2. Versuch: Haselflachbogen

Themen zum Bogenbau
Bastelnomade
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Re: 2. Versuch: Haselflachbogen

Beitrag von Bastelnomade » 07.12.2013, 15:25

Also so wirklich komme ich nicht zurecht, ich überlege ob ich mich nicht weiter auf den Messer- und Rüstungsbau beschränken soll, Bogenbau verstehe ich einfach nicht...den Schweifhobel, den ich gekauft habe kann ich auch irgendwie noch nicht einordnen, muss da mal eine Anleitung suchen wie man den überhaupt benutzen soll.

Wenn ich mit dem Ziehmesser an einer Stelle einfachnicht arbeiten kann, weil dabei ständig tiefe Späne aus dem Holz reißen, habe ich dann den Drehwuchs gefunden?

Aber zum Thema:

In Anleitungen steht immer "Mittellinie festlegen mit einer Schnur". Nur fehlt für mich da immer die Information, wie genau ich die jetzt festlege. Bzgl. der Seiten soll man sich ja an den Fasern orientieren, soweit so gut. Ich gehe mal davon aus, dass der Markkanal recht gut die Mittellinie darstellt?

Wenn ich jetzt allerdings so arbeite, dann kann das doch nicht stimmen? Das sieht doch einfach verkehrt aus...
Dann nehme ich nur an der einen Seite etwas ab eigentlich und dann ist die Dicke an den Seiten so unglaublich assymetrisch...

IMG_20131207_145902.jpg


Eine Seitaufnahme:

IMG_20131207_145842.jpg


Andere Seitaufnahme:

IMG_20131207_145847.jpg


Im Moment ist der Wurfarm (halbkreisförmiger Querschnitt) noch 3cm von Spitze Halbkreis bis Bauch. Breite ist noch 4,5cm auf der gesamten Länge. Der bearbeitete Wurfarm ist 92cm lang, der andere 102cm.

Ich habe jetzt erstmal aufgehört, da mir das einfach zu seltsam vorkommt. Wie gehe ich weiter vor?


Griffbereich:

IMG_20131207_145752.jpg

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Re: 2. Versuch: Haselflachbogen

Beitrag von Gornarak » 07.12.2013, 15:36

Bastelnomade hat geschrieben:Wenn ich mit dem Ziehmesser an einer Stelle einfachnicht arbeiten kann, weil dabei ständig tiefe Späne aus dem Holz reißen, habe ich dann den Drehwuchs gefunden?

Was passiert, wenn du in die entgegengesetzte Richtung arbeitest?

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Re: 2. Versuch: Haselflachbogen

Beitrag von zwirn » 07.12.2013, 16:44

Späne reißen ist ein Problem, dass wir alle kennen. Egal welche Begründung dahinter steckt: Du sollst schneiden und nicht reißen.

1. Späne sollten schmal und dünn sein
2. Ziehmesser etwas schräg halten
3. Ziehmesser sollte möglichst scharf sein
4. Faserrichtung in den Schnitt mit einbeziehen

LG Zwirn
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!

Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum,
schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.

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Re: 2. Versuch: Haselflachbogen

Beitrag von zwirn » 07.12.2013, 16:52

mist
Zuletzt geändert von zwirn am 07.12.2013, 16:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 2. Versuch: Haselflachbogen

Beitrag von zwirn » 07.12.2013, 16:57

Zur Mittellinie: Auch das Problem mit der asymmetrie kennen wir alle. Die Wurfarmseiten sollten möglichst nicht unterschiedlich dick sein. Das führt im Zweifel zu etwas abgeschrägten Wurfarmen. Darauf geht man dann beim Tillern ein. Aber selbst wenn sich die Wurfarme beim Schießen verdrehen, für den Anfang gilt: Mut zur Lücke und was solls. Der sehr gute Bogen kommt halt später.

Um die Mittenlinie zu finden sollte der Markkanal zwar hilfreich sein, aber diese Linie wird fast immer über den Rücken genommen.

