Haselnuss-Flachbogen: ungünstige Form, was tun?

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Jannik
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Re: Haselnuss-Flachbogen: ungünstige Form, was tun?

Beitrag von Jannik » 22.04.2013, 14:01

Das wäre nicht schlimm,er hat sowieso mehr als gedacht. Aber ich schau mir das erstnochmal in Natura an,wenn ich daheim bin. Ich habe die Biegung (bis auf den Reflex) als gleichmäßiger empfunden als auf dem Bild.

Aber danke für die Warnung, ich kann nicht leugnen dass ichbder Zugkraft zumindest beim ersten Versuch zuviel Aufmerksamkeit gewidmet habe^^


Gruß Jannik

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Galighenna
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Re: Haselnuss-Flachbogen: ungünstige Form, was tun?

Beitrag von Galighenna » 22.04.2013, 17:28

Lack auf Öl hält nicht, gilt nur für Öle die nicht aushärten... LeinölFIRNIS oder auch andere härtende Öle wie Hartöl und Tungöl, lassen sich sehr wohl lackieren, wenn das Öl lange genug Zeit hatte zum härten. Leinölfirnis sollte mindestens 1 Monat Zeit haben, je länger desto besser. Hartöl braucht nicht ganz so lange. Dadurch ist sichergestellt das das Öl möglichst vollständig oxidiert ist und damit nicht mehr "ölig" sondern eine feste Oberfläche bildet. Aufrauen mit Stahlwolle ist zu empfehlen um die Oberfläche auf zu brechen damit die Farbe das Öl-Polymer besser benetzt.

Der Vorteil besteht darin, das Wasser das durch feinste Micro-Risse eindringt, das Holz nicht mehr zum Quellen bringt und der Lack oder die Farbe nicht mehr abplatzt.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Jannik
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Re: Haselnuss-Flachbogen: ungünstige Form, was tun?

Beitrag von Jannik » 22.04.2013, 22:27

Danke für diese Erleuterung!

Gruß Jannik

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Palmstroem
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Re: Haselnuss-Flachbogen: ungünstige Form, was tun?

Beitrag von Palmstroem » 23.04.2013, 09:17

Hehe damit könntest du bei mir ins Schwarze treffen, den Druck mach ich mir wahrscheinlich noch zuviel. Das muss ich noch lernen. Danke fürs aufmerksam machen.
Meinst du das mit dem Still üben so, dass ich das nicht hier im FC Posten sollte? Tut mir Leid, wenn ich damit störe, das will ich nicht



Nee, Jannik, ich möchte hier keinem den Mund verbieten, das steht mir überhaupt nicht zu. ;D
Ich weiß nur aus eigener Erfahrung, wie aufgeregt man am Anfang ist, vor allem, wenn die Bemühungen erste Früchte tragen.
Die Aufregung macht aber auch viel kaputt, es lohnt sich deswegen, manches erst nachzulesen und selbst auszuprobieren. Und vor allem langsam zu machen.
Sich von anderen bei jedem Schritt durchs Projekt schieben zu lassen, hat halt wenig mit Erfahrung sammeln zu tun.
Hier gibt es mittlerweile so viele Projekte, Tips und Anregungen... da werden ganz viele Fragen einfach durch Nachlesen beantwortet.
Durch das Ausprobieren kommen dann sowohl Tillerauge, als auch Gefühl für das Machbare.

Andererseits kannst Du aber trotzdem sehr stolz auf Deinen Bogen sein, dieses Gefühl kann Dir keiner nehmen.

Für die Versiegelung finde ich sehr schön, was auch hier im Forum schon des Öfteren angesprochen wurde – eine Schelllackgrundierung und ein Leinöl-Finish. Schelllack gibt es in verschiedenen Tönen, da muss man schauen, was einem liegt.

Palmström
Das Pfeilparadoxon
Ein Pfeil, gesandt von einem Bogen, ist auch zunächst pfeilgrad geflogen.
Nachdem der Schütze sich verzogen, ist Pfeil rechtwinklig abgebogen.

