Bambusreflexbogen mit 2 meter Länge

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Snake-Jo
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Re: Bambusreflexbogen mit 2 meter Länge

Beitrag von Snake-Jo » 10.07.2009, 08:42

acker hat geschrieben:
Nun komm, bau den ersten Yumi im FC sonst pflückt Dir noch jemand anders diese Blume vor der Nase weg...und mit der Anleitung kann doch garnix mehr schief gehen...


@Acker: Du bist ja noch nicht so lange dabei, aber lass Dir sagen: Viel zu spät. Es wurden schon einige Yumis gebaut, u.a. von buechse82
Die Treads sind aber irgendwo vergangen, mit der Suchfunktion findet man sie jedoch noch.

http://www.fletchers-corner.de/index.php?topic=2380.0

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acker
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Re: Bambusreflexbogen mit 2 meter Länge

Beitrag von acker » 10.07.2009, 09:08

Morgen Jungs
@Snake Jo:  ;D Den thread hatte toaster auch gefunden...gestern abend hab ich ihn gelesen....dann ist es zumindest der erste Yumi seid 2 Jahren.
Ist doch auch was feines :)

Gruß acker
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Re: Bambusreflexbogen mit 2 meter Länge

Beitrag von watzmann » 11.07.2009, 01:06

Hi,

ch habe mal einen 190 cm Bogen aus Action-Bambus und einem Bambus-Backing gebaut. Der Bogen hat ein ähnliches Design wie von Dir gewünscht, aber mit statischer Griffsektion. Er zieht ca. 45 Pfund bei 95cm Auszug. Der Auszug ist sehr weich, und der Anfangsauszug ist recht kräftig. Gebaut habe ich in mit starkem Setback und leichten Recurves,  er kam direkt nach dem Bau mit einem Gesamtsetback gemessen von den Tips zum Bogenrücken von ca. 55 cm daher. Nach dem Einschiessen blieben knapp 35 cm davon übrig, im wesentlichen bedingt durch die steife Griffsektion mit dem starken (und statischen) Setback. Das ist auch meine Erfahrung mit anderen Bambusbögen: eingebauter Reflex und Recurves verschwinden zur Hälfte. Allerdings waren meine anderen Bögen kürzer und mit Bambus-Facing versehen. Lässt man das Facing weg, dann ist der Set nicht so dramatisch und der Bogen ist anfangs auch nicht so störrisch wie einer mit Bambusfacing.

Die Maße vom langen Gerät: maximale Breite in Griffnähe 35mm, bis oberes Drittel Bogenarm auf 30mm, dann bis zu den Tips auf 6mm verjüngt. Action-Bambus von 10mm Dicke in Griffnähe auf 5mm Dicke bei den Tips kontinuierlich verdünnt. Das Backing hat eine maximale Dicke von 6mm und ist an den Kanten noch 1 mm dick. Wenn Du ein Bambus-Facing drauftun willst, dann mach das Action-Bambus von 8 mm auf 4 mm Dicke und die Deckschichten schön dünn (scharfe Kanten). Ich schätze mal dass Du dann irgendwo zwischen 40 bis 50 Pfund landest, kann je nach Bambus auch mehr werden. Es wird in jedem Fall mehr wenn Du das Action Bambus und das Facing temperst.

Bedenke, dass Du den Bogen mit Bambusfacing nicht Tillern kannst, es sei denn Du schnitzt das Facing teilweise wieder runter. Sowas ist blöd, ist mir bei meinem ersten Bambusbogen passiert. Ich hatte sowohl das Material selbst als auch den Kraftzuwachs durch ein Facing deutlich unterschätzt.

Gruß vom Watzmann

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Re: Bambusreflexbogen mit 2 meter Länge

Beitrag von Kyujin » 11.07.2009, 13:42

watzmann hat geschrieben:Bedenke, dass Du den Bogen mit Bambusfacing nicht Tillern kannst, es sei denn Du schnitzt das Facing teilweise wieder runter.


Auch ein japanischer Bambusbogen kann und muß nach dem Kleben getillert werden. Dabei werden die Seitenflächen bearbeitet, die Oberflächen von facing und backing bleiben erhalten. Erfahrene Kyudoka bearbeiten neue Bögen auch während des Einschießens im Laufe des ersten Jahres noch.

Und meine Meinung zu einer autodidaktischen Herangehensweise an japanische Schießtechnik (die ist wohl zur Genüge bekannt) mal beiseite:

Bei einer Auszugslänge von 95 cm sollte man einen yon sun nobi Bogen (= 233 cm Länge), mindestens aber einen ni sun nobi (= 227 cm) benutzen.