Anhand der Mittenlinie planst du deinen Bogenrücken. Zu beachten:

Totäste, Äste, Nodien und son Zeuch.
Reflexe und Deflexe.
Sehnenlage.

Zu guter Letzt: Du willst doch wohl nicht schwächeln und den Patienten aufgeben ;D ;D ;D !!

LG Zwirn
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Re: 2. Versuch: Haselflachbogen

Beitrag von zwirn » 07.12.2013, 17:00

Ach ja, die Fliesen sehen sehr nett aus ;D !

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Re: 2. Versuch: Haselflachbogen

Beitrag von Bastelnomade » 07.12.2013, 17:04

zwirn hat geschrieben:Ach ja, die Fliesen sehen sehr nett aus ;D !

LG Zwirn



Danke, das bedeutet mir sehr viel ;D


Aber wie mache ich weiter? Soll ich die Wurfarme schmäler machen damit sie wenigstens an den Seiten gleichdick sind?
Ich stehe da gerade wie der Ochs vorm Berge.

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Re: 2. Versuch: Haselflachbogen

Beitrag von Ravenheart » 07.12.2013, 17:17

Bastelnomade hat geschrieben:Also so wirklich komme ich nicht zurecht, ich überlege ob ich mich nicht weiter auf den Messer- und Rüstungsbau beschränken soll, Bogenbau verstehe ich einfach nicht...

Wenn ich jetzt allerdings so arbeite, dann kann das doch nicht stimmen? Das sieht doch einfach verkehrt aus...
Dann nehme ich nur an der einen Seite etwas ab eigentlich und dann ist die Dicke an den Seiten so unglaublich assymetrisch...

Rastlos und voller Ungeduld Du bist!
Yoda.jpg
Yoda.jpg (3.41 KiB) 1518 mal betrachtet

Allerdings bist Du nicht der Erste, der glaubt, man muss nur eine halbseitige Anleitung lesen oder 1x "Sendung mit der Maus" schauen und dann könne man Bogenbauen...

Ich muss Dich jetzt enttäuschen:
Bogenbau zu erlernen dauert in der Regel 2 - 3 Jahre und oder rund 30 - 50 Versuche.


Bastelnomade hat geschrieben:...den Schweifhobel, den ich gekauft habe kann ich auch irgendwie noch nicht einordnen, muss da mal eine Anleitung suchen wie man den überhaupt benutzen soll.


Welchen hast Du denn? Es gibt verschiedene...

Bastelnomade hat geschrieben:Wenn ich mit dem Ziehmesser an einer Stelle einfach nicht arbeiten kann, weil dabei ständig tiefe Späne aus dem Holz reißen, habe ich dann den Drehwuchs gefunden?


KANN sein. Wenn es an einer Stammseite reinzieht, an der Anderen aber nicht, dann ist das so.
ABER...
Dann kannst Du nun gleich daraus Fehler Nr. 1 lernen und für die Zukunft vermeiden:
DANN hast Du nämlich den Stave aufgesägt anstatt ihn zu spalten. SONST wüsstest Du es und müsstest die Frage nicht stellen!

Wenn es nun so ist, muss Du jeweils die Seiten in gegensätzlich Richtung schneiden, also jedes Mal zum Schneiden die Ziehrichtung wechseln, wenn Du die andere Seite bearbeiten willst!

Bastelnomade hat geschrieben:In Anleitungen steht immer "Mittellinie festlegen mit einer Schnur". Nur fehlt für mich da immer die Information, wie genau ich die jetzt festlege. Bzgl. der Seiten soll man sich ja an den Fasern orientieren, soweit so gut. Ich gehe mal davon aus, dass der Markkanal recht gut die Mittellinie darstellt?


Jaein.
Du musst unterscheiden zwischen
a) der Mittellinie des Stammes.
b) der Mittellinie des BOGENS

b) ist identisch mit der Lage der Sehne. Das ist immer eine gerade Linie, die im Griffbereich durch den Griff gehen muss.
a) ist damit identisch - aber NUR bei KERZENGERADEN Staves! Ansosnten folgt a) allen Biegungen und Windungen und verläuft ERST MAL immer im Scheitelpunkt des Halbkreises, den der Stave-Querschnitt bildet.
("Erst mal" heißt, mit genug Erfahrung und unter bestimmten Bedingungen kann man davon abweichen, das hat aber Konsequenzen!)

