Habe in einem älteren Beitrag (Kompositbogen) gelesen, daß ein Sehnenbacking im Prinzip wiederverwendet werden kann. Trotzdem noch einmal eine Frage in die Runde zu Eurer Erfahrung mit solchem "Secondhand-Material".
Vorgeschichte: bei einem Ulmen-Molle hat sich ein Span am Rücken mittig im Wurfarm aufgestellt. Den Bogen habe ich dann wiederverwendet, um ´mal ein Hirschsehnenbacking mit Hasenleim auszuprobieren (mein erster Versuch mit einem Backing). Der Bogen wurde auf 147cm eingekürzt, der Griff stark bearbeitet, die Wurfarme mit schmal auslaufenden Enden versehen und komplett nachgetillert. Anschließend wurde eine Lage Sehnen am Rücken aufgebracht. Ich zeige ´mal zwei Bilder der Vorderseiten / Rückseite. Der Belag wurde allerdings etwas unschön aufgebracht (beim nächsten Mal weiß ich´s, daß ich mehr Material brauche), aber nach 14 Tagen war der Belag soweit durchgetrocknet, daß der Bogen schon ´mal geschossen werden konnte (bei knapp unter 25´´ Auszug kam er mit 25 gramm Pfeil auf 50m/sek. Ich habe die Oberfläche mit Ziehklinge bereits etwas angerauht, um eine weitere Schicht Sehnen aufzubringen, aber obwohl der 40#@25´´ Bogen ganz nett funktioniert, gefällt mir der Tiller nicht und möchte das "teure" Sehnen-Material vielleicht doch ablösen und für den nächsten Bogen wiederverwenden. Alternativ, müßte ich den Bogen auf unter 20# schwächen, den Rücken noch etwas glätten und den Nachbarskindern schenken.
Apropos: womit schützt Ihr euer Backing vor Feuchtigkeit?
Sehnen wiederverwenden
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Re: Sehnen wiederverwenden
Also generell kannst du den Bogen in die warmer Badewanne legen und das Sehnenmaterial so lösen. Irgendwann schwimmt die Sehne dann auf. Hab ich schon gemacht. Nur musst du dann die Sehnen wieder entwirren und trocknen, ohne das sie zusammenkleben.
Der Holzteil des Bogens ist dann aber nur nach längerem Trocknen wiederverwendbar.
Aber warum bringst du nicht eine weitere Sehnenlage auf um die Oberfläche abzuschließen?
Als Feuchtigkeitsschutz habe ich eine dünne Lage Rohhaut oder Schlangenhaut aufgebracht und dann mit Leinölfirnis gegen Feuchtigkeit geschützt. Alternativ ist Birkenrinde und Leinölfirnis ein erprobtes Mittel zu Schutz.
Der Holzteil des Bogens ist dann aber nur nach längerem Trocknen wiederverwendbar.
Aber warum bringst du nicht eine weitere Sehnenlage auf um die Oberfläche abzuschließen?
Als Feuchtigkeitsschutz habe ich eine dünne Lage Rohhaut oder Schlangenhaut aufgebracht und dann mit Leinölfirnis gegen Feuchtigkeit geschützt. Alternativ ist Birkenrinde und Leinölfirnis ein erprobtes Mittel zu Schutz.
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Re: Sehnen wiederverwenden
Herzlichen Dank für Deine Antwort. Damit ist für mich alles klar.
Somit werde ich die zweite Sehnenlage aufbringen und nach der Trocknung alles mit Leinöl-Firnis abschließen. Rohhaut / Schlangenhaut / Birkenrinde habe ich nicht vorrätig. Wenn Deine Antwort zur Wiederverwendung von Sehnenmaterial negativ gewesen wäre (abgesehen vom Arbeitsaufwand, der mich eh nicht stört), hätte ich mir die zweite Sehnen-Lage erspart und den Bogen "abgeschrieben" - der Tiller ist ja nicht so toll. Aber wenn man das Backing tatsächlich wieder gut ablösen und sinnvoll verwenden kann, geht´s für mich in Ordnung, dem Bogen noch eine Chance zu geben.