[edit: Längenangaben präzisiert]
Zuletzt geändert von Kyujin am 11.07.2009, 15:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bambusreflexbogen mit 2 meter Länge

Beitrag von the_Toaster (✝) » 11.07.2009, 14:13

@ Kyujin

Ich glaube Watzmann meinte damit wohl, dass man bei einem derartigen Aufbau des Bogens schon möglichst dicht am  projektierten Tiller, sprich Zugkraft und Kurvenverlauf dran sein sollte und nur noch geringe Korrekturen möglich sind.
Wenn man nämlich über die Seiten tillert, ist der Effekt ja etwa 1:1. Wenn man da rund 40# geplant hat aber jenseits der 100# angekommen ist, dann wird der Bogen sehr schmal. Wenn man über den Bauch tillert, dann ist der Effekt etwa 1:8. Aber auch nur dann wenn das Material halbwegs homogen ist. Wenn man bei einem Bogen mit derartigem Aufbau über den Bauch tillert hat man das Problem, dass der Bambus, je tiefer man in das Material hinein muss immer weicher wird, weil die Kraftfasern immer weiter nachlassen. Dadurch kann man sich den Bogen ruckzuck zertillern. Der Bogen hat dann zwar die gewünschten 40#, aber nicht lange.
Deshalb habe ich ziemlich lange überlegt, ob ich einen Bogen mit diesem Aufbau bauen möchte. Und genau deshalb soll es auch erstmal ein symmetrischer Bogen werden, um zusätzliche Probleme zu vermeiden.
Immer eins nach dem anderen.

Ich überlege aber grade, ob ich nicht mal eben in die Büsche gehen soll und mir einen Hasel oder Hollerstecken holen soll um daraus einen Yumi zu schnitzen...

Ich bin völlig gaga im Moment, ich weiß...  ;D
Zuletzt geändert von the_Toaster (✝) am 11.07.2009, 14:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bambusreflexbogen mit 2 meter Länge

Beitrag von Kyujin » 11.07.2009, 16:19

the_Toaster hat geschrieben:ch glaube Watzmann meinte damit wohl, dass man bei einem derartigen Aufbau des Bogens schon möglichst dicht am  projektierten Tiller, sprich Zugkraft und Kurvenverlauf dran sein sollte und nur noch geringe Korrekturen möglich sind.


Das ist schon richtig, die Stärke wird bei der Planung und die Form bei der Verleimung wesentlich bestimmt. Fertig ist der verleimte Rohbogen aber noch lange nicht, was sich schon darin widerspiegelt, daß man (allerdings nur mit guten Beziehungen, Katalogware ist das nicht) solche ungetillerten Bögen zu einem Bruchteil des Preises eines fertigen Bogens kaufen kann. Im Tiller steckt sehr viel Arbeit und Wissen.

Hier ist übrigens noch ein Nachbauversuch:

http://www.primitivearcher.com/smf/index.php?topic=11083.0

Das Ergebnis weist trotz authentischer Bauweise so massive Mängel in der Form (viel zu schwache Recurves schon im gespannten Zustand, die im Auszug praktisch verschwinden) auf, daß er nach ernsthaften Qualitätskriterien Ausschuß wäre - was nicht heißen soll, daß das als Erstlingswerk keinen Respekt verdient. Schießen wollte ich so etwas aber nicht.

the_Toaster hat geschrieben:Ich überlege aber grade, ob ich nicht mal eben in die Büsche gehen soll und mir einen Hasel oder Hollerstecken holen soll um daraus einen Yumi zu schnitzen...


So verrückt wäre das gar nicht, so haben die Japaner historisch auch mal angefangen.  ;)

Nächste Stufe ist dann, aus dem Selfbow einen einfach laminierten Bogen mit Bambusbacking zu machen, dann backing plus facing auf einem Holzkern, dann wird der Kern duch Bambus/Holzlaminat ersetzt. Schon hast du die Entstehungsgeschichte des yumi nachvollzogen und so viel Erfahrung gesammelt, daß Version Nummer 4 sogar brauchbar sein könnte.
Zuletzt geändert von Kyujin am 11.07.2009, 16:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bambusreflexbogen mit 2 meter Länge

Beitrag von Snake-Jo » 11.07.2009, 20:07

Das Ergebnis weist trotz authentischer Bauweise so massive Mängel in der Form (viel zu schwache Recurves schon im gespannten Zustand, die im Auszug praktisch verschwinden) auf, daß er nach ernsthaften Qualitätskriterien Ausschuß wäre - was nicht heißen soll, daß das als Erstlingswerk keinen Respekt verdient. Schießen wollte ich so etwas aber nicht.
@Kyujin: Warum nicht? Aus heutiger Sicht weiß ich, dass viele Bogenanfänger beim Bau ein Langbogens auch massive Fehler gemacht haben (ich auch) und die Teile wirklich keinen nennenswerten Wirkungsgrad haben. Sie wurden oder werden aber alle geschossen.

