Was ist da los?

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Xolgrim
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Re: Was ist da los?

Beitrag von Xolgrim » 16.05.2011, 21:51

@tommy lee: In der Vorstellung deines Bogen kündigst du gegen ende an "Habe noch ne Idee , aber die muss noch etwas warten .
Ist genauso schräg ;)" ist daraus etwas geworden? Falls ja -> Link!

baschdler
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Re: Was ist da los?

Beitrag von baschdler » 17.05.2011, 04:33

Blacksmith Erklärung mit der Abtastung trifft auch m.M.n. voll ins Schwarze. Digitale Datenverarbeitung braucht halt Zeit. ;)

Wenn jemand mal Bild-Aufnahmen mit wirklich kurzer Belichtungszeit machen will, hier eine kurzer Versuchsaufbau, den ich vor längerer Zeit mit einem Bekannten, welcher Fotograf und Bogenschütze ist, erfolgreich angewendet habe:

1 altbackene Spiegelreflexkamera(mit antiquierter Fotofilm Technologie), welche es ermöglicht den Verschluss dauerhaft zu öffnen.
1 leistungfähiges Blitzgerät. Die minimale Blitzdauer ist hier interessant, da sie in diesem Fall gleichzeitig die min. Belichtungszeit darstellt. Desweiteren muss der Blitz, über einen Kontakt fernauslösbar sein.
1 gut abdunkelbaren Raum.
Stative für Kamera und Blitz sind natürlich vorteilhaft.

- den Schaltkontakt für die Blitzauslösung haben wir aus 2 Stücken Alufolie zusammengepfriemelt, die vom Pfeil durchschossen wurden. Und geschossen wurde natürlich in einem abgedunkelten Kellerraum. Einer schiesst und einer schaltet das Licht aus öffnet die Kamera und schliesst sie nach dem Schuss wieder, bevor er das Licht wieder einschaltet. Mit dem Abstand zu dem Alufolie-Schalter kann man sehr genau einstellen, welche Phase des Schusses aufgenommen/belichtet wird.
Das ergibt, in Abhängigkeit von der Blitzdauer, hochpräzise Kurzzeitaufnahmen, welche im Stande sind Bewegung der Sehne regelrecht "einzufrieren". Ist natürlich ein wenig Aufwandt, aber mit relativ bescheidenen Mitteln durchzuführen.

Gruß Martin

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RobertGraf
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Re: Was ist da los?

Beitrag von RobertGraf » 17.05.2011, 07:13

Hallo baschdler!

Das hört sich echt genial an - Gibt´s auch Bilder vom Resultat?

Schöne Grüße...

Robert
Die wahre Kunst besteht nicht darin, das Ziel zu treffen, sondern in Würde daran vorbei schießen zu können.

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SeKan
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Re: Was ist da los?

Beitrag von SeKan » 17.05.2011, 07:51

Hallo Robert,
nur mal Interesse halber:
Wenn Du betreffenden Bogen mit anderen vergleichst, streift er leichter den Unterarm als andere oder kein Unterschied?

Ich will mich hier nicht in die digitale Diskussion einmischen, da keine Ahnung.

Aber ich könnte mir vorstellen, wenn die WA aus irgendwelchen Gründen nicht ganz gleichmäßig zurückschwingen, sei es in der senkrechten oder einer anderen Ebene- also schräg oder mit unterschiedlicher Elastizität- das das ein Grund für übermäßiges pendeln der Sehne sein könnte (und welches man subjektiv nicht wahrnimmt), und die Bilder doch Recht haben.

LG
SeKan

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walta
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Re: Was ist da los?

Beitrag von walta » 17.05.2011, 08:15

Also ich sehe keinerlei Widerspruch zwischen der Erklärung vom Raben und der Erklärung mit der Camera. Die beiden ergänzen sich doch wunderbar und machen am Ende dieses unglaubliche Bild.

Ein Foto zeigt nun mal keine Momentaufnahme sondern auch immer ein bischen einen Zeitreise (auch wenns nur ein paar Millisekunden sind). Als die ersten Digitalkameras auf den Markt kamen hatten diese Verschlusszeiten von ein paar Sekunden - das hat man teilweise absichtlich verwendet und das Objekt z.b. gedreht während der Aufnahme - kamen ganz lustige Sachen dabei raus.

walta

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Re: Was ist da los?

Beitrag von Firestormmd » 17.05.2011, 08:25

Ich bin mittlerweile auch 100% der Meinung, dass es an der Abtastgeschwindigkeit des Sensors liegt. Rabes Theorie stimmt sicherlich, sie wird aber auf dem Bild nicht dargestellt. Die Slowmo-Videos müssten dann ja auch ein so extremes Schlingern zeigen. Das tun sie aber nicht. Die Sehne schwingt nur ein wenig.

Den Effekt mit der "langsamen" Abtastgeschwindigkeit hat man früher zu guten alten Röhrenfernseher-Zeiten auch genutzt, um diese Video-Spiele mit Lichtpistole zu ermöglichen. Hier ein interessanter Link: interessanter Link

Grüße, Marc
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RobertGraf
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Re: Was ist da los?

Beitrag von RobertGraf » 17.05.2011, 08:28

@ Sekan: Der Bogen selber biegt und wirft, wie es sich für einen anständigen Bogen gehört, völlig normal und die Arme kommen natürlich auch gleichmäßig (auch trotz Snake). Deshalb kann man davon ausgehen, dass sie auch gleichmäßig entladen bzw. beschleunigen. Ein übermäßiges Armanschlagen kann auch nicht festgestellt werden (ich bin zwar Linkshänder und habe ihn eingeschossen, geschossen wird er nun aber von einer Rechtshänderin - totzdem kein Unterschied).

NeeNee - spätestens wenn man sich das "Schlechtwetter-Foto" ansieht, erkennt man, dass das Abgebildete nicht die reale Momentaufnahme der Sehne sein KANN - die müsste dann sonst für so eine "Welle" um die 4 Meter lang sein!
Das ist schon die Digital-Verarsche, wie es uns der Blacky beschrieben hat (Gott sei Dank :) ).

@Walta und Marc: Ein Widerspruch ist das nicht und der Rabe liegt natürlich ebenfalls ganz richtig - klar. Die Bilder sind eben eine Mischung aus beiden Phänomenen, wobei die "gewöhnliche Sehenwelle" wohl deutlich weniger Anteile hat.

Schöne Grüße...

Robert
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Re: Was ist da los?

Beitrag von toxic_tbh » 17.05.2011, 12:32

Also spätestens seit dem Schlechtwetterfoto ist es eindeutig.
Toaster und Blacksmith haben recht.
Dürfte ein Standart Handy CMOS Sensor von Aptina drinne werkeln. Rolling Shutter. Durch das Pixel bzw Zeilenweise Belichten und Auslesen ist quasi jeder Pixel zu einer anderen Zeit gemacht, aber alle kontinuierlich hintereinander. Deswegen ist die Sehne noch durchgängig zu sehen und der Bogen wirkt nicht "falsch" gekrümmt. Verglichen mit einem Standbild müsste man aber zumindest im oberen Bereich sehen, dass der Bogen ohne Auszug anders aussieht als auf dem Bild.
Die zeitliche Einteilung passt auch. Aus den Sensordaten könnte man jetzt sogar noch ausrechnen, wie schnell die Sehne war *G*

Mal das ganze Phänomen an einem linearen Beispiel:
Das sah im Original definitiv nach einem normalen LKW aus *G*

Viele Grüße!
Dateianhänge
Dsc00175_klein.jpg

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