Mein erster Bogen, ein Manau Recurve ...

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Reisender66
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Mein erster Bogen, ein Manau Recurve ...

Beitrag von Reisender66 » 06.08.2014, 22:51

Durch einen Zufall zu einem Bogenbau-Workshop für Kinder gekommen und dabei festgestellt, Bogenbau macht Spass. Angeregt durch manche Information auch im Internet und ganz besonders hier im Forum, dazu zwei Bögen, die mir immer wieder über den Weg liefen: Die Rattan-Recurves Arkturus und Volaris. Ein mahagoni-roter Bogen mit schwarzer Sehne, so etwas stand mir eh von Anfang an vor Augen - nur etwas größer als die beiden genannten sollte er dann doch sein.
Also alle Informationen in einen Topf geschmissen und frisch ans Werk - Fehler sind ja dazu da, gemacht zu werden ... oder so ähnlich. ;)

Nun ist er beinahe fertig, hat aufgespannt von Nock zu Nock 61" und kommt bei einem Auszug von 28" auf (nur) 20 lbs.
Da hatte ich mir doch etwas mehr erhofft ...

Hier ein kurzer Werdegang:

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild


Jetzt soll er noch Overlays aus Ebenholz, die rote Beize und dann Schellack bekommen.
Aber ...
Die 20 lbs finde ich doch etwas mager. Würde kürzen sich lohnen ?

Eins muß ich sagen, solche Zufälle sind echt gefährlich ... sie machen manchmal Lust auf mehr :)
Viele Grüße und einen schönen Abend
Helmut

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apaloosa
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Re: Mein erster Bogen, ein Manau Recurve ...

Beitrag von apaloosa » 06.08.2014, 23:28

Hallo Helmut,
ja, den kannst Du noch kürzen, so 3-5 cm an den Enden dürfte was bringen. Ist noch lange nicht an der Grenze zum max. 90 Grad Winkel der Sehne.

btw, wie sind denn die Maße am Übergang Griff zum WA, Mitte WA und an den Tipps?

VG
Harald

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Reisender66
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Re: Mein erster Bogen, ein Manau Recurve ...

Beitrag von Reisender66 » 07.08.2014, 01:04

Hallo Harald,
hier sind die Maße:

Übergang Griff/WA 26 x 36
Mitte WA 19,5 x 36
Tipps 22 x 24

Gute Nacht und schöne Träume :)

deraNdy
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Re: Mein erster Bogen, ein Manau Recurve ...

Beitrag von deraNdy » 07.08.2014, 06:25

Moinmoin
Dein erster und direkt ein Recurve,respekt.
Ist schön geworden.

Wenn die WA nicht vollpyramidial sind dann dürfen sich die noch ein wenig mehr zur mitte hin biegen.
Overlays ist ne feine sache, benedikt macht z.b.sehr schöne.
Kürzen würde ich den aber nicht mehr ,wichtiger für gute wurfleistung deines Bogens sind schmale( in der breite)tipps und ein gleichmäßis arbeiten deiner WA.
Tempern wäre noch ne option zur leistungsteigerung.
Ansonsten haste doch direkt ein neues projekt.....
Viel spass mit deinem neuen Bogen
Gruss Andy

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Phalax
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Re: Mein erster Bogen, ein Manau Recurve ...

Beitrag von Phalax » 07.08.2014, 10:55

Reisender66 hat geschrieben:Durch einen Zufall zu einem Bogenbau-Workshop für Kinder gekommen und dabei festgestellt, Bogenbau macht Spass. Angeregt durch manche Information auch im Internet und ganz besonders hier im Forum, dazu zwei Bögen, die mir immer wieder über den Weg liefen: Die Rattan-Recurves Arkturus und Volaris. Ein mahagoni-roter Bogen mit schwarzer Sehne, so etwas stand mir eh von Anfang an vor Augen - nur etwas größer als die beiden genannten sollte er dann doch sein.
Also alle Informationen in einen Topf geschmissen und frisch ans Werk - Fehler sind ja dazu da, gemacht zu werden ... oder so ähnlich. ;)

Nun ist er beinahe fertig, hat aufgespannt von Nock zu Nock 61" und kommt bei einem Auszug von 28" auf (nur) 20 lbs.
Da hatte ich mir doch etwas mehr erhofft ...

