Haselbau, bitte nicht schlagen!

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Silverball
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Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!

Beitrag von Silverball » 09.09.2009, 21:11

Ähm.. Danke..
Macht Mut, bis auf die Tatsache das die Zwei auf der linken Seite von dem unbekannten sind und der rechte ist der Hasel  ::)

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Granjow
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Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!

Beitrag von Granjow » 09.09.2009, 21:31

Für mich sieht das nach einem Ahorn aus (bin mir aber nicht ganz sicher). Im Prinzip gutes Bogenholz (ausser man bekommt es in Form eines übertrockneten Balkens mit schräg auslaufenden Fasern).

Viel Spass ;)

Simon

edit: Wenn du zwischendurch mal langweilig ist, weil du gerade nichts an deinen Bögen machen kannst … denk dran, Pfeile brauchst auch :) (Hasel …)

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Commerz
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Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!

Beitrag von Commerz » 09.09.2009, 21:32

Ich zitier mal the_toaster: Findest Du also ein Stück Holz, baue einen Bogen.
Sieh erst hinterher nach ob sich das Holz eignet.


Also geh ganauso vor wie beim Hasel und mit etwas Glück und Geduld bekommste vielleicht einen Bogen raus :)

Hatt ich auch gemacht wo ich dachte es wäre Esche. War dann aber Feldahorn ::)
peace --Commerz

the visioner99
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Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!

Beitrag von the visioner99 » 09.09.2009, 21:36

Ja, ich glaube auch es ist Bergahorn. Ich wüsste zumindest nicht was sonst sein sollte.

Falls es Bergahorn ist, wären die Staves nicht weniger geeignet als die Hasel. Jedoch würde ich Ahorn länger trocknen lassen, da Ahorn sich nicht so gut schnelltrocknen lässt.

Was jedoch gegen Ahorn sprechen würde sind die Jahresringe. Ich glaube die sieht man Ahorn nur sehr schlecht. Kann mich aber auch irren.

Steffen
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Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!

Beitrag von Steffen » 09.09.2009, 21:51

Sieht sehr nach Ahorn aus. Welche Unterart genau kann ich allerdings auch nur an den früchten erkennen...

Ich finde die Jahresringe im vergleich zu den Haselstaves schon schwerer zu erkennen

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Silverball
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Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!

Beitrag von Silverball » 09.09.2009, 22:05

Also, übertocknet ist der definitiv nicht, als ich die Rinde runtergeholt habe ist mir so oft Saft ins Gesicht gespritzt.
Der Duft der beim Entrinden aufstieg hat mich an irgendetwas erinnert.. Aber an was kann ich nicht sagen..

Mein erster Gedanke war Granny Smith.. Aber ich glaub das kann nicht passen..
Auch meine Mitbewohnerin konnte den Geruch nicht ganz greifen..

Nun wirft sich mir die Frage auf, wo an diesem Stämmchen wird der Rücken sitzen*grübel*
Und wiedermal ärger ich mich keine 360° Bilder machen zu können ;)

Ich hab mal gelesen das ich mit den Ästen aufpassen muss.

Wie wäre das ganze hier???
Bild

the visioner99
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Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!

Beitrag von the visioner99 » 09.09.2009, 22:22

könnte schwierig werden mit den vielen Ästen. Ich würd die Seite als Rücken nehmen auf der am wenigsten Äste liegen, da sie in den meisten Fällen eine gleichmäßige Biegung verhindern.
Um einen Ast herum muss man immer etwas mehr Material stehen lassen, weil ein ast ja eine schwachstelle ist.

Was sind das eigentlich für "Dellen" in der Mitte des Staves?
Zuletzt geändert von the visioner99 am 09.09.2009, 22:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Silverball
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Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!

Beitrag von Silverball » 09.09.2009, 22:29

Das hab ich mich auch schon gefragt.
Als ich die Rinde runter geholt habe hab ich die Fasern zwischen Rinde und Jahresring entfernt.
Dabei kamen die Dellen zum vorschein.
Eignet sich der Jahresring dann überhaupt?
Oder gehen diese Dellen durch den ganzen Stamm durch bis zum Markkanal?

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Silverball
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Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!

Beitrag von Silverball » 09.09.2009, 22:37

Ergänzung:

Das Stämmchen ist 222cm lang *lach* keinen Plan wie ich die Läng geschaft habe.
Somit kann ich wenn ich auf 180cm gehe die oberen dicken Totäste weglassen.
Selbst wenn ich den Bogen auf 190cm bringe würden die noch gut wegfallen.
Somit sollte ich mit dem anzeichnen kein Problem haben.


