EscheBogen Nr.1 Anfänger Tillerhilfe

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Re: EscheBogen Nr.1 Anfänger Tillerhilfe

Beitrag von Exus » 21.09.2011, 12:42

Gornarak hat geschrieben:Normalerweise mache ich damit drei Anstriche jeweils im Abstand von 24 Stunden. Jedesmal nimmt der Bogen etwas weniger firnis auf. Nach insgesamt 72 Stunden (oder für ungeduldige auch zwischendurch jeweils 24 Stunden nach dem letzten Anstrich) ist er einsetzbar.

Ich hab gar nicht beschrieben, dass ich zunächst nen Pinsel verwende. Der Bogen darf dabei ruhig ordentlich nass vom Firnis sein. Die Lappen verweden ich eigentlich nur, zum "Einmassieren" und um überflüssigen Firnis aufzunehmen.



wie wasserbeständig ist den so ein behandeltet bogen im z.B. Regen ?
und welche zugkraftverluste ca. in % hat man nach solch einer Behandlung ?

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Re: EscheBogen Nr.1 Anfänger Tillerhilfe

Beitrag von Gornarak » 21.09.2011, 13:02

Ein bischen Nieselregen überlebt der Bogen so schon, im strömenden Regen sollte er nicht geschossen werden. Wenn du mehr Wasserschutz willst, musst du lackieren. Meine ganz persönliche Ansicht ist aber, dass das nicht zu dem Charakter eines Selfbows passt. Ich versuche aber Bogen und Sehne ohnehin so gut wie möglich aus dem Regen zu halten. Hilfreich ist dafür, wenn man eine Bogentasche auch unterwegs dabei hat.

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Re: EscheBogen Nr.1 Anfänger Tillerhilfe

Beitrag von Exus » 21.09.2011, 22:37

So hatte noch Danish Oil rumliegen. Die Klatsch ich jetzt alle 12 Stunden auf den Bogen, mit einer alten Socke rauf, danach Wasserbüffelleder im griffbereich und gut is :-)
Der nächste wird bestimmt besser :-)
Köcher und Pfeile heute auch gekauft, dann muss ich nur noch ein Platz zum rumballern finden :-)

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Re: EscheBogen Nr.1 Anfänger Tillerhilfe

Beitrag von Firestormmd » 22.09.2011, 07:59

Bitte nicht "rumballern", sondern verantwortungsbewust schießen! [/gutmensch]

Glückwunsch zum ersten eigenen Bogen! Ich würde den Tiller noch verbessern, nur um dabei zu lernen. Der nächste Bogen ist dann zum Gebrauch gedacht.

Grüße, Marc
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Re: EscheBogen Nr.1 Anfänger Tillerhilfe

Beitrag von Gornarak » 22.09.2011, 09:37

Firestormmd hat geschrieben:Ich würde den Tiller noch verbessern, nur um dabei zu lernen. Der nächste Bogen ist dann zum Gebrauch gedacht.

Ach, wenn man seinen ersten Bogen endlich so weit hat, will man ihn doch auch schießen. Selbst wenn der Tiller nicht perfekt ist, hat man das gute Stück dann doch besonders lieb :)

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Re: EscheBogen Nr.1 Anfänger Tillerhilfe

Beitrag von Firestormmd » 22.09.2011, 09:54

OK, ich kenn das! Man legt dann auch keinen großen Wert mehr auf Oberfläche etc. Man will halt so schnell wie möglich fertig werden. Ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo ich genug Selbstgebaute habe und diese nun nachträglich verbessere. Ich schau mir nun von allen Bögen den Tiller an und mach die Tips schmäler.

Mein Tip an Exus. Bau dir gleich einen neuen Bogen. Selbes Material, selbes Design. Der wird bestimmt viel besser. Dann kannst du nachträglich den ersten noch verbessern.