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bowa
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Re: Haselnuss-Flachbogen: ungünstige Form, was tun?

Beitrag von bowa » 23.04.2013, 09:31

Palmstroem hat geschrieben:Erste Bögen sind für den Hersteller immer besonders, war meiner auch. Aber mit Abstand betrachtet, ziemlich anmaßend von mir, zu glauben, beim ersten "Schlach" den Knallerbogen fabriziert zu haben. Mittlerweile übe ich still vor mich hin und habe mir verordnet, den "mach sofort gute Bögen" Druck zu ignorieren.
Mir hilfts.



Ich sollte mehr lesen ::)

Das trifft es sehr gut. Ist aber leichter gesagt als getan. Bei mir war das Problem dass ich keinen Bogen hatte und so schnell wie möglich einen haben wollte. Die ganzen guten Ratschläge wie:
- nimm Rattan
- nimm Haselnuss
sind bei mir nicht gerade auf hörende Ohren gestossen, wo ich doch so ein schönes Stück Esche hatte.

Das hätte auch ein schöner Bogen werden können, aber dank dem selbst auferlegten Druck hab ich das am schönsten geschliffene Brennholz was mein Ofen je gesehen hat fabriziert :D

Und das ist auch die nächsten 3 oder 4 Versuche so geblieben. Der erste wirklich brauchbare war dann, welche Überraschung, auf Rattan :D
Naja, heute hab ich Bögen und auch nicht mehr den Druck einen Bogen schnellstmöglich fertig zu bekommen und siehe da, es geht viel besser ;D Brennholz gibt es zwar immer wieder mal, aber dann meistens weil ich irgendwas ausprobiere und lerne wie es nicht geht ;)
Wenn ich heute merke dass ich ungeduldig werde hör ich auf und stell den Bogen an die Seite und mach irgendwas anderes. Oder geh ins Bett, ist meistens auch spät genug dafür. Am nächsten tag siehts dann wieder ganz anders aus
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.
Die zehnte summt die Melodie von Tetris.

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Jannik
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Re: Haselnuss-Flachbogen: ungünstige Form, was tun?

Beitrag von Jannik » 23.04.2013, 10:26

Das hast du ziemlich treffend beschrieben, palm. Danke für deine Ermunterung, ich kann dem allen nur zustimmen. Das jetzt noch anzuwenden, ist die Herausforderung ;D

Aber ich freue mich drauf, durch solche Erfahrungen zu wachsen.

Palmstroem hat geschrieben:Für die Versiegelung finde ich sehr schön, was auch hier im Forum schon des Öfteren angesprochen wurde – eine Schelllackgrundierung und ein Leinöl-Finish. Schelllack gibt es in verschiedenen Tönen, da muss man schauen, was einem liegt.

Danke für den Tipp! Da muss ich mich erst mal einlesen ;)

bowa hat geschrieben:Wenn ich heute merke dass ich ungeduldig werde hör ich auf und stell den Bogen an die Seite und mach irgendwas anderes. Oder geh ins Bett, ist meistens auch spät genug dafür. Am nächsten tag siehts dann wieder ganz anders aus

Danke auch für den Tipp! Da tu ich mich auch schwer^^

Danke für eure Ermunterung und Hilfe,

Gruß Jannik

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Re: Haselnuss-Flachbogen: ungünstige Form, was tun?

Beitrag von Reckless » 16.12.2014, 13:00

Gude Jannik,

lebt der Bogen noch? ;) wie verhält er sich?.

Ich bin gerade an meinem Übungsstück für ziehmesser etc. fertig geworden und stehe jetzt vor meinem ersten richtigen Bogen Projekt mit Haselnuss. deswegen habe ich den Beitrag regelrecht verschlungen und bin gespannt wie du Antwortest ;)


Ich habe momentan das Problem das ich den Stave nicht richtig lesen kann, ich überlege schon so lange wie und wo ich den Bogen anzeichne, weil es mein "erstes" und auch einziges Stück Bogenholz ist, das ich Besitze (Danke onslow ::) ).

