Riss im Bogenrücken

Themen zum Bogenbau
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ralfmcghee
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Re: Riss im Bogenrücken

Beitrag von ralfmcghee » 22.10.2015, 10:16

Genau, Tom. Den Bogen meinte ich. Klasse, dass Du ihn auf die Schnelle gefunden hast! :) :) :) :) :)
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

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Güssenjäger
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Re: Riss im Bogenrücken

Beitrag von Güssenjäger » 22.10.2015, 12:26

Coal hat geschrieben:Der Heidjer hat völlig recht und wenn schon Backing, dann würde ich ein Hanfbacking aufbringen, weil bei deinem abgebildeten Geflecht sind ja die Hälfte der Fasern (jene quer zur Maserung) für die Katz.


Hanf ist keine gute Option auf Esche. Die wird sofort vom absolut nicht dehnbaren Hanf zerdrückt. ;)
Viele Grüße
Gerd

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killerkarpfen
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Re: Riss im Bogenrücken

Beitrag von killerkarpfen » 22.10.2015, 13:08

Ihr seid Enthusiasten. Das wird ein Flickwerk mit x fachem Aufwand als es braucht einen neuen zu bauen! Ein Mölle mit Glasbacking Leinen oder Hanf na ja wenn es ums probieren geht- gern doch.
Dass der Rücken bei 26" Auszug reisst ist doch Grund genug anzunehmen, dass entweder die Holzqualität nicht stimmt oder die Biegezone zu klein ist. Da teures Material draufbasteln und beim Schiessen dann doch immer ein mulmiges Gefühl haben, lohnt sich das ???
Wenn schon so einen Aufwand dann richtig... Sehne auf den Rücken und Horn auf den Bauch, aber so teures Material verbau bitte auch mit erstklassigem Holz.

Ich bleib dabei: ein finaler Rettungsschnitt und gut tempern >:)

Schade um die schöne Arbeit.
Eppur si muove

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Re: Riss im Bogenrücken

Beitrag von schnabelkanne » 22.10.2015, 13:17

Hallo,
so leid es mir tut aber ich denke auch das sich eine Retttung hier nicht auszahlt, da Esche wirklich nicht sehr drucktolerant ist.
Es ist doch eh schon kalt draussen - also ab in den Ofen und etwas neues geerntet.
Gruss Thomas
The proof of the pudding is in the eating!

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mahagugu
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Re: Riss im Bogenrücken

Beitrag von mahagugu » 22.10.2015, 14:48

Vielleicht sind Teile des Bogens ja noch verwertbar?
(dazu müsste man recherchieren)

Also, der Riss war am Rücken ... d.h. Verletzung am Rücken -> Zugfestigkeit passt nicht
Verletzung am Bauch -> Druckfestigkeit passt nicht

Man kann auch Bögen aus zwei Hölzern bauen. Einem druckfesten Holz am Bauch z.B.
KiefernDruckholz, EibenKernholz, usw. und einem zugfesten Holz zB gewisse Birkenarten.

-http://fletcherscorner.de/viewtopic.php?f=14&t=22329&start=30
(Holzbestimmung Esche ?)

In dem Thread sprechen sie sich eindeutig gegen Esche für ein Facing aus
und auch wird da gesagt das Esche am Rücken eigentlich nicht reißen sollte.
(quasi ... wär jetzt besser gewesen , der Riss wär am Bauch)
" ich tzimbere so man seget bi dem wege, des mûz ich manegen meister hàn "
Inschrift aus dem Sachsenspiegel bei der Burg Schlaining

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Snake-Jo
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Re: Riss im Bogenrücken

Beitrag von Snake-Jo » 22.10.2015, 15:55

Man braucht garnicht weiter rum machen: So ein Querriss am Rücken ist nicht nur problematisch, sondern ein No-go! So einem Bogen kann man nicht mehr vertrauen. Lohnt nicht, s. Vorredner.

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Neumi
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Re: Riss im Bogenrücken

Beitrag von Neumi » 22.10.2015, 16:01

Ich will auch noch ;D - viel wichtiger als irgendwelche Reparaturversuche zu unternehmen ist nach meiner Meinung das: lernen einen Rückenring sauber frei zu legen. Gerade bei solchen Hölzern mit leichter Struktur oder Spannrücken. Hier wurde ja eindeutig eine Erhöhung im Zielring platt gemacht und haufenweise Reste vom Frühholz drauf gelassen. So sollte das nicht aussehen.
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Bogenhannes
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Re: Riss im Bogenrücken

Beitrag von Bogenhannes » 22.10.2015, 16:22

Also wenn die Vermutung von Heidjer zutrifft:
Heidjer hat geschrieben:Der Riss ist im Spätholzrest vom Vorjahresring!!
Und der Bogenrücken besteht aus dem porigen Frühholz??? :o

So kann der Bogenrücken kaum halten, leg erst einmal den Bogenrücken frei und schau wie tief der Riss überhaupt geht.

dann hat sich vielleicht der äußerste Ringbereich, der nicht sauber abgearbeitet wurde, gelöst und ist an der Stelle abgeplatzt. (vergleichbar mit Rinde) Vielleicht gibt es noch die Hoffnung für dich, dass sich unter dem schwammigen Frühholz ein intakter Spätholzring verbirgt. Aber der Tiller ist nicht gut ...

Mein Tip wäre: Nochmal sauber abarbeiten und untersuchen, ob es noch Hoffnung gibt.

Und dann einen neuen bauen und das nächste mal auf einen durchgehenden Jahresring aus Spätholz achten.

