Ende und Anfang eines Warbows

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captainplanet
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Re: Ende und Anfang eines Warbows

Beitrag von captainplanet » 23.06.2007, 10:44

Ich hatte auch mal einen frischen Ast gefunden wo ich net sicher war was das war. Beim Aufsägen war gleich klar: der Geruch, das kann nur Hartriegel sein. Eiche hat auch ein sehr charakteristisches Aroma.
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Eldoro
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Re: Ende und Anfang eines Warbows

Beitrag von Eldoro » 25.06.2007, 10:05

Vom Geruch her erkennt man Kirsche auch gut, riecht ein bischen säuerlich.
Ich glaub da könnte man lange weiter erzählen  ;D  Und eigentlich hat fast jedes Holz ( was mir zwischen die Pfoten gekommen ist  ::) ) seinen eigenen Geruch. Was vielleicht eher ausschlag gebend sein könnte, wäre die intensivität. Aber, im Chemieunterricht gelernt, ist das mit der Bewertung ,b.z.w. mit dem Einschätzen , so eine Sache  :P ...
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......

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Rado
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Re: Ende und Anfang eines Warbows

Beitrag von Rado » 25.06.2007, 17:19

Die Diskussion kommt grad ziemlich vom Weg ab, abgesehen davon daß es nichts mit Warbows zu tun hat.
Ich weiß daß Hölzer spezifische Gerüche haben.
Arbeite schließlich in nem Holzberuf.
Mir ist halt aufgefallen, daß gut abgelagerte Ulme fermentiert riecht und Kammergetrocknete oder sonstwie schnell getrocknete, nur den üblichen Ulmengestank verbreitet.
Daher meine These, daß die bessere Elastizität von langsam abgelagerten Hölzern etwas mit Fermentierung zu tun haben könnte.

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Ravenheart
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Re: Ende und Anfang eines Warbows

Beitrag von Ravenheart » 25.06.2007, 18:15

Fermentierung heißt nix anders als "Zersetzung"... das würde erst mal ja eher nicht passen,

ABER:

1. Nicht alles, was so riecht muss das auch sein!

Die Stinkmorchel riecht nach verwesendem Fleich - hat aber keinen Fitzel davon...

Ich denke schon, dass der Geruch dokumentieren könnte, dass da mehr drin ist, als bei schnellgetrocknetem.... Etwas, was bei Schnelltrocknung eben verdampft. Und durchaus möglich, dass dieses "Etwas" zur dauerhaften Elastizität beiträgt...

Andererseits:

2. KANN aber genau so sein, dass es tatsächlich eine (teilweise) Zersetzung ist, DURCH's langsame Trocknen eben...
Aber dass DENNOCH, trotz der Zersetzung, der Vorteil der langsamen Trocknung für die Elastizität überwiegt...

Würde man letztlich nur durch eine vergleichende, chemische Analyse herausfinden...

Rabe

P.S.: Ich erinnere KEINEN besonderen Geruch bei Ulme... - AUCH nicht bei meiner besten...
Tendiere daher zu Variante 2....

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Rado
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Re: Ende und Anfang eines Warbows

Beitrag von Rado » 25.06.2007, 18:48

ravenheart hat geschrieben:Fermentierung heißt nix anders als "Zersetzung"... das würde erst mal ja eher nicht passen,


Oder es heißt Umwandlung.
Von Zahn löcherndem Dickmacher zum Glücksstoff ;) ;D.
Oder bei Holz eben was anderes.
Ist aber zugegeben ziemlich an den Haaren herbeigezogen, weil mir das an dem an Enden & Rücken versiegelten stave halt aufgefallen ist.
Könnte auch an der Ulmengattung liegen.
Ich versuchs grad rauszufinden.
Ich hab vom letzten Herbst Ulme liegen.
Davon werden die weniger spektakulären Stücke schneller verarbeitet und einer mit  Naturrecurves(von dem hab ich Dir vor längerem mal erzählt, weil er sich seitlich wegbiegt) bekommt seine Zeit zum reifen.
Mal schaun.
Da die Stücke alle sehr unterschiedlich sind, werden Vergleiche in Punkto Leistung nicht sehr aussagekräftig sein, aber der Geruch dürfte vergleichbar sein.
Gruß
Rado
Zuletzt geändert von Rado am 25.06.2007, 18:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ende und Anfang eines Warbows

