Eibe, Eine Frage der Eignung

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Kidaru
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Re: Eibe, Eine Frage der Eignung

Beitrag von Kidaru » 21.05.2022, 16:22

Weiter im Text ...

Ich habe ich jetzt die Wurfarmenden wie empfohlen auf 12x12mm vorsichtig runtergehobelt.
Dazu noch den unteren Wurfarm (links in den Bildern) ein wenig über die Länge geschwächt. (Der war doch bissel kräftig)
Hälfte der Soll-Standhöhe (8cm) hat er auch schon und lässt sich zumindest von der Spannschnur die Sehne auflegen.
Falls sich wer am Zaunfeld orientiert, bitte nur die Waagerechten Streben beachten, die Senkrechten sind nicht im Lot.

Hier vorläufige Standhöhe
IMG_3754.jpg
...und hier (bitte nicht gleich die Fackeln und Mistgabel rausholen)
ein kurzer Auszug auf 20" mit Uhr, weil er sich so schön bog.
(Die Uhr zeigt 52 lbs an, ...ist bissel schwer zu erkennen)
IMG_3753.jpg

Ich mag ihn etwa auf 60#@28" zu Schluss bringen, reicht das noch? Und ist der Biegeradius einigermaßen ok?


Beste Grüße
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Re: Eibe, Eine Frage der Eignung

Beitrag von Neumi » 21.05.2022, 16:39

Sieht gut aus. Aktuell dürfte der Bogen bei ca. 75#@28" liegen.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Kidaru
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Re: Eibe, Eine Frage der Eignung

Beitrag von Kidaru » 21.05.2022, 16:53

Neumi hat geschrieben:
21.05.2022, 16:39
Sieht gut aus. Aktuell dürfte der Bogen bei ca. 75#@28" liegen.
Das klingt gut dann ist ja noch bissel Luft.
Ich habe nur bissel Ehrfurcht vor dem weiterziehen. (ist meine Erste Eibe da fehlt noch Erfahrung, bei Robinie würde ich mir keine Sorgen machen und die einfach Stück für Stück weiter traktieren, die bricht wenigstens mit Vorwarnung ;) )
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Re: Eibe, Eine Frage der Eignung

Beitrag von Spanmacher » 21.05.2022, 17:32

Der untere Wurfarm sollte ein bisschen stärker als der obere sein.
Aber das hast Du sicherlich schon gewusst.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Eibe, Eine Frage der Eignung

Beitrag von Kidaru » 21.05.2022, 18:30

Korrekt, der ist ja in der Regel etwas kürzer da er bei den meisten Bögen das Griffstück beinhaltet (wenn der Pfeil genau mittig rausgehen soll) und aufgrund der Geometrie einen kürzeren Weg als der obere Wurfarm zurücklegen muss, das aber in der gleichen Zeit. Daher darf er auch etwas mopsiger sein. Das Greifen der Sehne mit den Fingern (2/3/4/ oder nur Daumen) spielte da glaube ich auch noch eine Rolle. Aber wie das bei Holz nunmal ist dem Idealwert kann man sich da auch nur annähern.
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Re: Eibe, Eine Frage der Eignung

Beitrag von schnabelkanne » 21.05.2022, 22:51

Servus, sieht gut aus, schöne Biegung bis auf den unruhigen Hintergrund der stört und die Overlays — da gehören Hornnocken drauf.
Lg Thomas
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Re: Eibe, Eine Frage der Eignung

Beitrag von Kidaru » 22.05.2022, 00:44

schnabelkanne hat geschrieben:
21.05.2022, 22:51
…und die Overlays — da gehören Hornnocken drauf.
Ja, da stimme ich uneingeschränkt zu, der Klink hat darüber auch schon seinen Unmut geäußert. 😇
Aber in Ermangelung derer habe ich mich erstmal für eine mathematisch vertretbare Lösung aus einem Eibenkernholzrest entschieden. Eibe zählt wohl aufgrund der Darrdichte von 640kg pro Kubikmeter zu den Harthölzern und ist mit einer Härte von 30N pro Quadratmillimeter angegeben, auf einigen Seiten auch mit einer Brinellhärte von 50N pro Quadratmillimeter. Ergo habe ich die Overlays mit stehenden Jahresringen gefertigt was bei der derzeitigen inneren Sehnenkerbenauflagefläche mit mindestens 20 Quadratmillimeter einer Druckbelastung von ca. 100kg pro Overlay, zuzüglich Sicherheiten durch die stehenden Jahresringe, standhalten sollte.

