Hilfe, Wurfarme verdreht

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buechse82
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Hilfe, Wurfarme verdreht

Beitrag von buechse82 » 13.05.2006, 22:14

Moin, ich bin gerade dabei meinen Bogen zu Tillern, bin dann auch schon bei 80 lbs. und jetzt drehen sich die Wurfarme aus der Mitte, und zwar, vom Bauch aus gesehen liegt die Sehne rechts von der Mitte. Wo nehme ich jetzt konkret Material weg?


MfG Buechse
auf biegen und brechen

buechse82
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Beitrag von buechse82 » 13.05.2006, 23:59

@winnetou

vielen dank, ich dachte, ich muss irgent wo an einer Seite was wegnehmen, bzw mehr wegnehmen, als auf der anderen Seite
auf biegen und brechen

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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 14.05.2006, 03:01

Bild

Bei diesem Beispiel ist die Blickrichtung: vom Griff aus über den Rücken zum Ende geschaut!

Der WA weicht, so gesehen, nach links aus, weil die rechte Seite schwächer ist.

Also muss man die (so betrachtet) linke Seite schwächen, damit er wieder gerade zieht!

ACHTUNG! Die Menge des weggenommenen Holzes ist übertrieben gezeichnet! Auch MUSS man oft nicht mal über die ganze Breite was weg nehmen, bis zur Mitte genügt normaler Weise!

Rabe

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Splintholz ungleichmässig dick

Beitrag von blackpowder » 01.08.2006, 20:40

Hallo Rabe,
ich habe ein ähnliches Problem wie Buechse: Bei einem Englischen Eibenlangbogen dreht ein WA nach rechts beim Belasten (habe mit dem Tillern begonnen). Nun ist das Splintholz ca. 6 mm dick auf einen Jahresring abgetragen, jedoch ungleichmässig dick auf den beiden Seiten des einen WA's. Der WA biegt sich auf diese Seite, wo das Splintholz dicker ist (ist also die weichere Seite, wie erwartet). Nun kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass ich diese Seite noch schwächen soll, damit der Bogen gerade zieht. Ich denke, dass ist hier wegen der Eibe eine spezielle Situation, oder? Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen bitte? Vielen Dank
Blackpowder

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Beitrag von WildTurkey » 02.08.2006, 15:34

Hallo Blackpowder,
wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du Rabes Post falsch verstanden :-)

...
dreht ein WA nach rechts ...Der WA biegt sich auf diese Seite, wo das Splintholz dicker ist (ist also die weichere Seite, wie erwartet).


Rabe schrieb:
Der WA weicht, so gesehen, nach links aus, weil die rechte Seite schwächer ist.


Alles klar?

blackpowder
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Beitrag von blackpowder » 02.08.2006, 18:09

Das ist eben mein Problem, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich dort Material wegnehmen muss, wo's mehr Splintholz hat (also weicher ist). Aber wenn mich jemand überzeugt, dass das so sein muss, dann mach ich's. Habe aber nur noch 18mm Breite am WA-Ende...., also nicht mehr viel zum Experimentieren. Das Ärgerliche daran ist, dass der Bogen unbelastet super gerade aussieht und die Sehne mittig ist.
Danke und Gruss Blackpowder

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Beitrag von Ravenheart » 02.08.2006, 18:44

Nur nicht übereilen!

Das Problem ist: dies verbal SO zu beschreiben, dass man sich GARANTIERT nicht falsch versteht, ist extrem schwierig!

Darum löse es selber:

Blicke beim gespannten Bogen vom Griff aus über den Rücken entlang zum Ende. Der WA krümmt sich also aus der Blickrichtung hauptsächlich nach UNTEN weg.

Die Seite, die sich dabei weiter neigt, ist weicher. Darum dreht sich der WA seitlich zur steiferen Seite hin.

Probiere es aus! Nimm einen Streifen Pappe, 30 cm lang, 3 cm breit.
Biege das Ende krumm.
Markiere eine Längsseite als "weicher".
Nun halte ihn vor Deine Augen, genau so, wie Du über den Bogen schaust! Jetzt verkante ihn leicht, so dass die "weich" markierte Seite etwas tiefer kommt, und schau, wohin das Ende wandert!

Ist die Pappe am Ende nach unten gekrümmt, und du drehst die linke Seite tiefer, geht das Ende nach rechts!

Nun weißt Du, welche Bogenseite weicher ist.
Da nimmst Du was weg - aber WENIG! Schon 1/2 mm Abtrag auf 1 cm Breite wirkt sich deutlich aus!! Erst 30x ziehen (so weit, wie der Tiller bisher war), DANN prüfen!

