Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

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benzi
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von benzi » 24.02.2015, 18:31

sieht toll aus!

auf Chirions Zeichnung gehen die Decurves weiter als bis zu Parallelität... damit hat nur er Erfahrung! Bilder dazu hab ich keine gefunden....

hast Du die Öhrchen Deiner Sehne in den Sehnenkerben noch auf dem Schirm? nicht, dass Dir beim dem Sehnenwinkel da was "anbrennt"....

liebe Grüße benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von JuergenM » 24.02.2015, 18:40

Ja hab ich, aber ich glaube ich werde noch mal ne neue Sehne klöppelt, mit kleineren Öhrchen, sicher ist sicher. Ich hab mir das Bild von Chirion noch mal länger betrachtet und werden morgen mal ein bißchen weiter an den Decurves rumschaben. Aber so wie er es eingezeichnet hat sieht das schon ganz schön heftig aus. Bin mal gespannt.
Gruß Jürgen

PS: Geht eigentlich nur mir das so, dass man den größten Teil der Zeit vor dem Bogen auf der Tillerwand steht und rumgrübelt wo und wie man weitermachen soll? Teilweise kommt man sich vor, als wenn man keine Ahnung hätte. :D

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Bogenhannes » 24.02.2015, 19:35

Ich hab mal ne Frage: Decurves dienen doch nur der Schonung von Schiet-Holz, oder? Habe ich irgendwas überlesen?

Wir haben es doch nur mit einem funktionalisierten Peitschentiller zu tun. Einen anderen Effekt sehe ich nicht.
Die Richtung eines Pfeils wie auch eines Wortes lässt sich nicht mehr ändern

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Chickeye » 24.02.2015, 20:20

Hallo,
ich bin heute zufällig auf dieses Video gestossen. A Response to Lars Andersen. Gleich zu Anfang, ca. die ersten 20 Sekunden werden Bögen gezeig, die für mich wie Decurvebögen aussehen. Kommt da was Neues auf uns zu, oder weiß ich einfach zu wenig :-\

LG, Chickeye
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decurve03.png
decurve02.png
decurve01.png

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Benedikt
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Benedikt » 24.02.2015, 20:25

Die haben begriffen, dass Deflexbögen super sind ;D

Edit: Arcus hat natürlich recht, wollt nur ein bisschen feixen :D
Zuletzt geändert von Benedikt am 24.02.2015, 21:15, insgesamt 1-mal geändert.
A dream is not reality, but who is to say which is which?

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von arcus » 24.02.2015, 21:12

Die Bilder sind totaler Blödsinn !
Sind alles ganz normale Bögen, die nur verkertrum ausgezogen werden.
immer sichtbar an den Handgriffen.


arcus

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Heidjer » 24.02.2015, 21:33

Bogenhannes hat geschrieben:Ich hab mal ne Frage: Decurves dienen doch nur der Schonung von Schiet-Holz, oder? Habe ich irgendwas überlesen?
Wir haben es doch nur mit einem funktionalisierten Peitschentiller zu tun. Einen anderen Effekt sehe ich nicht.


Da bin ich mir nicht so sicher!
Es muß auch kein Peitschentiller sein, hier wird ja mehrfach sogar diskutiert den Griff mitbiegen zu lassen. ;)

-Grundsätzlich wird Energie im Bogen durch Biegen gespeichert.
-Die Energie wird über die Sehne eingebracht.
-Der Sehnenwinkel bestimmt dabei nur, ob die Wurfarme gestaucht oder gezogen werden.
-Schlecht ist nur ein Kraftwechsel beim Sehnenwinkel von 90° am Wurfarmtip.
-Zieht man von Anfang an, beginnend mit einen Sehnenwinkel von 90°, würde der nächste Richtungswechsel erst bei 270° passieren.

Findet man den richtigen Tiller für dieses Design, dann könnte es eine ähnliche Auszugskurve wie beim Recurve geben, also höheren Zugkraftanstieg am Anfang und ein flacherer Verlauf zum Auszugende.
Da bei diesem Design die Hebelverhältnisse im Wurfarm anders sind, besonders in den Wurfarmenden, kann ich das so noch nicht richtig einschätzen.
Es könnte so sein, dass mit diesem Design, ähnliche Bogenlängen, Auszugskurven und Auszugslängen möglich sind, wie mit Hornkomposits, nur ohne die Wurfarme in so extremen Biegestress zu versetzen.

Übrigens einen funktionierenden Peitschentiller baut der Wilfrid in seine "Flitzebagen", seine Bögen haben, wenn sie gelingen einen zweiten Gang am Ende des Auszugs, ähnlich wie die Powerbar am Warbow, kommt da noch einmal am Ende des Auszugs Energie in den Auszug, wenn sich das Mittelstück beginnt mitzubiegen. ;)
Nur sind seine Bögen zu lang (oder Wilfrid zu groß), der Effekt bei seinen Bögen kommt zu spät, erst bei 28" Auszug oder noch später. ::)


Gruß Dirk

Edit: Bessere Formulierung gefunden.
Zuletzt geändert von Heidjer am 24.02.2015, 21:46, insgesamt 1-mal geändert.
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Chickeye » 24.02.2015, 21:41

arcus hat geschrieben:Die Bilder sind totaler Blödsinn !
Sind alles ganz normale Bögen, die nur verkertrum ausgezogen werden.
immer sichtbar an den Handgriffen.

arcus


Dafür braucht man aber auch Arcusaugen* um das so schnell zu realisieren.
Hätte das jemand in dem Video bemerkt, ohne die Screenshots?

LG. Chickeye

*äh, ich glaube der hieß Argus

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Chirion » 25.02.2015, 08:37

Bogenhannes hat geschrieben:Ich hab mal ne Frage: Decurves dienen doch nur der Schonung von Schiet-Holz, oder? Habe ich irgendwas überlesen?