Hier ein kurzer Werdegang:

Jetzt soll er noch Overlays aus Ebenholz, die rote Beize und dann Schellack bekommen.
Aber ...
Die 20 lbs finde ich doch etwas mager. Würde kürzen sich lohnen ?

Eins muß ich sagen, solche Zufälle sind echt gefährlich ... sie machen manchmal Lust auf mehr :)
Viele Grüße und einen schönen Abend
Helmut



hast du den Bogen komplett mit der Workmate gebaut? oder hast du noch eine richtige werkbank. ich hab nämlich auch einen workmate und rege mich immer über den schlechten halt auf.
Das Gegenteil von anders... nur umgekehrt.
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Re: Mein erster Bogen, ein Manau Recurve ...

Beitrag von ralfmcghee » 07.08.2014, 11:05

Ich habe so etwas ähnliches wie die Workmate - ein Noname-Produkt aus dem Baumarkt. Die Spannvorrichtung kann man getrost vergessen. Ein Werkstück findet da eher gar keinen Halt. Aber nachdem ich einen Schraubstock auf das Ding montiert habe, geht es leidlich. In Ergänzung mit einem Schnitzpferd kann ich damit leben.

LG
Ralf
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Re: Mein erster Bogen, ein Manau Recurve ...

Beitrag von Firestormmd » 07.08.2014, 11:17

Der Bogen sieht meines Erachtens garnicht mal so schlecht aus. Er könnte durchaus etwas kürzer sein. Vielleicht 3-4cm von jeder Seite. So brauchst du die Recurves nicht mal unbedingt nachbiegen. Ausserdem würde ich noch etwas Setback in den Griff biegen. Ob du dann letztendlich mehr als 20# nach all dem Nachtillern erhälst ist fraglich, aber ich denke schon. Auf jeden Fall sollte der Bogen dann etwas besser performen. Die Wurfarme kannst du mit der HLP auch noch leicht tempern. Das bringt auch noch ein paar Pfund. Auf jeden Fall sollte man bei Rattan mit dem Finisch aufpassen. Wenn man endlich alle Fasern glatt geschiffen hat, sind ne Menge an Zuggewicht verloren gegangen.

Aber wenn ich mir den Bogen bisher so anschaue, bin ich sehr zuversichtlich, dass du da noch mehr herausholen kannst. Was ich bis jetzt sehe, sieht auf alle Fälle schon mal sehr gut aus!

Grüße, Marc

Nachtrag: Wenn du die Recurves noch ein klein wenig in den Wurfarm reinbringen könntest, verringert sich der biegende Bereich der Wurfarme und das Zuggewicht dürfte auch steigen. Rattan kann das ja sehr gut ab und auf den Bildern kann ich ja quasi fast keinen Set erkennen. Da geht also noch was! Fazit: Wenn du diesen Bogen hier "verbessern" willst, kürze ihn um 10cm, verlagere die recurves noch etwas in Richtung der Wurfarme, biege einen Setback in den Griff und tempere die Wurfarme. Mich würde es nicut wundern, wenn du so in Richtung 35#-40# kommen würdest. Aber Vorsicht mit dem Schleifen! Da nimmt man schnell zu viel weg.
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Re: Mein erster Bogen, ein Manau Recurve ...

Beitrag von Reisender66 » 07.08.2014, 23:13

Vielen Dank für Eure Antworten ...
Dann werde ich dem Bogen noch einmal zu Leibe rücken.

@ Andy:
Ein neues Projekt steht schon in den Startlöchern ;-)

@ Phalax:
Ja, der Bogen entstand komplett auf der Workmate - wenn jetzt jemand sagt, selbst schuld, stimmt :D Im Keller gibt es so etwas wie eine Werkbank mit großem Schraubstock ... müßte nur endlich mal freigeräumt und entsprechend ausgerüstet werden.
Die Klemmeigenschaften der W. sind wirklich grandios ... bescheiden.

@ Firestormmd:
"... verlagere die recurves noch etwas in Richtung der Wurfarme ..." Du meinst die Recurves weiter Richtung Griff anfangen ?
Die Tipps erscheinen mir sehr breit (oder die Öhrchen an den Sehnen sehr klein *lach*), wie weit kann ich da in der Breite runter gehen ?

Ich wünsche allen eine gute Nacht
Helmut

deraNdy
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Re: Mein erster Bogen, ein Manau Recurve ...

Beitrag von deraNdy » 08.08.2014, 08:51

Moin
Ja so wie firestormmd geschrieben hat, haste auf jedenfall die richtigen instrumente zum tunen.