Bastelnomade hat geschrieben:Wenn ich jetzt allerdings so arbeite, dann kann das doch nicht stimmen? Das sieht doch einfach verkehrt aus...
Dann nehme ich nur an der einen Seite etwas ab eigentlich und dann ist die Dicke an den Seiten so unglaublich assymetrisch...


Richtig, und das wäre (für Anfänger) falsch.
Gehe so vor (das Bild ist natürlich extra übertrieben!)..:

Linie finden.jpg

* Zuerst richtest Du den Stave so gut es geht optimal aus, also so, dass beide Seiten in etwa gleich verdreht liegen, suchst also den besten Kompromiss. So fest einspannen oder fixieren.
* Dann zeichnest Du auf ganzer Länge den höchsten Punkt an. (Wenn Du es schlecht erkennst, lege genau waagerecht ne Wasserwaage quer drauf. Da, wo sie berührt ist der Scheitelpunkt.). Zeichne entlang der Punkte die Scheitellinie (im Bild ROT).
* Nun verbinde die Endpunkte mit einer Schnur und kontrolliere, ob DIESE Linie durch die Griffmitte geht. (im Bild GRÜN).
(Griffmitte = Kreuzung zw. roter Linie und Bogenmitte (halbe Länge)).
* Geht sie (wie im Bild) NICHT durch die Griffmitte, verschiebe sie bis sie das tut. (im Bild BLAUE Linie). Die Schnittpunkte der BLAUEN Linie mit der ROTEN Linie sind die Endpunkte des Bogens. Ob die BLAUE Linie -wie im Bild- einseitig parallel verschoben wird - oder die GRÜNE Linie KREUTZ, hängt vom Stave ab!
* Ziel ist immer, dass die BLAUE Linie durch den Kreuzungspunkt in der Mitte geht, und an beiden Enden auf der ROTEN Linie - oder allenfalls knapp daneben - liegt!
* Liegt sie daneben, wird die Mittellinie neu festgelegt (im Bild SCHWARZE Linie).

Hast Du das, trägst Du ausgehend von der ROTEN (oder ggf. SCHWARZEN) Linie zu beiden Seiten die Breite an...
Dann werden die Seiten auch etwa gleichmäßig dick..
;)

Rabe

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Re: 2. Versuch: Haselflachbogen

Beitrag von Bastelnomade » 07.12.2013, 17:39

Ravenheart hat geschrieben:
Rastlos und voller Ungeduld Du bist!
Allerdings bist Du nicht der Erste, der glaubt, man muss nur eine halbseitige Anleitung lesen oder 1x "Sendung mit der Maus" schauen und dann könne man Bogenbauen...

Ich muss Dich jetzt enttäuschen:
Bogenbau zu erlernen dauert in der Regel 2 - 3 Jahre und oder rund 30 - 50 Versuche.


Hey hey, immer der Vorwurf der Ungeduld ;)
Wäre ich so ungeduldig hätte ich nicht als es mir spanisch vorkam aufgehört fürs Erste sondern weitergemacht.

Ich erwarte auch nicht, sofort alles perfekt zu machen. Allerdings habe ich das mit den Messern und dem Damast autodidaktisch recht gut gelernt bekommen und gut benutzbar war bereits das Erstlingswerk. Da bin ich vielleicht verwöhnt, mag sein. Aber es ist nicht so als hätte ich vorher nur eine halbe Seite gelesen und das finde ich etwas unfair, bevor ich etwas versuche sehe ich schon zu das ich ein paar Hausaufgaben vorher mache.

Mich hat nur vorhin einfach frustriert, dass ich absolut nicht weiß, wie ich weitermachen soll. Sonst weiß ich zumindest was der Plan ist und wo der Fehler lag - beim Bogenbau denke ich erst ich hätte einen Plan um dann beim Arbeiten zu merken das der falsch ist, ohne eine Idee zu haben wie er richtig wäre...

