Esche - Einsteigerbogen mit reduziertem Zuggewicht

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RagnarZH
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Re: Esche - Einsteigerbogen mit reduziertem Zuggewicht

Beitrag von RagnarZH » 18.02.2023, 20:07

Offenbar muss ich meinen Blick noch massiv schulen
Danke Dir - dann fahre ich so weiter. Kann man abschätzen, wieviel es noch braucht?
Heute sind doch ein ganz schöner Haufen hauchdünner Späne runter gekommen.
Ich habe vor den Bildern sicher 20x ausgezogen um das Holz zu gewöhnen bevor ich dann beim jeweiligen Zollmass das Bild gemacht habe

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F'al Gran
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Re: Esche - Einsteigerbogen mit reduziertem Zuggewicht

Beitrag von F'al Gran » 18.02.2023, 20:54

benzi hat geschrieben:
18.02.2023, 18:57
...im Griff nicht fest zwinge, in die Richtung des stärkeren Wurfarmes kippen will...

...wenn Du den linken WA wie beschrieben schwächst, dann kippt der Bogen auch nicht mehr zu stark in dessen Richtung...
Ich hätte das wie benzi gedacht, linken WA schwächen, dann kippt der Griff auch nichr mehr... Nicht, dass du den Griff bearbeiten solltest.
schnabelkanne hat geschrieben:
18.02.2023, 19:43
...mit feiner Raspel oder grobes Schleifpapier und dann mit Ziehklinge glätten...
Ich habe im Forum gelesen (und davor eigene Erfahrung damit gemacht), dass, wenn du Schleifpapier und Ziehklinge im Wechsel verwendest, die Ziegklinge wegen der abgeriebenen Schleifpartikel übermäßig schnell abstumpft.

Daher bin ich für die feine Raspel im Wechsel mit der Ziehklinge.
Alles wird gut...
... nichts wird besser.

m(fg)²

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RagnarZH
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Re: Esche - Einsteigerbogen mit reduziertem Zuggewicht

Beitrag von RagnarZH » 18.02.2023, 22:00

Mit Cutterklingen trägt es sehr fein ab, weniger stark als mit der ziehklinge, etwas mehr als schleifen
Empfinde das Arbeiten damit als angenehm und das Holz wird sauber geglättet
Zwischendurch eine feine Raspel oder grobe Feile

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RagnarZH
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Re: Esche - Einsteigerbogen mit reduziertem Zuggewicht

Beitrag von RagnarZH » 19.02.2023, 17:39

Der Griff ist mittig etwas ausgefeilt - eine geringe Kuhle ansonsten relativ plan

Der heutige Abtrag fand ausschliesslich am linken WA statt.

Bogen entspannt - ohne Sehne
IMG_1161.jpg
Bogen Standhöhe ohne Zug
IMG_1152.jpg
8 Zoll - 6.4#
IMG_1154.jpg
10 Zoll - 10.4
IMG_1155.jpg
12 Zoll - 15.2#
IMG_1156.jpg
14 Zoll - 18.6
IMG_1159.jpg
16 Zoll - 23.4
IMG_1160.jpg
Wenn ich zB das Bild bei 16" anschaue, habe ich den Eindruck, als biege der linke WA inzwischen schöner und mehr als der rechte WA. Was ist Eure Sichtweise und was wäre die weitere Vorgehensweise?

Nach meiner Einschätzung müsste ich nun den rechten WA bei E-F-G schwächen und mehr biegen lassen.
Danke für Euren Support!

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Re: Esche - Einsteigerbogen mit reduziertem Zuggewicht

Beitrag von fka » 19.02.2023, 18:02

Der linke Wurfarm hat schon die ganze Zeit besser gebogen als der rechte... Ich habe das Gefühl, jetzt hast du es ein bisschen übertrieben... Der Griff kippt jetzt leicht nach rechts. Jetzt musst du rechts schwächen, aber Vorsicht, du hast immer noch eine leichte Schwachstelle bei C und eine beginnende Schwachstelle Ende F.
Ich würde den rechten bei B schwächen, prüfen und eventuell noch bei D und E schwächen

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Re: Esche - Einsteigerbogen mit reduziertem Zuggewicht

Beitrag von RagnarZH » 19.02.2023, 18:52

Danke für Deine Ausführungen. Was ich nicht verstehe, wie kann plötzlich im rechten WA eine beginnende Schwachstelle sein, wenn dieser gar nicht bearbeitet wurde? folge aus der Veränderung im linken WA?
Offen gestanden sehe ich bei F zu G überhaupt nichts - für mich sieht das unverändert aus gegenüber den vergangenen Tage und relativ gerade - biegen tut sich genau dort in meinem Augen nichts?
Bin grad etwas irritiert und ein wenig "lost"

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Re: Esche - Einsteigerbogen mit reduziertem Zuggewicht

Beitrag von benzi » 19.02.2023, 19:26

Nein, wie fka geschrieben hat, waren die schon vorher da... Ich stimme fka zu, aber bei B wirklich sehr vorsichtig, beim Prüfen ca 30 mal ziehen nicht vergessen!
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Re: Esche - Einsteigerbogen mit reduziertem Zuggewicht

Beitrag von fka » 19.02.2023, 19:44

RagnarZH hat geschrieben:
19.02.2023, 18:52
Offen gestanden sehe ich bei F zu G überhaupt nichts - für mich sieht das unverändert aus gegenüber den vergangenen Tage und relativ gerade - biegen tut sich genau dort in meinem Augen nichts?
Bin grad etwas irritiert und ein wenig "lost"
Ich finde, vor allem wenn man das Bild klein anschaut, sieht man einen beginnenden Knick Ende F.
Da habe ich auch etwas gelernt, der Markus hatte nämlich recht!
Da der Bogen zuerst nach links gekippt ist, hat es die Schwachstelle bei C betont und die bei F war gar nicht sichtbar. Jetzt kippt er leicht nach rechts, die Sehne hat einen anderen Angriffswinkel und die Schwachstelle bei F wird sichtbar.
Gleiches Prinzip warum auf Standhöhe die Enden mehr biegen, würde ich jetzt mal sagen...

