Hickory, welches Design?

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Ilmarinen
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Re: Hickory, welches Design?

Beitrag von Ilmarinen » 30.04.2016, 21:28

Das ist bitter. :-\

Ich muss sagen, dass es mich sehr wundert, dass es an dieser Stelle einen solchen Spanabhub gibt. ???

Meine Griff-Fadeout-Bereiche schauen oft auch nicht viele anders aus und Raspelspuren gibt es im Griff oft, solange bis ich ans feine Ausarbeiten gehen. Und dass das der Grund bei einer Biegung auf halbe Standhöhe sein soll, wundert mich doch sehr.
Ich frage mich schon, ob es da nicht noch einen Grund im Holz selber gibt.

Grüße und viel Erfolg beim nächsten

Jörg
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Leo
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Re: Hickory, welches Design?

Beitrag von Leo » 30.04.2016, 21:38

Könnte das Holz deiner Meinung nach zu trocken gewesen sein?
Als ich die Rinde abgenommen habe, waren darunter sehr viele Fraßspuren von Holzwürmern. Dürfte dem Holz aber eigentlich nichts ausmachen, oder?
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Spanmacher
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Re: Hickory, welches Design?

Beitrag von Spanmacher » 30.04.2016, 21:46

Leo hat geschrieben:
Als ich die Rinde abgenommen habe, waren darunter sehr viele Fraßspuren von Holzwürmern. Dürfte dem Holz aber eigentlich nichts ausmachen, oder?


Also wenn Dir jemand erzählt hat, dass Holzwürmer die besten Freunde des Bogenholzes seien, dann hat er Dich deftig verarscht!
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Hickory, welches Design?

Beitrag von Leo » 30.04.2016, 21:52

Sie waren nicht tief und ich habe alle beim freilegen vom Jahresring entfernt. War das Holz dann gesamt schlecht, oder nur die Schicht wo die Würmer waren?
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Re: Hickory, welches Design?

Beitrag von Ravenheart » 02.05.2016, 11:10

3 möglich Ursachen. Alle 3 plausibel, und das schlimmste: Sie sind auch "kombinierbar".
Was es genau war, wird sich kaum feststellen lassen - is ja aber auch egal!
Zukünftig alle 3 vermeiden, dann klappt das auch...

Am wichtigsten aber: VOR dem allerersten Biegen, und sei es nur Bodentiller oder Aufspannen, werden der Rücken und die rückenseitigen Kanten in ENDZUSTANDS-Qualität bearbeitet, d.h.: Keine scharfen Kanten, keine Kerben, nicht mal Schleifspuren. Glatt und rund wie Babypopo!

Was den Griffübergang angeht:
Der Griff behält seine Dicke bis dahin, wo der Wurfarm /(WA) die breiteste Stelle hat. Erst dann wird er auf WA-Dicke reduziert.

Holzwürmer:
Ein Holz mit Würmern ist nicht zwangsweise spröde.
Befallene Schichten müssen natürlich komlett runter, aber darunter kann durchaus gutes Holz sein.

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Re: Hickory, welches Design?

Beitrag von Leo » 02.05.2016, 11:40

Einen Stave habe ich noch übrig. Jedoch eine Robinie mit zweifelhafter Qualität (hab den geschenkt bekommen). Ist es möglich da einen Bogen draus zu machen, oder ist der Spähtholzanteil einfach zu gering?
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Re: Hickory, welches Design?

Beitrag von Ravenheart » 02.05.2016, 12:35

Maßstab daneben wäre hilfreich...

ca. 4 Ringe von Außen gibt es einen, der gar nicht SOO schlecht als Rücken aussähe.
Und es hängt natürlich davon ab, welche Länge verfügbar ist und welches Zuggewicht angepeilt wird.

UNmöglich würde ich nicht sagen. WENN das Holz nicht übertrocknet ist. (Robinie ist da empfindlich!)...

Rabe

PS: Ach so, und natürlich NUR als Flachbogen. Linsenförmiger Querschnitt, also Bauchwölbung = Rückenwölbung, der Dickentaper findet dazwischen statt, (von der Seite gesehen wird der Rand also zum Griff hin kontinuierlich dicker).

