Meare Heath Schnürung

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Meare Heath Schnürung

Beitrag von Gornarak » 12.04.2011, 12:53

Ich plane, einen Meare Heath aus Birke zu bauen. Kann mir jemand sagen, woraus die Schnürung gemacht ist? Ich hab die Suchfunktion schon verwendet, war aber entweder zu unfähig, die richtigen Begriffe zu verwenden oder das Thema wurde in dieser Form tatsächlich noch nicht beahndelt.
Laut der Rekonstruktionsseite (http://www.digitaldigging.co.uk/feature ... ow-01.html) werden Riemen aus Rohleder (rawhide) verwendet. Das kann ich mir aber schlecht vorstellen, weil das Zeug so knüppelhart ist. Hab ich das vielleicht falsch übersetzt oder kenn ich nur nen Trick nicht.

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Squid (✝)
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Re: Meare Heath Schnürung

Beitrag von Squid (✝) » 12.04.2011, 13:07

Moin,
- Birke ist mutig, das Holz ist gar nicht gut zum Bogenbau geeignet, kann aber als Meare Heath mit seinen großen Dimensionen funktionieren. Wirklich leistungsfähig wird das Ding aber nicht.
- Rohhaut macht man vor dem Binden / Wickeln / Kleben nass. Einfach einweichen. Dann hat man ein geschmeidiges dehnbares Material mit dem sich so eine Wicklung gut erstellen lässt. Beim Trocken wird es dann wieder hart und sitzt bombenfest.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 12.04.2011, 14:33, insgesamt 2-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Heidjer
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Re: Meare Heath Schnürung

Beitrag von Heidjer » 12.04.2011, 13:38

Wie der Squid schon schrieb, echt mutig.
Wenn Du die Rohhaut kurz in Wasser einweichst wird sie geschmeidig und läßt sich gut verarbeiten. Ich täte dem Wasser etwas Wasserfesten Holzleim beigeben, dann werden die Streifen beim trocknen nicht nur wieder hart, sondern sie können dann auch nicht mehr verrutschen. Zudem sind sie etwas gegen erneutes Anfeuchten geschützt. Aber einen richtigen Schutz ergibt das dann auch nicht, längeres einwirken von Wasser (Regen) löst auch Wasserfesten Weißleim. ::)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Meare Heath Schnürung

Beitrag von Gornarak » 12.04.2011, 14:49

Danke für die Hinweise und Warnungen. Mir ist klar, dass man Birke nicht für einen Mary Rose Langbogen verwenden sollte. Allerdings sind die Wurfarme beim Meare Heath ja mehr als deutlich breiter. Außerdem schreibt Paul Comstock in "The bent stick", dass Birke durchaus für diesen Typ verwendet werden kann. Er hat es aber nicht ausprobiert und da bin ich neugierig geworden. Esche kann ja jeder :)

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Re: Meare Heath Schnürung

Beitrag von Squid (✝) » 12.04.2011, 15:20

Comstock ist Ami. Entsprechend schreibt er über amerikanische Birken.
Die europäischen Arten unterscheiden sich im Holz um Einiges und die Erfahrungswerte hier aus dem Forum zeigen: Birke zu 90 % nix gut...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Meare Heath Schnürung

Beitrag von tomtux » 12.04.2011, 18:07

na dann zeig doch mal wie du esche kannst >:)
die knittert nämlich auch ganz gerne, aber beileibe nicht so heftig wie unsere einheimische birken.

wenn birke set kriegt hat sie auch schon die ersten falten.

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Re: Meare Heath Schnürung

Beitrag von Gornarak » 12.04.2011, 18:36

Squid hat geschrieben:Comstock ist Ami. Entsprechend schreibt er über amerikanische Birken.

Er verwendet tatsächlich Papierbirke (Betula papyrifera), die in Amerika heimisch ist. Allerdings wollte er auch Schwarzbirke (Betula nigra) verwenden. Soweit ich herausfinden konnte, unterscheidet sich deren Holz kaum von der Hängebirke (Betula pendula), die in Europa beheimatet ist. Hat da jemand schonmal nen direkten Vergleich gemacht und kann das Gegenteil berichten?

tomtux hat geschrieben:na dann zeig doch mal wie du esche kannst

Hab grad leider nur meinen Ulmenbogen hier.

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