Bogen Nr.1 Esche Anfänger Fragen

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Exus
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Bogen Nr.1 Esche Anfänger Fragen

Beitrag von Exus » 24.08.2011, 00:11

Ich grüsse Euch

nun habe ich dank Rabe einen Rohling bekommen (danke Rabe)

ich bin 183 Lang und laut Archers Direkt habe ich 30 Zoll Auszug (mit Auge geschätzt worden)

habe meinen Rohling im Moment auf

Esche 5mm Ringe
Länge: 2 Meter 2xWA 88cm 2xFate 6 cm Griff 12cm
Breite WA 5 cm Griff 3 cm (Soll nicht mitbiegen)
Dicke WA 2,5 cm Griff 4,5-5 (wird vermutlich noch auf 4 gebracht wegen Ast im Griffbereich dann ist vermutlich vom Ast nix mehr da)

Angestrebtes Zuggewicht 30-40 Pfund (oder egal Hauptsache er überlebt)

Im Bogenbauer Buch steht

180 lang 5 breit zu 1,5 1/2 Pyramidial Linsenform
Dicke 2,5 zu 1,5
Griff 12cm 2 Breit 4 Dick

Wollte aber 2m Bogen Bauen da länger einfacher sein soll und ich mit 183 sicher auch einen 30 zoll Auszug 2m Bogen benutzen kann da es mein erster Bogen sein wird würde ich mich sehr freuen wenn ihr mir Tips zum Design geben könnt damit es ein leichter Anfang für mich wird

Sicherer und Einfacher Bogenbau geht mir vor Effektivität bei meinem Ersten

Bilder werden Folgen ;-)

1.) Welche Bogen Designs würdet ihr vorschlagen ? (für Sicherheit ?)
1a) Welche Bogen Designs würdet ihr vorschlagen ? (für Effektivität ?)
2.) Welche Werkzeuge nimmst ihr für die Linsenform Erstellung ?
3.) Wie dünn darf der nichtbiegende Griff minimal sein ?
4.) Welche Pyramidiale Form ist am einfachsten zu Tillern 1/3 weil länger Breit ?

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Lord Hurny
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Re: Esche Bogen Nr.1 Anfänger Fragen

Beitrag von Lord Hurny » 24.08.2011, 08:30

Hallo Exus,
hier meine Vorschläge:
grundsätzlich würde ich sagen, dass die 183cm für einen 30-40 Pfünder und einem Auszug von 30" ok sind, da der Rohling breit genug ist.

ad1: ich würde bei einme Erstling aus Esche das D-Profil nehmen
ad1a: wenn du mit Effektivität Geschwindigkeit meinst - Möllegabet Design, aber für einen Anfänger definitiv nicht empfehlenswert
ad2: an deiner Stelle würde ich den Bauch aus Gründen der Sicherheit komplett flach machen und nur an den Kanten mit einem Radius von ca. 3mm abrunden. Bergündung: Esche ist nicht sehr druckstabil, daher sollte die Druckbelastung am Bauch gleichmäßig auf die größt mögliche Fläche verteilt werden.
ad3: bei 3cm Breite sollte er 3,5cm tief sein, weniger wegen der Biege/Bruch gefahr, sondern wegen des Comforts beim Bogengriff
ad4: keine Ahnung, aber ich tippe auf Halbpyramidal

viel Erfolg!

LH
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Galighenna
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Re: Esche Bogen Nr.1 Anfänger Fragen

Beitrag von Galighenna » 24.08.2011, 10:15

Lord Hurny hat geschrieben:...
ad1: ich würde bei einme Erstling aus Esche das D-Profil nehmen
...

Wo isn da ein D-Profil? (was meinst du mit D-Profil, die Seitenansicht das Bogens aufgespannt, oder den Querschnitt des WA? )

Lord Hurny hat geschrieben:...
ad2: an deiner Stelle würde ich den Bauch aus Gründen der Sicherheit komplett flach machen und nur an den Kanten mit einem Radius von ca. 3mm abrunden. Bergündung: Esche ist nicht sehr druckstabil, daher sollte die Druckbelastung am Bauch gleichmäßig auf die größt mögliche Fläche verteilt werden.
...

