Bogen im Holz finden

Themen zum Bogenbau
LucasB
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Re: Bogen im Holz finden

Beitrag von LucasB » 12.09.2018, 21:46

Ich hab gerade nochmal auf die Bilder geschaut und falls du diese großen, "dunklen" Flächen am Bauch meinst, dann liegt das wohl auch sehr stark an den Fotos: Helles Licht, starker Kontrast und nicht gerade die beste Handykamera tun ihres.
"Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen." - Das Restaurant am Ende des Universums. Ullstein, 1994.

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Klink
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Re: Bogen im Holz finden

Beitrag von Klink » 12.09.2018, 21:58

Sieht mir irgendwie nach Bläue aus?! Kann sein, muss aber nicht sein...
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Neumi
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Re: Bogen im Holz finden

Beitrag von Neumi » 12.09.2018, 22:08

Also mal ehrlich, wie kommt man denn jetzt auf Fäule, Bläue oder sonst was unnötiges? ???
Da iss gar nix - das ist einfach nur das Licht- und Schattenspiel von Früh- und Spätholz bei einem abgenommenen Rückenring.
Verunsichern muss man einen Anfänger nun wirklich nicht!
Das Holz ist OK - kein Topholz, aber für nen 40# Bogen absolut in Ordnung.
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Ravenheart
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Re: Bogen im Holz finden

Beitrag von Ravenheart » 13.09.2018, 09:35

LucasB hat geschrieben:
12.09.2018, 18:33
1) In meinem Kopf ist ein Flachbogen immer etwas breiter als andere Bögen, um eben seine flache Bauweise zu "kompensieren". Auf Ravenhearts Bildern (danke für die Mühen!) und vielen Bildern im Net sehen die Bögen aber doch vglw. schmal aus. Gibt es da irgendeinen Anhaltspunkt oder macht man das nach Vorliebe? Von den bekannten Vor- & Nachteilen eines breiten / schmalen Bogens mal abgesehen.
Je breiter ein Bogen ist, desto dünner muss er sein, (bei gleichem Zuggewicht). Dicke wirkt sich wesentlich stärker aus als Breite. Faustformel:
Doppelte Breite = doppeltes Zuggewicht.
Doppelte Dicke = achtfaches Zuggewicht.

1 mm Dicke zu viel wirkt sich also 4x so stark aus wie 1 mm Breite zu viel.

Je breiter der Bogen wird, desto weniger Spielraum hast Du also in der Dicke, soll heißen: desto präziser muss man an der Dicke arbeiten. Und da das Tillern nun mal beim Holzbogen i.d.R. über die Dicke stattfindet, wird es immer schwieriger, je gringer der Spielraum wird. Daher sollte man die Breite "so viel wie nötig, so wenig wie möglich" wählen.
Für Esche und 40# würde ICH max. 4,5 cm machen...
LucasB hat geschrieben:
12.09.2018, 18:33
2) Und auf der anderen Achse genauso: Für die Tiefe / Dicke eines Flachbogens - kann man da überhaupt sagen, mit was für einer Holzdicke man so aus Erfahrung rechnen kann bei so einem Bogen oder ist das alles zu schwammig und unabwägbar im Einzelfall?
Man muss unterscheiden zwischen Anfangsmaßen, also wo man anfängt zu tillern, und Endmaßen, also wo man landet.
Endmaße (+ Zuggewicht) sind manchmal auch bei den hier präsentierten Bogen angegeben. Musst mal stöbern!
Meine Anfangsmaße wären (für 40# Esche)
6 cm Flachbogen: 1,5 cm Dicke
3,5 cm Langbogen: 3,5 cm Dicke.
Der Rest linear dazwischen. (sh. Anhang)
Da die Dicke an den Bogenenden immer ähnlich ist (1,2 - 1,5 cm), ergibt sich damit dann auch der (vorläufige!) Verlauf der Dicke... (Beispiel Langbogen: Max = 3,5, Ende = 1,5, Differenz = 2 cm. Ich teile den Wurfarm in 10 Abschnitte und von Abschnitt zu Abschnitt nimmt die Dicke dann um 2 mm ab.

Hat man das grob so hingeschnitzt, kann man mal kurz einen "Bodentiller" machen: (Ein Ende auf den Boden, das andere Festhalten, Griff durchdrücken.) Dann fühlt man, ob er sich biegt und wie leicht.
LucasB hat geschrieben:
12.09.2018, 18:33
Sorry, falls ich mich in den Begrifflichkeiten irgendwie schwammig ausdrücke - ich gebe mein Bestes, alles möglichst korrekt und verständlich zu benennen und beschreiben.
Das ist gar kein Problem. Die Fachbegriffe hast Du bald drauf!

Rabe

PS: "Flacher" Bauch heißt übrigens trotzdem immer noch "leicht gewölbt". Guckst Du WIKI: "Treppeneffekt"!
Dateianhänge
Anfangsmaße Holzbogen.jpg

LucasB
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Re: Bogen im Holz finden

Beitrag von LucasB » 13.09.2018, 13:35

Hmm, also an das Fäule-/Bläue-Thema glaube ich auch nicht so wirklich, aber danke für die Aufmerksamkeit.

Für die anderen Einschätzungen auch nochmal merci. In der Theorie kommt mir das alles schon sehr bekannt vor. Jetzt in der Praxis hat man dann doch mehr Bedenken, was falsch zu machen. Aaaber die habt ihr mir ja jetzt schon gut ausräumen können. Ich mache mich dann möglichst bald wieder freudig ans Werk :)
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