1.Bogen Build-Along

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Atreyu
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Re: 1.Bogen Build-Along

Beitrag von Atreyu » 29.05.2014, 23:48

Danke für die Unterstützung und für das Bild. Das macht es gut verständlich.

Ich habe nun den Bauch dem Rücken angeglichen. Kann ichs beim Griff nicht genau so machen?
Könnte bei den Fadeouts tricky werden, sollte doch aber funktionieren?
Unbenannt.png
Unbenannt.png (8.8 KiB) 2164 mal betrachtet


Der Bogen biegt sich schon so weit, dass ich mit dem Tillerstock weiter gemacht habe.
IMG_20140529_210822.jpg
Tiller #1

IMG_20140529_212958.jpg
Tiller #2

IMG_20140529_214656.jpg
Tiller #3


Zwei kleine Problemkinder:
Das Ende des Wurfarms verdreht sich unter Spannung. Sieht man auch bei Tiller #1 und #2. Das ist die "dünne" Stelle im rechten Wurfarm. Die ist nicht dünner, sondern verdreht.
IMG_20140529_214551.jpg

3 nervige kleine Astlöchter, bei denen das Ziehmesser immer einreisst.
IMG_20140529_214316.jpg

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Re: 1.Bogen Build-Along

Beitrag von Atreyu » 30.05.2014, 15:30

Zwischenstand

Der Tiller aktuell
IMG_20140530_151002.jpg


Der Bogen verläuft spiralförmig. Oberer WA nach Links gekippt, unterer nach Rechts.
Zusätzlich verläuft die Sehne nicht mittig, sondern zu weit Rechts. Ist das im Rahmen? Ich ziehe mit Rechts.
IMG_20140530_151245.jpg

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Re: 1.Bogen Build-Along

Beitrag von Palmstroem » 30.05.2014, 16:06

zu Deinen bösen Ästen:

der WA sieht im Tip-Bereich und davor insgesamt noch rel. breit aus. Das könnte man noch schmaler machen.
Bei der Gelegenheit kannst Du dem oberen Ast etwas Material zugeben (indem Du an der Stelle nicht schmaler wirst), der zweite fällt dabei vermutlich weg und der an den Sehnenkerben sieht nicht aus, wie ein Problem, aber da müsstest Du noch mal ein besseres Foto machen.

Wie breit sind Deine Tips jetzt?

zum Tiller:

links sieht eigentlich ganz gut aus, achte beim Abnehmen dort auf Gleichmäßigkeit, allerdings entwickelt sich rechts eine Schwachstelle (ungefähr bei dem Logo auf der Mülltonne). Da hast Du bei dem Versuch, den rechten WA zu schwächen (s. vorherige Tillerbilder), punktuell zu viel abgetragen.
Die wird beim Weiterziehen stärker, deswegen erst einmal stoppen, die Schwachstelle entlasten, nicht vergessen, den linken WA wieder anzupassen

zum Griff:

das ist schon ziemlich viel, ich würde eher den Griff im Dampf richten, bevor ich weitermache.

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Ein Pfeil, gesandt von einem Bogen, ist auch zunächst pfeilgrad geflogen.
Nachdem der Schütze sich verzogen, ist Pfeil rechtwinklig abgebogen.

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Re: 1.Bogen Build-Along

Beitrag von Güssenjäger » 30.05.2014, 16:51

Ich würde auch ganz schnell die Tillersehne verkürzen. Ich denke, Du solltest so auf halbe Standhöhe gehen, damit man erkennen kann, wie stark die Biegung der Enden wird. Bei verkürzter Sehne wird sich die Schwachstelle im rechten Wurfarm noch deutlicher zeigen.
Viele Grüße
Gerd

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Re: 1.Bogen Build-Along

Beitrag von Atreyu » 30.05.2014, 17:33

Die Sehne ist nun fast Standhöhe. Muss das mit dem Bogenbauerknoten noch üben. Der ist auch dafür verantwortlich, dass die Sehne nicht zentriert aufliegt, deswegen ignoriere ich diese Problematik erst mal.

IMG_20140530_171428.jpg

IMG_20140530_171319.jpg

Wie muss ich nun weiter vorgehen, mit dieser biegenden Stelle bzw. allgemein dem Tillern? In dem anderen WA die gleiche Biegung hervorrufen? Den Bereich zwischen Griff und der Stelle schwächen? Bitte Tips, was so bleiben kann und wo noch was weg muss :)

@Palmström die Tips sind 1,5cm breit. Ich hatte eigentlich nicht vor, sie schmaler zu machen.

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Re: 1.Bogen Build-Along

Beitrag von Atreyu » 30.05.2014, 21:34

Feierabend. Der linke Wurfarm raubt mir die Nerven. Ich habe den ganzen Tag dran rumgeschabt und er ist nicht ordentlich.

