Hier noch ein Bild vom Bogenbauch: Man sieht das Kernholz in das gelbe Splintholz "hineinfladern".
Jo´s Bild Nr.): Flader Kernholz
Abschließend nun die
Bogendaten: Pflaumenholz-Selfbow:
Länge: 170 cm
Gewicht: 720 g
Wurfarmmitte: 37 x 14 mm
Tipps: 14 x 12 mm (B x T)
Zuggewicht bei 28": 39 lb
Pfeilgeschwindigkeit mit 25 g Holzpfeil: 148 ft/sec
Stringfollow 5 min nach Abspannen: minus 1,5 cm
Auszugsverhalten: weich und gleichmäßig bis 28 "
Fazit: Pflaumenholz ist ein für den Bogenbau sehr brauchbares Holz, welches man mit der beschriebenen Technik in 3-4 Wochen in einen schussfähigen Bogen verwandeln kann. Besondere Eigenheiten: sehr schönes, dichtes Holz und der Bogen aus diesem mit einem überraschend weichen Auszug. Das Holz wirft mit einer mittleren Geschwindigkeit und zeigt relativ wenig Stringfollow. Bei meinem Bogen mit den Reflexenden war nach dem Schiessen noch eine Rückspannung von 1,5 cm vorhanden. Man sollte nur junge, nicht zu dicke Stämme verwenden, die alten sind spröde.
Damit ist das "Projekt Pflaumenholzbogen" nun beendet. Ich werde den Selfbow eine Weile im trockenen, warmen Zimmer ruhen lassen und im Dezember nochmals das Auszugsgewicht messen. Danach werde ich entscheiden, ob ich dem Bogen noch ein Facing aus Pflaumenkernholz verpasse.
Einen weiteren Bogen würde ich mit etwas mehr Kernholz bauen. ;-)
Pflaumenholzbogen - der schnelle Weg
RE: 5. Schritt: Tiller und Schuss
Original geschrieben von Snake-Jo
- Man braucht absolut nicht im Jahresring bleiben am Bogenrücken, allerdings parallel zur Faser arbeiten
- Das Holz ist biegsam und elastisch und liegt dabei meiner Meinung nach in der Nähe von Eibenholz und Eberesche.
Ich habe das Thema auch begeistert verfolgt, danke für den Thread :-)
eine Frage habe ich noch:
Wäre es sinnvoll, das Holz als Backing zu verwenden, ähnlich wie es z.B. mit einem Hickorystreifen gemacht wird?
Das ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile
Aristoteles
Keine Ahnung..... aber davon jede Menge
Aristoteles
Keine Ahnung..... aber davon jede Menge
@shantam und Brucky: Danke für die Rückmeldung! grinsend
Ja, Pflaumenholz-Splint ist ähnlich wie Süßkirschensplint hervorragend als Backingholz zu verwenden. Im Vergleich zu Hickory ist die Jahresring-Bindung noch fester und das Holz selbst ist sehr dicht und fest. Beispiel: ich verwende seit Jahrzehnten Pflaumenholz, wenn ich Holzgewinde mit der Gewindekluppe herstellen möchte. Die Gewinderinge brechen nicht aus, Hickory wäre da ungeeignet, Ahorn geht manchmal.
Da Pflaumenholz diese guten Backing-Eigenschaften hat, würde ich es überhaupt nicht backen wollen, wozu? Lieber einen guten Selfbow machen, oder aber, wie bei dem hier vorgestellten Bogen mit zuwenig Kernholz: ein Facing aus Pflaumenkernholz.
Pflaumenholz ist eines der schwersten und härtesten heimischen Hölzer.
Nachtrag 4 Monate später:
Der Pflaumenholzbogen, den ich oben vorgerstellt hatte, hat nun unlackiert einige Zeit im warmen Zimmer geruht und hat nun
44 lb bei 28"
Stringfollow ist gegen NUll!
Ha, Pflaumenholz braucht eine Weile bis die Restfeuchte rausgeht und gewinnt dann durchaus noch an Stärke. Die Pfeilgeschwindigkeit muss ich nun nochmals messen.
Ja, Pflaumenholz-Splint ist ähnlich wie Süßkirschensplint hervorragend als Backingholz zu verwenden. Im Vergleich zu Hickory ist die Jahresring-Bindung noch fester und das Holz selbst ist sehr dicht und fest. Beispiel: ich verwende seit Jahrzehnten Pflaumenholz, wenn ich Holzgewinde mit der Gewindekluppe herstellen möchte. Die Gewinderinge brechen nicht aus, Hickory wäre da ungeeignet, Ahorn geht manchmal.
Da Pflaumenholz diese guten Backing-Eigenschaften hat, würde ich es überhaupt nicht backen wollen, wozu? Lieber einen guten Selfbow machen, oder aber, wie bei dem hier vorgestellten Bogen mit zuwenig Kernholz: ein Facing aus Pflaumenkernholz.
Pflaumenholz ist eines der schwersten und härtesten heimischen Hölzer.
Nachtrag 4 Monate später:
Der Pflaumenholzbogen, den ich oben vorgerstellt hatte, hat nun unlackiert einige Zeit im warmen Zimmer geruht und hat nun
44 lb bei 28"
Stringfollow ist gegen NUll!
Ha, Pflaumenholz braucht eine Weile bis die Restfeuchte rausgeht und gewinnt dann durchaus noch an Stärke. Die Pfeilgeschwindigkeit muss ich nun nochmals messen.
Juhu!
