Rat gesucht - Eibenbogen Tillern

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Galeschka
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Rat gesucht - Eibenbogen Tillern

Beitrag von Galeschka » 03.01.2017, 18:59

Hallo Leute wünsche Euch ein fabelhaftes neues Jahr!
Bräuchte dringend gute Ratschläge beim Tillern von meinem Eibenbogen. Wie auf den Fotos eingezeichnet, seht ihr die Schwachstellen. Leider sitzt eine gewachsene Welle und ein Ast im rechten WA. Im linken habe ich an einer Stelle zu viel geraspelt und habe dadurch ebenfalls eine Schwachstelle reingebracht.
Wie soll ich mit dem Knick umgehen? Wenn ich das mit dem Tillern richtig verstanden habe, dann muss ich solange Masse abnehmen, bis sich der Rest so geschmeidig biegt, dass der Knick oder Ast, nicht weiter zum Tragen kommt. Die WA sind aber schon recht dünn und daher wollte ich erst mal fragen, bevor ich an der falschen Stelle etwas wegnehme. Die grünen Striche sind die Stellen, an denen ich noch etwas wegnehmen würde - aber da ist es eben schon sehr dünn...
Kann das gute Stück denn überhaupt noch zu einem brauchbaren Bogen werden?
Würde mich sehr über findigen Rat freuen!

PS: Der Bogen ist in D-Form geschnitzt
Dateianhänge
Tiller anzeichnug klein.jpg
hier sind die Anzeichnen dabei, wo ich etwas abtragen würde
mit Sehne klein.jpg
hier sieht man ganz gut wo es sich als erstes biegen möchte
einfach klein.jpg
hier sind die Schwachstellen eingezeichnet
Zuletzt geändert von Galeschka am 03.01.2017, 19:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Spanmacher
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Re: Rat gesucht - Eibenbogen Tillern

Beitrag von Spanmacher » 03.01.2017, 19:03

Herzlich willkommen, Galeschka.

Leider hat es mit dem Bild als Anhang noch nicht geklappt.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Rat gesucht - Eibenbogen Tillern

Beitrag von Galeschka » 03.01.2017, 19:06

ja der erste Versuch ist gescheiter, die Bilder waren zu groß... aber jetzt sind sie da :-)

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Re: Rat gesucht - Eibenbogen Tillern

Beitrag von schnabelkanne » 03.01.2017, 19:42

Servus, und herzlich willkommen.
Hast du ´noch ein paar Daten - Länge, wieviel Zuggewicht soll er haben, Breite und Dicke am Griff, Wurfarmmitte Breite und Dicke und Breite und Dicke an den Enden. Soll der Griff mibiegen oder nicht?
lg Thomas
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Re: Rat gesucht - Eibenbogen Tillern

Beitrag von killerkarpfen » 03.01.2017, 20:39

Willkommen bei den Eibgenossen-Innen

Sieht doch gut aus, fahr weiter und ignoriere vorerst die vermeintlichen Problemstellen.
Der linke Wurfarm hat griffnah eine leicht reflexe Stelle aussen ist er etwas deflex. ganz klar, dass das etwas ungleichmässig aussieht. ich fonde es biegt sich noch zu wenig um genaueres sagen zu können. zieh da mal am "Schnürchen" bie etwa 80% vom angestrebten Zuggewicht und schau was dann passiert.
Rechts die Delle lass da bauchseitig ganz im Knick einen oder zwei ringe stehen. beim Ast kannst Du das auch noch, würd ich auch einfach ignorieren.

Allgemein könnte der Bogen aussen mehr biegen.
Als Trick bei solchen Knicken, zeichne nit einem langen Lineal eine Bleistiftlinie auf der Seite auf und peile die Biegung über diese. Dann mekst Du nämlich, dass der Knick meistens seh steif und die Zonen davor und danach sehr belastet werden. das wiederum ist nicht sehr gut weil das Holz sich möglichst gleichmässig biegen soll.
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Re: Rat gesucht - Eibenbogen Tillern

Beitrag von killerkarpfen » 03.01.2017, 20:55

hier im Bild sieht man gut wie ich mit so Stellen umgegangen bin. Achte auf die Zeichnung der Jahrringe da ist verhältnismässig wenig Material das ich stehen gelassen habe. Andererseits versuche ich die steiferen Stellen möglichs klein zu halten.
20151203_154537.jpg
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Re: Rat gesucht - Eibenbogen Tillern

Beitrag von Galeschka » 04.01.2017, 16:21

Hallo und vielen Dank für die netten Begrüßungen!