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Re: Hickory, welches Design?

Beitrag von Leo » 02.05.2016, 14:16

Geplant war ein Flachbogen von mind. 4cm Breite mit ca 55 Pfund. Der Stave ist 169cm lang.
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Re: Hickory, welches Design?

Beitrag von schnabelkanne » 02.05.2016, 15:30

Servus, ich würd den Ring bei ca. 1,1 cm von Oben nehmen, aber Vorsicht beim Rückenring freilegen. Erst einen oder zwei Ringe darüber mit Ziehmesser freilegen und dann den Letzten mach ich nur mehr mit Ziehklinge.
55# ist sehr viel, ich würd eher etwas weniger machen.

Gruß Thomas
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Re: Hickory, welches Design?

Beitrag von Leo » 02.05.2016, 16:57

Dann mach ich ihn etwas schwächer. Welche wurfarmdicke würdet ihr mir empfehlen?
Was mich hier einfach abschreckt ist, dass kaum Spätholz vorhanden ist. Ich tippe mal darauf, dass der sehr stark knittern wird.
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Re: Hickory, welches Design?

Beitrag von schnabelkanne » 02.05.2016, 18:11

Robinie braucht einen flachen Bauch gegen Knittern. WA-Breite mind. 4 cm, Dicke je nach Zuggewicht und Design. Ich bau gerne Halbpyramide, da brauch es halt dann einen leichten Dickentaper, so grob von 1,8 am Fade Out ausgehend, sind aber immer nur Richtwerte, also vorsichtig herantasten und immer Foto einstellen.
Gruß Thomas
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Re: Hickory, welches Design?

Beitrag von Ravenheart » 03.05.2016, 09:58

Der beste Holzbereich (SO sollte Robine für den Bogenbau aussehen!) liegt bei ca. 3 - 5 cm.
Da sind aber nur knapp 3 cm Breite drin.
Für 50+X # zu wenig. GEHT zwar, aber nicht sicher und nix für Anfänger...
Ich würde daher hier den gegenteiligen Weg gehen, den Ring bei 3 - 4 mm als Rücken nehmen, und so breit und flach wie möglich bauen.

Rabe

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Re: Hickory, welches Design?

Beitrag von Botjer » 03.05.2016, 11:20

Ravenheart hat geschrieben:Der beste Holzbereich (SO sollte Robine für den Bogenbau aussehen!) liegt bei ca. 3 - 5 cm.
Da sind aber nur knapp 3 cm Breite drin.
Für 50+X # zu wenig. GEHT zwar, aber nicht sicher und nix für Anfänger...


Tatsächlich würde ich es eher genau so versuchen - aber eben nicht als klassischer Flachbogen sondern als Cherokee-Langbogen (vgl. Bibel des traditionellen Bogenbaus Bd2, S. 86-88, Abb. S. 89). Also Ringe bei 3cm, ohne spez. Griffbereich, über volle Länge biegend und mit +/- recheckigen Querschnitt (liebevoll Indianerlatte genannt). Das ist auch nicht schwerer als eine klassischen Flachbogen zu bauen (mMn sogar eher leichter).
Das mag vielleicht nicht der ursprüngliche Plan sein, aber manchmal ist es besser sich dem anzupassen, was das Holz bereithält, als einen Plan gegen das konkrete Stück Holz durchsetzen zu wollen - nur meine Meinung :)
LG Niels

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Re: Hickory, welches Design?

Beitrag von Leo » 03.05.2016, 16:45

Hat sich erledigt. Im oberen Bereich war einach zu viel Frühholz. Hat man beim freilegen noch deutlicher gemerkt. Habe dann den ersten Jahresring bei 3cm freigelegt. Leider war er an ein paar Stellen nur noch 2 cm breit. Meiner Meinung nach deutlich zu schmal für Robinie.
Hoffe der nächste Robinienstave hat bessere Jahresringe.
Aus den Augen, aus dem Sinn.

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