Bau eines Penobscotbogens
Bau eines Penobscotbogens
So liebe FC-Gemeinde
letzten Samstag ist mir ein Haselstecken in die Hände gefallen. Er ist nicht recht dick, etwa 7cm, dafür ist er aber ganz lang, gut über 2m. Als ich ihn dann ins Auto verfrachtet hab, hörte ich ein leises Säuseln, das sagte "ich will ein Penobscotbogen werde, bitte bitte. Schau mich an, da oben ist mein kleiner Bogen drin, dort über dem Ast und unten bin ich nahezu astfrei für den grossen Bogen. Bitte schau doch, hier bin!"
Nach ein paar Tagen grübeln und nachlesen, und nach den guten Erfahrungen beim Schnelltrocknen, hab ich mich entschlossen, den drängenden Bitten der Hasel nachzugeben.
Und da Snake-Jo ja findet, dass Fotos machen üben nie schadet, will ich euch an meinem Vorhaben teilhaben lassen. Sicherlich wird nicht alles nach Plan laufen, aber ich hoffe doch, dass in einigen Wochen entweder ein Bogen entstanden ist, oder ich an viel Erfahrung reicher bin.
Ich muss aber dazusagen, ich hab noch nie einen Penobcot gebaut.
Da aber das Holz noch nass ist, ist es sicherlich leichter, den kleinen Hilfsbogen jetzt, unterstützt von Wasserdampf, zu krümmen und so die Vorspannung zu erhöhen, als später wenn er dann schon trocken ist.
Also nun, ich werd mich dann mal heute nachmittag in der Werkstatt vergnügen, Bilder schiessen und diese dann heute abend nachreichen, mal sehen wie weit ich heute komme.
Fragen hab ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber jeder der gute Tips auf Lager hat, darf die gerne hier posten. Auch über Motivationsrufe freu ich mich natürlich.
Liebe Grüsse
polly
letzten Samstag ist mir ein Haselstecken in die Hände gefallen. Er ist nicht recht dick, etwa 7cm, dafür ist er aber ganz lang, gut über 2m. Als ich ihn dann ins Auto verfrachtet hab, hörte ich ein leises Säuseln, das sagte "ich will ein Penobscotbogen werde, bitte bitte. Schau mich an, da oben ist mein kleiner Bogen drin, dort über dem Ast und unten bin ich nahezu astfrei für den grossen Bogen. Bitte schau doch, hier bin!"
Nach ein paar Tagen grübeln und nachlesen, und nach den guten Erfahrungen beim Schnelltrocknen, hab ich mich entschlossen, den drängenden Bitten der Hasel nachzugeben.
Und da Snake-Jo ja findet, dass Fotos machen üben nie schadet, will ich euch an meinem Vorhaben teilhaben lassen. Sicherlich wird nicht alles nach Plan laufen, aber ich hoffe doch, dass in einigen Wochen entweder ein Bogen entstanden ist, oder ich an viel Erfahrung reicher bin.
Ich muss aber dazusagen, ich hab noch nie einen Penobcot gebaut.
Da aber das Holz noch nass ist, ist es sicherlich leichter, den kleinen Hilfsbogen jetzt, unterstützt von Wasserdampf, zu krümmen und so die Vorspannung zu erhöhen, als später wenn er dann schon trocken ist.
Also nun, ich werd mich dann mal heute nachmittag in der Werkstatt vergnügen, Bilder schiessen und diese dann heute abend nachreichen, mal sehen wie weit ich heute komme.
Fragen hab ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber jeder der gute Tips auf Lager hat, darf die gerne hier posten. Auch über Motivationsrufe freu ich mich natürlich.
Liebe Grüsse
polly
"Wenn du mit einem Holzbogen nicht gut schiesst, ist es allein deine Schuld, und nur deine. Hierin liegt die Herausforderung. Immer wenn ein Problem auftritt, kannst du es sofort lokalisieren. Das Problem bist du."
