Was mache ich aus dieser Ulme...?
Was mache ich aus dieser Ulme...?
Hallo zusammen.
Ich habe von einer Kollegin diesen halben Ulmenstamm geschenkt bekommen. 2,40m lang, ca 10 cm als schmalster Durchmesser (Bauchseitig) und satte 16 Jahre gereift. Gemessen sind 8% Restfeuchte.
Da ich absoluter Anfänger bin und das gute Stück nicht verschandeln möchte, hoffe ich dass mir ein paar erfahrene Bogenbauer Tipps geben können, was ich am Besten damit mache. Ich habe mir folgende Gedanken und Fragen gestellt:
Kann ich es wagen, den Stamm noch einmal zu spalten / mittig zu sägen oder bleibt dann nicht genug Material für einen bzw 2 ordentliche Bögen?
Wie integriere ich die beiden Äste im Rücken bzw sind sie eine Gefahr (bei min. 1,60m muss mindestens einer drinnen bleiben)?
Und dann bleibt die Frage nach dem Bogendesign. Ich habe darüber nachgedacht, ob ein Mollegabet Stil sinnvoll wäre, um die Evtl. Schwachstellen durch die Äste zu minimieren. Wenn ich den Schwung des Stamms betrachte, müsste da glaube ich ein massiver Reflex entstehen mit fast recurveartigen Tips, wo das Holz wieder gerade wächst...?
Ich freue mich über Tipps und Meinungen
Ich habe von einer Kollegin diesen halben Ulmenstamm geschenkt bekommen. 2,40m lang, ca 10 cm als schmalster Durchmesser (Bauchseitig) und satte 16 Jahre gereift. Gemessen sind 8% Restfeuchte.
Da ich absoluter Anfänger bin und das gute Stück nicht verschandeln möchte, hoffe ich dass mir ein paar erfahrene Bogenbauer Tipps geben können, was ich am Besten damit mache. Ich habe mir folgende Gedanken und Fragen gestellt:
Kann ich es wagen, den Stamm noch einmal zu spalten / mittig zu sägen oder bleibt dann nicht genug Material für einen bzw 2 ordentliche Bögen?
Wie integriere ich die beiden Äste im Rücken bzw sind sie eine Gefahr (bei min. 1,60m muss mindestens einer drinnen bleiben)?
Und dann bleibt die Frage nach dem Bogendesign. Ich habe darüber nachgedacht, ob ein Mollegabet Stil sinnvoll wäre, um die Evtl. Schwachstellen durch die Äste zu minimieren. Wenn ich den Schwung des Stamms betrachte, müsste da glaube ich ein massiver Reflex entstehen mit fast recurveartigen Tips, wo das Holz wieder gerade wächst...?
Ich freue mich über Tipps und Meinungen
Zuletzt geändert von Ascaryon am 18.05.2021, 23:35, insgesamt 1-mal geändert.
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- klausmann84
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Re: Was mache ich aus dieser Buche...?
Hallo!
Bisher habe ich eigentlich nur eins zu Buche gehört und gelesen, nämlich, dass man daraus keine Bögen baut Warum? Keine Ahnung. Probiert habe ich es nicht, aber ich vermute es gibt gute Gründe es zu lassen.
Bisher habe ich eigentlich nur eins zu Buche gehört und gelesen, nämlich, dass man daraus keine Bögen baut Warum? Keine Ahnung. Probiert habe ich es nicht, aber ich vermute es gibt gute Gründe es zu lassen.
Im Tannenwald, in klammem Spalt, stellen die Mannen bald die Hannen Alt Kannen kalt.
Re: Was mache ich aus dieser Buche...?
Buche... es ist schon spät. Es ist ULME. ich ändere das... entschuldigung
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Re: Was mache ich aus dieser Ulme...?
Servus, Ulme ist tolles Bogenholz, Möllegabet zum Anfang nicht gut, hast du den Stamm schon aufgesägt?
Wie stark soll der Bogen werden und wie gross ist der oder die Benutzerin??
lg Thomas
Wie stark soll der Bogen werden und wie gross ist der oder die Benutzerin??
lg Thomas
The proof of the pudding is in the eating!
Re: Was mache ich aus dieser Ulme...?
Ich würde mir diese Ulme ja nicht antun, kann natürlich aber damit zusammenhängen, dass ich keine Probleme hätte, relativ perfekt gewachsene Exemplare zu verarbeiten.