@all: Ich finde es übrigens allgemein auf Fotos schwierig zu erkennen, wie der Bogner gearbeitet hat ...Hat man das Teil selbst in der Hand ist es eindeutig.
Die Richtung eines Pfeils wie auch eines Wortes lässt sich nicht mehr ändern

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Markus
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Re: Riss im Bogenrücken

Beitrag von Markus » 22.10.2015, 16:42

Ach Bogenhannes - Du hast das Internet immer noch nicht verstanden? >:)
Am besten lässt es sich doch über Dinge diskutieren, die unklar sind, undeutlich dargestellt wurden oder die unsauber formuliert wurden. Zudem über aus dem Kontext gerissene Teilstücke und emotionsgeladene Beiträge.
Ergo - dieser Faden hat das Zeug, noch mindestens 25 Seiten zu gehen, ohne dass es zu einer foristischen Einigung kommt.

Den Bogen in der Hand halten? .... pffffft! DAS wäre ja viel zu einfach.
Aussagekräftige Bilder erstellen? ......pffft! Da geht ja der Spaß bei flöten.
Eine Frage klar und deutlich formulieren? .... pfffft! Sollen die doch nachfragen. Erhöht sich wenigstens mein Beitragszähler.
etc.pp



Man könnte aber auch die altbekannte Internetweisheit nutzen:
Wer keine Ahnung hat, einfach mal ....... >:)

Es grüßt Euch alle,
Markus

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Wilfrid (✝)
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Re: Riss im Bogenrücken

Beitrag von Wilfrid (✝) » 22.10.2015, 16:50

Ich weiß jetzt nicht, wie dick die Jahresringe sind. Mein Post oben ist sicher etwas kurz.
Schleif den Riß raus, bis er weg ist, dann leime das Leinengewebe mit Weißleim auf die WA, also Leinengewebe mit weißleim tränken, den Wa damit einstreichen und dann mit der Hand andrücken, glattstreichen. Über dem Leinen muß ein dünner Leimfilm stehen.
Dann 2-3 Tage durchtrocknen lassen und anschließend an dem Teil tillern üben.
Das wird kein ganz toller Bogen, er wird wohl auch mächtig Set und später hoffentlich gleichmäßig Stauchbrüche kriegen, aber danach kannst du den nächsten Bogen tillern

telandor
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Re: Riss im Bogenrücken

Beitrag von telandor » 23.10.2015, 22:30

Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.

Der oberste Ring ist min. 4mm dick und durchgehend abgetragen. Da sind keine Reste vom darüberliegenden Spätholz mehr vorhanden. Sind die Frühholzreste ein Problem? Sie sollten eigentlich nur noch dünn sein. Darauf habe ich schon geschaut. Ich hätte erwartet dass sich diese im Extremfall aufreissen, sich das aber nicht auf das Spätholz auswirkt. Ich habe einen Haselbogen mit noch etwas Resten Bast dran, die sich inzwischen aufgerissen haben. Das hat aber keine Probleme verursacht. Bast ist natürlich aber nicht gleich Frühholz.
Ob ich den Ring beschädigt habe weiss ich nicht, das habe ich mir auch schon überlegt. Ist natürlich schon möglich und vermutlich auch der Grund. Aber bei Esche ist direkt unter der Frühhholzschicht eine hauchdünne dunkle Schicht, welche abgetragen das hellere Spätholz des darunterliegenden Ringes freigibt. Das Abtragen dieser hauchdünnen Schicht ist kein Problem. Was ich sagen möchte: Der Punkt auf dem der Riss ist, sieht beschädigt aus, muss es aber nicht sein.

Noch ein paar Fragen zum Tiller: Sollte der Tiller bei einem solchen Design nicht kreisförmig sein, wie bei einem Flachbogen? Beim linken WA ist das der Fall. Beim rechten WA ist er das nicht, da biegt er sich zu stark in der Mitte und beim Griff. Das wäre doch aber ein Grund um NICHT so weit aussen zu reissen, oder?

Ach ja: Was ist ein Entlastungsschnitt?

Was ich mit dem Bogen genau machen werde, weiss ich noch nicht.
Wenn ich den Jahresring abtrage, ist fast gar nichts mehr übrig :-) Das werde ich vermutlich lassen. Sonst muss ich mir noch überlegen was sich lohnt.

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Spanmacher
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Re: Riss im Bogenrücken

Beitrag von Spanmacher » 23.10.2015, 23:01

telandor hat geschrieben:
Ach ja: Was ist ein Entlastungsschnitt?


Ich habe den Verdacht, dass der Entlastungsschnitt mit einer beliebigen Säge quer zum Wurfarm durch den kompletten Querschnitt geführt wird und den Bogen seiner irdischen Problemen enthebt. Oder ihn eben davon entlastet.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Rotzeklotz
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Re: Riss im Bogenrücken

Beitrag von Rotzeklotz » 23.10.2015, 23:09

Siehe auch: Feierabend-Schnitt; Warme-Stube-Schnitt

telandor
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Re: Riss im Bogenrücken

Beitrag von telandor » 24.10.2015, 08:56

OK :-)

telandor
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Re: Riss im Bogenrücken

Beitrag von telandor » 17.01.2016, 22:02

Der Bogen ist geflickt, jedoch noch nicht oft geschossen. Nur so ca. 70 Mal.
Ich habe den Riss mit erhitztem Uhu Endfest 300 gefüllt. Nach dem Trocknen habe ich um den Wurfarm herum mit Sternfaden eine Wicklung angebracht welche ich am Rücken ebenfalls mit erhitztem Endfest fixiert habe. Nach dem Trocknen habe ich ein Stück Leinen mit Weissleim darüber geklebt. Bis jetzt hält er :)
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