Flatbow Hasel

Themen zum Bogenbau
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AlexM
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Re: Flatbow Hasel

Beitrag von AlexM » 19.03.2015, 13:22

Benedikt hat geschrieben:Ich kann mir denken, welches Buch du meinst, und sag nur: Vieles in dem Buch ist super, manches bereits überholt ;)



Ähm welches ist das? Ich bin kurz davor mir eins zu bestellen, nur damit ich weiß, welche Wissen ich mit Vorsicht genießen sollte :). Ich habe die Maus quasi über den Zahlung-bestätigen Butten.
Evtl. ist die Übersetzung vom Englischen ins Deutsche ja missglückt (viele der Bogenbücher wurden von Amerikanischen Autoren geschrieben) und statt Leder war eigentlich Rohhaut gemeint? Damit werden Bögen mit Sehnen Belag z.B. geschützt, oder eben Bögen wo der Rücken allgemein etwas gefährdet ist.

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Reckless
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Re: Flatbow Hasel

Beitrag von Reckless » 24.03.2015, 08:59

Gude,

nein, keine schlechte Laune :)
Erkläre mir was und ich vergesse es wieder, zeige es mir und ich behalte es. Lass es mich machen und ich verstehe es! (konfuzius)

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Re: Flatbow Hasel

Beitrag von schnabelkanne » 24.03.2015, 18:01

@Reckless danke für deinen Zuspruch.

@AlexM das mit dem Lederbacking steht im "der gebogene Stock" von Paul Comstock S185 wobei er aber darauf hinweist das das Leder sehr dünn sein sollte und man es nur nehmen soll, wenn man keine Rohhaut bekommt. Bin sonst von dem Buch aber trotzdem sehr begeistert, ist eines meiner Lieblinge.

Kurzer Nachtrag zum Haselnussbogen mit Lederbekleidung:
Er wirft die Pfeile trotz des Lederbackings sehr flott - hab allerdings kein Messgerät, bin aber mit der Leistung des Bogens wirklich zufrieden.
Werde aber trotzdem den Rat der Kollegen berücksichtigen, hab mir inzwischen Leinen bestellt.
lg Thomas
Zuletzt geändert von schnabelkanne am 24.03.2015, 20:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Benedikt
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Re: Flatbow Hasel

Beitrag von Benedikt » 24.03.2015, 18:13

Das Leinen sollte aber eher nicht auf Hasel.

Wird zwar in einer bekannten Videoreihe gemacht ;D, da aber eher, weil der Bogen decrownd ist (was man ja auch besser lassen sollte).
Hasel ist schon sehr zugfest und wenig druckfest, durch das Leinen dehnt sich der Rücken noch weniger und der bacuh wird zusammengequetscht!

Folge sind übermäßig Set und bei leichten Schwachstellen im Tiller Knitterfalten.
Also lieber ohne Backing verbauen, ein Facing aufbringen wäre bei Hasel eher angesagt.
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Re: Flatbow Hasel

Beitrag von bowa » 24.03.2015, 19:07

Der sieht gut aus. Leder ist vielleicht nicht das ideale Backing, aber es funzt und gut ist ;)
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.
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Re: Flatbow Hasel

Beitrag von Klink » 24.03.2015, 23:47

Ich als Greenhorn muss ja auch aufpassen was ich schreib... Oo
Auf alle Fälle sieht der Bogen schonmal echt gut aus... Kann ich mir was abkieken für meine Rohlinge ;)
Ich hab da aber mal was aufgeschnappt von Kirschrinde, und glaube mir, ich weiss echt wie zähe das Gelumpe ist, weil ich eine ziemlich Fette mal als Brennholz zerhackt habe...
Hab heute wieder bei nem Bekannten Holz gemacht und dabei etwas gefunden, was als Holz selber total weich ist, aber anders, als Kirsche, von der Rinde ausgehend, längsseits sehr zähig ist. Kirsche wickelt sich sehr stark UM den Stamm, von daher muss man da eher mit Bedacht schälen. Aber das trockene Stück, was ich da heut mal eben abreissen wollte... Oha.... Ich mach mich da aber auch gern nochmal schlau drüber, dafür hab ich als Nachbarn ja einen, der kennt Pflanze und Tier wie kein anderer ^^.
Das mit der Kirschrinde stammt im Übrigen auch aus dem Buch: Die Bibel des Traditionellen Bogenbaus, Bd. 1

