Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Themen zum Bogenbau
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Pfuscher0815
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Pfuscher0815 » 14.04.2008, 19:41

Macht es eigentlich einen großen Unterschied (mal abgesehen von der Haltbarkeit) ob ich jetzt so ne Maurerschnur aus dem Baumarkt oder Richtige Bogensehne nimm? ???

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Rado
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Rado » 14.04.2008, 19:57

Beim tillern noch nicht.
Vorausgesetzt sie hält.
Ein Sehnenriss bei vollem Auszug ist angeblich so zielich die Totalkatastrophe.
Mir ist das bei einem hickorylangbogen um die 40lbs mal passiert, der Bogen schießt aber heut noch.
Nochmal würd ichs aber trotzdem nicht riskieren, und hab mir extra eine 190cm Sehne, für über 100lbs zum tillern bei archery-direct anfertigen lassen.
Das müsste für die allermeisten Projekte reichen. ;)
Und wenn er erstmal auf Standhöhe getillert ist, kommt die reguläre Sehne drauf.


Gruß
Rado
Zuletzt geändert von Rado am 14.04.2008, 20:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Wilfrid (✝)
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Wilfrid (✝) » 14.04.2008, 20:31

an den marken
Bogenschützen sind irgendwo alle Spanner, aber das Schießen entspannt definitiv
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Pfuscher0815 » 14.04.2008, 21:21

Also das was du jetzt markiert hast Wilfried sind die Stellen an denen Äste im Stave waren. Aber da hab ich mit absicht mehr Holz stehen lasssen, da angeblich die Äste ja die Schwachstellen sind?

Und kann mal jemand eine Anleitung posten wie man eine Bogensehne herstellt?

Danke schonmal und viele Grüße!

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kra
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von kra » 15.04.2008, 07:48

Das du an den Ästen mehr Material gelassen hast ist völlig ok. Mögliche Schwachstelle = mehr Holz!

Was mich mehr nachdenklich macht ist, das du "wie ein Ochse" ziehen musstest, um den Bogen zu biegen. Esche ist zwar ein gutes Anfängerholz, aber sehr häufig nicht gut für starke Bögen. Das Bruchbild sieht mir nach Fehler im Rücken aus, evtl hatte die Esche auch ein sehr ungünstiges Verhältnis von Früh- zu Spätholz?

Buche es unter Erfahrung ab, suche das nächste Stück Holz sehr sorgfältig aus (oder bei einem guten Bogenbauer einen vorbereiteten Stave kaufen) und gehe ohne "Schere im Kopf" an den Nächsten. Dein Tiller war schon ganz gut. Nur am rechten Wurfarm war eine Schwachstelle nahe dem FadeOut.

Btw, außer dem guten  Tiller ist es eigentlich keine außergewöhnliche "Leidensgeschichte" ;D
Zuletzt geändert von kra am 15.04.2008, 20:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Wilfrid (✝) » 15.04.2008, 15:46

also"Tiller ganz gut"
Fürs Modell "Holmengard" zu schmal und zu hoch, die Wurfarme am Ende noch zu stark. Versuchs bei Esche mal mit Breite zu Höhe 2:1-3:1.
Das macht den Bogen zwar schwerer im Gewicht, aber Du hast auch ohne Anleitung wenigstens die Chance , ihn fertig zu Tillern.
Nur aus der Theorie und aus Büchern Bogen zubauen, ich weiß nicht. Wenn Du Stellmacher oder so gelernt hast könnte es gehen, aber ansonsten müssen sehr viele Bäume dran glauben.
Und nimm Dir Zeit, arbeite ruhig und gelassen, fühle das holz und Feile und Raspel haben am Rücken nichts verloren. Und immer schön von der Mitte zum Ende, und nie Quer.
Wilfried
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Al Fadee » 15.04.2008, 15:56

wie willste denn dann den rücken freilegen?? mit den fingernägeln? ;D
ich hab nie einen kurs oder so gemacht, nur gelesen und mein bogen lebt auch noch.
schwer im gewicht ist ja nicht das wahre, dann braucht der zu viel kraft um die wurfarme überhaupt zu bewegen.
ich würde mal sagen, dass er auch einen normalen bogen zuende tillern kann wenn er sich zeit lässt und der bogen nachher auch noch hält
Ist das Design oder kann das weg?

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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Pfuscher0815 » 15.04.2008, 17:57

Hi,

@ Wilfried: Sollte ja kein Holmegard werden ich hab gesagt ich hab mich ein bisschen an ihm orientiert. Naja ich bin weiterhin davon überzeugt dass ich mich am Rücken nicht verschnitzt habe da an der Bruchstelle keine Schwachstelle zu sehen ist.

Anfangs konnt ihn ja noch voll ausziehen. Als er dann aber n Tag in meinem Zimmer stand ist er erst gekracht. Kann es sein dass er zu schnell zu trocken wurd?

mfg

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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von captainplanet » 15.04.2008, 19:13

Pfuscher0815 hat geschrieben:Macht es eigentlich einen großen Unterschied (mal abgesehen von der Haltbarkeit) ob ich jetzt so ne Maurerschnur aus dem Baumarkt oder Richtige Bogensehne nimm? ???