Nur noch eines...wie ist Deine / Eure Erfahrung mit eingefrorenem Hasenhautleim? Ich hatte zuletzt ca. 100g Granulat auf maximal 56°C gebracht, dann aber deutlich weniger gebraucht und den Überschuss ausgelieren lassen und weggefroren. Wenn´s nicht so prickelnd ist, das Zeug noch ´mal zu lösen, um die zweite Lage Sehnenbacking anzubringen, würde ich frischen Leim ansetzen.
Somit werde ich die zweite Sehnenlage aufbringen und nach der Trocknung alles mit Leinöl-Firnis abschließen. Rohhaut / Schlangenhaut / Birkenrinde habe ich nicht vorrätig. Wenn Deine Antwort zur Wiederverwendung von Sehnenmaterial negativ gewesen wäre (abgesehen vom Arbeitsaufwand, der mich eh nicht stört), hätte ich mir die zweite Sehnen-Lage erspart und den Bogen "abgeschrieben" - der Tiller ist ja nicht so toll. Aber wenn man das Backing tatsächlich wieder gut ablösen und sinnvoll verwenden kann, geht´s für mich in Ordnung, dem Bogen noch eine Chance zu geben.
Nur noch eines...wie ist Deine / Eure Erfahrung mit eingefrorenem Hasenhautleim? Ich hatte zuletzt ca. 100g Granulat auf maximal 56°C gebracht, dann aber deutlich weniger gebraucht und den Überschuss ausgelieren lassen und weggefroren. Wenn´s nicht so prickelnd ist, das Zeug noch ´mal zu lösen, um die zweite Lage Sehnenbacking anzubringen, würde ich frischen Leim ansetzen.
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Re: Sehnen wiederverwenden
Einfrieren - "no problem", wird sogar von empfindlichen Nasen
zur Lagerung empfohlen. Im Ernst, geht sehr gut.
Wenn du nur Leinölfirnis verwendest mußt du die letzte Sehnenschicht sehr glatt schmirgeln, mehrfach mit verdünntem Leim einlassen, damit du eine sehr gleichförmige Fläche für den Leinölfirnis bekommst.
Aber gefällte Birken sollten sich doch finden lassen? Für nen Bogen brauchts net viel.

Wenn du nur Leinölfirnis verwendest mußt du die letzte Sehnenschicht sehr glatt schmirgeln, mehrfach mit verdünntem Leim einlassen, damit du eine sehr gleichförmige Fläche für den Leinölfirnis bekommst.
Aber gefällte Birken sollten sich doch finden lassen? Für nen Bogen brauchts net viel.
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Re: Sehnen wiederverwenden
Danke für die Antwort zum Einfrieren des Leims. Passende Birken sind bei mir in der näheren Umgebung eigentlich nicht sehr häufig (wahrscheinlich klein-klimatisch zu warm). Aber ich werde Birkenholz und Birkenrinde bei guter Gelegenheit ´mal ausprobieren.
Im Übrigen: Heute Nachmittag sind die zusätzlichen Sehnen mit der Post eingetroffen und legte sie gleich zum Wässern ein, um morgen mit der nächsten Lage weiterzumachen. Ich konnte es mir aber nicht verkneifen, den Bogen mit der einen Lage noch einmal zu schießen --> schlechte Idee! Bruch mittig im Wurfarm (siehe Bild).
Die neuen Sehnen habe ich jetzt wieder zum Trocknen gelegt und den gebrochenen Bogen zur Wiedergewinnung der alten Sehnen 30min warm gebadet. In den anschließenden 15-20min konnte ich gut 99% des Sehnenmaterial einzeln abziehen und wiedergewinnen (siehe zweites Bild des Bogens, jetzt ohne Backing). Das Ablösen ging besser als gedacht. Ich wässere das Zeug jetzt noch einige Stunden und lasse es dann für die nächste Verwendung trocknen.
