Kompositbogen (Horn, Sehne)

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Ruben in the hood
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Kompositbogen (Horn, Sehne)

Beitrag von Ruben in the hood » 31.05.2005, 13:00

Guten Tag Alle zusammen!!!

Vielleicht kann mir ja wer weiterhelfen, mit meiner Frage. Und zwar will ich mir einen Kompositbogenbauen(um 50# herum). Bin mir der Arbeit wohl bewusst, nur will ich das Horn/Holz nicht mit einkerbungen versehen, da das auf voller Länge sehr anstrengend ist(außerdem stellt sich die frage,wo ich die Gerätschaft herbekomme). Also habe ich mir gedacht, wenn ich das Büffelhuorn nur so aufgeraut mit Hautlleim(Hase)
drauf klebe und mit schnurwicklung versehe müsste es vielleicht auch gehen.
Hab mir gedacht bei 50# könnte das schon gehen.
Immerhin haben die alten Flightbögen der Türken das doppelte an zuggewicht gehabt.
Würd mich freuen wenn mir wer weiterhelfen könnte.

Danke!

Ruben

Archiv
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Beitrag von Archiv » 31.05.2005, 14:09

Ruben, hast du meine IM bekommen? Falls nicht: besorg dir unbedingt die Bibel des traditionellen Bogenbaus 1 u. 2.
Solche Sachen wie Kompositbogenbau sind so schon schwierig genug. Ohne Fachliteratur wird das mit Sicherheit nix!

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kra
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RE: Kompositbogen (Horn, Sehne)

Beitrag von kra » 31.05.2005, 14:18

Original geschrieben von Ruben in the hood

Guten Tag Alle zusammen!!!

... nur will ich das Horn/Holz nicht mit einkerbungen versehen, da das auf voller Länge sehr anstrengend ist(außerdem stellt sich die frage,wo ich die Gerätschaft herbekomme).
...


Als Gerätschaft wäre ein grobes Maschinen-Sägeblatt sehr gut geeignet, oder eine andere, grobe Säge die du so oft quer über das Werkstück ziehst bis sich die gewünschten Riefen ergeben. Und, saubere Arbeit vorrausgesetzt, bekommst du auch zueinander passende Riefen.

Ob das Ausfrauhen reicht kann dir Snake-Jo verm. am besten beantworten.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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magenta
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Kompositbogen

Beitrag von magenta » 31.05.2005, 16:13

Wie ist das eigentlich, wenn der Bogen am Bauch mit Horn belegt sein soll, aber eine einzelne Hornplatte nicht lang genug ist? Kann man Horn spleissen und geht das auch in (druck)belasteten Zonen?

Klaus

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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 31.05.2005, 16:45

...das geht in Druckzonen sogar besser als im Zugbereich, da dann die Teile ja eher zusammengepresst als auseinander gezogen werden! Theoretisch genügt es, wenn sie bündig aneinander stoßen...
Beim Zusammenpressen versuchen sie allerdings, auszuweichen, sprich, sich abzuheben. Bei den Indianerbogen, die vor einigen Ausgaben in der TB gezeigt wurden, war deshalb eine Wicklung über den Stoßstellen...

Rabe

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Ruben in the hood
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RE:

Beitrag von Ruben in the hood » 31.05.2005, 17:30

Original geschrieben von johnny.winter

Ruben, hast du meine IM bekommen? Falls nicht: besorg dir unbedingt die Bibel des traditionellen Bogenbaus 1 u. 2.
Solche Sachen wie Kompositbogenbau sind so schon schwierig genug. Ohne Fachliteratur wird das mit Sicherheit nix!


eehhhm hab ich schon längst gelesen, aber da steht nichts konkretes, außer, dass bei mongolisch/chinesischen das horn/holz nicht mit diesen nuten versehen waren.

Es ist nur ein problem sie so exakt zu arbeiten,dass sie passgenau sind, dass will ich nicht wirklich machen, außer ich hab ein Werkzeug mit dem das wunderbar geht.
Denn es mussen die linien so parallel verlaufen, dass es mit dem holz übereinstimmt.

Ich will einen Versuch ohne diese nuten starten, wer mir davon abraten will soll es bitte tun, denn es mächtig kohle, was da drauf geht.

Greatz

Ruben

horsebow
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RE: Kompositbogen

Beitrag von horsebow » 31.05.2005, 20:57

Original geschrieben von magenta

Wie ist das eigentlich, wenn der Bogen am Bauch mit Horn belegt sein soll, aber eine einzelne Hornplatte nicht lang genug ist? Kann man Horn spleissen und geht das auch in (druck)belasteten Zonen?

Klaus


Daß eine Hornplatte nicht lang genug ist, ist die Regel. Die Alten haben jeweils einen Hornstreifen pro Wurfarm benutzt, die dann in der Mitte, in Höhe des Griffs, zusammenstießen. Weil erst nach dem Hornbauch der Sehnenrücken aufgeklebt wurde, entstand zwischen den beiden Hornstreifen eine Lücke, in die dann ein kleines Holzstück eingepaßt wurde. Eine Alternative wäre, vor dem Hornbelly das Sehnenbacking aufzubringen, ob das geht, solltest Du mal mit Snake-Jo klären, der hat hier im Forum wahrscheinlich die meiste Ahnung vom Kompositbogenbau, weil er's schon gemacht hat. Dazu gibt es auch schon den Thread "Kompositbogen bauen".

Gruß, horsebow
I shot an arrow in the air,
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845

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kra
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Beitrag von kra » 31.05.2005, 23:26

Da Horn eine "faserige Struktur" aufweist macht es Sinn, zwischen 2 Hornstreifen ein Stück Knochen o.ä., also ein Material ohne ausgeprägte Vorzugsrichtung, einzusetzen. Ansonsten kann (nicht zwangsläufig, aber...) es passieren, das sich die beiden Hornstreifen ineinander schieben.
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Beitrag von Snake-Jo » 01.06.2005, 10:24

@Ruben: Ja, es geht ohne diese Nuten, allerdings würde ich dafür einen 2-Komponenten-Kleber, bevorzugt Endfest 300 von Uhu verwenden. Mit Hasenleim mußt du lange warten, da dieser Leim unter der Hornschicht sehr lange zum Trocknen braucht (die Literatur besagt 6-12 Monate).
Der Werdegang ist folgender: Horn und Holz plan schleifen, Horn mit Aceton entfetten. Mit einem Sägeblatt in LÄNGSRICHTUNG Holz und Horn aufrauhen, Kleber beidseitig auftragen, kurz mit Fön anwärmen und mit Schraubzwingen verkleben.
Horn zusammensetzen: Geht auch, nur nicht unbedingt in der Mitte der Biegezone. Dazu wird das Hornstück an den zusammensetzenden Enden angefast und übereinander geklebt (sogenannter überlappender Spleiß), ca 30 mm Überlappung reichen aus. Mit Uhu Endfest ergibt sich keine Verschiebung.
Sehnenbacking immer vor dem Hornfacing aufbringen und zwischentillern. Meine CD (s. Thread "Kompositbogen bauen") gibt es immer noch gegen Rückumschlag.;-)

nordbogen
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Beitrag von nordbogen » 01.06.2005, 12:54

Mit meinen Kompoisitbögen ging es nach 2 Wochen Trocknungszeit weiter, keine 6- 12 Monate.

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