Eine Maurerschnur dehnt sich viel zu sehr und ist imho nicht einmal als Tillersehne geeignet. Für niedrige bis mittlere Zuggewichte kann man sich auch aus besseren Hanfschnüren passable Sehnen drehen.

@ Anleitung für die Sehne: Vielleicht hilft  ja das:
http://www.fletchers-corner.de/index.ph ... pic=9608.0

Wilfrid hat geschrieben:....die Wurfarme am Ende noch zu stark.

Hehe, Du weißt doch: Wer im Glashaus sitzt...  ;D
Nichtsdestotrotz, recht hast Du.

Lg Georg
Zuletzt geändert von captainplanet am 15.04.2008, 19:23, insgesamt 1-mal geändert.
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Wilfrid (✝) » 15.04.2008, 19:50

na, er will ja keinen Flitzebogen bauen sondern nen Holmengard, oder?
Zumindest ne Annäherung daran. Ist zwar ein anderes Design, aber ein echtes Hochleistungsmodell. Der Stave wäre aber besser Flitzebogen geworden. Mit den vielen "Ästen". Unter Anleitung hätts klappen können.
Ich hätte nach dem "Ausrutschen" beim Entrinden das Ding noch um 45° drehen können. Wäre zwar kein Spitzenbogen geworden, aber mit Hanfbacking hätte er aufm Markt sein Geld verdient. Mir kommts so vor, als wenn der Bogen schon tot war als er noch im Wald stand. die Äste sitzen einfach zu ungünstig fürn Anfänger und beim Fortgeschrittenen...
wärens wahrscheinlich Messergriffe geworden:-)
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Pfuscher0815 » 15.04.2008, 20:02

@ captainplanet: vielen dank genau das hab ich gesucht!

@ Wilfried: ich will das teil ja nicht verkaufen. Und da ich in erste Linie Spaß am Bauen hab und erstmal nicht am Schießen dachte ich ich versuchs halt mal ;).
Aber wenn ich das richtig seh (is jetzt nur ne vermutung) is der Bogen auf deinem Bild auch ein bischen komisch getillert oder?

Naja egal trotzdem danke für die Tips!

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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Wilfrid (✝) » 15.04.2008, 20:16

;D ;D ;D ;D ;D
@ Pfuscher, der war GUT
Ja, der ist "komisch " getillert, so komisch, das sich der ELB bauer mit grausen abwendet!siehe "ungewöhnlicher Bogentiller" und "wie haltet Ihr den Bogen"
Wilfried
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von kra » 15.04.2008, 20:26

Wilfried:
na, er will ja keinen Flitzebogen bauen sondern nen Holmengard, oder?
Zumindest ne Annäherung daran. Ist zwar ein anderes Design, aber ein echtes Hochleistungsmodell. Der Stave wäre aber besser Flitzebogen geworden. Mit den vielen "Ästen". Unter Anleitung hätts klappen können.
....


Wilfried, das sehe ich definitiv anders.
Der Tiller war, bis auf die ungleichen Wurfarme und den ganz leichten Knick am  Fadeout des rechten Wurfarms sehr gut. Dazu stehe ich.
Jetzt macht ihn doch nicht kirre. Er hat einen sehr ordentlichen Bogen hinbekommen - ohne Anleitung nur nach Literatur. Das mache ihm mal einer  gleich.
Btw, Äste sind erst mal kein Hinderungsgrund, wenn man sinnvoll mit Ihnen umgehen kann - was bei ihm offensichtlich der Fall ist.

Das mit deinem Beharren auf dem Holmegaard verstehe ich auch nicht so recht. Er schrieb, das er sich etwas an dem Holmegaard-Design orientiert hat, nicht das er einen bauen wollte. Der Bruch sieht für mich nach einem ungünstigen Verhältnis aus Früh- zu Spätholz aus. Einen Tillerfehler schließe ich nach den Bilderen eher aus. Höchstens noch, das der Bogen zu stark war für (schlechte?) Esche.
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Pfuscher0815 » 15.04.2008, 21:33

Nabend!

Also erstmal danke für die Blume kra. Und jetzt hab ich noch ne frage: Bei einem Ast las ich ja mehr Holz um ihn rum. Mache ich dann auch den Bauch an dieser Stelle dünner, sodass sich eine Art Welle im Wurfarm bildet?

Danke und gruß!

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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von kra » 15.04.2008, 22:09

Eher nicht - du läßst ja
1. etwas mehr oben stehen, um den Bogen hier zu verstärken. Unten etwas wegzunehmen wäre hier ja kontraproduktiv.
2. Du versuchst ja auch, die Breite so zu gestalten, das der Bogen ohne Ast zusammen (also rechts und links vom Ast(loch) zusammen) dieselbe wirksame Breite hat wie davor.
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