Zum Hasel selber mal gleich eine Frage: ich habe mir auch einen Rohling gefertigt, ca 190cm lang, als Grünholz mit Recorve versehen, so wie im Buche.... Nun musste ich beim Abspannen, von den Schraubzwingen, feststellen, das der Kumpel aufm Rücken ziemliche Druckstellen hat, an denen die Recurves auf den Rundhölzern lagerten... Kann ich dadurch das Projekt denn schon abschreiben?
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Re: Flatbow Hasel

Beitrag von schnabelkanne » 25.03.2015, 07:51

Hi, hab auch einen Haselstave im grünen Zustand gebogen und in eine Form eingespannt, bin auch schon gespannt was daraus wird. Wenn du nur Dellen am Rücken hast und keine Verletzung des Jahresringes wird das keine Auswirkung haben, sieht halt nicht so gut aus. Bezüglich Backing von Haselnuss ist Vorsicht geboten, das Haselnuss sehr zugfest und weniger druckfest ist. Keine Ahnung ob Hasel Rinde als Backing verträgt, sehe aber sicher toll aus.
lg thomas
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Re: Flatbow Hasel

Beitrag von Klink » 25.03.2015, 09:07

Dann bin ich ja beruhigt und kann mich sobald an die Arbeit machen *freu*
Was die Optik angeht: das kann ich nur bestätigen, zumal polierte Kirschrinde echt was hermacht.
Ob sich das nun mit dem Hasel verträgt, weiss ich natürlich auch nicht, da müssen wieder die alten Hasen ran hier :D
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Re: Flatbow Hasel

Beitrag von Benedikt » 25.03.2015, 17:18

Rinde bietet meines Wissens nach eh nicht viel Bruchschutz und dehnt sich recht gut, also sollte das passen :)
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Re: Flatbow Hasel

Beitrag von RudBoy » 25.03.2015, 18:39

Also ich bin schon der Meinung dass eine delle im rücken das Holz schwächt, wenn auch nicht so wie eine verletzung. Würd die delle weiter beobachten.
LG Rudi
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Re: Flatbow Hasel

Beitrag von LittleOlli » 26.03.2015, 09:45

Hi,

ich weiß nicht, ob es im Bogenbau auch Anwendung finden kann.
Kannte mal einen Schreiner, der für ein Umzugsunternehmen Schäden beseitigt hat und bei Dellen im Holz
hat er diese oftmals mit Essig einweichen lassen und sie so wieder raus bekommen. (hatte er mal beiläufig erzählt)

Wäre da eine Behandlung auf ähnliche Weise möglich? z.B. mit Wasser einweichen (das Holz bläht sich doch dann ein Stück wieder auf) - oder zerstört das die Holzstruktur.

hatte mich eh schon einmal gefragt, ob man z.B. bei übertrocknetem Holz irgend etwas machen kann..
z.B. noch einmal mit Wasser vollsaugen lassen, oder mit reichlich Öl behandeln (sind nur so GEdanken, die mir manchmal durch den Kopf gehen)

Gruß
Oliver

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Re: Flatbow Hasel

Beitrag von locksley » 26.03.2015, 09:50

Bei kleineren Dellen hilft Spucke oder wahlweise auch Wasser in kleinen Mengen mit Schwamm oder Finger auftragen und über Nacht quellen lassen.

Essig würde ich beim Bogen nicht nehmen, da wäre mir das Risiko zu groß, dass die Säure unerwünschte Reaktionen bringt, so ein Bogen wird mechanisch doch ganz anders beansprucht als ein Möbelstück.
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Re: Flatbow Hasel

Beitrag von LittleOlli » 26.03.2015, 09:57

ja, das mit dem Essig würde ich auch nicht auf Bögen anwendenwollen.

Gornarak
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Re: Flatbow Hasel

Beitrag von Gornarak » 27.03.2015, 10:56

Bei einigen Hölzern funktioniert das "enttrocknen" (z.B. Esche), bei anderen nicht.

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Re: Flatbow Hasel

Beitrag von zwirn » 27.03.2015, 19:35

Es ist laut "Lesen" gängig, Dellen mit Spucke zu entfernen.

LG Zwirn
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schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.

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