mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Themen zum Bogenbau
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schnabelkanne
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von schnabelkanne » 08.07.2015, 16:36

Hallo, max2 hat es echt gut erklärt und angezeichnet. Nimm am besten eine halbrunde Raspel und grobes Schleifpapier und näher dich langsam der Kurve an, musst halt immer probieren im Bodentiller, damit du nicht zuviel Biegung reinkriegst.
Gruß Thomas
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Gringo
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Gringo » 08.07.2015, 18:31

Schön das sich dieser Fred, dann doch noch, in die gewünschte fachliche Richtung bewegt!
Ich sach ja immer wieder:dieses Forum ist definitiv ein ausserordentliches. :)

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Osboan » 09.07.2015, 05:22

Jo, geht dahi, geht dahi 8)
Das sieht ja echt schon super aus, mahagugu. Bin gespannt, wie's weitergeht.
"Lernresistenz ist kein Privileg des Alters ;D" (fatz)

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu » 09.07.2015, 10:21

Nun, wegen der Honigernte verschiebt sich das mit dem Bogen um eine Woche.

Das mit der Funktion 1/x habe ich trotzdem noch zeichnen müssen, weils mir nicht
aus dem Schädel ging. Die x-Achse ist allerdings verzerrt , also ca. 1mm auf der
y-Achse entspricht 18 mm auf der x-Achse und weil man ja durch Null nicht dividieren
kann/darf/soll fangts halt erst bei 1 ein.

Jedenfalls ist ein deutlicher Anstieg der Kurve auf den letzten 4 oder 5 cm zu sehen
wies gefordert war.

Die Kurve , die durch Linien/Punkte verbinden entstanden ist , schaut mir so aus , als ob sie
steiler ansteigt ... kann aber auch sein, dass das Konstruktionsfehler sind, bedingt durch
die Bleistiftdicke.

Es besteht natürlich die Möglichkeit, einzelne Punkte von den Fades von einem bestehenden
Bogen zu messen und danach halt die Kurve für die Fades auf einen anderen Bogen zu
übertragen. Bei 10 oder 20 gemessenen Punkten --- also zB 9mm Höhe bei 18 mm Abstand,
6 mm Höhe bei 36 mm Abstand usw. --- tut man sich dann halt leichter mit dem freihändig
anzeichnen.

Das Problem bei der ganzen Sache ist halt auf zehntel Milimeter genau zu messen. Eine
Möglichkeit wäre vielleicht mit durchsichtigem Papier abpausen oder falls möglich ausdrucken
lassen.
Dateianhänge
kurven-1x-bezier.JPG
die 1/x Konstruktion mit dem Taschenrechner (oben) und die Konstruktion mit Linien verbinden (unten) ... sind nur ein paar Punkte berechnet und der Rest ist wieder freihändig
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Galighenna » 09.07.2015, 10:49

Richtig interessant wird 1/x ja erst im Bereich zwischen 0 und 1. Besonders, wenn du die x Achse derart streckst.

Dennoch: du brauchst diese Funktionen und Kurven eigentlich nicht.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Onkel Tom » 09.07.2015, 11:49

Vorschlag: Leg den Zettel und den Taschenrechner beiseite. Nimm deinen zukünftigen Bogen in die Hand, schau dir das Holz an, stell dir die Fadeouts vor und zeichne die Linie von Hand an - wenn denn Anzeichnen unbedingt sein muß. Wenn du dann am Raspeln, Feilen, Schleifen bist, F Ü H L E mit den Fingern drüber, ob sie schön ausläuft. Du baust kein Möbel- oder Konstruktionswerkstück, sondern einen Bogen.

Frohes Schaffen
Onkel Tom
Kaum macht man es richtig, schon funktioniert es.

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu » 09.07.2015, 16:24

Galighenna hat geschrieben:Richtig interessant wird 1/x ja erst im Bereich zwischen 0 und 1. Besonders, wenn du die x Achse derart streckst.
....


Dann ging das wohl wieder daneben. Mal schauen was so im Archiv gibt .... was man braucht sind ja
eigentlich nur ein paar Orientierungspunkte, dass man grob eine Vorstellung von der Kurve hat.

Ich google jetzt einfach mal Fade-outs ... dabei wird schon was brauchbares herauskommen.
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Rotzeklotz » 09.07.2015, 16:32

mahagugu hat geschrieben:Ich google jetzt einfach mal Fade-outs ... dabei wird schon was brauchbares herauskommen.

Das ist nun wirklich kein Hexenwerk, mach da keine Wissenschaft draus ;) ...der Übergang muss schlicht und einfach nur einigermaßen sanft verlaufen. Mein Fadeoutanzeichnen dauert ca. 10 Sekunden - dann wird losgeraspelt und es passt auch. Wenn man das nicht gerade sturzbetrunken macht, kann da nicht viel schiefgehen.

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von schnabelkanne » 09.07.2015, 18:31

Sieht dir einfach ein paar Fade Outs bei den zahlreichen Präsentationen hier im Forum an, da hast du wirklich einen guten Überblick - ist wirklich keine Hexerei, der Übergang sollte nur schön fließend sein - da hier ja die stärksten Kräfte auftreten.
Gruss Thomas
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu » 09.07.2015, 21:22

Man zieht eine gerade/schräge Linie von oben beim Griffanfang zum
unteren Fade-Out-Ende und optimiert dann nach Bedarf.