Im Übrigen: Heute Nachmittag sind die zusätzlichen Sehnen mit der Post eingetroffen und legte sie gleich zum Wässern ein, um morgen mit der nächsten Lage weiterzumachen. Ich konnte es mir aber nicht verkneifen, den Bogen mit der einen Lage noch einmal zu schießen --> schlechte Idee! Bruch mittig im Wurfarm (siehe Bild).
Die neuen Sehnen habe ich jetzt wieder zum Trocknen gelegt und den gebrochenen Bogen zur Wiedergewinnung der alten Sehnen 30min warm gebadet. In den anschließenden 15-20min konnte ich gut 99% des Sehnenmaterial einzeln abziehen und wiedergewinnen (siehe zweites Bild des Bogens, jetzt ohne Backing). Das Ablösen ging besser als gedacht. Ich wässere das Zeug jetzt noch einige Stunden und lasse es dann für die nächste Verwendung trocknen.
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Re: Sehnen wiederverwenden
Schade um den Bogen. Aber gut das du das Sehnenmaterial retten konntest.
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Re: Sehnen wiederverwenden
Sehnenbacking zweiter Versuch:
Im Frühling 2022 bekam ich einen unterarmdicken Ligusterstamm vom Nachbarn geschenkt. Ein extrem schwerer Prügel, vollgesogen mit Wasser. Der Stab wurde abgezogen, grob zurecht gehauen und zum Trocknen gelegt. Nach einem halben Jahr begann ich mit einem Ziehmesser das Ding erstmals zu bearbeiten. Nach nur 30min legte ich den Stamm frustriert für Wochen, oder Monate zur Seite, dann holte ich ihn wieder hervor, legte in nach 10min wieder zurück, ein paar Wochen später das Selbe, usw. In der Zwischenzeit wurde ein Dutzend andere Bögen gebaut, geändert, verschenkt, zerstört. Beim Ligusterstab ging einfach nichts weiter. Ich muß wirklich sagen, Liguster ist Holz für Masochisten. Sehr hart, zäh und extrem schwer. Einen durchgehenden Jahresring für den Bogenrücken auszumachen, war zudem unmöglich.
Vom letzten Projekt hatte ich noch die Sehnen für ein Backing übrig. Damit kam mir nun die passende Idee für das Ligusterbogen-Design. Ich holte letzte Woche den groben Klotz wieder hervor und zog ihn durch die Bandsäge (tue ich normalerweise nicht). Hiermit ging´s flott, aus dem groben Stab einen tauglichen Rohling hinzubekommen, sodaß man seine "Innereien" ´mal genauer ansehen konnte. Leichter Drehwuchs, aber ansonsten sehr homogenes weißes Holz. Ich habe mich dann dazu entschlossen, einen Schlangenbogen aus dem Rohling zu raspeln. Nachdem ein durchgehender Jahresring am Rücken kaum erkennbar, bzw. aufgrund des Drehwuchses nicht gut zu folgen war, soll der Bogen ein Sehnenbacking bekommen.
Der ca. 160cm lange Schlangenbogen ist nun zu 80% fertig getillert, erhielt am Bauch eine Hitzebehandlung und am Rücken das Hirschsehnenbacking. Nun darf er ´mal einige Zeit mit Reflex durchtrocknen. Sobald ich aus dem Urlaub zurück bin, mache ich Bilder für´s Forum.