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Re: Esche - Einsteigerbogen mit reduziertem Zuggewicht

Beitrag von fka » 19.02.2023, 20:36

So sieht man es gut finde ich. Ist auch nicht Ende F, sondern eher Mitte F
Dateianhänge
IMG_1160-picsay.jpg
IMG_1160-picsay.jpg (5.92 KiB) 253 mal betrachtet

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Re: Esche - Einsteigerbogen mit reduziertem Zuggewicht

Beitrag von RagnarZH » 19.02.2023, 20:48

Mein Auge ist da wohl noch total nicht geschult, Selbst nach Euren präzisen Hinweisen kann ich das nur ansatzweise nachvollziehen
Ich habe dies auf die zu steifen Stellen im Endbereich, die Perspektive und unebene Oberfläche zurückgeführt.
Also werde ich mich auf das Urteil abstützen und vorsichtig bei B ansetzen.
Bei D eher vorsichtig und bei eher ein wenig mehr, da biegt sich nach meiner Sicht noch fast nichts?
Danke für den tollen und nachsichtigen Support

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Re: Esche - Einsteigerbogen mit reduziertem Zuggewicht

Beitrag von schnabelkanne » 19.02.2023, 21:13

Und am rechten WA die letzten 15/20 cm da biegt noch überhaupt nichts, die Enden können auch ganz leicht mitbiegen, nur Geduld das wird schon.
lg Thomas
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Re: Esche - Einsteigerbogen mit reduziertem Zuggewicht

Beitrag von Stefan73 » 19.02.2023, 21:40

Hey Ragnar,

aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass der Blick fürs Biegen einfach Zeit braucht. Am Anfang - und der ist bei mir eigentlich noch nicht wirklich vorbei - habe ich es sehr schwierig gefunden, die jeweils sinnvolle Stelle fürs Abtragen zu finden. Selbst mit den hier im Forum ja hoch kompetenten Tipps war das Tillern eine Herausforderung für mich.

Mein Output ist noch einstellig, aber was das Biegen betrifft, fühle ich mich mittlerweile wesentlich sicherer. Mir hilft es sehr, im Forum die Tiller-Fotos von anderen Bogen einzuschätzen. Je öfter man das Hirn damit befasst, desto besser.

Grüße!

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Re: Esche - Einsteigerbogen mit reduziertem Zuggewicht

Beitrag von benzi » 19.02.2023, 21:46

Nur mal so zwischendurch... Bogen schießen und halten auch wenn sie nicht perfekt getillern sind.... meine sind das beste Beispiel... 😂
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Re: Esche - Einsteigerbogen mit reduziertem Zuggewicht

Beitrag von RagnarZH » 19.02.2023, 22:02

Danke für Eure wohlwollenden motivierenden Posts
@Stefan: ja die Bilder versuche ich mir ebenfalls als Selflearning-Lektionen anzuwenden - nur offenbar noch mit mässigem Erfolg
was den output betrifft - hauptsache irgendwann liegt ein fertiger Bogen vor mir.... und eine Idee für ein neues Folgeprojekt
@Schnabelkanne: Die Endbereiche und Griff habe ich bisher wenig bearbeitet - die Enden eigentlich nur auf die von Dir genannten Masse verschmälert
@Benzi. sagt derjenige, der einen Bogen nachbaut, der schon auf dem Bildmaterial ein Mysterium darstellt - aber ich weiss das zu schätzen

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Re: Esche - Einsteigerbogen mit reduziertem Zuggewicht

Beitrag von klausmann84 » 19.02.2023, 22:03

Ich kann mich Stefan nur anschließen, das kommt mit der Zeit und wird immer besser. Ich bin mir teilweise selber noch sehr unsicher, aber habe trotzdem auch schon viel gelernt. Wie Stefan sagt, das Hirn wird mit der Zeit darauf geschult und dann kommt irgendwann so ein Moment, wo es mal Klick macht und man zumindest deutliche Schwachstellen und steife Bereiche an einem relativ gerade gewachsenen Holz gut erkennt.

Ich schaue mir die Fotos von meinen Tillern sehr oft an und bastel mir digitale Hilfsmittel wie Ellipsen und Linien, andere bauen mehr Bögen in kürzerer Zeit ohne diesen Schnickschnack und lernen darüber dazu. Da gibts natürlich unterschiedliche Herangehensweisen, aber:

Ich finde du machst das gut bisher! Eine beginnende Schwachstelle ist, wenn man nicht zu viel Belastung drauf gibt ja auch gut wieder rauszuarbeiten. Noch ist nichts dramatisch Ungünstiges passiert und daher: Wenn du weiter so geduldig arbeitest dann wird das was!
Im Tannenwald, in klammem Spalt, stellen die Mannen bald die Hannen Alt Kannen kalt.

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