Paul Comstock
Paul Comstock
Re: Bau eines Penobscotbogens
Na dann mal zu. Freu mich auf die Doku.
lg
inge
lg
inge
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )
Re: Bau eines Penobscotbogens
ich würde den vorbogen nicht mit dampf biegen sondern vorgespannt trocknen lassen.
getrocknet unter etwas zusätzlicher vorspannung tempern, sonst hält der keine eingebrachte krümmung.
da muss das eingelagerte lignin im holz ein wenig thermisch behandelt werden, um im arbeitenden bereich dauerhafte verformungen zu erreichen. dazu sind die 100° von dampf einfach nicht ausreichend.
getrocknet unter etwas zusätzlicher vorspannung tempern, sonst hält der keine eingebrachte krümmung.
da muss das eingelagerte lignin im holz ein wenig thermisch behandelt werden, um im arbeitenden bereich dauerhafte verformungen zu erreichen. dazu sind die 100° von dampf einfach nicht ausreichend.
Re: Bau eines Penobscotbogens
Aber dick ist doch eigentlich besser als lang, oder? 7 cm... ufff !
Ich hab son Ding mal aus Besenstielen gebaut. Diese geringe Erfahrung zeigt, dass man auf diverse Faktoren achten muss.
Der Tiller des großen Bogens ist wegen der unüblichen Verteilung der Zugkräfte ganz anders, als man es normalerweise kennt. Er muss mittig deutlich weicher sein, als ein Standardbogen.
Biegen mit Dampf des kleinen Bogens ist eigentlich nicht nötig: Dadurch dass der kleine Bogen relativ kurz ist, hat er auch im "Naturzustand" ausreichend Power.
Ich hab son Ding mal aus Besenstielen gebaut. Diese geringe Erfahrung zeigt, dass man auf diverse Faktoren achten muss.
Der Tiller des großen Bogens ist wegen der unüblichen Verteilung der Zugkräfte ganz anders, als man es normalerweise kennt. Er muss mittig deutlich weicher sein, als ein Standardbogen.
Biegen mit Dampf des kleinen Bogens ist eigentlich nicht nötig: Dadurch dass der kleine Bogen relativ kurz ist, hat er auch im "Naturzustand" ausreichend Power.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Re: Bau eines Penobscotbogens
@ Snake-Jo: Au ja, könntest du den vielleicht hier als Datei reinstellen. Vermute das das Thema viele Interessenten hat.
Gruß, Felix
Gruß, Felix
Ruhe über Zorn.
Ehre über Hass.
Stärke über Angst.
Ehre über Hass.
Stärke über Angst.
Re: Bau eines Penobscotbogens
@Genni: Nö, das geht nicht. Da sind Urheberrechte drauf etc., da muss der Verlag sein o.k. geben. Das geht nur rein für den privaten Gebrauch. Ich nehm das wieder raus, das Angebot.
Re: Bau eines Penobscotbogens
Wird das hier ein Forum für verrückte Bogentypen?
schön!!!! - ich hol schon mal die Chips und Zettel und Bleistift zum mitschreiben ;-)
walta
schön!!!! - ich hol schon mal die Chips und Zettel und Bleistift zum mitschreiben ;-)
walta
Re: Bau eines Penobscotbogens
Squid hat geschrieben:Biegen mit Dampf des kleinen Bogens ist eigentlich nicht nötig: Dadurch dass der kleine Bogen relativ kurz ist, hat er auch im "Naturzustand" ausreichend Power.
Ja, schon. Aber der Sehnenwinkel zum großen Bogen ist auch wichtig, daher sollte er ein wenig abstehen, d.h. deutlich Reflex zeigen.
Re: Bau eines Penobscotbogens
Penobscot-Bogen Bogen der Penobscot-Indianer. Ein kurzer Bogen mit einem Kabelbacking aus Sehne oder Rohhaut, das nicht direkt auf die Wurfarme aufgebracht, sondern in der Mitte und am Ende in eigene Kerben eingehängt wird. In der Mitte wird dafür ein zusätzliches Holzstück auf dem Griff befestigt, so dass das "Backing" frei über dem Wurfarm steht, und sich nur weiter oben anlegt.
