Holzernte

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optikus
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Holzernte

Beitrag von optikus » 14.09.2011, 11:56

Hallo Fletchers Corner,

nach einiger beitragsloser Zeit, mangels Holz, melde ich mich mal wieder zu Wort oder besser zu Bild.
Als ich in diesem Frühjahr verzweifelt nach Holz gesucht habe, und mir bei einem Besuch eines örtlichen Friedhofs der dort tätige aber sehr freundliche Verwalter mitteilte das Sie gerade unmengen an Stämmen geschreddert haben, habe ich gedacht: an Holz kommst du hier im Leben nicht mehr dran.
Denkste, letzte Woche rief er an und sagte mir er hätte da was für mich rumliegen ich solle es mir abholen.
Aber schaut mal selbst und sagt mir bitte ob das was taugt ;D ;D
Also es gibt noch eine 5. aber von der mus ich noch Fotos machen.
Sie haben alle eine Länge von 2 m - 2,1 m bei einer Dicke con 15 - 20 cm.
Wie soll ich damit weiter machen. Einige sind verastet, lieber spalten oder aufsägen, oder beseer als Stamm trocknen?
Wie lange trocknen und besser mit Rinde oder lieber ohne?
Fragen über Fragen.
Bitte helft mir ??? ??? ???

LG

Armin
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FluFlu
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Re: Holzernte

Beitrag von FluFlu » 14.09.2011, 12:03

Gratulation! :-)
So ein Telefonanruf ist doch ne sehr freudige Überraschung! :D
Viel Spass (und natürlich Erfolg!) mit den neuen Stämmen!
Liebe Grüsse
fluflu

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flintibabe
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Re: Holzernte

Beitrag von flintibabe » 14.09.2011, 13:36

Hallo,
hast Du ein Glück! :) Das könnte mir auch gefallen! ;)
Du solltest meiner Meinung nach so vorgehen:
- die Enden unbedingt mit Holzkaltleim oder ähnlichem versiegeln, um Trocknungsrissen vorzubeugen
- die Stämme mindestens halbieren bzw. vierteln, versuch den Bogen zu ''sehen''! ;)
- nach möglichkeit Holzfeuchte messen
- Eibe, (es ist doch welche oder?) trocknet man mit Rinde
- erst mal schattig, luftig, Überdacht, bzw. unter einer Plane im Freien (Wetterabgewandte Seite) ca. 1-2 Jahre trocknen, dabei immer mal wieder umschichten und eine Sichtkontrolle auf evtl. Schimmel etc. und Feuchtigkeit messen
- zur generellen Lagerzeit gibt es unterschiedliche Meinungen bis zu 12 Jahren, ich denke aber es hängt im wesentlichen von der Holzfeuchte ab
- einige Zeit vor der eigentlichen Bearbeitung in einen trockenen Raum auf ca. 11% Holzfeuchte trocknen
Beim Bearbeiten von Eibe daran denken, gerade bei Schleifarbeiten, Eibe ist giftig!

Viel Geduld!

Gruß,
Karsten

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Re: Holzernte

Beitrag von optikus » 14.09.2011, 15:12

Ja hallo,
es ist Eibe. Ich habe eigentlich erwartet etwas einfacheres Holz zu bekommen.
Da es jetzt Eibe wurde ist natürlich schön. Da will ich mich mal gar nicht beklagen.
Aber wie gesagt, in den Stämmen sind recht viele Äste und ich weiss nicht sorecht wie ich die ohne Bandsäge teilen soll.
Oder soll ich sie lieber als Stamm trocknen lassen.
Als Stamm dauert es doch wohl sehr viel länger, oder?
Ich denke ich nehme mal Kontakt mit einer örtlichen Schreinerei auf, ob die einem mit ner Bandsäge helfen können.
Es sei denn ich finde den ultimativen Tip um das Material so schonend und effizient zu Staves zu verarbeiten.

Sollten die Fachleute @Blacksmith, Rabe, Tomtux, Galli , Snake-Jo, Acker .... bitte es soll sich keiner übergangen fühlen ;D ,
mehr oder bessere Bilder brauchen um die Holzqualität zu beurteilen, bitte ruhig mitteilen.
Ich will das Holz nicht versauen.

LG

Armin

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flintibabe
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Re: Holzernte

Beitrag von flintibabe » 14.09.2011, 16:29

Aber wie gesagt, in den Stämmen sind recht viele Äste und ich weiss nicht sorecht wie ich die ohne Bandsäge teilen soll.
Oder soll ich sie lieber als Stamm trocknen lassen.
Als Stamm dauert es doch wohl sehr viel länger, oder?
Ich denke ich nehme mal Kontakt mit einer örtlichen Schreinerei auf, ob die einem mit ner Bandsäge helfen können.

Mit Spaltkeilen, großem Hammer viel Kraft! :)
Versuch sie zu halbieren. Das Trocknen dauert natürlich viel länger, einfach weil die Oberfläche, durch die die Feuchtigkeit entweichen kann, wesentlich kleiner ist.
Bandsäge ist keine schlechte Idee, aber trotzdem einige Zeit vorher darauf verwenden, wie der Bogen im Stamm liegt. Dabei nicht von den sichtbaren Ästen verwirren lassen, es kann etwas krumm sein. Es ist ein Rohling da sollte noch genügend Material da sein, bzw. es ergibt sich ein Charakterbogen.
(Es gibt aller Wahrscheinlichkeit noch den ein oder anderen versteckten, weil überwachsenen Ast. Das merkst Du erst beim Bearbeiten.)
Gruß,
Karsten

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Haitha
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Re: Holzernte

Beitrag von Haitha » 14.09.2011, 16:43

Gib mal in die Suchfunktion hier im Forum die Stichwörter ein, die mein Vorredner benutzt hast, also z.B. Holzkei, Spalten etc.
es gibt da nämlich ein paar entscheidende Dinge, auf die man achten muss!

wirst Augen machen ;)

falls du dann noch Fragen hast - wieder posten!


mfg
Fall down seven times, stand up eight.

