Druck/Zugholz am Stamm

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captainplanet
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Druck/Zugholz am Stamm

Beitrag von captainplanet » 18.01.2007, 20:56

Ich habe eben gerade ein Eschenstämmchen gespalten. Es wuchs in Hanglage und wie das so ist weist der Stamm unten eine gewisse Biegung auf da sich der Baum so immer wieder aufrichtet wenn er z.B. durch Schneelast niedergedrückt wird. Ich habe mich entschlossen, die Innenseite der Biegung als Bogenrücken zu verwenden, ich krieg auch so noch genug Stringfollow zusammen wie ich mich kenn, und die Axt entsprechend angesetzt. Gut is g´angen, nix is g´schehn.

Nach getaner Arbeit frage ich mich dennoch, ob das so eine gute Idee war. Ein schiefer Stamm heißt ja auch, daß da gewisse Spannungen im Holz sind. Jetzt, wo ich eine Hälfte entfernt habe, fehlt diesen Spannungen die Gegenspannung. Muß ich damit rechnen daß sich das Holz während des Trocknens trotz Versiegelung total verzieht? Oder ist meine Sorge unbegründet? 8-|
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Rado
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Beitrag von Rado » 18.01.2007, 21:02

Ich hab zwei Halbstämmchen mit einem, nennen wir´s einseitigen Recurve.Einmal Robinie und einen Ahorn.Haben sich beide nicht verzogen, waren allerdings beide leicht verdreht gewachsen.
Der Ahorn auf gesamter Länge eine Winzigkeit,die Robinie nur am geraden Ende aber stark.
Wie ist´s bei Dir?

PS:Pardon die Robinie bog sich nach einiger Trocknungszeit seitlich weg,was aber weggedämpft werden konnte(die Verdrehung leider nicht,zumindest nicht in einem Abwasch).Aber das seitliche wegbiegen hatte ich auch schon bei fast fertigtrockenem Hickory ,Ulme.Beide ursprünglich gerade aber aus der Bohle geschnitten sonst passierte das bei mir nicht,bis auf mein einziges Stück Osage und das ging nach dem dämpfen eine Winzigkeit zurück in die Krümmung, im Gegensatz zur Robinie.

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captainplanet
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Beitrag von captainplanet » 18.01.2007, 22:21

Mein Stamm ist etwa auf halber Länge doch ziemlich deutlich gebogen. Nicht extrem, aber doch deutlich genug daß ich mir Gedanken mache wie ein gleichmäßiger Bogen draus werden soll. Mit Dampf habe ich noch keine Erfahrungen.

Mich würde generell interssieren, wie sich Holz das schon zu "Lebenszeiten" ungewöhnlichen mechanischen Belastungen ausgesetzt war während der Trocknung und natürlich auch im fertigen Bogen verhält. Ich kann mir nicht vorstellen daß das keine Rolle spielt.
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Rado
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Beitrag von Rado » 18.01.2007, 22:35

Abwarten,tee trinken 8-) .
Was ich berichtet hab,hab ich selbst erlebt aber es waren zu wenige Beispiele um zu behaupten,daß das die Regel ist.
Ich würd den reflexen WA auf alle Fälle als den Unteren verbauen, oder so lang das Holz tropffrisch ist, es mit dem geraden Stück in eine reflexe Form zwingen, um einen schönen ganzlängen Reflex zu erhalten.Ansonsten besteht die Gefahr, daß der obere WA nach dem tillern und Einschießen deflex wird und der Untere leicht reflex bleibt,je nach Ausprägung des selben.Das tillern machts schwerer,aber die Leistung besser.
Snake Joe´s Pflaumenholzbogen-thread ist da ne klasse Infoquelle.

myrdin
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schutz gegen verziehen.

Beitrag von myrdin » 23.01.2007, 23:49

lasst den stamm im halbrunden zustand bis er trocken ist.das hilft wirklich gegen verziehen.dies ist meine eigene erfahrung,da ich anfangs einige rohlinge wegschmeissen konnte weil sie schief wurden,aber seht zu das ihr den kern rauskriegt,nehmt etwas dickeres holz

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