Beim letzten Bogen hatte ich mit dem Glätten der Sehnenschicht mit der Ziehklinge nicht so den Erfolg den in mir erwartete. Vielleicht muß man da weniger zimperlich sein? Einfach mit Feile, oder Bandschleifer arbeiten? Auch wie das Finish erfolgen sollte, ist mir noch nicht so ganz klar. Wenn man die TBB Beiträge liest, bleiben einige Fragen offen. Ishi scheint seine Bögen mit Sehnen belegt, aber kein Finish als Schutz vor Feuchtigkeit aufgebracht zu haben. Das kann ich mir vorstellen und dann macht die Griffwicklung auch Sinn (Schutz der trockenen Sehnenschicht vor den feuchten Händen). Die TBB Autoren erwähnen wiederum, das Fette, oder Wachse, oder Leinöl eine Option wären, wenn schon keine Schlangenhaut (detto wohl Natternhemd), oder Baumrinde als Abschluß geklebt werden. Kra hat schon empfohlen das Sehnenbacking einfach mit Leinöl zu behandeln. Wäre die trockene Sehnenschicht schön glatt geschliffen, könnte ich mir auch eine dünne Schicht Hautleim und Natternhemd, oder Birkenrinde vorstellen. Alles was mit zu viel Leim einhergeht hätte aber wohl zur Folge, daß das Abtrocknen sehr langsam erfolgt und die Sehnen zum Gammeln unter der wasserdichten Schicht anfangen könnten. Dies würde wohl auch der Fall sein, wenn die Backingschicht vor dem Finish natur-rau bleiben würde. In den Vertiefungen gäbe es dann Stellen, an denen der Hautleim wohl deutlich länger feucht bleibt, insbesondere, wenn darüber eine wasserdichte Schicht, wie eine Schlangenhaut aufgebracht werden würde.
- Bringe ich keine Schutzschicht auf das ungeschliffene Backing auf, könnte ich das Sehnenbacking später wieder ablösen, wiederverwenden, oder etwas hinzufügen. Es wäre halt feuchtigkeitsempfindlich, hätte aber tatsächlich einen schlangenähnlichen Look (wenn auch ohne Muster und Schuppen).
- Bekäme ich die Oberfläche schön glatt, könnte ich mit einer dünnen Hautleimschicht auskommen, um ein Natternhemd (müßte ich aber erst auftreiben), oder Birkenrinde aufzukleben. Die letzten cm unter den Nocken sollten aber unbelegt sein, weil dort die Bogensehne beim Aufspannen das Backing-Material zerreißen könnte. Die Sehnen liegen an den Wurfarmenden also trotzdem blank und müßten geölt werden.
- Würde ich die grobe aber trockene Sehnenschicht ganz mit Öl, Wachs, oder Lack überziehen, kann am Backing wohl keine Änderung mehr vorgenommen werden. Wie dieses Finish auf getrockneter Sehne ausschaut, kann ich mir noch nicht so recht vorstellen. Vermutlich unsauber verarbeitet...
Was meint Ihr? Wo sind die Denkfehler?
Im Frühling 2022 bekam ich einen unterarmdicken Ligusterstamm vom Nachbarn geschenkt. Ein extrem schwerer Prügel, vollgesogen mit Wasser. Der Stab wurde abgezogen, grob zurecht gehauen und zum Trocknen gelegt. Nach einem halben Jahr begann ich mit einem Ziehmesser das Ding erstmals zu bearbeiten. Nach nur 30min legte ich den Stamm frustriert für Wochen, oder Monate zur Seite, dann holte ich ihn wieder hervor, legte in nach 10min wieder zurück, ein paar Wochen später das Selbe, usw. In der Zwischenzeit wurde ein Dutzend andere Bögen gebaut, geändert, verschenkt, zerstört. Beim Ligusterstab ging einfach nichts weiter. Ich muß wirklich sagen, Liguster ist Holz für Masochisten. Sehr hart, zäh und extrem schwer. Einen durchgehenden Jahresring für den Bogenrücken auszumachen, war zudem unmöglich.