Geht aber heftig los..... Und das aus hasel? Na toi toi ..... Da bin ich ja ein weisenknabe mit meinem doofen Warbow .....
Aber glaub mir Hasel ist zu mehr fähig wie mancher glauben mag. Also denne.....
Geht aber heftig los..... Und das aus hasel? Na toi toi ..... Da bin ich ja ein weisenknabe mit meinem doofen Warbow .....
Aber glaub mir Hasel ist zu mehr fähig wie mancher glauben mag. Also denne.....
Re: Bau eines Penobscotbogens
Also dann war ich heute mal in Werkstatt:
Als erstes hier mal ein Foto vom Ausgangsstück
Nach reiflicher Überlegung kam ich zu der Entscheidung, das dickere Ende mit der schon so schön gewachsenen Biegung zum Beibogen zu machen. Damit blieb das obere etwas astigere, geschwungene Stück für den grossen Bogen übrig. Ich hab den oft gedreht bis ich dann den eigentlichen Bogenrücken gefunden hab. Ein relativ wuchtiges Aststück musste ich dabei mitnehmen, aber das geht bestimmt.
Hier der gesägte Hasel:
Den Beibogen hab ich dann an der gewölbten Innenseite von der Rinde befreit, denn meiner Logik nach, muss ja der Bogenrücken des Beibogens auf dieser Seite liegen (ich bete inständig, das war richtig )
Dabei hab ich so dunkle Punkte unter der Rinde gefunden, die ich noch nirgends gesehen hab. Die beunruhigen mich auch nicht sonderlich, wollte sie aber trotzdem mal zeigen, vielleicht weiss ja wer, was das ist.
Nach weiteren 5 Minuten mit Bogen anzeichnen (Länge 58cm,Mitte 25mm, Enden 18mm) und rausarbeiten durfte der Kleine auf die Fischpfanne.
(geht gleich weiter...)
Als erstes hier mal ein Foto vom Ausgangsstück
Nach reiflicher Überlegung kam ich zu der Entscheidung, das dickere Ende mit der schon so schön gewachsenen Biegung zum Beibogen zu machen. Damit blieb das obere etwas astigere, geschwungene Stück für den grossen Bogen übrig. Ich hab den oft gedreht bis ich dann den eigentlichen Bogenrücken gefunden hab. Ein relativ wuchtiges Aststück musste ich dabei mitnehmen, aber das geht bestimmt.
Hier der gesägte Hasel:
Den Beibogen hab ich dann an der gewölbten Innenseite von der Rinde befreit, denn meiner Logik nach, muss ja der Bogenrücken des Beibogens auf dieser Seite liegen (ich bete inständig, das war richtig )
Dabei hab ich so dunkle Punkte unter der Rinde gefunden, die ich noch nirgends gesehen hab. Die beunruhigen mich auch nicht sonderlich, wollte sie aber trotzdem mal zeigen, vielleicht weiss ja wer, was das ist.
Nach weiteren 5 Minuten mit Bogen anzeichnen (Länge 58cm,Mitte 25mm, Enden 18mm) und rausarbeiten durfte der Kleine auf die Fischpfanne.
(geht gleich weiter...)
"Wenn du mit einem Holzbogen nicht gut schiesst, ist es allein deine Schuld, und nur deine. Hierin liegt die Herausforderung. Immer wenn ein Problem auftritt, kannst du es sofort lokalisieren. Das Problem bist du."
Paul Comstock
Paul Comstock
Re: Bau eines Penobscotbogens
Hier so sah er aus bevor er zum Dämpfen ging:
Dann Wasser rein in die Fischpfanne, Alufolie drauf und 25min ins Dampfbad.
In der Zwischenzeit hab ich den grossen Bogen geschält
und die Konturen angezeichnet.
Länge ist jetzt noch 150cm und ich hab ihm auch nen dezenten Griffbereich zugestanden.
Dann war auch der Beibogen so weichgedämpft, dass ich ihn auf ne gesägte Form biegen konnte (Danke lieber Bruder, dass da schon alles da ist was ich so brauche!) Foto mach ich noch.