Der Bogenbauch darf leicht gewölbt sein. Da Esche Ringporig ist kann es bei einem komplett flachen Bauch zum sogenannten Treppeneffekt kommen. Wenn man durch einen Ring durch gearbeitet hat, kommt darunter die poröse Schicht zu Tage die nichts hält. An dieser Stelle ist der WA auf einen Schlag kraftmäßig bis zu 1mmm dünner so das dort eine schwachstelle entstehen KANN. Durch einen ganz leichten Linsenquerschnitt verhindert man das. Soooo Druckempfindlich ist Esche nun auch wieder nicht. Die Mitte das Bauches ist dabei auch nur ein paar Millimeter erhöht.

Exus hat geschrieben:4.) Welche Pyramidiale Form ist am einfachsten zu Tillern 1/3 weil länger Breit ?

Das ist völlig egal... Die Herausforderungen beim Tillern von Flachbögen sind immer gleich, egal ob 1/3, 1/2 oder Vollpyramidal. Der Unterschied besteht nur darin, Wo bei dem Design die größte Biegung ist.
Es gibt dazu eine Zeichnung vom Raben, ich finde nur den Thread nicht wieder in dem diese alle mal gesammelt wurden. Die Suche spuckt ihn nicht aus und manuell hier zu forschen kann ewig dauern. Hat den jemand gerade parat?

Achja: Mach ihn um 180cm lang. Das reicht für 30" wirklich. Das ergibt auch mit 180cm definitiv einen sicheren Bogen. Das Tillern ist nicht schwerer, dafür ist der Bogen aber leichter, schießt besser und macht mehr Spaß, wirklich!

Achja nochwas: Auch für dich gilt: Ein bischen auf Satzzeichen achten. Man muss nicht perfekt Fehlerfrei schreiben, aber es lohnt sich Satzzeichen zu verwenden.
Das hier z.B. kann man nämlich kaum lesen:
Wollte aber 2m Bogen Bauen da länger einfacher sein soll und ich mit 183 sicher auch einen 30 zoll Auszug 2m Bogen benutzen kann da es mein erster Bogen sein wird würde ich mich sehr freuen wenn ihr mir Tips zum Design geben könnt damit es ein leichter Anfang für mich wird
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Re: Bogen Nr.1 Esche Anfänger Fragen

Beitrag von Lord Hurny » 24.08.2011, 10:32

@Galighenna: Ich meine mit D-Profil die Seitenansicht im aufgespannten Zustand.
Beim linsenförmigen Bauch gebe ich dir recht, bei Esche sind diese "Stufen" doch meist enorm und gefährlich.

nur so nebenbei zur Info aus meinen Erfahrungen:
Bei Hickory hatte ich dieses Problem bei komplett flachem Bauch noch nie, genau wie bei Bergahorn.
Bei Osage und Robinie setze ich auch immer auf Linse.

lg
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Re: Bogen Nr.1 Esche Anfänger Fragen

Beitrag von Galighenna » 24.08.2011, 10:39

@LH
Ok die Seitenansicht. ;)

Bei Hickory hat man das Problem eher nicht, weil das Holz an sich sehr homogen ist. Selbst die Zwischenschicht zwischen den Ringen ist erstaunlich fest, und Bergahorn ist sowieso eine Sache für sich. Da gibt es ja kaum einen merklichen und sichtbaren Unterschied zwischen den Jahresringen.
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Re: Bogen Nr.1 Esche Anfänger Fragen

Beitrag von inge » 24.08.2011, 10:40

wurfarmdesign und giegung.pdf
(139.27 KiB) 170-mal heruntergeladen
Sodale, bin mal so frei
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )

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Re: Bogen Nr.1 Esche Anfänger Fragen

Beitrag von Lord Hurny » 24.08.2011, 10:45

@Inge: Neuhofen an der Krems?
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Re: Bogen Nr.1 Esche Anfänger Fragen

Beitrag von inge » 24.08.2011, 10:46

Nee, in der schönen Pfalz!
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
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Re: Bogen Nr.1 Esche Anfänger Fragen

Beitrag von Wilfrid (✝) » 24.08.2011, 11:06

also, Bauch komplett flach oder nicht?
Ganz einfach, ein Stab mit rechteckigem/Quadratischen Querschnitt biegt sich gern über die Kante, einer mit irgendwie ovalem/Fünfeckigen biegt sich über die Flache Seite des Ovals, über die flache Spitze des 5 ecks,
Die WA verwinden sich nicht so leicht, deshalb "linse". Nimmt zusätzlich noch Spannungsspitzen an den Kanten weg.