Carve a little wood, pull a few strings and sometimes magic happens - Gepetto

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Re: Holzernte

Beitrag von optikus » 14.09.2011, 21:59

Habe heute mal mit nem Bekannten gesprochen,

er hat sowohl eine Band- als auch eine grosse Kreisssäge.
Wir treffen uns am Samstag, dann werden die Stämme aufgesägt.
Das spalten bei den ganzen Ästen trau ich mich nicht, sonst hätte ich heute schon angefangen.
Drückt mir mal die Daumen das dass Holz kein Brennholz ist ( in der Qualität ) und ich auch keins produziere.
Na bis das Zeug dann wenns was wird trocken ist werd ich wohl mal zum Herbst hin wieder ein paar Hasel jagen.
Die kann man ja wenigsten etwas schneller trocknen.

LG
Armin

PS. Der freundliche Friedhofsverwalter will mir noch mehr an Holz zukommen lassen.
Ich kann jedem nur empfehlen der unter notorischer Holzarmut lebt mal den Weg zum Grünflächenamt oder zu einem Friedhof zu gehen und freundlich nachzufragen. Von seinem Hobby zu erzählen... die lachen einen nicht aus.
Nee, der Kerl möchte nur das ich Ihm auch mal einen mache.
Und schon ist man per Du.
Erfahrung von mir ( ich kam letztes Frühjahr zu spät, wie gesagt alles geschreddert )
Es gibt nichts schlimmeres als verpasste Gelegenheiten.
Also an alle Neuinfizierte: Macht die Socken scharf und fragt nach. Der Unwissende verbrennt und schreddert sonst in 1 - 2 Monaten eure so sehnlichst gesuchten Erstlinge.

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Re: Holzernte

Beitrag von optikus » 18.09.2011, 16:33

Gestern wurden die Eiben aufgesägt, bzw gespalten.
Alle Stämme konnten geviertelt werden.
Heute habe ich die Enden mit Leim versiegelt und unter einem Balkon, wo die Luft schön zierkulieren kann, gestapelt.
Soweit ich das sehen konnte habe ich den Markkanal entfernt.
Nun noch eine Frage. Wie lange sollen die Staves draussen liegen bis man sie z.B. in den trockenen Heizungskeller umlagern kann?
Dort müsste das trocknen doch schneller gehen, oder?
LG

Armin
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Re: Holzernte

Beitrag von FluFlu » 18.09.2011, 16:35

optikus hat geschrieben:Gestern wurden die Eiben aufgesägt, bzw gespalten.

Hast du sie mit einer Motorsäge oder mit einer Bandsäge aufgesägt?
Und wie hast du entschieden, welche gespaltet werden sollten und welche aufgesägt werden sollten?
Liebe Grüsse
fluflu

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Re: Holzernte

Beitrag von optikus » 18.09.2011, 16:40

Mit einer grossen Tischkreissäge die dünneren aufgesägt und die dickeren wurden gespalten.

lg

Armin

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Re: Holzernte

Beitrag von Mandos » 18.09.2011, 17:09

Lass sie mal ein halbes Jahr dort liegen. Danach kannst du den Rohling ausarbeiten und unter Umständen in die Wohnung nehmen.
Nur habe ich am Freitag die Erfahrung gemacht, dass auch eine Eibe mit 15% Holzfeuchtigkeit kaum Set entwickelt, zumindest bei moderaten Zuggewichten. ;)
Bei 10-12% legt sie dann vermutlich an Zuggewicht zu. Das gibt das Wetter zur Zeit aber nicht her.

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Re: Holzernte

Beitrag von optikus » 18.09.2011, 17:26

Also nix ab nach 2-3 Monaten in den Keller?

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Re: Holzernte

Beitrag von Ravenheart » 18.09.2011, 17:52

2 Dinge müssen unbedingt sein:

1. alle grünen Zweige entfernen (die ziehen sonst zu viel/zu schnell das Wasser raus!)
2. Enden mit Holzleim versiegeln (sonst gibt es Trockenrisse)....

Ich lasse Eibe immer einige Wochen / Monate draußen, damit sie "in Ruhe sterben" kann...
Dabei muss aber dringend drauf geachtet werden, dass sie nicht überhitzt und nicht fault, also:

* schattig lagern, bei heißem Wetter 2 x tägl. beregnen,
* Auf Querhölzern lagern, auch zwischen den Schichten - Du kannst dafür einfach je Lage 2 der Staves nehmen, nur unten, mit Erdkontakt lieber was Anderes!

Rabe

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Re: Holzernte

Beitrag von optikus » 18.09.2011, 18:41

Also versiegelt sind die Enden, sie lagern im Schatten, draussen ist ja jetzt kühl, alle grünen zweige sind ab.
Die Staves liegen nicht direkt übereinander.
Ich habe gedacht sie im November in den wärmeren Keller zu verfrachten. Warm heisst im Winter ca. 10°C.
Di sollen ja nicht erfrieren, die Armen. Ich habe die Hoffnung sie dadurch in einem Jahr auf 12% Feuchte zu kriegen.
Passt das?

LG
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Re: Holzernte

Beitrag von Snake-Jo » 18.09.2011, 19:08

@optikus: Glückwunsch, gut gemacht. :)
Zusätzlich würde ich noch alle angeschnittenen größeren Aststellen versiegeln.

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