Aktueller Stand
IMG_20140530_200557.jpg

IMG_20140530_200749.jpg

Meiner Meinung muss ich hier noch Holz abtragen. (Rote Markierungen)
1234.jpg

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Re: 1.Bogen Build-Along

Beitrag von Palmstroem » 30.05.2014, 22:08

Gerade wollte ich Dir lang und breit den Vorgängerpost kommentieren, weil ich jetzt erst Zeit hatte und siehe da - ganz unnötig.
Das Ganze sieht doch deutlich besser aus, als vorher. Da brauchst Du gar nicht verzweifeln.
Hast Du den Bogen gedreht? Ist der linke WA von vorher jetzt der rechte? Bitte achte darauf, dass einer immer nur in eine Richtung zeigt, sonst verwirrt das total.
Rechts erst mal lassen, oder nur im Ganzen bearbeiten. Links ist tatsächlich schwierig durch die Verdrehung, auch schwieriger zu beurteilen. Arbeitet die Stelle mehr, als der Rest? Das könntest Du mit einem geraden Klötzchen prüfen, das Du an den Bauch hältst. Nur wenn sich der Lichtspalt im Vergleich zum restlichen WA mehr vergrößert, solltest Du etwas tun.
Tendentiell hast Du recht mit Deiner Einschätzung, aber eine Schwachstelle kann man von beiden Seiten entlasten. Das wäre mein Vorschlag.
Atreyu_Hasel_140530.png

Aber eher vorsichtig

Und vielleicht musst Du den rechten WA wieder beiarbeiten, damit er stärkemäßig wieder zum anderen passt. Aber schön gleichmäßig mit langen Zügen der Ziehklinge.

Wenn es Dir gelingt, die Tillerform ohne Schwachstellen bis zum Ende durchzuziehen, wird das ein schöner Erstling. Nur nicht verzweifeln und anfangen, was zu reißen zu versuchen...

Und was die Breite des WA angeht, so hast Du genug Fleisch, um Deine Äste zu verarzten. Wenn der Tip 10mm breit wird, ist das immer noch genug, ist aber nachvollziehbar, wenn Du davor zurückschreckst, aber zumindest der eine Ast, der so weit außen liegt, könnte ein bisschen problematisch werden.

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Re: 1.Bogen Build-Along

Beitrag von Atreyu » 30.05.2014, 23:13

Bei den Tillerbildern habe ich tatsächlich nicht darauf geachtet, ob der Bogen immer in die selbe Richtung zeigt. Aber seit dem Post heute Mittag um 15:30 hab ich drauf geachtet.

Die Verdrehung ist schwer zu bearbeiten, weil sie sich unter Belastung erst richtig dreht. Auch sieht der Bogen so von der anderen Seite wieder anders aus.

In der bisherigen Ansicht sieht es relativ Bogenförmig aus. Von der anderen Seite betracht erscheints mir aber wie gerade Fläche, Knick, gerade Fläche, Knick, gerade Fläche.
Untitled-1.jpg


Der Rechte Wurfarm erscheint mir auch eine längere gerade Fläche nach dem Griff zu haben, bevor er sich biegt. Daher habe ich die Stelle in meinem Vorschlag angezeichnet. Der Linke Wurfarm biegt sich doch früher, oder nicht?

Edit: Was bedeuten die Farben in deinem Bild? Grün bleibt, Rot weg?

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Re: 1.Bogen Build-Along

Beitrag von Palmstroem » 31.05.2014, 00:55

Grün=Bearbeiten
Rot=Finger weg

Dann vertrau eher dem Gesamteindruck und lass Dich jetzt mal von den Einzelbaustellen nicht verrückt machen. Außerdem kannst Du mit der Klötzchenmethode prüfen, ob sich Bereiche tatsächlich wie eine Schwachstelle verhalten.
Den jetzt rechten WA kannst Du an den steifen Stellen etwas abnehmen, aber nimm mal 100er oder 120er Schleifleinen und beobachte mal, wie der Arm langsam herunterkommt, auch wegen dem Gefühl für die Materialabnahme.
Du kannst auch mal mit 120er Leinen einen Zwischenschliff an beiden WA machen (lange Züge über den kompletten WA, die Schwachstellen allerdings auslassen), das Gelände etwas begradigen, danach den Tiller noch einmal anschauen. Es ist sowieso empfohlen, kosmetische Korrekturen eher mit Schleifleinen zu machen, wenn die Arme im Gleichgewicht sind, dann verlierst Du auch nicht so viel Zuggewicht.
Wo liegst Du eigentlich momentan und wo willst Du hin?
Du solltest auch akzeptieren, dass dieser Bogen nicht perfekt wird, dazu wirst Du bei den nächsten noch Gelegenheit haben... :D

Palmström
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Re: 1.Bogen Build-Along

Beitrag von Atreyu » 31.05.2014, 12:25

Palmstroem hat geschrieben:Wo liegst Du eigentlich momentan und wo willst Du hin?
Du solltest auch akzeptieren, dass dieser Bogen nicht perfekt wird, dazu wirst Du bei den nächsten noch Gelegenheit haben... :D

Palmström

Mein Ziel ist es, beide Arme symmetrisch zu bekommen und dann fertig zu sein ;D (Habe nur Do-Sa Zeit "richtig" an dem Bogen zu arbeiten) Vom Zuggewicht wollte ich auf 30-40#. Messen kann ichs noch nicht, muss noch nach einer Waage suchen. Beim ausziehen fühlt es sich jedoch wie 30# an. Das passt schon.