Re: Was mache ich aus dieser Ulme...?
schnabelkanne hat geschrieben: ↑19.05.2021, 07:28 Servus, Ulme ist tolles Bogenholz, Möllegabet zum Anfang nicht gut, hast du den Stamm schon aufgesägt?
Wie stark soll der Bogen werden und wie gross ist der oder die Benutzerin??
lg Thomas
Der Bogen ist für mich, ich messe knapp 1,80m .
Der Bogen ist in der Hälfte gespalten, siehe Bilder. Ansonsten habe ich ihn noch nicht angerührt
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Re: Was mache ich aus dieser Ulme...?
Hätte ich Auswahl gehabt, hätte ich mir sicher auch was geraderes ausgesucht, aber nun ist er einmal da und was besseres habe ich gerade nicht zur Verfügung.
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Re: Was mache ich aus dieser Ulme...?
Du hättest vor dem Spalten das Orakel befragen sollen. Zeig mal Bilder der beiden Hälften von allen Seiten, wenn geht leg sie mit mit den Enden auf 2 Böcke oder Sessellehnen, wenn du eine Richtschnur von Stirnseite zu Stirnseite spannst, dann sollte sie in der Bogenmitte etwa mittig verlaufen, an den Enden kannst du da ein wenig abweichen.
Wie lang sind die Hälften jetzt?
Wenn der Bogen für dich sein soll, dann wäre für den Anfang eine Länge von 180 cm gut.
https://www.bogensportwiki.info/index.p ... olz_finden
lg Thomas
Wie lang sind die Hälften jetzt?
Wenn der Bogen für dich sein soll, dann wäre für den Anfang eine Länge von 180 cm gut.
https://www.bogensportwiki.info/index.p ... olz_finden
lg Thomas
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Re: Was mache ich aus dieser Ulme...?
Unnützes Vollzitat entfernt. Markus
Hi Thomas.
Ich hab diesen halben Stamm schon so bekommen wie er jetzt ist er hat jetzt 2,40 Länge. Ich mach später nochmal Fotos, die Arbeit ruft.
Hi Thomas.
Ich hab diesen halben Stamm schon so bekommen wie er jetzt ist er hat jetzt 2,40 Länge. Ich mach später nochmal Fotos, die Arbeit ruft.
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Re: Was mache ich aus dieser Ulme...?
Spleißen oder Brennholz
Lg Tom Tom
Lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit
Re: Was mache ich aus dieser Ulme...?
unnützes Vollzitat entfernt. Markus
Die arme Ulme dazu eine Frage, ich bin technisch nicht so hervorragend ausgestattet. Bekommt man den Spleiß auch mit einer Japansäge hin und kannst du evtl. Eine Anleitung zum Spleißen empfehlen?
Die arme Ulme dazu eine Frage, ich bin technisch nicht so hervorragend ausgestattet. Bekommt man den Spleiß auch mit einer Japansäge hin und kannst du evtl. Eine Anleitung zum Spleißen empfehlen?
Aller Anfang ist Brennholz....
Re: Was mache ich aus dieser Ulme...?
Hm! Fang lieber erstmal mit was einfacherem an....
Haben ist besser als brauchen.
Re: Was mache ich aus dieser Ulme...?
Ja, mit einer Japansäge kann man sehr genau sägen, es ist mehr eine Frage wie geübt man damit ist. Bei den Schnitten für einen Spleiß kommt es darauf an, dass die Schnitte alle im 90° Winkel zur Klebefuge sind und das der Schnitt zumindest zum Ende hin auch mit einen 90° Winkel an den Zähnen der Säge beendet wird.
Ich arbeite deswegen gerne mit Hilfskonstruktionen aus Presspappe oder anderem Rum-Fort-Holz (liegt rum, kann weg) und klebe mir das im richtigen Winkel an die Billets und arbeite mit einer Bandsäge da muss ich nicht so auf die rechtwinkelige Führung achten, mit einer Japansäge kann ich das auch, ich würde das dann an einer Tischkante fixieren und säge dann ähnlich wie bei einer Laubsägearbeit, dauert nur deutlich länger.
Meine Anleitung: viewtopic.php?f=65&t=24241
Wichtig ist auch vor dem Verkleben alle Schritte trocken durch zu gehen und dabei daran denken, der Kleber wird an allen Stellen austreten und verschmieren und er macht alles viel rutschiger, es sollten also zusätzliche Zwingen, dünne Holzleisten und kleine Keile für Notfälle beim eigentlichen Verkleben bereit liegen.