Beitrag von captainplanet » 25.06.2007, 19:33

Rein theoretisch ist bei einem Holz mit ausgeprägtem Geruch der Trocknungs- bzw. Reifeprozeß noch nicht abgeschlossen. Denn wenn an einer Schnittstelle ein Geruch auftritt heißt das ja nichts anderes als daß sich im Inneren noch unter anderem leichtflüchtige Inhaltsstoffe (z.B. ätherische Öle) befanden die noch keine Zeit hatten auszudiffundieren oder sich zu verhärten. Und wenn die leichtflüchtigen Stoffe noch da sind (die riechen logischerweise besonders intensiv) dann sind es die schwerer flüchtigen erst recht. Gutes Bogenholz sollte demnach überhaupt nicht mehr oder zumindest nur mehr sehr wenig riechen. So gesehen ist es wenig verwunderlich daß Rabes Ulmenstaves nicht muffeln.
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Re: Ende und Anfang eines Warbows

Beitrag von Rado » 25.06.2007, 19:39

Hab isch Feuchtemessgerät Digga 8). ;D
War abgelagert, innen auch.
Bzw er brauchte ne Weile bis ich ihn von 18% auf 9% hatte und mit dem tillern beginnen konnte, aber diesen Weingeruch hatte er die ganze Zeit über.
Gruß
Rado
Zuletzt geändert von Rado am 25.06.2007, 19:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ende und Anfang eines Warbows

Beitrag von captainplanet » 04.07.2009, 22:48

ravenheart hat geschrieben:Hi Charles, danke für den Bericht! Deckt sich genau mit meiner (hier schon öfter verbreiteten) Theorie, dass (zumindest) bei Eibe erst nach der Trocknung die "Reifung" einsetzt, also erst dann die Holzinhaltsstoffe sich verhärten ("polymerisieren")...

Allerdings nur dann (so meine Theorie), wenn die Trocknung bis dato langsam genug erfogt ist, sonst kristallieren die Stoffe, ohne sich vorher ausreichend an den Zellwänden abzulagern, und das Holz wird spröde!

Interessant ist in dem Zshg. die Frage, ob sich so versprödetes Holz noch wieder reaktivieren lässt!

Da ich gerade kürzlich in Besitz eines leider versprödeten Eibenstaves gekommen bin, werde ich einen Test machen:
Ein ca. 40 cm Abschnitt wird gespalten.

Ein Spaltling wird wie vorhanden gelagert,
der zweite aber kräftig, 1 Std., gedämpft, also wieder in feuchten Zustand gebracht, und dann eingelagert.
Beide nebeneinander, kühl und luftig.

In 2 Jahren mache ich dann einen vergleichenden Biegetest...

Rabe

Hallo Raaaaabe! Ich habe es nicht vergessen. Die Zeit ist um! Wie siehts aus?

Mit neugierigen Grüßen
Georg
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Re: Ende und Anfang eines Warbows

Beitrag von acker » 04.07.2009, 23:10

Hallo,

Das verspricht interessant zu werden :)
Ich hätte da schon bestimmt arge Schwierigkeiten die Holzstückchen überhaupt zu finden nach 2 Jahren.... :D

genialer Langzeitversuch :)
Gruß acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Ende und Anfang eines Warbows

Beitrag von Ravenheart » 05.07.2009, 11:52

...da war doch was?  :-[

...sollt ich langsam mal mit anfangen...  ::)

Nee, im Ernst:

Irgendwer (wer, weiß ich grad nicht) hatte sich ja ein Stück der Eibe zuschicken lassen und es professionell mikroskopisch untersucht! Ergebnis: Anders als bei "normaler" Eibe ist hier eine deutlich abweichend gröbere und schwächere Zellstruktur zu erkennen. Es lag bei meinem Stück also zumindest AUCH an schlechteter Qualität. Darauf hin habe ich auf den Versuch verzichtet, tut mir leid...

Rabe

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