Seit dem ich die Korkenzeieherform bemerkt habe, habe ich mein Ziele sowieso schon runtergeschraubt auf "hauptsache Wirft Pfeile".

Overlays werde ich nicht verwenden. Die Tips sind ja recht breit und das Zuggewicht nicht hoch. Den Rücken habe ich bereits mit Sandpapier vom Bast entfernt. Viel steht nicht mehr auf meiner Agenda.

Ich werde bei der Bearbeitung heute dann auf feinere Werkzeuge umsteigen. Ich möchte mir gleich im Baumarkt einen Minihobel* und Klarlack holen. Sind die empfehlenswert für die Feinbearbeitung und Versiegelung am Schluss?

* https://www.mima.de/data/media/103/1031 ... 049_00.jpg

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Re: 1.Bogen Build-Along

Beitrag von Neugier » 31.05.2014, 12:33

Der Link funktioniert nicht.
Ein Hobel kann dir jetzt nicht helfen. Ziehklinge und Schleifpapier im Wechsel würde ich dir empfehlen.
Gutes Schleifpapier !! wenn du es irgendwo bekommen kannst. Oftmals ist ein Schleifpapier das zur Maschinenbearbeitung gedacht ist auch besser zum Handschleifen.
Und Schleifmittel für Metall taugen im Holzbereich 2 Klassen schlechter.
Grüße
Matthias

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Re: 1.Bogen Build-Along

Beitrag von Atreyu » 31.05.2014, 13:12

So sollte es auf jeden Fall gehen Bild eines Minihobels
Ziehklinge habe ich leider nicht und habe ich auch weder in OBI noch Knauber gefunden (mehr Baumärkte sind nicht in unmittelbarer Nähe).

Ich habe zur Auswahl: Ziehmesser, Taschenmesser, Raspeln, normaler Hobel, elektro Hobel, Schleifpapier, Dreieckschleifer

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Re: 1.Bogen Build-Along

Beitrag von Palmstroem » 31.05.2014, 14:03

Obwohl ich befürchte, dass es zu spät ist, würde ich Dir von dem Minihobel abraten, wesentlich besser wäre
ein Schweifhobel.

Eine Ziehklinge ist nichts weiter, als ein Stück Blech ca. 50x150, 1,3 dick, aus zähem, aber nicht gehärteten Stahl. Das Ding übersieht man schnell mal im Baumarkt. Die gehört allerdings zur Grundausstattung eines Bogenbauers (meine Meinung).

Und da, wo Du den Bogen jetzt hast, müsstest Du fast mit 100er Schleifleinen klarkommen, um die Korrekturen zu machen. Zur Not mit einer feinen Raspel oder groben Feile - und immer noch mal mit Schleifleinen drüber, um die Raspelspuren zu beseitigen.

Elektrowerkzeuge lass lieber weg, da ist schnell mal zuviel weg. Wenn Du ein paar Bögen gebaut hast und das Gefühl für Materialabnahme da ist, darfst Du gerne auch diese benutzen.

Die Versiegelung kannst Du mit Acryl-Klarlack machen, schau mal hier nach:

http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=16425&p=436105&hilit=+klarlack#p436105
Es gibt aber viele Arten für eine Endversiegelung, da müsstest Du mal die Suchfunktion bemühen.

@Neugier: Das Schleifleinen von Dir vom SBBT ist echt der Hammer, ich habe das Gefühl, das nutzt sich überhaupt nicht ab.


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Re: 1.Bogen Build-Along

Beitrag von Neugier » 31.05.2014, 14:26

@palmstroem
Bau was schönes und mach Späne ;D
@atreju
Du kannst auch mit einem Messer kratzen. Wenn es scharf ist.
So ein Hobel hat eine zu große Bezugsfläche so dass er nur gerade Flächen bearbeiten kann.
Das gibt es in der Regel beim Bogenbauen nicht. Für laminierte Bogen kannst Du es eventuell einsetzten.
Einen Schweifhobel kannst du sehr viel besser einsetzen. Insbesondere den Großen von Veritas.
Das schwierigste an der Ziehklinge ist das Schärfen. Aber da musst Du durch. Dazu gibt es viele Anleitungen im IN.
Grüße
Matthias

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Re: 1.Bogen Build-Along

Beitrag von Benedikt » 31.05.2014, 16:42

Zum Finish würde ich dir her Schleifleinen/.Papier/-wasauchimmer empfehlen.
Das von Firestormnd ist auch der Hammer ;)
Schwiefhobel habe ich auch und benutze ihn sehr gerne, vorallem zum rausarbeiten von Breite und Dicke, aber auch zum groben(also richtig grob) Tillern.
Viel Erfolg mit deinem Bogen :)
Mach Späne
Benedikt
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