Wir haben es doch nur mit einem funktionalisierten Peitschentiller zu tun. Einen anderen Effekt sehe ich nicht.


Nun wenn du mir einen Selfbow zeigen kannst der mit 112cm Länge und 28" Auszug besser schießt, dann würd ich dir recht geben. Neben den Überlegungen von Dirk hat der Pfeil am Decurvebogen, wenn dieser entsprechend getillert ist und das Biegevermögen des Holzes ausnutzt, im Vergleich zur Länge und damit zur Masse der Wurfarme einen wesentlich längeren Beschleunigungsweg. Längere Decurvebögen brauchen um ihre Leistungsgrenzen zu erreichen daher einen längeren Auszug. Ein 190cm Decurve kann so bin ich mir sicher einen Auszug von über einem Meter verkraften.
Chirion lehrt Pfeil und Bogen zugleich zu sein und eins mit dem Ziel zu werden

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Wilfrid (✝) » 25.02.2015, 09:38

Nö, nö, der Punkt liegt bei 26, 27", wenn der Bogen ziemlich gleich nach Auszugsbeginn einen Sehnenwinkel von 90 ° hat und den dann auch hält bis so 32, 33"
Ein Bogen von 180 hat den ersten Stackpunkt bei 26" und den zweiten kurz vorm Bruch bei 34" , wenn er nicht bei 33, 5" tschüß sagt. Wird der hart, isser hin , ziemlich genau bei 2/3 des oWa von oben.

Gefühlt so eine Art "Let-Off". Also 27" z.B. 35 # 32" gerade 40# bei einer Standhöhe von 6,5". Also erst 1,7#/inch und dann nur noch ~1#/inch

Es ist aber nicht ganz so einfach, die Waage zwischen rollt sich sauber ein und fliegt Dir um die Ohren bzw biegt sich wie ein ELB und tritt wie ein Esel zu finden

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Osboan » 25.02.2015, 14:11

Hallo Jürgen,
toll, dein "kleiner Scheißer" ;D Bin ganz begeistert von dieser neuen "Bewegung" (im doppelten Sinn :) ). Wegen der Auszugslänge würde ich vielleicht mal vorsichtshalber bei den 24" bleiben. Sind nicht von einigen Indianerstämmen solche Auszugslängen überliefert? Von Ishi auch, wenn ich mich nicht irre. Und es ist ja nicht so, dass das bisherige Leistungsgewicht schlecht wäre, oder? 8)

Beste Grüße
Oscar
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von benzi » 25.02.2015, 14:19

mein Wamarungu hat ja 45#@28" bei einer Länge von 130cm und bei 27" gemessene 127fps bei 9gpp .... das ist lahm!

wie Chirion schreibt, lebt das Design von der Auszugslänge!

ich hätte lieber auf 35#@30" tillern sollen, ich vermute da wäre mehr Leistung bei rüber gekommen...

liebe Grüße benzi
btw in der neuen TB ist ein Artikel über Afrika und ein Bild mit einem oder zwie Deflexbogen in einem Museumsschrank...
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Chirion » 25.02.2015, 14:26

JuergenM hat geschrieben:Die Decurves sind jetzt fast parallel, dann kann ein weiterer Auszug doch eigentlich nur noch über eine Biegung im Griffbereich kommen, oder?


Nicht ganz der Auszug kann durch das Einschwenken der Decurves in Sehenenrichtung kommen, die Decurves werden gleichsam zur Sehenenverlängerung.
Auf dem Bild hab ich mal deine Decurves bei 15" neben die 24" gelegt und man sieht die biegen sich überhaupt nicht, bei der Bogenlänge würd ich die biegen lassen. Ganz vorsichtig runterarbeiten, die sollen nicht paralell stehen sondern aufeinander zuweisen.
6 T Auszug 24 Z Kopie.jpg


Wenn du die nicht biegen lasst geht da sicher nix mehr mit Auszug. Die Decurves sollen erst gegen Ende des Auszugs einschwenken deshalb ist die Ausgangslage so gut, wenn du die jetzt vorsichtig runter arbeitest sollte das hinhauen. Im Grunde umgekehrt zum Peitschentiller, beim Peitschentiller rollen sich die Tips schon zu Beginn des Auszugs auf und bleiben dann durch den Sehnenwinkel von ca90Grad auch so, der Griffnahe Bereich biegt sich erst nach den Enden. Beim Decurvetiller sollte eher umgekehrt sein zuerst biegt der Wurfarm und erst bei überschreiten der 90 Grad Sehenenwinkel biegen die Decurves ein und der Auszug verlängert sich stark.
Zuletzt geändert von Chirion am 25.02.2015, 14:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von JuergenM » 25.02.2015, 14:31

Heute werde ich zu nichts mehr kommen, aber morgen werde ich versuchen über die Decurves noch ein wenig mehr Auszug rauszuholen. Das Problem mit den Sehnenkerben hat sich dann auch erledigt, ich habe vorhin Hornoverlays draufgeklebt. ::)
Ist jetzt zwar nicht mehr wie die Vorlage, aber sicher ist sicher, wäre zu ärgerlich, wenn der Bogen bricht, nur weil die Sehne abgerutscht ist.
Gruß Jürgen

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von JuergenM » 25.02.2015, 14:38

@ Chirion
Gerade in dem Bereich habe ich bisher so gut wie gar nichts weggenommen. An beiden Seiten hatte ich in dem Bereich jeweils eine Schwachstelle, die sich aber jetzt fast erledigt haben. Nur der Astgnubbel links könnte noch problematisch werden, da musste ich gestern noch einen Riss im Bauch mit Epoxy füllen.
Gruß Jürgen

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