Grüße, Marc
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Re: EscheBogen Nr.1 Anfänger Tillerhilfe

Beitrag von Exus » 22.09.2011, 13:51

Guten Morgen ich wollte mal was fragen. Beim schießen kommt es mir so vor, als ob ich sehr weit am Bogengriffende anfassen muss, um richtig zu schießen . Es ist doch richtig das die Bogenmitte im Centrum des Tillerstocks liegen muss oder ? Dabei fällt mir ein das 1 wa 2 cm länger ist . Ich weis aber nicht mehr ob oben oder unten werde das nochmal nachmessen zumindest habe ich das Gefühl den Tiller anzupassen um mehr in Griffmitte zu fassen vielleicht liegt es aber auch noch an den unbestimmten Nockpunkt.
Nachtrag:
bogenlänge 178
griff+fade 24
oben 76
unten 78
Dadurch das ich die Bogenmitte und nicht die Griffmitte in den tillerstock gelegt habe, ergibt sich eine Differenz von 1 cm im Griffbereich zum unteren wa vieleicht sollte ich den bogen beim schiessen mal umdrehen :-) oder ist die Abweichung so stark das ein nachtillern erforderlich macht ?

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Re: EscheBogen Nr.1 Anfänger Tillerhilfe

Beitrag von Exus » 22.09.2011, 13:58

Gesendet: Do 22. Sep 2011, 10:43
Von: Ravenheart
An: Exus 
Hi Exus,

es gibt 2 grundsätzliche "Strategien" einen Bogen zu bauen...

1. Beide WA gleich lang.
In dem Fall liegt der Druckpunkt der Bogenhand in oder minimal über der Mitte,
Die Pfeilauflage (egal ob Bogen oder Hand) deutlich über der Mitte.
Bei diesem Typ muss der untere WA dann etwas stärker ausgeführt werden, damit der Pfeil sauber raus kommt.

2. Unterer WA kürzer.
Hier liegt der Druckpunkt kurz unterhalb der Mitte, die Pfeilauflage in der Mitte.
Bei diesem Typ ist der untere WA kürzer und in der Regel gleich stark oder minimal stärker als der obere.

Ziel ist immer, dass der untere WA SCHNELLER ist.
Das lässt sich auf 2 Wegen erreichen:
* leichter
* stärker
oder natürlich einer Kombination.

Wenn bei dir der untere WA länger ist, liegt da das Problem.
Abhilfe:
WA kürzen. Danach muss natürlich nachgetillert werden!

Rabe

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Re: EscheBogen Nr.1 Anfänger Tillerhilfe

Beitrag von Gornarak » 22.09.2011, 14:03

Exus hat geschrieben:Beim schießen kommt es mir so vor, als ob ich sehr weit am Bogengriffende anfassen muss, um richtig zu schießen .
Woran machst du das fest? Triffst du einfach nicht? Dann solltest du dir tatsächlich erstmal einen provisorischen Nockpunkt setzen.


Exus hat geschrieben:Es ist doch richtig das die Bogenmitte im Centrum des Tillerstocks liegen muss oder ?
...
oben 76
unten 78
...

Man kann einen Bogen asymmetrisch auslegen. Normalerweise ist dabei aber der untere Wurfarm der kürzere (und stärkere). Das hab ich mir gerade erst für mein laufendes Bogenprojekt durch das Forum bestätigen lassen :)
Letztendlich gilt aber: Wer trifft hat Recht.

Rabe hat geschrieben:Abhilfe:
WA kürzen. Danach muss natürlich nachgetillert werden!

Kann er nicht einfach erstmal den Bogen umdrehen?