Da ich ja keinen Jahresring wegnehme muss ich also die Form direkt auf dem Rücken anzeichnen.
Gibt das Probleme? Werd einen sehr weichen Bleistift nehmen zum anzeichnen.

Zwecks Form und so werd ich mir wohl noch ein paar Threads durchlesen müssen um zu finden was ich suche.
Eigentliche soll der Bogen richtung Wiki gehen.
Aber ich vermute mal das sowas für einen Anfänger bißchen zu schwer sein könnte, oder ist das machbar?

Phyllobates
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Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!

Beitrag von Phyllobates » 10.09.2009, 01:18

Hallo Marcel, hallo FC- Gemeinde,
ein wenig offtopic , denoch:
muss mich hier mal einklinken... lese seit Tagen FC und seit heute auch Marcels neue Erkenntnisse mit. Bin wie Marcel voll im Fieber.
Großes Lob hier an die FC… klasse Forum! Macht wirklich Spaß mitzulesen.
Danke auch an Marcel für seine tolle Berichterstattung im Beginner’s Bogenbau  (gib alles!)

Manau ist bei seit letzer Woche bestellt und kommt nicht  :(
(Schlage mir gerade die Zeit mit Tillerstock bauen … tot. „Gordon Fertlitsch's usw. habe ich seit Tagen durch… (Will auch Bogenbauer werden *stampf*)  ;)

Marcel, für dich von Interesse können auch einige Videos von johnjayrambo11111 auf Youtube sein. Den finde ich wirklich urig, aber sehr hilfreich… (making a bow, Hazelnut…  (hoffe das ist hier erlaubt!?)
http://www.youtube.com/profile?user=johnjayrambo11111&view=videos&sort=v
Gehe die nächsten Tage auch los um Hazel zu „fangen“
Mach(t) weiter so…
Viele Grüße
Wolfgang

Moonshadow
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Na, dann will ich da auch mal meinen Senf zu geben.

Beitrag von Moonshadow » 10.09.2009, 05:49

Moin Silverball

Zunächst mal als Erklärung vorne weg:
Mein "Hobby" ist Survival (so a la Nehberg). Alles rund um Pfeil und Bogen fällt da natürlich mit rein. Beim Bau von selbigen werde ich mich wohl nie mit den hiesigen Größen hier messen können. Ist auch gar nicht meine Absicht.

Beschaffen von Hasel:
Hasel wächst bei mir an einem nahen Bach und zwar wie von Anderen schon beschrieben, wie Unkraut. Dem örtlichen Wasserverband stört es normalerweise gewaltig, denn der muss da dauernd Leute hinschicken um Kahlschlag zu veranstalten. Leider verwandeln die die vielen schönen Hasels zu Häcksel.

"Gefundene" Hasels haben leider meistens die Angewohnheit, das sie höchst selten Fehlerfrei sind. Vor rund 12 Jahren kam ich auf den Trichter, das man dem zum Großteil Abhilfe schaffen kann. Auf einer Länge von gut 100 m habe ich mir an dem besagten Bach den Haselbestand "Angeeignet". Angeeignet in dem Sinne, das ich da mehrmals im Jahr die Hasels beschneide. Überflüssige Triebe und Blattansätze entfernen etc. Den Wasserverband bzw. dessen Leute freut es, die brauchen da nämlich nicht ran. Und mich freut es gleich doppelt. Zum Einen habe ich fast immer Haselstäbe in allen möglichen Dicken zur Verfügung und zum Anderen diese dann auch noch fast kerzengerade und völlig ohne Äste oder Dellen. Die Dellen kommen übrigens davon, wenn da beim Wuchs dauernd was gegen ditscht (z.B. andere Hasels).

Umgang:
Was das Versiegeln anbelangt, so habe ich bei der "Ernte" immer eine kleine Leimflasche in der Tasche. Ich versiegel übrigens nur den direkten Sägeschnitt.

Hasels für belastbare Zwecke trockne ich langsam mit Rinde. Nach meiner Erfahrung scheint es so zu sein, das Holz dann zähelastischer wird. Keine Ahnung, warum. Vielleicht irgendwelche Sachen, die sich ohne Rinde verflüchtigen und mit Rinde im Holz verbleiben. Für alles Andere trockne ich schnell und ohne Rinde.