Ravenheart hat geschrieben:Welchen hast Du denn? Es gibt verschiedene...


Kunz 51A nach Empfehlung aus dem Forum.

Ravenheart hat geschrieben:KANN sein. Wenn es an einer Stammseite reinzieht, an der Anderen aber nicht, dann ist das so.
ABER...
Dann kannst Du nun gleich daraus Fehler Nr. 1 lernen und für die Zukunft vermeiden:
DANN hast Du nämlich den Stave aufgesägt anstatt ihn zu spalten. SONST wüsstest Du es und müsstest die Frage nicht stellen!

Wenn es nun so ist, muss Du jeweils die Seiten in gegensätzlich Richtung schneiden, also jedes Mal zum Schneiden die Ziehrichtung wechseln, wenn Du die andere Seite bearbeiten willst!


Ich habe keines von beidem getan. Mir wurde empfohlen, wenn ich es teile dann aufzusägen. Da die Stämme aber grenzwertig waren für 2 staves habe ich sie komplett mit dem Ziehmesser runtergearbeitet um wenigstens einen funktionierenden stave zu haben statt zwei unbenutzbare (habe es dannach auch wieder frisch auf meinen Wassersteinen geschärft). Dabei habe ich auch gemerkt, dass an einer ca. 30cm langen Stelle tiefe Rillen gerissen werden. Am gesamten Rest hatte ich keine Probleme, schöne, saubere Späne abzuschneiden.

Ravenheart hat geschrieben:Jaein.
Du musst unterscheiden zwischen
a) der Mittellinie des Stammes.
b) der Mittellinie des BOGENS

b) ist identisch mit der Lage der Sehne. Das ist immer eine gerade Linie, die im Griffbereich durch den Griff gehen muss.
a) ist damit identisch - aber NUR bei KERZENGERADEN Staves! Ansosnten folgt a) allen Biegungen und Windungen und verläuft ERST MAL immer im Scheitelpunkt des Halbkreises, den der Stave-Querschnitt bildet.
("Erst mal" heißt, mit genug Erfahrung und unter bestimmten Bedingungen kann man davon abweichen, das hat aber Konsequenzen!)


Das verstehe ich.
Mit dem Bild komme ich aber ehrlich gesagt nicht klar, auch wenn ich die Mühe schätze die du dir damit gemacht hast. Soll ich erstmal die Arme schmaler machen, damit sie wieder symmetrisch werden? Im Moment ist es ja so:

Linie finden.jpg



EDIT: Den Text darunter habe ich erst nicht gesehen, Moment, den lese ich erstmal, denke dann verstehe ichs bestimmt.

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Re: 2. Versuch: Haselflachbogen

Beitrag von Ravenheart » 07.12.2013, 17:58

Bastelnomade hat geschrieben: Aber es ist nicht so als hätte ich vorher nur eine halbe Seite gelesen und das finde ich etwas unfair, bevor ich etwas versuche sehe ich schon zu das ich ein paar Hausaufgaben vorher mache.


Brav... :D :D :D (Das mit der halben Seite bezog sich gar nicht auf Dich, war allgemein! GIBT es aber!)
Du kannst aber nicht erwarten, dass der erste Bogenbauversuch klappt. Kann, muss aber nicht...


Bastelnomade hat geschrieben:Mich hat nur vorhin einfach frustriert, dass ich absolut nicht weiß, wie ich weitermachen soll. Sonst weiß ich zumindest was der Plan ist und wo der Fehler lag - beim Bogenbau denke ich erst ich hätte einen Plan um dann beim Arbeiten zu merken das der falsch ist, ohne eine Idee zu haben wie er richtig wäre...


Am beste wäre, Du könntest mal jemandem über die Schulter schauen.
Leider hast Du keinen Wohnort angegeben... ::)
Könntest Du im Januar nach Bergen (nähe Celle) kommen? Da ist Bogenbauertreffen bei Dirk...(Heidjer)...
Oder vielleicht ist ja jemand in deiner Nähe, der Dir mal nen "Plan" vermitteln kann...
Ansonsten such mal die Videos von Selfbower (bei YouTube "Adamusminor" suchen!)....

