D/R-Longbow

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Swissbow
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Re: D/R-Longbow

Beitrag von Swissbow » 23.05.2012, 19:34

Die Tips wären dann etwas gar schmal geworden und dass möchte ich bei einem Bogen mit so viel Reflex dann doch nicht haben.

Hier habe ich noch ein Bild mit dem Bogen im Einsatz...

Bild

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Andy

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Haitha
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Re: D/R-Longbow

Beitrag von Haitha » 23.05.2012, 20:34

Sieht klasse aus!
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Varminter
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Re: D/R-Longbow

Beitrag von Varminter » 24.05.2012, 14:39

Swissbow hat geschrieben:In der Breite ist er genau gleich wie der vorherige, aber der Stack ist dünner. Da der Taper ebenfalls gleich ist, werden die Wurfarme aussen, im Verhältnis zum Gesamtstack, aber auch etwas dünner, weshalb die Biegung leicht nach aussen geschoben wird.

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Andy


@swissbow

Toller Bogen, alle Achtung. Muß mir auch mal so schöne Hölzer besorgen. Eines verstehe ich aber nicht. Wenn der Taper gleich ist ändert sich bei Verringerung des Gesamtstackes doch am Verhältnis nichts. Warum sollte sich daher bei Verringerung des Gesamtstackes die Biegung nach aussen verschieben. Gleiches Verhältnis müßte doch gleiche Biegung bedeuten od. liege ich da falsch.

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Swissbow
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Re: D/R-Longbow

Beitrag von Swissbow » 24.05.2012, 19:15

Gleiches Verhältnis bedeutet auch gleiche Biegung, aber das Verhältnis verändert sich auch, wenn ich die Stackdicke verändere. Angenommen ich baue zwei 64" - Bögen mit der gleichen Form, dem gleichen Taper von 0.005, aber der erste hat eine Stackdicke von 11mm und der zweite von 8mm. Dann verhält es sich folgendermassen:

1. Bogen
Stack in der Mitte = 11.00mm
Stack an den Tips = 6.94mm ( Reduktion = 812.8mm x 0.005 = 4.06mm )
Daraus ergibt sich ein Verhältnis von 1.58 : 1 ( 11.00/6.94 ). Die Laminate sind in der Bogenmitte 1.58 mal dicker als aussen an den Tips.

2. Bogen
Stack in der Mitte = 8.00mm
Stack an den Tips = 3.94mm ( Reduktion = 812.8mm x 0.005 = 4.06mm )
Daraus ergibt sich ein Verhältnis von 2.03 : 1 ( 8.00/3.94 ). Bei diesem Bogen sind die Laminate aussen an den Tips nur noch halb so dick wie innen in der Bogenmitte. Daraus folgt, dass sich die Wurfarme aussen stärker biegen werden, weil sie im Verhältnis zur Bogenmitte dünner sind.

Ok, das war jetzt ein extremes Beispiel. Aber wenn Du Bögen baust, die auch zu Jagdzwecken verwendet werden können, dann hast Du schnell ein Zuggewicht von 60 - 70lbs auf den Fingern. Und wenn Du dann im Vergleich einen 35 - 40lbs - Bogen baust, dann ist da halt schon ein Unterschied, der sich bemerkbar macht. Die Optik ist dabei noch das kleinste Problem, aber es verändert sich auch das Auszugsverhalten und die Energiemenge die gespeichert wird beim Auszug. Also indirekt auch die Performance. Ich glaub zwar nicht, dass das jetzt die riesigen Unterschiede sind, aber ich möchte nicht, dass meine Bögen abhängig vom Zuggewicht, unterschiedliches Auszugsverhalten und Leistung aufweisen.

Darüber hinaus bietet mir dieses Wissen die Möglichkeit, meine Bögen besser an die Wünsche der späteren Besitzer anzupassen. So kann ich den gleichen Bogen entweder mit einer sehr angenehmen und weichen Auszugscharakteristik oder aber mit einer erhöhten Vorspannung und somit mit der besseren Wurfleistung ausstatten.

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Re: D/R-Longbow

Beitrag von Mike W. » 25.05.2012, 00:13

Und wenn die Eigenschaften( Auszug-/ Wurfverhalten/ Biegung der WAe) gleich sein söllen, muß der Taper so angepasst werden das das prozentuale Verhältnis der Stackdicke und dazu noch das der Glasstärke zur Stackdicke wieder stimmen. :)
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Re: D/R-Longbow

Beitrag von Swissbow » 25.05.2012, 00:29

Ja genau, da muss der Stack und der Taper entsprechend gewählt werden, damit das hinkommt. Ich habe hier noch ein Bild von zwei Bögen aus der gleichen Form. Sie haben beiden die gleiche Länge und den gleichen Taper, aber beim Bogen mit dem Cocobologriff ist das Zuggewicht um 11lbs höher ( der Stack ist um 0.6mm dicker ). Man kann erkennen, dass beim stärkeren Bogen noch mehr Reflex sichtbar ist, was bedeutet, dass beim schwächeren die Biegung etwas weiter nach aussen verschoben wurde.

Bild

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Re: D/R-Longbow

Beitrag von Varminter » 25.05.2012, 10:34

@ swissbow u. Mike W
Danke für die ausführlichen Antworten. Jetzt ist mir alles klar. War doch zu einfach gedacht von mir.

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