Rabe

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Beitrag von WildTurkey » 02.08.2006, 20:06

Rabe war schneller!
Ich hab aber lange gezeichnet, jetzt muß es auch gepostet werden:

Bild

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Beitrag von blackpowder » 02.08.2006, 20:59

Hey Ihr zwei, vielen herzlichen Dank! Jetzt glaube ich's. Nach der Erklärung von Rabe, dachte ich, na ja, ich gehe mal Pappe suchen. Aber nach der tollen Zeichnung von WildTurkey ist nun alles klar. Werde das am Wochenende umsetzen und lasse den Bogen noch etwas trocknen, denn ich musste einen natürlichen Reflex gerade dämpfen.
Werde mich dann nach der Tillerfortsetzung nochmals melden.
Blackpowder

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Beitrag von WildTurkey » 02.08.2006, 21:13

Danke, aber ich war nur die optische Ergänzung :schaem

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Beitrag von blackpowder » 06.08.2006, 11:51

Hallo Leute,
es will nicht klappen. Ich habe nun ziemlich viel von der starken Seite weggenommen, aber mir scheint sich der Bogen noch mehr zu verdrehen (er wird ja natürlich schwächer und biegt sich mehr). Vielleicht sagen Euch die Bilder mehr:

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Splint auf der schwachen Bogenseite:
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Splint auf der starken Seite, von dieser Seite habe ich Holz weggenommen, auf diese Seite dreht sich der Bogen
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Beitrag von blackpowder » 06.08.2006, 11:53

Das Bilderhochladen habe ich offenbar noch nicht ganz kapiert....

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Beitrag von buechse82 » 28.08.2006, 20:09

Und wo nehme ich weg, wenn ich am Bauch nichts wegnehmen darf,

bei mir ist der Bauch aus Bambus

Wurfarm geht nach rechts vom Rücken aus gesehn

MfG Buechse
auf biegen und brechen

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Beitrag von blackpowder » 28.08.2006, 20:45

Da Buechse das Thema nochmals aufgreift, möchte ich mein Problem, das ich hatte, wie folgt abschliessen: Wie Rabe schrieb, ist es verdammt schwierig, ein Missverständnis zu vermeiden. Ich habe Eure Beiträge so verstanden: Ich schaue vom Griff her den Bogenrücken nach zum Tip und der Bogen biegt sich nach rechts. Ich dachte, ich müsse auf der linken Bauchseite wegnehmen und wurde durch die beiden Beiträge umgestimmt: ich nahm rechts weg. Resultat (siehe Bilder), der Bogen drehte sich noch mehr nach rechts.
Da ich ja wirklich keine Sekunde daran zweifle, dass die FC-Meister sich irren könnten, bin ich mir sicher, dass ich sie falsch verstanden habe. Um sicher zu sein telefonierte ich mit 2 Professionellen, einem amerikanischen und österreichischen Bogenbauer, von denen ich schon etliche Bögen habe: beide sagten: nimm auf der Gegenseite Material weg. OK, das tat ich und siehe da: der WA wurde gerade.
So, damit meine ich meinen Teil abgeschlossen zu haben. Ich bedanke mich für Eure Hilfe und sehe das Missverständnis auf meiner Seite.

Das Tragische dabei war, dass ich ein paar Tage später, noch kurz vor dem Abendessen auf die Schelle, den Bogen zum ersten mal auf Standhöhe spannen wollte (auf dem Tillerbrett sah es prima aus), dabei blöderweise die Durchsteigmethode wählte und maximal idiotischerweise nicht mittig abstützte, und....Ihr vermutet es, er brach 10cm unter dem Griffteil. Tja, es waren ja nur 170 Euro Holz und 30 Stunden Arbeit drinn. Ich habe aber viel dabei gelernt (man sagt ja, "Lehrgeld bezalen"...). Das nächste mal wird's ein Klacks sein, oder....?

WildTurkey
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Beitrag von WildTurkey » 28.08.2006, 23:22

Das tut mir wirklich leid, ich war auf Urlaub, und habe nicht gesehen, wie es dir gegangen ist. Ich dachte es wäre eindeutig gewesen wie das Problem entsteht/zu beheben ist.
Ich habe sogar noch bei einem Bogen, bei dem sich beim Ziehen ein WA verdreht, nachgeschaut, obs auch tatsächlich so ist.

Ich schaue vom Griff her den Bogenrücken nach zum Tip und der Bogen biegt sich nach rechts

Ich habe aber geschrieben "NEIGT sich nach rechts, weicht nach LINKS aus" - da düfte das Mißverständnis passiert sein.

Tut mir leid um deinen schönen Rohling. 170€, tun echt weh...

:-(

Ich hoffe du probierst es trotzdem nocheinmal, wenn du drüber hinweg bist.
Mein erster war auch ein Eiben-ELB, und ist mit viel Krach zerbrochen. ;-)

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