günstiger/geschenkter Stave-toller Bogen, aber nicht meiner

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Wilfrid (✝)
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günstiger/geschenkter Stave-toller Bogen, aber nicht meiner

Beitrag von Wilfrid (✝) » 28.11.2011, 19:02

so, nachdem hier mal wieder das Problem aufgetaucht ist, einer baut nen Bogen aus dem Holz des anderen, und der fertige Bogen gefällt aus irgendwelchen Gründen dem Erbauer nicht (mehr)

So ein ähnliches Problem hatte ich mit Dachs:

Damit ich mal schönes Holz hätte und weil Dachs mal nen Flitebogen aus Bergahorn sehen wollte, schenkte er mir einen schönen Stave aus Bergahorn. Meine Freude war riesig, mein Zittern beim Bau auch. Für mich zu kurz, für den Mittelaltermarkt zu stark, herrlicher weicher Auszug, schnell, leicht und schick. Eingeschossen, schön aufgepasst, das ich nicht zu weit ziehe und nu???

Für die Wand zu schade, Dachs baut selber. Ich wollte ihn nicht verkaufen , gut , seine Cousine hat jetzt einen, weil die fand den toll.

Ein sehr guter Bekannter kriegte als Ersatz für den explodierten Ahorn (war so Kleingeld~100 €?) einen Eschenbogengan nettes Teil, gefiel. Irgendwann nicht mehr so, seine Freundin erfreute sich daran nochmal so 1 1/2 Jahre. Dann traf sie einen, der einen EibenELB für 160€ verkaufen wollte, ihr gefiel der ELB sehr, und ihm der Flitzebogen.Nun schießt sie eine Eibe , passende Länge und Zuggewicht mit ~20 Ringen/cm. Nun weiß ich nicht, stolz sein drauf sein, das ein Bogen von mir aus Esche, 2 Jahre gebraucht, soviel Wert wie´n halbjahralter Eibenbogen der schönen Sorte ist (und immer noch min 160€ Wert) oder ärgern, das ich von dem Deal nix abgekriegt habe und der Bogen zu billig war???

Bloß was hättet Ihr gemacht? Ich war beim 2. Deal im ersten Moment so einwenig enttäuscht, auf der anderen Seite, einen noch passenderen Bogen im Tausch zu bekommen, wenn Geld knapp ist, den Verzicht zu verlangen, kann man dann auch nicht.

Und im ersten Fall, ohne Cousine? Verticken und teilen???? Wenn ja wie??? Behalten ging eben nicht und wäre schade um den Bogen gewesen

Wie handhabt Ihr sowas?

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Galighenna
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Re: günstiger/geschenkter Stave-toller Bogen, aber nicht mei

Beitrag von Galighenna » 28.11.2011, 19:16

Also ich verstehe nicht so ganz, was der Sinn dahinter ist. Wenn ich jemandem einen Bogen Schenke/verkaufe, dann ist es seiner...

Und wenn der Bogen irgendwann aus welchen Gründen auch immer nicht mehr passt oder nicht mehr gefällt, kann er/sie diesen Bogen selbstverständlich auch weiterverkaufen oder verschenken. Ich finde das dann schöner, als wenn der Bogen einfach in der Ecke verstaubt.
Da mache ich mir gar keine weiteren Gedanken drüber...
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Wilfrid (✝)
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Re: günstiger/geschenkter Stave-toller Bogen, aber nicht mei

Beitrag von Wilfrid (✝) » 28.11.2011, 19:53

na, da hätten wir die erste Antwort

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Güssenjäger
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Re: günstiger/geschenkter Stave-toller Bogen, aber nicht mei

Beitrag von Güssenjäger » 28.11.2011, 20:50

Hi Wilfried,

wenn ich das Ganze jetzt richtig verstehe, geht es Dir darum, dass jemand einen geschenkt bekommenen Bogen verkauft bzw. gegen einen höherwertigen Bogen eintauscht....

Ich habe vor kurzem für einen Bekannten einen Eschebogen geschnitzt, den Stave hatte er selbst gekauft für kleines Geld. Da wir schon Jahre gute Freunde sind und auch zusammen Compound geschossen haben, hat er mir von seinen 12 Goldtipschäften 6 geschenkt. Ich habe mich wahnsinnig gefreut. Was er nun mit dem Bogen macht, ist seine Sache, er hat mir die Arbeit ja irgendwie bezahlt(unter Freunden).

