Zwei Osmanen

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Heidelzerg
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Re: Zwei Osmanen

Beitrag von Heidelzerg » 30.07.2021, 21:19

Hier geht es weiter mit dem Osmanen, dersich im Kasan biegt.
Nach dem Öffnen schaut er wiedermal nicht sehr symmetrisch aus: links ist das Kasanauge viel enger gebogen
IMG_20210709_163546klein.jpg
Nichts destotrotz sieht er aufgespannt gar nicht so schlecht aus:
IMG_20210715_151436klein.jpg
Man sieht dass der linke Sal sich mehr biegen muss, weil im Kasanauge noch mehr Recurve ist.

Aber er lässt sich biegen ohne zu brechen
IMG_20210716_140838klein.jpg
IMG_20210716_140843klein.jpg
43 Pfund bei 27 Zoll
Man sieht hier auch schön, wie sich die Kasanaugen strecken.

Wenn man ihn 24 Stunden aufgespann lässt, sieht er etwas derangiert aus:
IMG_20210716_140953klein.jpg
Aber nach ein paar Stunden sieht er wieder aus wie neu.
IMG_20210722_084818klein.jpg

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Heidelzerg
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Re: Zwei Osmanen

Beitrag von Heidelzerg » 30.07.2021, 21:29

Aber jetzt das Problem:
Der ist wackelig, und einer der Wurfarme tendiert dazu, seitlich nachzugeben.

Hier sieht man leider, das sich der Arm nicht gerade biegt.
IMG_20210718_115156klein.jpg
Mit stundenlangem Zurechtbiegen lässt sich das halbwegs korrigieren:
IMG_20210716_135554klein.jpg
Aber nach 10 Pfeilen ist er wieder schief.

Wie korrigiert man das am besten?
???
Beim Korrigieren durch stundenlanges Gegenbiegen habe ich immer Angst, dass ich ihn ruiniere.
Ich habe bereits versucht, an die Seite, die sich mehr biegt (im oberen Bild die linke) noch 5g Sehnen draufzukleben. Bin nicht sicher ob das was gebracht hat.
Hat jemand von Euch Erfahrung mit dem Korrigieren von seitlichen Verdrehungen durch das einseitige Aufkleben von Sehnen?

Wäre für Hinweise dankbar.

Jedenfalls bau ich den nächsten wieder etwas steifer im Kasan!

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Hieronymus
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Re: Zwei Osmanen

Beitrag von Hieronymus » 30.07.2021, 21:53

Also.... wie du bereits richtig geschrieben hast kannst du es mit Sehne machen. Das Problem... du musst genau schauen , wo die Verdrehung entsteht. Du kannst auch da , wo er weniger biegt etwas Horn abtragen, aber Vorsicht in kleinen Schritten und danach pumpen und schauen wie er sich verhält. Du kannst die Verdrehung erwärmen und in die Gegenrichtung verdrehen. Du kannst ihn aufspannen und in die Gegenrichtung verdrehen und ein Gewicht dran hängen und ihn über nach so fixieren. Du kannst ich richten und mehrere Tage aufgespannt lassen und immer wieder nach ihm schauen und nach korrigieren, meist entzappelt er sich dann. Es könnte auch deine Sehne sein, wenn sie nicht richtig in der Mitte zum liegen kommt, ihn in die eine oder andere Richtung drückt. Das könntest du mit Feilen von Rinnen so hinbekommen , dass die Sehne immer an der selben Position liegen bleibt. So brauchst du kein Sehnenbänkchen. Es könnte auch eine Kombination von allem sein, die dich zum Erfolg bringt. :) Es kann auch sein , dass er ein bisschen schief bleib... das habe ich bei meinem Assyrer, den muss ich vor jedem schießen richten und immer wieder zwischen durch. Bei ihm war das Horn leicht schief und ich habe es gerichtet. Leider kommt dieses schiefe immer wieder durch...., aber man kann damit schießen, weil er recht steif in den Wurfarmen ist. Bei deinem Osmanen werden die Wurfarme viel weicher sein und da solltest du beim schießen ein Auge drauf haben, damit er nicht umschlägt. Zeig mal ein Bild abgéspannt über den Rücken, um zu sehen , ob er sich da auch schon eine Verdrehung zeigt. Wenn das so ist, würde ich bereits im abgespannten Zustand , den Bogen richten bis er geraden ist. Schön abkühlen lassen und dann Aufspannen und nochmals richten....

Gruß Markus
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
Salvador Dalí

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Re: Zwei Osmanen

Beitrag von Heidelzerg » 31.07.2021, 15:18

Lieber Markus,

vielen Dank für deine ausführlichen Gedanken. Habe mir den Bogen abgespannt nochmal genau angeschaut: das ist er eigentlich nicht verdreht. Die Verdrehung scheint also erst unter Belastung zu entstehen.
IMG_20210731_134924.jpg
IMG_20210731_134950.jpg
IMG_20210731_135018.jpg
Von deinen Vorschlägen ist mir der mit der Rille, die die Sehne mittig positioniert, am liebsten. Den gespannten Bogen mit Wärme korrigieren möchte ich nicht, das habe ich in der Vergangenheit versucht, und diese Bögen hat es irgendwann alle zerrissen (das muss gar nicht der Grund gewesen sein, aber es gibt mir ein schlechtes Gefühl dabei...!). Gradebiegen mit Gewichten über Nacht habe ich schon probiert, und das hat nur temporär geholfen.
Wird aber wahrscheinlich sogar doch ein Sehnenbänkchen werden statt einer Rille, die Sehne vor dem Abgleiten bewahrt! Und dann werde ich mit dem bisschen Verdrehung einfach leben lernen :). Solange er hält, passt das!

Beste Grüße,
Manfred

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Re: Zwei Osmanen

Beitrag von Bogenbas » 31.07.2021, 23:28

Wow, hätte nie erwartet dass der abgespannt so gerade ist. Ich hab mir immer nur gedanken gemacht wie ich den Rahmen gerade hin bekomm und dass er sich durch den Sehnenbelag nicht verdreht, aber dass er dann nach dem aufspannen trotzdem so schief sein kann kam mir nie in den Sinn :o

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Heidelzerg
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Re: Zwei Osmanen

Beitrag von Heidelzerg » 01.08.2021, 17:19

Ja, aber umgehert geht es sogar auch: Beim ersten war der Rahmen ja echt aus der Flucht, aber aufgespannt hat es wenig ausgemacht... ;D

Wenn die alten Osmanen das alles lesen würden, täten sie sich wahrscheinlich schieflachen oder die Haare raufen ...

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