Immerhin hab ich jetzt nach einigem recherchieren festgestellt.
Fade-Out-Bereich ca. 5cm oder 2 Zoll , wobei angeblich auch bis zu 10 cm
möglich sind und die 5 cm durchaus unterschritten werden können.

5cm oder 2 Zoll für die Fade-Out-Länge wurde am öftersten genannt.

Nehmen wir mal an die absolute Schmerzgrenze wär 1/x und 3 cm Fade-Out-Länge,
aber einfach eine schräge/gerade Linie und 7cm Fade-Out-Länge würde auch
funktionieren, wär aber nicht optimal.

Das wird glaub ich auch der Grund sein, warum da nicht all zu viel darüber nachgedacht wird.

Soll nicht so enden : optimal - optimaler - knacks!
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Botjer » 09.07.2015, 21:27

Bei der ganzen Diskussion über die optimale Form der Fades bitte eines nicht aus den Augen verlieren:
Die Fades (bei normalen Flachbögen) dürfen erst in den Wurfarmen "ankommen", nachdem diese ihre maximale Breite (in der Aufsicht) erreicht haben. Ich hoffe das war verständlich ausgedrückt, sonst -> s. Skizze

Fades.jpg

(Ich mache den Verbreiterungsbereich meist ca. 5cm lang und die Fades 7,5cm)
LG Niels

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Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie angeschaut haben. (Alexander von Humboldt)

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von killerkarpfen » 09.07.2015, 21:34

mahagugu hat geschrieben:
Galighenna hat geschrieben:Richtig interessant wird 1/x ja erst im Bereich zwischen 0 und 1. Besonders, wenn du die x Achse derart streckst.
....


Dann ging das wohl wieder daneben. Mal schauen was so im Archiv gibt .... was man braucht sind ja
eigentlich nur ein paar Orientierungspunkte, dass man grob eine Vorstellung von der Kurve hat.

Ich google jetzt einfach mal Fade-outs ... dabei wird schon was brauchbares herauskommen.


Oh je! Das wird schwierig. Die genauen Berechnungen sind so kompliziert ud werden wenn erfolgreich herausgefunden höchst geheim gehalten. Es bedarf eines mächtigen Zaubers dies auch nur annähernd wissenschaftlich auszudrücken.
Letztendlich lässt sich so ein Fadeout nur mit einer hochpräzisen CNC gesteuerten Fräsmaschine nach den ermittelten Werten in annähernder Präzision ausführen, dass dies nie und nimmer mit konventionellen Werkzeugen hergestellt, ausgemessen und zurückgerechnet werden kann.
Also lass es! Rechne mit einer auf Null auslaufenden Sinuskurve, multipliziere mit etwas Feingefühl und lass endlich die dumme Rechnerei. Du berechnest ja auch nicht die Flugzeit deiner Bienen um den Zuckergehalt des Honigs zu standartisieren.
Und wenn Du das nicht schaffst, lass den Griff mitbiegen, dann hast Du wenigstens da eine Sorge weniger.
Eppur si muove

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von max2 » 10.07.2015, 18:53

Ich habs dir doch genau angezeichnet >:( .

Ausdrucken, auf den Bogen kleben und wegschnitzen.

Tony65468
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Tony65468 » 18.07.2015, 19:20

Also ich hau die auf dem Bandschliefer raus und dann nochmal Ziehklinge und Schmirgel feddich.
Nicht soviel denken und planen sondern einfach machen.
Vor 3000 Jahren wusste keiner was von x hoch Kurve geteilt durch l x h usw.....
Die hatten schon Bögen die ihr überleben gesichert haben. >:)
Hau die stücke Holz weg und mach´s glatt.
Ist einfach Griff 10 cm und Rest auf 5cm länge bis auf WA Dicke entfernen Idealerweise schräg und organisch.
Und schnell sonst verhungerst du uns noch. ;D
Grüße Tony

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu » 23.07.2015, 09:11

Ist nicht alles so gelaufen wie geplant. Mit der Tillersehne war ich nicht zufrieden, weil die ist mir dauernd
von den Nockenwicklungen heruntergerutscht. Dann hat mir schon die ganze Zeit der Tillerstock nicht gepasst,
weil da verrutscht entweder der Stock oder der Bogen und wenn ich den Bogen quasi mit der Hand spanne ,
sehe ich bei Weitem mehr und so solls ja nicht sein.
Jedenfalls habe ich doch einiges gemacht. Der Bogen wiegt jetzt ca. 0,77 kg und an den Fades wurde endlich
gearbeitet. Trotzdem glaube ich , dass man am Griff noch einiges an Holz wegnehmen könnte. Die Kanten
wurden heute mit Schleifpapier geschliffen, so dass nichts eckiges und kantiges mehr am Bogen ist.
Die Wurfarme bewegen sich bei 8 kg zu geschätzten zwei Drittel --- also wenn man quasi mit halber Kraft anzieht,
dann tut sich merkbar was auch über einen längeren Teil des Wurfarms .
Werde mir wohl einen besseren Tillerstock bauen müssen, wo ich den Bogen mit Zwingen am Griff
befestigen kann, so dass nichts verrutscht und dann werde ich schauen , dass ich draußen tillere weil
in der Wohnung arbeiten ... ist irgendwie nicht so günstig.
Dateianhänge
fade-muster.JPG
so und jetzt mal von oben .... mit den Jahresringenmuster , Maserung oder wie das heißt
fades-griff.JPG
der Griff schaut mir irgendwie noch zu massiv aus
fade.JPG
die wurden alle nach dem selben Schema angezeichnet
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