Was ich denken würde, wenn ich jemand Stave und daraus entstandenen Bogen ganz schenke und er verkauft den Bogen dann.....tja, das weiß ich nicht so genau....da wäre es für mich schon schwieriger, was ich davon halten soll. Ich für meinen Teil würde, wenn ich der Beschenkte wäre, in so einem Falle den Erlös mindestens mit dem Schenker teilen, was natürlich bei einem Tauschgeschäft schon wieder schwierig wird.

Ich kann Dein Denken voll und ganz verstehen....ich hätte vielleicht schon ein paar Problemchen, so eine Handlungsweise zu verstehen. Am besten finde ich, wenn man Dinge, die man geschenkt bekommen hat, auch nur weiter verschenkt, wenn man sie nicht mehr haben will.

Gruß

Gerd
Viele Grüße
Gerd

Windmann
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Re: günstiger/geschenkter Stave-toller Bogen, aber nicht mei

Beitrag von Windmann » 28.11.2011, 21:55

Güssenjäger hat geschrieben: Am besten finde ich, wenn man Dinge, die man geschenkt bekommen hat, auch nur weiter verschenkt, wenn man sie nicht mehr haben will.

Der Satz ist gut und treffend. Siehe es doch so Wilfried: Dein Bogen hat den jeweiligen Schützen so lange auf seiner Reise begleitet, wie es ging, und dann kam er in andere Hände, die ihn freudig aufnahmen und weiterschießen werden. Ich finde das eigentlich gar nicht schlecht, besser als wenn der Bogen an der Wand verstauben würde.

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Mike W.
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Re: günstiger/geschenkter Stave-toller Bogen, aber nicht mei

Beitrag von Mike W. » 28.11.2011, 22:09

Wenn ich jemanden etwas schenke, dann ist es seine Sache wie er damit verfährt.
Ein Kumpel, der von mir einen Bogen geschenkt bekam, hatte etwas an den Sehnenkerben geändert, was ihm nicht gefiel.
Auf seine Frage was ich davon halte bekam er die Antwort, das er damit tun kann was er will, ist doch sein Bogen und nicht meiner! ;) :D
55" Hybrid 54#@29"
56" Hybrid 52#@29"

Nichts was ich schreibe ist persönlich zu nehmen, außer ich weise extra darauf hin!
Das Heute ist das Morgen von Gestern, nur ohne Illusionen!
Rettet den Wald!! Esst mehr Spechte!!

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Lord Hurny
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Re: günstiger/geschenkter Stave-toller Bogen, aber nicht mei

Beitrag von Lord Hurny » 29.11.2011, 07:31

Also wenn der Typ mit dem Eibenbogen ein Könner bzw. Kenner war, kannst du mächtig stolz auf deinen Eschenbogen sein, da er ja rein vom Material her viel minderwertiger ist. Und ausserdem kann man dann davon ausgehen das der Eschenbogen in guten Händen ist und dem entsprechen behandelt bzw. geschätzt wird.
Vielleicht triffst du den Typen ja mal irgendwo mit deinem Bogen auf einem Parcour, dann gibt's was zu erzählen... :)
lg,
Lord Hurny

der manchmal den Bogen überspannt...

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Re: günstiger/geschenkter Stave-toller Bogen, aber nicht mei

Beitrag von Wilfrid (✝) » 29.11.2011, 09:00

natürlich bin ich irgendwie stolz drauf, aber so´n kleiner pieks bleibt doch noch

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Re: günstiger/geschenkter Stave-toller Bogen, aber nicht mei

Beitrag von tscho » 29.11.2011, 10:09

Nen Bogen zu verschenken ist ne heilige Angelegenheit, und wenn derjenige ihn dann weiterverschenkt oder vertickt, könnte er bei mir aber ganz locker die Freundschaft aufs Spiel setzten.
Besinnt euch mal auf " alte Werte".

Frauen und Kinder ausgenommen, die verstehen sowas nicht.( Wieder mit Einschränkung-nicht alle Frauen ! )

Gruß
tscho

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Re: günstiger/geschenkter Stave-toller Bogen, aber nicht mei

Beitrag von stoeckchenschubser » 29.11.2011, 19:12

Nunja, immerhin ist so ein Bogen ein Gebrauchsgegenstand, er wird benutzt und abgenutzt
bis er bricht oder nichts mehr taugt.
Warum sollte ich von jemandem erwarten, dass er den einen Bogen schießt obwohl er
evtl. was Besseres, bzw. einen der ihn glücklicher macht schießen könnte?
Und jeder kann nur einen Bogen schießen, der andere würde dann nur in der Ecke stehen
und vor sich hin schimmeln, auch nicht Sinn der Sache.

