Aceton?

Hölzer, Kleber, etc.
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Jolinar
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Aceton?

Beitrag von Jolinar » 02.07.2007, 13:20

Heyho,

ich bin grade beim Entfetten von Spitzen bzw. dem Konus der Schäfte mit Aceton. Hab mir bei Wikipedia mal angeschaut, was Aceton so ist. Irgendwie hat mich das beunruhigt:

...in höheren Konzentrationen stechend, leicht entzündlich und bildet mit Luft ein explosives Gemisch.


Wie lager ich das Zeugs am Besten? Ich schätze mal, dass es bei Raumtemperatur kaum entzünden wird. Der Konus der Schäfte haben das Zeugs jetzt raufbekommen. Wann kann ich mir sicher sein, dass sich das nicht mehr entzündet?
Gefährliche Sache das Zeugs o_O

tomtux
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Re: Aceton?

Beitrag von tomtux » 02.07.2007, 13:31

im geschlossenen gebinde gibts da keine probleme, solange das zeug halt nicht direkt neben dem herd gelagert wird.
beim arbeiten mit aceton unbedingt fenster auf, sonst gibts einen dicken kopf.

im übrigen ist (reines) aceton extrem schnell flüchtig, bei halbwegs brauchbarer belüftung ist das in ein paar minuten komplett verflogen.

ich hab mal in einer lackfabrik tankstände mit einem messstab kontrolliert, da hiess es ganz schnell ablesen weil der stab sofort wieder trocken war.

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Felsenbirne
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Re: Aceton?

Beitrag von Felsenbirne » 02.07.2007, 13:46

Hallo
Nagelackentferner besteht auch zu großen Teilen aus Aceton.
Ich entfette damit immer (den billigen ohne Duftstoffe etc.)
Gruss Matthias

Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller

tomtux
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Re: Aceton?

Beitrag von tomtux » 02.07.2007, 13:59

mschwanner hat geschrieben:Hallo
Nagelackentferner besteht auch zu großen Teilen aus Aceton.
Ich entfette damit immer (den billigen ohne Duftstoffe etc.)


da muss man aufpassen.
in einigen nagellackentfernen ist um der brachial entfettenden wirkung von purem aceton entgegenzuwirken auch öl beigemengt. sonst gibts nämlich bei häufigerem gebrauch ganz spröde fingernägel.
für unsere zwecke ist das aber eher kontraproduktiv, deshalb sollte man eher reines aceton aus der drogerie oder den farbenfachhandel verwenden.

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Re: Aceton?

Beitrag von Der_Iwan » 02.07.2007, 15:14

Ich entfette nur mit Aceton und hatte noch nie Probleme. Leichtentzündlich stimmt (ich habs mal angezündet), aber explodiert ist es mir noch nicht.

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Edradour
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Re: Aceton?

Beitrag von Edradour » 02.07.2007, 15:23

Aceton entfettet nicht nur das Horn, sondern Deine Hände. Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass die Haut danach weiß wird. Über die Haut gelangt die Brühe dann in Deine Blutbaghn, wird von der Leber gefiltert... der rest ist von Alkohol her bekannt...
Wenn Du so richtig satt mit Aceton rumpanschst, würde ich entsprechende Lösungsmittel feste Handschuhe empfehlen
"I can resist everything - except temptation" (Oscar Wilde)

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Re: Aceton?

Beitrag von Mable » 02.07.2007, 16:28

Aceton kann in der Tat explosive Gemische mit der Luft bilden, allerdings muss man erstmal das kritische Mischungsverhältnis erreichen (und dann auchnoch zünden...).

Bei arbeiten mit Kleinmengen Aceton (ca 500ml) ist es ziemlich ungefährlich (solange man nicht direkt am Herd/Lagerfeuer sitzt, oder dabei raucht).

Was ich nicht ausprobieren würde, wäre es auf dem Herd (oder einem Wasserkocher) zum kochen zu bringen...

M.E. ist die größte Gefahr das trockenwerden der Haut und die reizende Wirkung der Dämpfe, also immer schön lüften und nach Kontakt die Hände eincremen.

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Re: Aceton?

Beitrag von Jolinar » 02.07.2007, 22:46

Puh, dann bin ich beruhigt. In Kontakt bin ich eh nicht gekommen, allerdings habe eine kleine offene Stelle an meinem linken Daumen und als ich das Wattestäbchen eingetaucht habe, hat diese Stelle sofort begonnen zu schmerzen. Ganz schön stechend das Zeugs...

Mit dem trocknen. Ist mir irgendwie aufgefallen. Ich habe das Wattestäbchen eingetaucht, aus dem Glas geholt - dann hat mich der Bruder kurz abgelenkt und als ich den Schaft entfetten wollte, war fast keine Flüssigkeit mehr am Stäbchen. Tjo...