Das war dann genug für heute.
@tomtux
also deinen Kommentar hab ich viel zu spät gelesen, aber macht auch nichts. Denn der Bogen wird ja auch im gespannten Zustand getrocknet, aber eben davor gedämpft, damit ich ihn auch so weit biegen konnte. Ich hab auch überlegt, ihn einfach an den Enden mit ner Schnur zu verbinden und so trocknen zu lassen, aber dann hab ich überlegt, dass ich ihn vielleicht nicht regelmässig genug gemacht hab und hatte dann Befürchtungen, dass die Biegung nicht gleichmässig wird, also so dann eben.
@squid
Was hilft einem dick, wenn er zu kurz ist, Mister Tentakel?
Und das mit sem Sehnenwinkel hat Gott sei dank Snake-Jo schon erklärt
@Anonymmus
also nicht du jetzt falsche Erwartungen hast, ich mein hier nen Bogen der vorne dran nen kleinen Bogen hat, dessen Enden mit den Enden des grossen Bogens mit 2 Minisehnen verbunden sind, hat wer ein Foto von nem fertigen vielleicht?
polly
Dann Wasser rein in die Fischpfanne, Alufolie drauf und 25min ins Dampfbad.
In der Zwischenzeit hab ich den grossen Bogen geschält
und die Konturen angezeichnet.
Länge ist jetzt noch 150cm und ich hab ihm auch nen dezenten Griffbereich zugestanden.
Dann war auch der Beibogen so weichgedämpft, dass ich ihn auf ne gesägte Form biegen konnte (Danke lieber Bruder, dass da schon alles da ist was ich so brauche!) Foto mach ich noch.
Das war dann genug für heute.
@tomtux
also deinen Kommentar hab ich viel zu spät gelesen, aber macht auch nichts. Denn der Bogen wird ja auch im gespannten Zustand getrocknet, aber eben davor gedämpft, damit ich ihn auch so weit biegen konnte. Ich hab auch überlegt, ihn einfach an den Enden mit ner Schnur zu verbinden und so trocknen zu lassen, aber dann hab ich überlegt, dass ich ihn vielleicht nicht regelmässig genug gemacht hab und hatte dann Befürchtungen, dass die Biegung nicht gleichmässig wird, also so dann eben.
@squid
Was hilft einem dick, wenn er zu kurz ist, Mister Tentakel?
Und das mit sem Sehnenwinkel hat Gott sei dank Snake-Jo schon erklärt
@Anonymmus
also nicht du jetzt falsche Erwartungen hast, ich mein hier nen Bogen der vorne dran nen kleinen Bogen hat, dessen Enden mit den Enden des grossen Bogens mit 2 Minisehnen verbunden sind, hat wer ein Foto von nem fertigen vielleicht?
polly
"Wenn du mit einem Holzbogen nicht gut schiesst, ist es allein deine Schuld, und nur deine. Hierin liegt die Herausforderung. Immer wenn ein Problem auftritt, kannst du es sofort lokalisieren. Das Problem bist du."
Paul Comstock
Paul Comstock
Re: Bau eines Penobscotbogens
hier noch das Foto vom eingezwängtem Beibogen
"Wenn du mit einem Holzbogen nicht gut schiesst, ist es allein deine Schuld, und nur deine. Hierin liegt die Herausforderung. Immer wenn ein Problem auftritt, kannst du es sofort lokalisieren. Das Problem bist du."
Paul Comstock
Paul Comstock
Re: Bau eines Penobscotbogens
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )
Re: Bau eines Penobscotbogens
Quelle: Meckimac mit seinem Penobscot aus Osage beim Heide-Eulen-Turnier in Dedelstorf.
Re: Bau eines Penobscotbogens
noch einige Bilder unter: http://gallery.me.com/lutz_koschoreck#100070
Welches Zuggewicht soll der Bogen bekommen?
Gruß Lutz
Welches Zuggewicht soll der Bogen bekommen?
Gruß Lutz