Wie heißt es so schön:
Gegeben ist gegeben, wieder haben ist gestohlen.
Spontane Entscheidungen wollen gut überlegt sein.

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Wilfrid (✝)
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Re: günstiger/geschenkter Stave-toller Bogen, aber nicht mei

Beitrag von Wilfrid (✝) » 29.11.2011, 20:08

naja, wenn er ein Geschäft bei macht?

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stoeckchenschubser
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Re: günstiger/geschenkter Stave-toller Bogen, aber nicht mei

Beitrag von stoeckchenschubser » 29.11.2011, 21:57

Wilfrid hat geschrieben:naja, wenn er ein Geschäft bei macht?


Dann wusste er den Wert zu schätzen, hat ihn nicht verschleudert und
mit der gebotenen Wertschätzung weitergereicht. :)
Spontane Entscheidungen wollen gut überlegt sein.

kräuterhexe
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Re: günstiger/geschenkter Stave-toller Bogen, aber nicht mei

Beitrag von kräuterhexe » 29.11.2011, 23:03

Ich kann deinen leichten Ärger schon verstehen, denn gerade wenn man etwas selbst gemachtes verschenkt, verschenkt man ja auch etwas von seiner Erfahrung/Zeit/ Freude/ "Liebe mit der es gemacht wurde" mit (auch wenn sich das jetzt blöd anhört, aber ihr versteht schon, dass so ein Geschenk "wertvoller" ist als etwas gedankenlos gekauftes). Aber derjenige, der den Bogen gegen seinen ( auch selbst gemacht?) eingetauscht hat, hat genau die Erfahrung und "Liebe" mit der es gemacht wurde darin gesehen.
LG Kräuterhexe
"Was ist das nit gifft ist? Alle ding sind gifft und nichts ist ohn gifft. Allein die dosis macht das ein ding kein gifft ist." Paracelsus

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Re: günstiger/geschenkter Stave-toller Bogen, aber nicht mei

Beitrag von Firestormmd » 30.11.2011, 07:35

Wenn ich etwas Selbstgebautes verschenke, dann würde ich auch erwarten, dass es mit Respekt behandelt wird. Wenn es einfach weitergetauscht wird, egal gegen was, dann wäre ich auch sauer. Hier geht es nicht um einen Gegenstand, sondern um ein liebevoll gebautes Geschenk.

Grüße, Marc
"Wer das Training in Frage stellt, trainiert nur, Fragen zu stellen!" - Die Sphinx

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Re: günstiger/geschenkter Stave-toller Bogen, aber nicht mei

Beitrag von Heidjer » 30.11.2011, 09:12

Nun, ich verschenke einiges und gebe Bögen, Pfeile und Staves für einen Bruchteil ihres Wertes (meist nur für die mir wirklich entstandenen Kosten, so ca. 20€-30€ für Sehne, Lack und Werkzeugabnutzung) an Freunde und Bekannte weiter. Ja ich erwarte auch das die Gegenstände gewürdigt werden und die Gabe respektiert wird. Aber wenn sie dann doch in andere Hände weiter wandert, dann hoffe ich doch das der Geber (oder Weitergeber) dies mit dem gleichen Anspruch macht den ich daran geknüpft habe. Man soll sein Herz nicht an Materielle Dinge hängen, kommt Zeit kommt neuer Bogen, oder was anderes. Der Geist oder Sinn solch eines Geschenkes oder Gabe soll aber erhalten bleiben.
Sollte ich jemals erfahren das jemand einen größeren Gewinn macht mit solch einer Aktion und mich nicht darüber in Kenntnis setzt oder am Gewinn beteiligt dann ist das ein zukünftiger Exfreund oder Exbekannter! >:(
Es stehen nicht viele Menschen auf meiner "Ignorieren-Liste" aber wer da drauf kommt, hat es sehr schwer da wieder runter zu kommen und ich vergesse negativ aufgefallene Menschen so schnell nicht. An der Spitze dieser Liste stehen einige die dort 1973 und 1976 gelandet sind, und das kommt mir noch wie Gestern vor. Wenn mein Großvater den verlorenen Krieg betrauerte, dann meinte er den von 1866 wo Preussen, Hannover kassierte, damit ging das Elend los!
Heidjer erinnern sich länger!


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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