Die Form des Spleißes ist nicht so entscheidend, eine saubere 8 cm lange Klebefuge (länger anlegen min. 8 cm lang nach Ausarbeitung des Griffes) senkrecht durch den Griff mit Epoxid sollte für 50# Bögen immer reichen, damit wäre ein einfacher Schrägspleiß die einfachste Option die man auch nach dem Sägen auch noch nachbearbeiten kann, dafür verrutscht der gerne beim Verkleben.
Gruß Dirk
Ich arbeite deswegen gerne mit Hilfskonstruktionen aus Presspappe oder anderem Rum-Fort-Holz (liegt rum, kann weg) und klebe mir das im richtigen Winkel an die Billets und arbeite mit einer Bandsäge da muss ich nicht so auf die rechtwinkelige Führung achten, mit einer Japansäge kann ich das auch, ich würde das dann an einer Tischkante fixieren und säge dann ähnlich wie bei einer Laubsägearbeit, dauert nur deutlich länger.
Meine Anleitung: viewtopic.php?f=65&t=24241
Wichtig ist auch vor dem Verkleben alle Schritte trocken durch zu gehen und dabei daran denken, der Kleber wird an allen Stellen austreten und verschmieren und er macht alles viel rutschiger, es sollten also zusätzliche Zwingen, dünne Holzleisten und kleine Keile für Notfälle beim eigentlichen Verkleben bereit liegen.
Die Form des Spleißes ist nicht so entscheidend, eine saubere 8 cm lange Klebefuge (länger anlegen min. 8 cm lang nach Ausarbeitung des Griffes) senkrecht durch den Griff mit Epoxid sollte für 50# Bögen immer reichen, damit wäre ein einfacher Schrägspleiß die einfachste Option die man auch nach dem Sägen auch noch nachbearbeiten kann, dafür verrutscht der gerne beim Verkleben.
Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
Re: Was mache ich aus dieser Ulme...?
Sooo... erstmal danke ich euch für die hilfreichen Antworten.
Nachdem ich mir das Teil jetzt genau bei Tageslicht angeschaut habe bin ich auch nach euren Antworten überzeugt dass es ein ziemlich besch*** Stück ist. Zum Spleißen bekomme ich keine 2 astfreien Stücke raus, die lang genug wären....
Da ich nun mal gerade nichts besseres habe und auch nicht untätig rumsitzen will, werde ich einfach folgendes versuchen.
Den großen Ast oben lege ich ins Griffstück und folge dem Kernverlauf als Mitte, so dass der Bogen eine Schlangenform bekommt. An den Enden gehe ich auf beiden Seiten etwas aus der Mitte heraus damit die Sehne mittig läuft und das ganze als Flachbogen.
Mal sehen ob und was da rauskommt. Vielleicht lerne ich ja noch irgendwas dabei. Das nächste Mal suche ich mir ein einfacheres Stück aus
Nachdem ich mir das Teil jetzt genau bei Tageslicht angeschaut habe bin ich auch nach euren Antworten überzeugt dass es ein ziemlich besch*** Stück ist. Zum Spleißen bekomme ich keine 2 astfreien Stücke raus, die lang genug wären....
Da ich nun mal gerade nichts besseres habe und auch nicht untätig rumsitzen will, werde ich einfach folgendes versuchen.
Den großen Ast oben lege ich ins Griffstück und folge dem Kernverlauf als Mitte, so dass der Bogen eine Schlangenform bekommt. An den Enden gehe ich auf beiden Seiten etwas aus der Mitte heraus damit die Sehne mittig läuft und das ganze als Flachbogen.
Mal sehen ob und was da rauskommt. Vielleicht lerne ich ja noch irgendwas dabei. Das nächste Mal suche ich mir ein einfacheres Stück aus
Aller Anfang ist Brennholz....
Re: Was mache ich aus dieser Ulme...?
Hallo Ascaryon,
bitte keine unnützen Vollzitate des vorherigen Beitrags. Den wesentlichen Teil gerne, aber ansonsten - weniger ist mehr.
Danke und viel Erfolg beim Bogenbauen.
Ohne Erwartungen, aber mit großer Hoffnung frisch ans Werk.
Markus
bitte keine unnützen Vollzitate des vorherigen Beitrags. Den wesentlichen Teil gerne, aber ansonsten - weniger ist mehr.
Danke und viel Erfolg beim Bogenbauen.
Ohne Erwartungen, aber mit großer Hoffnung frisch ans Werk.
Markus