Wenn du nochmal rann gehst musste halt die richtige reienfolge einhalten.
1 kürzen
2 recurves weiter in den WA( zum griff hin)einbiegen
3 Setback einbiegen
4 WA tempern
5 nachtillern
6 Tipps verjüngen( soweit bis sie sich einen hauch mitbiegen)

1 und 2 machen meiner meinung nach nur zusammen sinn.

Viel erfolg Andy

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Re: Mein erster Bogen, ein Manau Recurve ...

Beitrag von Firestormmd » 08.08.2014, 09:49

Also als erstes würde ich die Recurves etwas mehr in den Wurfarm einbiegen. Aber insgesamt etwas gleichmäßiger. Die Biegung soll auf etwa 20cm gleichmäßig verlaufen und nicht so knickartig wie bisher. Das geht am besten mit einer Schablone. Nach dem Biegen zeichest du vom Ende des Biegebereiches des Wurfarmes 21cm an und schneidest den Recurve an der Stelle ab. Warum erst jetzt abschneiden? Weil beim Biegen am Ende des Bogens bei mir immer unschöne Druckstellen vom Spannen mit den Schraubzwingen entstehen. Ausserdem ist der Recurve mir am Ende meist zu gerade. Das gerade und zerquetschte Ende schneide ich deshalb weg. Nun solltest du 21cm schönen runden Recurve haben. :)

Dann kannst du bei 1cm die Tips einfeilen. Von der Breite kannst du auf kanpp unter 2cm gehen. Aber bitte mit einem festen Overlay, weil Rattan sich gern längs spaltet. Wenn du mutig bist, machst du die Tips 1-1,5cm breit. Aber am Anfang reichen auch 2cm.

Dann den Setback im Griff einbiegen. Die Wurfarme können ruhig einen Winkel von 135° oder so haben. Dann würde ich erstmal nachtillern und schauen, wo du landest. Das mit dem Tempern ist immer so eine Sache. Ich habe es noch nicht gemacht, weil ich bisher auch so gute Ergebnisse erzielt habe. Sollte dir der Bogen dann immernoch zu schwach sein, kannst du auf alle Fälle noch was machen.

Bei dem Bogen hier kannst du ja ordentlich rumexperimentieren und deine Erkenntnisse im nächsten Bogen einfließen lassen. Sieh es als Übungsstück. :)

Grüße, Marc
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Re: Mein erster Bogen, ein Manau Recurve ...

Beitrag von Firestormmd » 08.08.2014, 10:14

Guck mal hier, wie ich den Setback biege:

Bild

Bild

Und so die Recurves:

Bild

Bild

Grüße, Marc
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Re: Mein erster Bogen, ein Manau Recurve ...

Beitrag von Benedikt » 08.08.2014, 10:37

Hi!
Sieht doch gut aus für nen Anfänger :)
Allerdings sind 61" schon etwas lange für Rattan, so lang sind manche von meinen "Echtholz"-Bögen, die ich auf 28" ziehe ;)

Gruß
Benedikt
A dream is not reality, but who is to say which is which?

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Re: Mein erster Bogen, ein Manau Recurve ...

Beitrag von Aqueiro » 08.08.2014, 11:20

Die Tips von Firestormnd sind immer spitze, ich habe damit auch meinen ersten manau hinbekommen.
Ansonsten sieht es gut aus.
Grüße aus dem BayerWald

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Re: Mein erster Bogen, ein Manau Recurve ...

Beitrag von Reisender66 » 10.08.2014, 16:05

@ Firestormmd

Ja, der Bogen wird wirklich zum Experimentieren genutzt - üben werde ich bestimmt noch eine Weile.
Mit den Ratschlägen, die man als Anfänger hier bekommt, kommt man ja doch immer wieder weiter.

Dann werde ich morgen mal gucken, woraus ich mir eine Biegeschablone mache und dann geht's weiter.
Vor dem Setback graut mir ja noch etwas *g*
Overlays wollte ich aus Ebenholz machen.

Ja, die Länge ...
Mir geistert doch immer ein Langbogen durch den Kopf :) aber von dem Gedanken trenne ich mich jetzt
erst mal (bis dann das "richtige" Holz irgendwann drankommt) und mache in kürzer.

Ich wünsche allen noch einen schönen (Rest)Sonntag
Helmut

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