Thomas, hier habe ich die Abmessungen (schlank wie eine Gerte) hoffentlich nicht schon Magersüchtig...:

Länge: 168,5

Griff biegt mit

Breite mitte Griff: 3 (rechts und links daneben 2 mm breiter)
Höhe mitte Griff: 2

Breite mitte WA rechts: 2,2
Tiefe mitte WA rechts:1,6

Breite mitte WA links: 2,5
Tiefe mitte WA links: 1,3

Breite Ende rechts: 1,3 / vor der Nocke 1,6
Tiefe Ende rechts: 1,6 / vor der Nocke 1,1

Breite Ende links: 1,5 / vor der Nocke 1,7
Tiefe Ende links: 1,7 / vor der Nocke 1,1

Die Nocken die sind noch gar nicht gemacht. Damit wollte ich warten bis der Bogen getillert ist, deshalb sind sie noch so klotzig.
Gerne hätte ich ein Zuggewicht von ca. 35, aber ich habe mir sagen lassen, dass ich Glück habe wenn es die 30 überhaupt schafft. Wahrscheinlicher werden es 24 - 30.

Killerkarpfen: habe jetzt ein klein wenig mehr am Schnürchen gezogen. Hoffe jetzt sieht man einen Tick mehr. Mehr traue ich mich momentan nicht...
Bei deinem Bogen hast du das sehr schön gemeistert mit den ganzen Ästen und Wellen! Sehr schön! Habe ich dich richtig verstanden, dass du genau am Knick und an der Stelle mit dem Ast, schwächen würdest? Es leuchtet mir ja ein das diese Stellen steif sind, aber genau da schwächen? Bevor ich mich da ran mache, will ich nur wissen ob ich dich nicht missverstanden habe, denn weg ist weg :-)
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Bildschirmfoto klein um 15.27.22 Kopie.png
Zuletzt geändert von Galeschka am 04.01.2017, 19:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Rat gesucht - Eibenbogen Tillern

Beitrag von schnabelkanne » 04.01.2017, 16:35

Servus,
Tiefe mitte WA rechts: 1,3 ist richtig oder 2,3?

Zum Tiller kann ich dir nicht helfen, meine Eibenversuche sind alle misslungen.
lg Thomas
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Re: Rat gesucht - Eibenbogen Tillern

Beitrag von Galeschka » 04.01.2017, 19:35

Hallo,
rechts war richtig, links war falsch. Habe jetzt alles korrigiert.
Oh Schreck! Alle Versuche mit Eibe misslungen? Das macht mir gerade wenig Mut... schauen wir mal wie es bei mir weitergeht.
Trotzdem Danke!

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Re: Rat gesucht - Eibenbogen Tillern

Beitrag von Rotzeklotz » 04.01.2017, 19:40

Hallo,
ich würde so wie angezeichnet weitermachen. Rechts biegt er beim x leider schon deutlich zuviel, daran muss der Rest angepasst werden.
Auf keinen Fall also weiter ausziehen, eher wieder n Stück zurück.
Außerdem daran denken, rechtzeitig (jetzt aber noch nicht) die Sehne zu kürzen, der Tiller wird sich dabei noch verändern (v.a. außen kommt mehr Biegung rein)
Bildschirmfoto klein um 15.27.22 Kopie.jpg

Gruß
Jonas

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Re: Rat gesucht - Eibenbogen Tillern

Beitrag von killerkarpfen » 04.01.2017, 19:47

Jaein ich bin mir nicht sicher ob Du mich richtig verstanden hast. Ich habe geschrieben, dass die steifen Stellen möglichst klein gehalten werden sollen, damit möglichst viel Material im Wurfarm biegen kann. Ergo wenn die Verdickung 5cm vor und nach dem Ast anfängt bzw endet, fehlen dem Wurfarn 10cm biegendes Material. Die gesamte Biegung wiederum müssen, um den gesamten Radius zu erreichen, die Stellen dazwischen aufnehmen.

Da ein Astloch meist nur wenige mm gross ist reicht es wenn man 1.5 bis 2cm vor und nach dem Loch Material stehen lässt.
Es ist für einen Handwerker schwierig einen Umstand den man einfach im Gespür hat zu erklären. Ich suche nach einem besseren Bild um es so zu erklären. Du wirst Dich bis morgen gedulden müssen da habe ich frei und habe Zeit.

Ein guter Tip ist immer eine Linie auf die Seite aufzeichnen und die Biegung nach dieser zu kontrollieren. Dabei Knicke und Wellen einfach ausser acht lassen.
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Re: Rat gesucht - Eibenbogen Tillern

Beitrag von killerkarpfen » 05.01.2017, 18:34

DSC_0037.JPG

DSC_0038.JPG

Da in der Kehle sieht man anhand der Flammen wie möglichs nur im Bereich des Knicks etwas mehr Material stehen gelassen wurde.
DSC_0034.JPG

DSC_0033.JPG

oder hier
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Re: Rat gesucht - Eibenbogen Tillern

Beitrag von Tom Tom » 05.01.2017, 18:55

@Goldfisch
schleif mal deine Bögen gscheid ;)

@
Galeschka
fals du mal in Freising sein solltest hier gibts zur not Eibenunterstützung ;)

lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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Re: Rat gesucht - Eibenbogen Tillern

Beitrag von killerkarpfen » 05.01.2017, 19:05

Glaspapier gab's in der Steinzeit noch nicht ;D
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Re: Rat gesucht - Eibenbogen Tillern

Beitrag von Spanmacher » 05.01.2017, 19:15

WAS???

SO alt bist Du???
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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