Wenn du nichts dagegen hast, stelle ich hier auch mal ein Bild rein.

Grüße Rene
Erkläre mir was und ich vergesse es wieder, zeige es mir und ich behalte es. Lass es mich machen und ich verstehe es! (konfuzius)

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Re: Haselnuss-Flachbogen: ungünstige Form, was tun?

Beitrag von Idariod » 16.12.2014, 13:52

Reckless hat geschrieben:Wenn du nichts dagegen hast, stelle ich hier auch mal ein Bild rein.
Grüße Rene


Besser wär ein eigener Thread, wenn ich hier mal dazwischengrätschen darf. Da gibts dann ohne Vorbelastung neue Tipps zum neuen Stave, und es ist auch übersichtlicher. ;)
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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Re: Haselnuss-Flachbogen: ungünstige Form, was tun?

Beitrag von Jannik » 16.12.2014, 17:21

Hallo Rene,

Idariod hat recht, bei einem eigenen Thread wird dir wahrscheinlich zielführender Hilfe angeboten werden können.

Aber zu deiner Frage: Ja, er lebt noch und ist auch ein - für meine damaligen Verhältnisse - "guter Bogen" geworden :-) Allerdings schieße ich ihn gar nicht mehr, da er durch das Einkürzen so hart beim Ziehen und so stark geworden ist, dass es mir keine Freude mehr macht, damit zu schießen, zumal ich inzwischen zahlreiche angenehmere Bögen gebaut habe. Aber es freut mich sehr, dass du noch Anregungen durch diesen Thread gefunden hast, ich selber komme mir heute ziemlich blöd vor, wenn ich ihn lese ;D

Insgesamt würde ich dir für deine beginnende Bogenbauerkarriere folgenden Tipp geben: Denke bei deinem ersten Bogen nicht über zuviele mögliche Fehler nach, versuche es nicht perfekt zu machen, sondern fang einfach an. Das hört sich jetzt altbacken oder hochtrabend an, aber das soll es nicht; es ist ganz einfach so, dass man durch das Bauen selbst am allermeisten lernt, viel mehr, als du vorher durchdenken und abwägen kannst. Du wirst sehen, bei deinem zweiten Bogen wirst du schon viel sicherer, bei deinem dritten noch besser, dein vierter wird dir sehr viel Freude machen, dein fünfter und sechster und siebter dir dann vielleicht aus Überheblichkeit oder Pech brechen und dann kommt so langsam die Zeit, wo du lernst, einem Holz etwas abzufühlen und Schätze draus zu machen (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Zum "Finden des Bogens":
Nimm das Rundholz an einem Ende, stell das andere auf den Boden und peile dann auf dem Bogen entlang. Drehe ihn so lange, bis die Tips und der Griff auf ungefähr einer Linie sind und nimm das als die Mitte deines Bogenrückens bzw. die Unterseite dann als späteren Bogenbauch. Wie weit dann die Wurfarme in sich von dieser Linie abweichen, ignoriere einfach. Falls du diese Linie nicht erkennst, auch nicht schlimm. Entweder versuchst du es trotzdem einfach mal und vertraust deinem Gefühl: Da wo es sich richtig anfühlt, oder du biegst ihn per Heissluft/Dampf (Ich mag letzteres lieber, scheint mir schonender für das Holz zu sein).

Ich wünsche dir viel Freude beim Bauen und auch Erfolg, denn von diesem hängt ja auch die Motivation ab ;)

Viel Gelingen, Gruß Jannik

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Reckless
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Re: Haselnuss-Flachbogen: ungünstige Form, was tun?

Beitrag von Reckless » 16.12.2014, 18:57

:) Vielen Dank ,

du klingst auch ganz anders, wie vor einem Jahr, wo du noch sichtlich aufgeregter warst ;)

Beste Grüße
Erkläre mir was und ich vergesse es wieder, zeige es mir und ich behalte es. Lass es mich machen und ich verstehe es! (konfuzius)

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