Verwendung von Hasel:
Bögen sind bei mir eher selten, Atlatls auch. Pfeile schon öfter. Dann werden daraus noch Wanderstäbe, Werkzeugstiele und Griffe, diverse Schnitzarbeiten, ("Garten")Möbel und was übrig bleibt wird als Feuerholz für "Übungscamps" eingelagert. Das Meiste von den Bastelein wird verschenkt. Deshalb kann ich da auch höchst selten mit Fotos dienen.

Für Bögen mit "Bums" (soweit mit Hasel möglich) nehme ich meist Ruten mit 4 bis 6 cm Durchmesser am dicken Ende. Für Kinderbögen Ruten mit 2 bis 4 cm Durchmesser. Was bei Beiden auch recht gut klappt, zwei annähernd identische Ruten im Griffbereich zusammenspleißen. Da braucht man meist nicht mal viel am Tiller zu arbeiten. Bisserl vorsichtig den Rücken abflachen und am Bauch herumschaben bis Tiller und Stärke passen. Sehnenkerben rein, bisserl Schnur als Griff drum, fertig.

Werkzeuge:
Kann man natürlich die Empfohlenen nehmen, mache ich meist auch. Rein zu Übungszwecken habe ich allerdings auch schon Bögen nur mit einem Stück Blech, einer Klinge vom Teppichmesser, einer Glasscherbe oder einem Stück Flint gebaut. Die Arbeitsweise ist mit der einer Ziehklinge identisch, also nur Schaben. Geht bei Hasel erstaunlich gut und schnell.

Bis denne

Moon
Der Narr ist nicht nur Gaukler und Possenreißer, oft versüßt er mit seinem Schabernack die bittere Wahrheit.

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Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!

Beitrag von the visioner99 » 10.09.2009, 07:49

@ Phyllobates

Ich finde nur, dass alle Bögen von johnjayrambo einen heftigen Knick ungefähr 30 cm vom Griff entfernt aufweisen. Diese Bögen halten nur, weil sie noch nass sind.

Das mit dem Knick sieht man hier http://www.youtube.com/watch?v=sf0WZPmwCTQ&feature=channel
gut. Ungefähr bei 50 sekunden

LG the visioner

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Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!

Beitrag von Silverball » 10.09.2009, 08:47

Guten Morgen zusammen,

nun hab ich mir dies Video auch mal angeschaut.
Also, so wie der an dem Bogen "rumbricht" *so vollkommen ohne Zeit und absolut im Streß*
da ist das doch kein Wunder das der nen Knick hat ;)

Aber warten wir erstmal ab wie meiner am Ende aussieht.
Ich werd mich nun erstmal daran machen und die Form anzuzeichnen und langsam heraus zu arbeiten.

Da der Rücken ja schon quasi fertig ist, sollte das wohl nicht sooo schwer werden*hoff*

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Brandy
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Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!

Beitrag von Brandy » 10.09.2009, 11:04

Tolles Topic! Ich kann absolut nichts dazu beitragen, aber mein Wissensstand und auch die Herangehensweise wäre exakt wie bei Dir, Marcel. PKW nicht vorhanden, also ab mit dem MTB und ne Hasel suchen.

Irgendwann tu ichs, irgendwann tu ichs!!

Viel Spass beim bauen, und keep us updated!

:-)

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Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!

Beitrag von Silverball » 10.09.2009, 11:07

Neu Probleme *grm*

Ok, Ziehmesser sollte ich mir wohl noch kaufen gleich.
Hab das ganze erst mal mit nem sehr gut scharfem Küchenmesser probiert, aber dabei bricht man sich eher die Hand.
*seufz*
Zweites Problem, ich habe keine Werkstatt, somit arbeite ich zu Hause in der Küche.
Da ich aber keinen Schraubstock oder so habe ist das ganze etwas schwer.
Ich habe drei Schraubzwingen mit dennen ich versucht habe mein Stave auf den Tisch zu zwingen.
Aber irgendwie löst sich das gute Stück immer wieder. *grm*

Gibt es da eine gute Lösung ohne das ich gleich tief in die Tasche greifen muss um mir eine Schnitzbank zu kaufen/bauen?

Ist nicht zufällig jemand aus München der eine Werkstatt hat in der ich etwas Platz finden könnte?? ;)

Vielleicht sollte ich mal bei Ebay schauen ob ich da einen Schnitzbank günstig finde!

@ Brandy: Woher bist du den? Ich hab ja auch nichts gegen Begleitung bei der "Jagd"
Zuletzt geändert von Silverball am 10.09.2009, 11:10, insgesamt 1-mal geändert.

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