Genauso kann ich mir das bei einem Vollholz-Yumi oder auch bei Kriegsbogen vergangener Zeiten vorstellen: Material und Technik waren nicht ausgereift oder mangels Zeit nicht umgesetzt. Sie wurden jedoch geschossen udn erfüllte ihren Zweck. Die heutigen Yumis der japanischen Bogenbaumeister stellen die Endstufe - Non-plus-ultra- dar. Da ist nicht mehr viel zu verbessern, o.k., ein bischen mit den Materialien, aber ansonsten Endstufe.
Dies ist aber nicht Ansatz in FC.
Ansonsten: Ja, so würde ich auch vorgehen bzw. das woanders gepostete Modell eines Yumi bauen für eigene Erkenntnisse.  :)  ::)

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Re: Bambusreflexbogen mit 2 meter Länge

Beitrag von the_Toaster (✝) » 11.07.2009, 21:45

Wer dem Thread

http://www.primitivearcher.com/smf/inde ... ic=11083.0

weiter nach unten folgt wird lesen können, dass sich der Erbauer des Bogens der Mängel seines Werkes durchaus bewusst ist.

- Recurves und Griffbereich zu schwach. -

Und wenn ich ihn richtig verstanden habe ist dies nicht sein letzter Versuch.
Zuletzt geändert von the_Toaster (✝) am 11.07.2009, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bambusreflexbogen mit 2 meter Länge

Beitrag von Taran » 11.07.2009, 23:40

Schau dir mal die indischen Bambusbögen von Koppedrayer an, die kommen  noch am ehesten an deine Pläne ran.

Wenn du keinen vollen Recurve baust, sondern einen nicht-regelgerechten-Langbogen, bei dem die Sehne gerade man eben so anliegt, dann sollte sich die Effizienz auch machen lassen.

In Bezug auf die Bogenlänge ist wichtig, wie lang oder kurz der nicht-biegende Teil in der Mitte ist.
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Re: Bambusreflexbogen mit 2 meter Länge

Beitrag von the_Toaster (✝) » 15.07.2009, 21:00

Tja Leute, jetzt hab ich nen Problem...

Echt blöd wenn man auf andere Leute hört... >grnf<

Jetzt hab ich so nen wunderschönen kleinen Yumi hier liegen und es macht echt Spass damit zu schießen.
Aber ich hatte mir doch vorgenommen erstmal einen symmetrischen Bogen zu bauen...
Und jetzt juckts mir in den Fingern einen Yumi zu bauen... >mennooo<

Immer wenn ich auf andere Leute höre kriege ich Probleme! >aaaarggghhh<

Ihr seid echt gemein!!! >snif<

OK Leute. Ihr habt es so gewollt!
Aber zuerst bau ich den Reflex...

So!!!
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Re: Bambusreflexbogen mit 2 meter Länge

Beitrag von the_Toaster (✝) » 16.07.2009, 15:57

So.
Ich hab mich wieder beruhigt...  ;D

Was so ein bißsschen Schweiß doch alles nützt...

Ich habe heute das drei meter Rohr zu Latten zersägt.
Da Bambus nie ganz grade ist, habe ich erstmal die geradeste Ausrichtung im Rohr gesucht und gefunden, um dort entlang die drei meter Latten für den Yumi (der kommt später) auszusägen.
Dann habe ich zwei Latten von 2,15 meter für diesen Bogen hier ausgesägt.
Die Latten müssen deshalb was länger sein, um die Nodien auf Bauch und Rücken gegeneinander versetzen zu können.
Unten ist noch ein Reststück von 85 cm länge und etwa 10 cm breite übrig geblieben, aus dem ich für eine Bekannte einen Kinderbogen bauen werde. Bauart wird von den Bhutanbögen inspiriert sein. Näheres dazu in einem anderen Thread...