Aber wie wie schon gesagt, Recht hast du in Bezug auf Tradition und Ästhetik trotzdem. 😉

(Was die Engländer damals dazu trieb ausgerechnet diese Art Sehnenauflage toll zu finden, erschließt sich mir leider bis heute nicht. Aber Geschichten dazu würde ich verdammt gern lesen/hören.
Zuletzt geändert von Kidaru am 22.05.2022, 00:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eibe, Eine Frage der Eignung

Beitrag von locksley » 22.05.2022, 00:53

@kidaru
ich hätte Dir noch Hornspitzen um Nocken draus zu machen.
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Re: Eibe, Eine Frage der Eignung

Beitrag von Neumi » 22.05.2022, 09:05

Kidaru hat geschrieben:
21.05.2022, 18:30
Korrekt, der ist ja in der Regel etwas kürzer da er bei den meisten Bögen das Griffstück beinhaltet (wenn der Pfeil genau mittig rausgehen soll)
In der Regel entspricht die Bogenmitte dem Druckpunkt der Bogenhand. Somit liegt der Pfeil ca. 3 cm über der Mitte an und nicht genau mittig.
Die Hornnocken sind bei Bogen in warbowstärke notwendig, speziell bei Sidenocks gibt es keine vernünftige Alternative.
Wenn die Sehne nach dem Schuß auf Standhöhe zurück kehrt, gibt es Belastungsspitzen von ca. dem 3,5 fachen des Zuggewichtes. Hier ist die Gefahr groß, dass Holzoverlays gespalten werden, vor allem bei leicht spaltbaren Hölzern wie Eibe.
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Eibe, Eine Frage der Eignung

Beitrag von Kidaru » 22.05.2022, 10:41

Dann werde ich dazu mal AF bemühen, da findet sich bestimmt noch mehr was man sich mal hinlegen kann.
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Re: Eibe, Eine Frage der Eignung

Beitrag von Kidaru » 22.05.2022, 13:52

... nach ca. 2h Bogenbauch streicheln mit Schleiffließ und Schleifschwamm die vorerst letzten Fotos mit ein paar Zuggewichten ab Standhöhe 6,3" (der hängt hier ein wenig weiter durch weil die Uhr schon dranhängt)
Die Traditionell richtigen Nocken aus Wasserbüffelhorn sind geordert und werden dann vor Beschuss umgerüstet.
Ich hadere auch mit mir das verbliebende Zuggewicht doch bei zu behalten, damit wäre er zwar zu stark für mich, aber einen Neuen zu bauen der dann passen könnte ist auch verlockend.

Soll-Standhöhe 6,3"
IMG_3755.jpg
20#@12"
IMG_3756.jpg
34#@16"
IMG_3757.jpg
46#@20"
IMG_3758.jpg
59#@24"
IMG_3759.jpg
...das Bild ist für dich Neumi -> 75#@28" womit du dir den Titel "Rechenorakel" anstecken darfst
IMG_3760.jpg

... und nochmal an alle anderen die mich ertragen haben, Vielen Lieben Dank 8)
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Re: Eibe, Eine Frage der Eignung

Beitrag von Noodles » 22.05.2022, 16:16

Thumbs up

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Re: Eibe, Eine Frage der Eignung

Beitrag von Spanmacher » 22.05.2022, 20:04

Kidaru hat geschrieben:
22.05.2022, 13:52
Die Traditionell richtigen Nocken aus Wasserbüffelhorn sind geordert und werden dann vor Beschuss umgerüstet.
Ich hadere auch mit mir das verbliebende Zuggewicht doch bei zu behalten, damit wäre er zwar zu stark für mich, aber einen Neuen zu bauen der dann passen könnte ist auch verlockend.
Zwei gute Ideen.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Eibe, Eine Frage der Eignung

Beitrag von Bogenbas » 23.05.2022, 04:58

An der markierten Stelle scheint er mir etwas schwach zu sein. Wart mal bitte ab was die anderen dazu sagen.
Polish_20220523_045708577.jpg
Ansonsten sieht er echt top aus! 🙌🏻

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Re: Eibe, Eine Frage der Eignung

Beitrag von Kidaru » 23.05.2022, 11:31

Vor der markierten Stelle ist auch noch ein Ästchengnubbel ab dem sich der Splint auf 5mm Stärke verringert und die Jahresringe (sind 9 wenn ich mich nicht verzählt habe) nur noch ca. 0,5mm dick sind. Auf dem Foto erkennt man evtl. ob da was sein könnte. Hochauflösender bekomme ich das Bild aber nicht hin.
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