Bastelnomade hat geschrieben:
Ravenheart hat geschrieben:Welchen hast Du denn? Es gibt verschiedene...


nach Empfehlung aus dem Forum.


Ah, ja, der ist gut.
Was ist damit das Problem?
Du benutzt ihn für 2 Anwendungsfälle:
A) wenn das Ziehmesser zu grob ist, also zu viel Holz weg nimmt, oder
B) an schwierigen Stellen, also bei Ästen oder gegen die Faser.

Im Gegensatz zum Ziehmesser
*nimmt der Schweifhobel (richtig eingestellt!) dünnere Späne ab und
*reißt nicht so leicht in's Holz

Bastelnomade hat geschrieben:Mit dem Bild komme ich aber ehrlich gesagt nicht klar, auch wenn ich die Mühe schätze die du dir damit gemacht hast. Soll ich erstmal die Arme schmaler machen, damit sie wieder symmetrisch werden? Im Moment ist es ja so:

EDIT: Den Text darunter habe ich erst nicht gesehen, Moment, den lese ich erstmal, denke dann verstehe ichs bestimmt.


...und sonst frag nach.. :)

Rabe

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Re: 2. Versuch: Haselflachbogen

Beitrag von Bastelnomade » 07.12.2013, 18:14

Ravenheart hat geschrieben:Brav... :D :D :D (Das mit der halben Seite bezog sich gar nicht auf Dich, war allgemein! GIBT es aber!)
Du kannst aber nicht erwarten, dass der erste Bogenbauversuch klappt. Kann, muss aber nicht...


Nichts für Ungut ;)
Klaro, verstehe ich.
Ich habe auch keine Ansprüche an Zuggewicht etc.
Ich wäre schon glücklich wenn er diesmal funktioniert irgendwie und kein Brennholz wird ;D



Ravenheart hat geschrieben:Am beste wäre, Du könntest mal jemandem über die Schulter schauen.
Leider hast Du keinen Wohnort angegeben... ::)
Könntest Du im Januar nach Bergen (nähe Celle) kommen? Da ist Bogenbauertreffen bei Dirk...(Heidjer)...
Oder vielleicht ist ja jemand in deiner Nähe, der Dir mal nen "Plan" vermitteln kann...
Ansonsten such mal die Videos von Selfbower (bei YouTube "Adamusminor" suchen!)...


Die Videos von ihm kenne ich und die sind sehr cool. Und die Stimme ist so beruhigend. :)
Ich pendele im Rhein-Main-Gebiet herum. Für Januar habe ich mich bei nem Bogenbaukurs angemeldet. ich dachte nur es kann nicht schaden schonmal vorher etwas zu experimentieren und sich eine Grundlage zu schaffen. Zumindest meiner Erfahrung nach in anderen Bereichen haben Lehrgänge oft mehr gebracht, wenn man nicht vollkommen unbedarft hinging sondern eine Basis hatte.


Ravenheart hat geschrieben:Ah, ja, der ist gut.
Was ist damit das Problem?
Du benutzt ihn für 2 Anwendungsfälle:
A) wenn das Ziehmesser zu grob ist, also zu viel Holz weg nimmt, oder
B) an schwierigen Stellen, also bei Ästen oder gegen die Faser.

Im Gegensatz zum Ziehmesser
*nimmt der Schweifhobel (richtig eingestellt!) dünnere Späne ab und
*reißt nicht so leicht in's Holz


Ich nahm ihn in die Hand und im Gegensatz zu anderen Werkzeugen (Hammer, Ziehmesser, ...) hatte ich kiene Ahnung wie ich damit umgehe ::)
Für mich einfach nicht intuitiv.
Also wie ich den einstelle, wo ich da wie was festdrehe und wie das alles gedacht ist.