Bevor ich aber weiter machen kann, muss ich erstmal ein wichtiges Werkzeug bauen.
Das Temperrohr. Thermostat und Thermometer habe ich schon besorgt.
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Re: Bambusreflexbogen mit 2 meter Länge

Beitrag von Squid (✝) » 16.07.2009, 16:05

Du bist schwierig heute!
Nun besorgs dem Yumi-Reflex-Bambus-Dingsda endlich!!!
Ich fummel auch grad an einem verspäteten Bambus-Vierkantleisten-getoasteter-Bambus-Perry-Taschengeldbogen herum.
Das geht bestimmt nicht gut... aber nur der Versuch macht kluch.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Bambusreflexbogen mit 2 meter Länge

Beitrag von the_Toaster (✝) » 24.07.2009, 22:23

So...

Nachdem das Experiment mit dem Modell dieses Bogens hier ergeben hat, dass die geplante Vorspannung ein wenig zu hoch war, das Modell ist deswegen in Bogenmitte gebrochen, habe ich die in der Skizze gezeigte Änderung durchgeführt.

Auf Grundlage dieser Skizze wird der Bogen nun gebaut werden.
Damit das klappt sind jetzt noch ein paar Besorgungen und Vorbereitungen nötig.

Weiteres später.
Dateianhänge
Skizze geaendert klein.jpg
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Re: Bambusreflexbogen mit 2 meter Länge

Beitrag von the_Toaster (✝) » 22.08.2009, 22:25

Sooo Leute...

Nach dem sich hier nun lange nix mehr getan hat, gehts nun endlich weiter.
Das Temperrohr und der Schnitzhund sind fertig und funktionieren tadellos.

Gestern habe ich angefangen die Bambusleisten zunächst flach zu hobeln um Fläche zum anzeichnen zu erhalten. Dabei ging es mir noch nicht darum eine bestimmte Dicke zu erreichen.
Dann habe ich eine vorläufige Zielbreite von vier cm angezeichnet und die Kanten auf diese Breite gehobelt. Nun bin ich erstmal damit beschäftigt die Leisten auf eine gleichmäßige vorläufige Dicke von etwa 5 mm herunter zu hobeln.
Dann werden die Leisten getempert.
Die Backinglage kommt für vier Stunden bei 70°C in das Rohr.
Dadurch wird sich die Innenlage herauswölben und die Außenseite wird sich verflachen, wodurch es mir möglich wird die Enddicke von etwa 3 mm sehr genau zu erreichen.
Die Facinglage wird für mindestens eine halbe Stunde, nach einer Überprüfung wahrscheinlich eher länger, bei 160°C getempert werden.
Dabei wird sich der Bambus verhärten und auch hier wird er sich entsprechend verformen.
Das Facing wird dann etwas dicker gehobelt. Wie dick muss ich mir noch überlegen.
Die Mittellage wird aus zwei Schichten Actionboo aufgebaut werden.
In der Mitte zweimal fünf mm stark und zu den Enden hin abnehmend.
Da sich der Bogen an den verschiedenen Stellen der Wurfarme unterschiedlich biegen soll und verschiedene Vorspannungen erhalten wird, wird die Mittellage an den verschiedenen Stellen verschieden Dick sein.
Wie die Dicken jeweils sein sollen muss ich mir auch noch überlegen.
Ich werde mir dazu vor allem die Erfahrungen der beiden Modellbögen zu Gemüte führen, um zumindest ansatzweise die richtigen Proportionen zu finden.
Nach dem Tempern werde ich mindestens eine Woche warten bevor ich die Latten weiter verarbeite, um dem Bambus die Möglichkeit zu geben seine ursprüngliche Feuchtigkeit zurück zu erlangen. Dabei werde ich die Latten an einer Dachlatte festbinden, damit sie sich nicht verziehen.

Das bisher der Plan.
Wenn ich soweit bin gehts hier weiter.
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Moerki
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Re: Bambusreflexbogen mit 2 meter Länge

Beitrag von Moerki » 21.12.2009, 20:08

Sach mal @Toaster,

was ist eigentlich aus diesem Projekt geworden, ist das ad acta gelegt worden, oder hast du nur grade keine Zeit ?
Mir ist nämlich aufgefallen, das hier das Ende der Geschichte fehlt... ;)

Gruß, Moerki
...und immer schön neugierig bleiben !

Wir freuen uns immer, neue Mitglieder aufzunehmen, und Fotos stöbern ist natürlich auch erwünscht :o)

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