Wir werden demnächst im Waldviertel (Norden Österreich) einige Zwetschken/Pflaumenbäume (keine Ahnung welches von den beiden, aber verhältnismäßig dünnerer Splint als bei Snake-Jos)
fällen, so 30 cm dick. Ich habe zur probe von einem Ast (4 cm) die Rinde entfernt und in die Garage gestellt. Nach ein paar Tagen atte der fast 1 cm breite und bis zur Mitte tiefe Risse (insgesamt 2 oder 3 die von Nocke zu Nocke gingen).
Jetzt meine Frage: reicht es wirklich, auf die Stirnseiten der Viertel Leim/Lack aufzutragen?
[red]Edit: Tut mir leid wegen der unnötigen Frage, ich wollte nur "sichergehen", da ich nicht gedacht hätte, dass es so viel Unterschied macht ob man die Rinde entfernt oder nicht (bei Vierteln sind die Flächen, die beim Spalt entstehen, ja auch unversiegelt => ich dachte, aus ihnen kann genauso viel/ schnell Feuchtigkeit entweichen wie aus der Fläche, die ich durchs Rindenentfernen "gewonnen" hätte, aber natürlich bilden sich weniger Risse, wenn zwei Flächen offen sind als 3- dumm von mir, noch einmal Entschuldigung :bash )[/red]
fällen, so 30 cm dick. Ich habe zur probe von einem Ast (4 cm) die Rinde entfernt und in die Garage gestellt. Nach ein paar Tagen atte der fast 1 cm breite und bis zur Mitte tiefe Risse (insgesamt 2 oder 3 die von Nocke zu Nocke gingen).
Jetzt meine Frage: reicht es wirklich, auf die Stirnseiten der Viertel Leim/Lack aufzutragen?
[red]Edit: Tut mir leid wegen der unnötigen Frage, ich wollte nur "sichergehen", da ich nicht gedacht hätte, dass es so viel Unterschied macht ob man die Rinde entfernt oder nicht (bei Vierteln sind die Flächen, die beim Spalt entstehen, ja auch unversiegelt => ich dachte, aus ihnen kann genauso viel/ schnell Feuchtigkeit entweichen wie aus der Fläche, die ich durchs Rindenentfernen "gewonnen" hätte, aber natürlich bilden sich weniger Risse, wenn zwei Flächen offen sind als 3- dumm von mir, noch einmal Entschuldigung :bash )[/red]
unnötige Frage
@Kardano: Bitte lies nochmals sorgfältig die 1. Seite in diesem Thread. Da steht nichts von Rinde entfernen drin und auch die Bilder zeigen die Viertelscheiter mit Rinde! :-|
Also definitiv nein! Ponal reicht nicht, Rinde bleibt dran.
Nochmals zum Mitlesen:
- Pflaumenholz reißt ganz fürchterlich
- Dem kann man vorbeugen durch sorgfältige Trocknung UND Spannung rausnehmen, also kleiner machen UND Versiegelung aller offenen Leitbündel.
- Das 6 Monate als Viertelscheiter vorgetrocknete Holz wird weiter im Querschnitt verringert und ab hier beginnt dann der schnelle Weg.
Achtung: Je dicker die Stämme, umso mehr Spannung, umso leichter die Rissbildung. Außerdem ist das Kernholz bei dicken Stämmen oft spröde. Besser geeignet sind junge Stämmchen, gerade gewachsen und ca 10 cm dick.
Also definitiv nein! Ponal reicht nicht, Rinde bleibt dran.
Nochmals zum Mitlesen:
- Pflaumenholz reißt ganz fürchterlich
- Dem kann man vorbeugen durch sorgfältige Trocknung UND Spannung rausnehmen, also kleiner machen UND Versiegelung aller offenen Leitbündel.
- Das 6 Monate als Viertelscheiter vorgetrocknete Holz wird weiter im Querschnitt verringert und ab hier beginnt dann der schnelle Weg.
Achtung: Je dicker die Stämme, umso mehr Spannung, umso leichter die Rissbildung. Außerdem ist das Kernholz bei dicken Stämmen oft spröde. Besser geeignet sind junge Stämmchen, gerade gewachsen und ca 10 cm dick.
- Bogenhannes
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- Registriert: 24.03.2013, 15:08
Re: Pflaumenholzbogen - der schnelle Weg
Also Snake-Jo, dieser Thread ist nach bald zehn Jahren noch immer sehr wertvoll.
Eine Bitte hätte ich:
Hast du noch die alten Bilder, oder möglicherweise NEUE Bilder? Könntest du die Bilder vielleicht dranhängen?
Ich weiß es ist ein ganz schöner Aufwand...
Man kann sich die Arbeitschritte auch ohne Bilder vorstellen, aber um die Bilder finde ich es trotzdem schade.
Viele Grüße
Johannes
Eine Bitte hätte ich:
Hast du noch die alten Bilder, oder möglicherweise NEUE Bilder? Könntest du die Bilder vielleicht dranhängen?
Ich weiß es ist ein ganz schöner Aufwand...
Man kann sich die Arbeitschritte auch ohne Bilder vorstellen, aber um die Bilder finde ich es trotzdem schade.
Viele Grüße
Johannes
Die Richtung eines Pfeils wie auch eines Wortes lässt sich nicht mehr ändern
Re: Pflaumenholzbogen - der schnelle Weg
Ein paar der Bilder sind noch im Archiv gewesen:
Pflaumenstamm in guter Stärke, rund 13 cm
Viertelscheiter zum Einlagern
Staves mit unterschiedlicher Anordnung der Ringe: stehende und flach liegende. Beides geht!
Pflaumenstamm in guter Stärke, rund 13 cm
Viertelscheiter zum Einlagern
Staves mit unterschiedlicher Anordnung der Ringe: stehende und flach liegende. Beides geht!