Bastelnomade hat geschrieben:Mit dem Bild komme ich aber ehrlich gesagt nicht klar, auch wenn ich die Mühe schätze die du dir damit gemacht hast. Soll ich erstmal die Arme schmaler machen, damit sie wieder symmetrisch werden? Im Moment ist es ja so:

EDIT: Den Text darunter habe ich erst nicht gesehen, Moment, den lese ich erstmal, denke dann verstehe ichs bestimmt.


...und sonst frag nach.. :)
[/quote]

Mache ich! >:)

Werde heute Abend den Rohling ansehen und über Zeichung und Text meditieren, wenn ich Fragen habe besuche ich Chat oder Forum. Hoffe ich habe noch nicht alles vermurkst an dem Holz und das die Wurfarme nicht zu schmal werden würden...

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Re: 2. Versuch: Haselflachbogen

Beitrag von Bastelnomade » 07.12.2013, 21:03

Puh...also in meinem Kopf schwirren jetzt farbige Linien herum...

Also, mein Stave ist eigentlich recht gerade. Beim Trocknen hatte sich ein Wurfarm zur Seite verzogen. Ich habe ein Bild angehängt von dem Rohling mit aufgespannter Schnur.

Hier ein vergrößerbares Bild:

Bild


Angehängt nochmal in Forengröße (evtl zu klein um was zu erkennen!)

IMG_20131207_204936.jpg


Mir hatte auch jemand geraten, im Griffbereich zu dämpfen und zu biegen.

Der Wurfarmquerschnitt wäre auf der einen Seite aber so:

IMG_20131207_145902.jpg


:o ??? :( ::)

Verjünge ich seitlich zu den Tipps dann nur von der einen Seite her oder gleichmäßig?

Onslow Skelton
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Re: 2. Versuch: Haselflachbogen

Beitrag von Onslow Skelton » 08.12.2013, 11:00

Ei gude,

tja Bogenbau könnte so einfach sein wenn`s nicht so kompliziert wäre. :D

Ich empfehle dir mal folgende Vorgehensweise:

Du nimmst dir einen Bleistift und zeichnest dir von Hand eine Mittellinie die der Faser folgt auf deinen Rohling.
Das ist überhaupt nicht schwer, du Peilst über die enden des Rohlings und kannst so gut sehen wie der Faserverlauf ist.

Ausgehend von dieser Linie malst du deine Bogenform auf und bringst den Rohling in Form.
Danach den Rohling im Bodentiller soweit bearbeiten das du eine Sehne aufspannen kannst (ca. halbe Standhöhe).

Jetzt würde ich den Rohling im Griff-bereich richten. Es gibt mehrere Möglichkeiten, Dämpfen, HLP, V-Spleiß, Diagonal-Spleiß.
Da musst du dir gedanken machen welche Vorgehensweise du dir zutraust.

Dämpfen ist eigentlich am einfachsten und Material schonendsten, hat aber den Nachteil dass man den Rohling "überbiegen" muss weil sich das Holz wieder etwas in die ursprüngliche Form zurück zieht. Wie weit man biegt ist auch vom Material abhängig. Auch muss man schnell arbeiten. Dass Zeitfenster nach dem Dämpfen beträgt etwa 20 sek.!
Also ohne entsprechende Erfahrung nicht einfach aber machbar. (Mein erster versuch mit Dämpfen ging gründlich schief. ::) )

Die Spleiß Methoden sind nicht Jedermanns Sache, wer will schon seinen ersten Bogen auseinander sägen. ;D

Ich empfehle dir die HLP zu nehmen, falls vorhanden. Allerdings erfordert diese Methode etwas Geduld.
Am besten spannst du den Rohling zur hälfte auf eine Tischplatte oder in den Schraubstock. Die andere hälfte beschwerst du indem du ein Gewicht daran hängst. Dann Ölst (Leiölfirnis) du den zu biegenden bereich und beginnst ihn gleichmäßig von allen Seiten zu erwärmen. Wenn das Öl blasen schlägt wird es zu Heiß und du solltest den Abstand vergrößern.
Wenn du alles richtig machst wir sich der Wurfarm irgend wann von alleine in die gewünschte Richtung bewegen.
Danach lässt du den Rohling mit dem Gewicht über Nacht ruhen.