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Re: EscheBogen Nr.1 Anfänger Tillerhilfe

Beitrag von Exus » 30.09.2011, 08:14

Hallo ich habe mal wieder eine Frage. Diesmal zur Aufbewahrung von fertigen Bögen .Kann man sie in einen 20 m² Raum der nur mit einem 4 m entfernten Ofen im Winter beheizt wird 10-25grad) langfristig an der Wand aufbewahren ? oder lieber in einen nichtbeheitzen Flur 10-15 grad im Winter ? ich meine halt wegen den Temparatur Schwankungen im Ofenraum wird nicht immer 24 Std geheizt nur 8-12 Std :-)

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Re: EscheBogen Nr.1 Anfänger Tillerhilfe

Beitrag von Galighenna » 30.09.2011, 12:00

Temperatur spielt eine untergeordnete Rolle, die mittlere Luftfeuchte ist der Schlüssel. Ist die Luftfeuchte zu gering sinkt die Holzfeuchte unter 8%, und dann wird es kritisch. Das ist so für die meisten Hölzer das Minimum an Feuchte, darunter wirds schnell gefählich...

http://www.holzfragen.de/seiten/ausgleichsfeuchte.html
Da findest du eine Tabelle, bei welcher mittleren Luftfeuchte und Temperatur sich welche Holzfeuchte einstellt.
Generell sind schwankende Bedingungen aber immer schlecht, weil man dann nicht abschätzen kann in welchem zustand sich der Bogen gerade befindet.
Er sollte also in einem Raum gelagert werden wo immer relativ gleiche Bedingungen herrschen.
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Re: EscheBogen Nr.1 Anfänger Tillerhilfe

Beitrag von Ravenheart » 30.09.2011, 13:14

...äääähhmmm... heißt es nicht "relative" Luftfeuchte, weil eben doch Temperatur.... ;)

(Daher Bogen lieber kühl lagern!)

Rabe

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Re: EscheBogen Nr.1 Anfänger Tillerhilfe

Beitrag von Galighenna » 30.09.2011, 13:30

Ja sorry für die Ungenauigkeit und danke für den Hinweis.
Die Temperatur hat einen Einfluss auf die relative Luftfeuchte. Darum ist es im Winter in warmen Gebäuden sehr sehr trocken, aufgrund des Temperaturunterschiedes zwischen drinnen und draussen.

Die Temperatur hat aber auf die Gleichgewichtsfeuchte des Holzes bei gegebener relativer Luftfeuchte einen eher geringen Einfluss. Deshalb die Aussage: Für die Lagerung eines Bogens ist die relative Feuchte viel wichtiger als die Temperatur.
Das kann man auch gut an der verlinkten Tabelle sehen. Der Unterschied zwischen 10°C und 25°C bei gleicher rel. Luftfeuchte von z.B. 50%, bewegt sich im Bereich von unter 2%

Deshalb zusammengefasst der Tipp:
Dort wo der Bogen gelagert wird, sollte mindestens ein Hygrometer liegen, so das man sehen kann das die Luftfeuchte sich in der Regel zwischen 50 und 60% bewegt. Dann hat das Holz eine gute Feuchte, egal ob 10°C im Raum sind oder 30°C.
Starke oder schneller Temperaturwechsel führen ausserdem zu starken schwankungen der rel. Luftfeuchte, weshalb eine gleich bleibende Temperatur in dem Raum von Vorteil ist.
Kühlere Temperaturen erleichtern das Halten der Luftfeuchte bei 50% wenn es im Winter so richtig knackig friert.

Ich kriege z.B. in meinem Zimmer im Winter die Luftfeuchte kaum über 25%, selbst wenn ich hier jeden Tag meine Dusch-Handtücher trockne, weil hier wegen meinem PC meistens etwa 23-25°C sind.
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Re: EscheBogen Nr.1 Anfänger Tillerhilfe

Beitrag von Exus » 30.09.2011, 14:09

Danke werd mal ein Hygrometer kaufen .

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Re: EscheBogen Nr.1 Anfänger Tillerhilfe

Beitrag von Mandos » 30.09.2011, 15:41

Im Moment hat man aber eher das gegenteilige Problem.
Relative Luftfeuchten im Bereich von 70-80%...
Eibe oder manch anderen Hölzern macht das nicht viel aus, Esche oder Ulme schon.

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