Vom letzten Projekt hatte ich noch die Sehnen für ein Backing übrig. Damit kam mir nun die passende Idee für das Ligusterbogen-Design. Ich holte letzte Woche den groben Klotz wieder hervor und zog ihn durch die Bandsäge (tue ich normalerweise nicht). Hiermit ging´s flott, aus dem groben Stab einen tauglichen Rohling hinzubekommen, sodaß man seine "Innereien" ´mal genauer ansehen konnte. Leichter Drehwuchs, aber ansonsten sehr homogenes weißes Holz. Ich habe mich dann dazu entschlossen, einen Schlangenbogen aus dem Rohling zu raspeln. Nachdem ein durchgehender Jahresring am Rücken kaum erkennbar, bzw. aufgrund des Drehwuchses nicht gut zu folgen war, soll der Bogen ein Sehnenbacking bekommen.
Der ca. 160cm lange Schlangenbogen ist nun zu 80% fertig getillert, erhielt am Bauch eine Hitzebehandlung und am Rücken das Hirschsehnenbacking. Nun darf er ´mal einige Zeit mit Reflex durchtrocknen. Sobald ich aus dem Urlaub zurück bin, mache ich Bilder für´s Forum.
Beim letzten Bogen hatte ich mit dem Glätten der Sehnenschicht mit der Ziehklinge nicht so den Erfolg den in mir erwartete. Vielleicht muß man da weniger zimperlich sein? Einfach mit Feile, oder Bandschleifer arbeiten? Auch wie das Finish erfolgen sollte, ist mir noch nicht so ganz klar. Wenn man die TBB Beiträge liest, bleiben einige Fragen offen. Ishi scheint seine Bögen mit Sehnen belegt, aber kein Finish als Schutz vor Feuchtigkeit aufgebracht zu haben. Das kann ich mir vorstellen und dann macht die Griffwicklung auch Sinn (Schutz der trockenen Sehnenschicht vor den feuchten Händen). Die TBB Autoren erwähnen wiederum, das Fette, oder Wachse, oder Leinöl eine Option wären, wenn schon keine Schlangenhaut (detto wohl Natternhemd), oder Baumrinde als Abschluß geklebt werden. Kra hat schon empfohlen das Sehnenbacking einfach mit Leinöl zu behandeln. Wäre die trockene Sehnenschicht schön glatt geschliffen, könnte ich mir auch eine dünne Schicht Hautleim und Natternhemd, oder Birkenrinde vorstellen. Alles was mit zu viel Leim einhergeht hätte aber wohl zur Folge, daß das Abtrocknen sehr langsam erfolgt und die Sehnen zum Gammeln unter der wasserdichten Schicht anfangen könnten. Dies würde wohl auch der Fall sein, wenn die Backingschicht vor dem Finish natur-rau bleiben würde. In den Vertiefungen gäbe es dann Stellen, an denen der Hautleim wohl deutlich länger feucht bleibt, insbesondere, wenn darüber eine wasserdichte Schicht, wie eine Schlangenhaut aufgebracht werden würde.
- Bringe ich keine Schutzschicht auf das ungeschliffene Backing auf, könnte ich das Sehnenbacking später wieder ablösen, wiederverwenden, oder etwas hinzufügen. Es wäre halt feuchtigkeitsempfindlich, hätte aber tatsächlich einen schlangenähnlichen Look (wenn auch ohne Muster und Schuppen).
- Bekäme ich die Oberfläche schön glatt, könnte ich mit einer dünnen Hautleimschicht auskommen, um ein Natternhemd (müßte ich aber erst auftreiben), oder Birkenrinde aufzukleben. Die letzten cm unter den Nocken sollten aber unbelegt sein, weil dort die Bogensehne beim Aufspannen das Backing-Material zerreißen könnte. Die Sehnen liegen an den Wurfarmenden also trotzdem blank und müßten geölt werden.
- Würde ich die grobe aber trockene Sehnenschicht ganz mit Öl, Wachs, oder Lack überziehen, kann am Backing wohl keine Änderung mehr vorgenommen werden. Wie dieses Finish auf getrockneter Sehne ausschaut, kann ich mir noch nicht so recht vorstellen. Vermutlich unsauber verarbeitet...
Was meint Ihr? Wo sind die Denkfehler?