So und jetzt kannst du zum Feintillern gehen und dir einen Schönen Bogen bauen. ;)


Gruß,
Frank

P.s. Natürlich solltest du beim biegen "keine" Sehne aufgespannt haben!!
Zuletzt geändert von Onslow Skelton am 08.12.2013, 11:17, insgesamt 2-mal geändert.
Ich bin nicht auf der Welt um zu sein,
wie andere mich gerne hätten!

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Re: 2. Versuch: Haselflachbogen

Beitrag von max2 » 08.12.2013, 11:13

Morgen,

zum Kunz 51: drei Stellschrauben sind dran. Die einzelne klemmt die Klappe und das Messer fest, wenn Du die gegen die Uhr drehst, kannst Du beides entnehmen. Zum schärfen z.B..
Beim Zusammenbau legst Du erst das Messer mit der Fase nach unten in den Hobelkörper, so das die 2 Langlöcher im Messer über den unteren Ringen der anderen 2 Schrauben liegen.
Jetzt setzt Du die Klappe ein, schiebst sie in ihrem Langloch ganz nach unten, und ziehst die Klemmschraube handwarm fest.Wenn sie zu fest ist, lässt sich das Messer nicht mehr verschieben, wenn zu lose, klappert das Eisen.
Wenn Du jetzt den Hobel umdrehst, und genau über die Sohle peilst, siehst Du wie weit das Messer vorsteht.
Mit den 2 Stellschrauben kannst Du jetzt das Messer parallel zur Sohle ausrichten und die Spandicke einstellen.
Uhrzeigersinn: mehr Span , gegen die Uhr: weniger Span.
Am besten probierst du erst an einem Rundholz, ob die Einstellung passt.
Je breiter die zu bearbeitende Fläche, desto weniger Spanabnahme musst Du einstellen, bei einem völlig flachen Bogenbauch, wo das Messer auf ganzer Breite arbeiten muss, rattert der Hobel sonst nur über das Holz.
Zum Kanten brechen dagegen kann man mehr auf einmal wegnehmen, weil das Messer ja nur auf einem kurzen Abschnitt arbeiten muss.
Aus dem Grund ist der Schweifhobel gut für runde Bogenprofile, bei Flatbows arbeite ich mich von den Kanten nach innen, so dass ich immer eine leichte Linsenform behalte, und nur schmale Späne abnehmen muss.
Für ganz flache Sachen oder schwierigen Faserverlauf ist die Zieklinge besser geeignet.
Viel Erfolg und bleib dran.

Gruss, Max

Bastelnomade
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Re: 2. Versuch: Haselflachbogen

Beitrag von Bastelnomade » 08.12.2013, 13:12

Mein Faserverlauf ist wunderschön gerade im Normalfall. Hatte heute Vormittag auch die äußere Form mehr oder weniger fertiggemacht was die Breite angeht. Bei Ästen habe ich dann zugesehen, dass ich an der Stelle ein "Ei" in der Breite lasse.

Meinst du jetzt schon im Griff richten als nächsten Schritt?

Ich habe zwar eine Heißluftpistole aber denke ich werde es mit Dämpfen probieren, mein Eindruck ist, dass ich da am wenigsten irreparabel beschädigen kann.

Danke an max für die Kunz-Anleitung, werde mir den gleich mal zur Hand nehmen.

Hier Bilder vom aktuellen Zwischenstand.

Bauch1.jpg

Bauch2.jpg


Arm1Rücken.jpg

Arm1quer.jpg


Arm2Rücken.jpg

Arm2quer.jpg


Hier frage ich mich ob das nicht problematisch ist mit dem seltsamen Querschnitt. Wird dieser Wurfarm sich nciht zur Seite biegen oder verdrehen? Kann und sollte ich da etwas tun? Der Querschnitt ist zu den Tips am extremsten, ein gleichmäßiger Halbkreis ist es an dem Wurfarm jedoch nirgends sondenr fällt stets zu einer Seite recht stark ab.

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