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Re: Bogen Nr.1 Esche Anfänger Fragen

Beitrag von Habi » 24.08.2011, 12:02

Danke Inge,

brauch ich auch gerade... ;)

Grüße Habi

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Re: Bogen Nr.1 Esche Anfänger Fragen

Beitrag von Galighenna » 24.08.2011, 12:30

Wilfrid hat geschrieben:also, Bauch komplett flach oder nicht?
Ganz einfach, ein Stab mit rechteckigem/Quadratischen Querschnitt biegt sich gern über die Kante, einer mit irgendwie ovalem/Fünfeckigen biegt sich über die Flache Seite des Ovals, über die flache Spitze des 5 ecks,
Die WA verwinden sich nicht so leicht, deshalb "linse". Nimmt zusätzlich noch Spannungsspitzen an den Kanten weg.


Mag ja alles sein, ist aber hier nicht der Grund für die Linse. Bei einem 5cm Breiten Bogen windet sich nichts zur Seite... Den "Treppeneffekt" hatte ich ja bereits erwähnt.
:-*
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Re: Bogen Nr.1 Esche Anfänger Fragen

Beitrag von Wilfrid (✝) » 24.08.2011, 12:48

naja, dat Dingen ist am Ende ja keine 5 cm mehr, oder?
Im Ernst, eine Verwindung der Tips, wenn denn das Profil anfängt, quadratisch zu werden ist nicht ohne. Und auch ein 5 cm breiter Bogen biegt sich im Rechteckquerschnitt auch schon mal einseitig. Das ausgeglichen , sieht im RE Querschnitt Sch... aus und ist auch nicht so einfach wie bei ner Linse.
Es gibt ja auch viele Gründe, warum die "Linse" ein sooft gebauter Querschnitt ist. Das leichtere Tillern ist nur einer der Gründe, die spannungstechnischen Verhältnisse, u.u.u. sind denn weitere Vorteile. Alle aufzuzählen und gegen andere Querschnitte abzuwägen, es gibt die TBB 1-4, das wäre dann 5 und 6

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Re: Bogen Nr.1 Esche Anfänger Fragen

Beitrag von Exus » 24.08.2011, 20:15

Danke werde den Bogen auf 1.80m kürzen 1/3 pyramid machen und leichte Linsenform über ein abgerundetes Fünfeck an den WA's in den nächsten Tagen erreichen. Bei der Rückenseite werde ich nur die Kanten mit einer Ziehklinge brechen (an den Seiten). Die Erklärung wofür die Linsenform oder Fünfeck da ist, hat mir sehr gut gefallen. Für weitere Anfänger Tillertips wäre ich dankbar z.B von aussen nach innen Tillern etz ;D
Zuletzt geändert von Exus am 24.08.2011, 23:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bogen Nr.1 Esche Anfänger Fragen

Beitrag von Exus » 24.08.2011, 23:46

Welche 5 Fehler habt Ihr eigentlich bei Euren ersten Bögen gemacht das würde mich mal interessieren vieleicht könnte man ja mal eine Top Ten Bogenbau Fehler für Anfänger Liste erstellen ;D

tomtux
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Re: Bogen Nr.1 Esche Anfänger Fragen

Beitrag von tomtux » 25.08.2011, 00:39

@exus
halt dich an den alten spruch: mach keinen fehler zwei mal, du hast genug zur auswahl.
und wie kommst du auf die idee, das wären ausgerechnet nur fünf gewesen.

ich würde den rohling auch ruhig noch etwas länger lassen, abschneiden geht immer. keiner ausser dir kennt deine esche, und keiner kann dir sagen wie dieses spezifische stück holz reagiert. mit genauen angaben zu ringdichte, stärke, spätholzanteil, dichte etc.kann man etwas genauere abschätzungen machen.
aussagen a la "esche baut man immer 1/3 semipyramidal, 5cm breit über 2 drittel und dann auf 10mm auslaufen lassen" sind einfach schwachsinn, weil jeder stave anders ist!
@lord hunny
d-profil bezeichnet IMMER den wurfarmquerschnitt, niemals den tiller. der ergibt sich nämlich immer aus dem holz! über diese terminologie müssen wir uns hier einig sein und das ist seit vielen jahren die gängige bezeichnung.

ps:
wenn der stave vom raben ist weiss der am besten, welche anfangsabmessungen sinnvoll sind. der kennt sein holz schon ein paar jahre ;)

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