Ich danke euch für eure (beruhigenden) Anworten =)

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Re: Aceton? Vorsicht!

Beitrag von Archiv » 03.07.2007, 06:48

Mable hat geschrieben:Bei arbeiten mit Kleinmengen Aceton (ca 500ml) ist es ziemlich ungefährlich (solange man nicht direkt am Herd/Lagerfeuer sitzt, oder dabei raucht).


MOMENT! So ist das nicht! 500ml flüssiges Aceton sind in erster Linie ein brennbare Flüssigkeit. Brennbar aber beherrschbar. 50ml  flüssiges Aceton verdampft, also gasförmig, als Luftgemisch reicht völlig aus, um Fenster und Tür samt Ramen aus einem Zimmer zu sprengen und die Personen im Zimmer übelst zu verschmoren.

und dann auch noch zünden...
Ja, da reicht ein Lichtschalter der Funken zieht oder auch statisch aufgeladene Kleidung, oder auch nur eine Katze die man streichelt. So schwer ist das Entzünden eines Aceton-Luft- Gemisches nicht, wenn das Mischungsverhältnis auch nur ungefähr stimmt.

nordbogen
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Re: Aceton?

Beitrag von nordbogen » 03.07.2007, 09:07

Aceton nehme ich auch zum entfetten des Bogenrückens, wenn ich Holz- oder auch Sehnenbackings mache. Das ist eine schnelle, effektive Maßnahme.

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Re: Aceton?

Beitrag von Gauloises » 11.07.2007, 11:50

Grundsätzlich gilt für den Umgang mit allen Chemikalien immer
Eigenschutz geht vor.
Also immer die allgemein gültigen Vorschriften für den Umgang mit Chemikalien beachten.
Stehen meistens auf der Verpackung und/oder im Internet.

Wenn das Zeug ungefährlich wäre, könnten wir es trinken oder unsere Kinder darin baden. Hier ist grundsätzlich der gesunde Menschenverstand gefragt.

Gauloises

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Re: Aceton?

Beitrag von Jolinar » 23.07.2007, 15:06

Danke für euch alle.
Ich habs zur Sicherheit in den kühlen und dunklen Keller gegeben  ;)

Eiswolf
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Re: Aceton?

Beitrag von Eiswolf » 23.07.2007, 16:53

Als ich noch in der Reparatur von Endoskopen gearbeitet habe, wurde bei uns auch Aceton zur Vorbereitung der Klebungen genutzt. Allerdings kein reines Aceton, sondern ein Aceton-Alkoholgemisch (10% Aceton). Allerdings reines Ethanol, kein Brennspiritus, da dieser Gällstoffe enthält, die die Klebung beeinträchtigen könnten!

Die Mischung entfettet sehr gut, ist nicht ganz so flüchtig wie reines Aceton und zumindest wenn man 5 Litergebinde Ethanol aus dem Laborbedarf nimmt auch billiger. Obendrein ist der Geruch und damit die Belastung geringer.

Zusätzlich haben wir Tippspender benutzt, die durch Tippen auf die Spitze Flüssigkeit freigaben und sonst verschlossen waren. Dadurch war die Verdunstung wsentlich geringer. Leider habe ich grad keine Bezugsquelle zur Hand.

Grundsätzlich sollte man bei der Verarbeitung puderfreie Einmalhandschuhe tragen, die Haut wirds danken!

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Re: Aceton? Vorsicht!

Beitrag von Mable » 24.07.2007, 17:02

Ja, da reicht ein Lichtschalter der Funken zieht oder auch statisch aufgeladene Kleidung, oder auch nur eine Katze die man streichelt. So schwer ist das Entzünden eines Aceton-Luft- Gemisches nicht, wenn das Mischungsverhältnis auch nur ungefähr stimmt.


Also ich hab das mal (unter kontrollierten bedingungen) getestet.

Wenn das Mischungsverhältnis stimmt, ist der rumms ziemlich gut, allerdings hatte ich mit der Zündung so meine Probleme. Nicht jeder Funke hat funktioniert...

Allerdings muss das Gemisch erstmal im explosivem Fenster liegen. Das zu schaffen dürfte bei normalem Arbeiten schwer werden. Das ist das was ich meinte... 50ml so schnell verdunsten zu lassen ist schon, sgen wir mal schwierig....

Bogi
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Re: Aceton?

Beitrag von Bogi » 24.07.2007, 17:51

Mein Apotheker hat mich eindringlich vor der leberschädigenden Wirkung gewarnt. Ich bin sehr sehr vorsichtig im Umgang mit dem Zeug. Aber zum entfetten gibts kaum etwas besseres.
Gut Schuss und allzeit blauer Himmel
Bogi

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