mehrere Bogen aus Flieder gebaut, sogar Schnellgetrocknete.
Flieder ist ein sehr gutes Bogenholz das von Natur aus unglaublich glatt wird beim Schleifen, es ist allerdings relativ schwer.

Der simple Trick gegen Reißen: Sofort grün weitgehend in Bogenform schneiden, Bauchseite incl. Markkanal weg, Griffbereich auch, und später aufkleben, (oder längs bis zum Markkanal einsägen und dann später den Spalt ausfüllen), seitlich auch sofort auf Breite schneiden, besonders an den Enden.

Rabe

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Re: Flieder als Bogenholz???

Beitrag von skinwalker » 25.03.2013, 14:28

Mann Rabe,
das war ja die reinste Eingebung ... ;)
habe vor nächste Woche einige Flieder (Bilder kommen noch) die ich diesen Winter von einigen Grünschnittstellen
eingesammelt habe, zu bearbeiten ...
Flieder reißt sehr schnell ein ! Die eingesammelten Stämme (bis zu 12cm Durchmesser) haben nur nach einem Tag
im trockenen Carport Risse an den Stirnseiten bekommen - daher ist die von dir beschriebene Vorgehensweise wohl
die Beste.
Ich habe die zwar alle nochmal gestutzt und versiegelt, aber ich denke ich werde die gleich in Form bringen ...
Werde aber trotzdem zum Test mal einen Stamm mit Rinde versiegeln und einige Zeit einlagern und dann schauen
wie der sich beim Bearbeiten verhält.

gruß
skin
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Re: Flieder als Bogenholz???

Beitrag von Snake-Jo » 25.03.2013, 16:02

Ja, das geht. Oder nach dem Fällen in Viertelscheiter sägen/ spalten, diese 6 Monate trocknen und dann auf Stavegröße.
HIer ein Bild von einem rund 80 mm dicken Stammstück.
130325_Flieder3_trocken_geölt.jpg


Man sieht: Wenn man sorgfältig trocknet, reißt er zwar, aber nicht so dolle. Dauert nur sehr lange bei dem dichten Fliederholz. Also lieber wie oben beschrieben.

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Re: Flieder als Bogenholz???

Beitrag von Frankster » 25.03.2013, 16:42

Ravenheart hat geschrieben:Flieder ist ein sehr gutes Bogenholz das von Natur aus unglaublich glatt wird beim Schleifen, es ist allerdings relativ schwer.


Hallo Rabe,

ist da nicht ein Wiederspruch? Das Problem bei Hölzern mit hoher Dichte sind immer wieder die Tips. Es ist schwierig massearme Tips zu formen die zudem nicht seitlich wegkippen. Das Problem teilen alle schweren Hölzer. Bzw. im Grunde ist es ja ein Bogenbauerproblem, aber es führt eben dazu das Bögen aus diesen Hölzern öft unter den Möglichkeiten gebaut werden. Insb. merkt man dies wenn man mit so einem Bogen eher leichte Pfeile (<10gpp) beschleunigen will.

Viele Grüße,
Frank
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Re: Flieder als Bogenholz???

Beitrag von Haitha » 25.03.2013, 16:54

Frankster hat geschrieben:
Ravenheart hat geschrieben:Flieder ist ein sehr gutes Bogenholz das von Natur aus unglaublich glatt wird beim Schleifen, es ist allerdings relativ schwer.


Hallo Rabe,

ist da nicht ein Wiederspruch? Das Problem bei Hölzern mit hoher Dichte sind immer wieder die Tips. Es ist schwierig massearme Tips zu formen die zudem nicht seitlich wegkippen.
Viele Grüße,
Frank



Das ist auch sehr relativ :)
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Re: Flieder als Bogenholz???

Beitrag von Heidjer » 25.03.2013, 17:07

Wo ist das Problem mit Hölzern von hoher Dichte?
Die schnellsten Bögen die je gebaut habe bestanden zu einen Großteil aus Massa oder Ipe!
Ich behaupte sogar das Bögen aus schweren Hölzern einen kleinen Vorteil haben, sind deren WA doch nicht Breit wie die Segel an einem Rahsegler und die innere Reibung sollte auf Grund des geringeren Volumens auch niedriger ausfallen. ;)
Übrigens bestätigt das Bogen-Masse-Prinzip, dass es nur auf das Design ankommt und die Dichte des Holzes aus der Gleichung fällt und ein Rattanbogen und ein Bambus-Ipe Bogen auf das gleiche Gewicht kommen, bei gleichen Bogenparametern.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Flieder als Bogenholz???

Beitrag von Galighenna » 25.03.2013, 17:25

Und ich behaupte immer noch, das die Masse und die Maße der Tips in einem vernünftigen Rahmen keinen signifikant messbaren Einfluss auf die Pfeilgeschwindigkeit haben. Verursacht wird das, durch die Geometrie der Kraftübertragung von der Wurfarmmasse über die Sehne auf den Pfeil. Schwere Tips sind zwar insgesamt langsamer, bei Näherung an die Standhöhe üben diese aber eine größere Kraft auf die Sehne aus, so das der Pfeil trotz der langsameren Bewegung der Tips genau so beschleunigt wird wie bei leichten Tips. Das is wie beim Radfahren. Hat man einen hohen Gang drin, tritt man langsam aber mit Kraft, hat meinen einen kleinen Gang drin, tritt man schnell, aber mit wenig Kraft. Heraus kommt die gleiche Geschwindigkeit. Extremfälle wie z.B. Kartoffelsäcke oder Ambosse/halbe Baumstämme sind da natürlich außen vor, aber ich rede hier von Sinnvollen Tip-Designs.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
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Re: Flieder als Bogenholz???

Beitrag von Frankster » 25.03.2013, 19:20

@Dirk
Nach dem Bogenmasseprinzip würde es weder für schwere noch für leichte Hölzer einen Vorteil geben. Mein Einwand war eher ein Praktischer: Das viele Bogner eher ein Problem damit haben aus schweren Hölzern die Performance speziell über die Tips herauszuholen. Da wird zuviel auf Sicherheit gebaut.

@Gali
Ich erinner mich, das Thema hatten wir schon mal bei der <7gpp Diskussion. Mitlerweile denke ich schon das das Tip-Gewicht einen sehr großen Einfluß hat gerade wenn es darum geht leichte Pfeile zu beschleunigen. Bei einem sehr schweren Pfeil ist die dynamische Effizienz eines Bogens bei fast 100%. Bei leichten Pfeilen sackt der Wert massiv ab. Hauptgrund sind die zu beschleunigenden Massen im Wurfarm selbst die zusammen mit der Sehnenmasse den dyn. Wirkungsgrad bei leichten Pfeilen massiv reduzieren.
Zuletzt geändert von Frankster am 25.03.2013, 19:57, insgesamt 1-mal geändert.
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