Optimaler Feuchtewert Ahorn

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svenklingen
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Optimaler Feuchtewert Ahorn

Beitrag von svenklingen » 25.09.2013, 11:46

Hallo Zusammen,

ich bin grade etwas verunsichert, da ich in einem Thread hier über eine Satz von Rabe gestolpert bin.

"Bei Ahorn darauf achten, das der nicht ZU trocken wird".

Was wäre denn zu trocken bzw. was wäre der Optimalwert? Ich habe gerade eine schönes Stück Ahorn zum trocknen in der Werkstatt stehen und möchte das äußerst ungerne beim Tillern zu Brennholz verarbeiten. Aktueller Wert ist 15%, Messungen an anderen, luftgetrockneten Hölzern weisen Werte um die 12 % auf. Scheint hier der klimatisch bedingte Wert zu sein. Gilt das dann als Minimum für Ahorn oder wie muss ich das jetzt verstehen?

(Und das erklärt dann vielleicht auch, warum alle vorherigen Versuche mit Ahorn gescheitert sind... )

LG

Sven

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zwirn
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Re: Optimaler Feuchtewert Ahorn

Beitrag von zwirn » 25.09.2013, 12:03

Ich meine gelesen zu haben, dass Werte zwichen 10-12% gut sind.

LG Zwirn
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svenklingen
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Re: Optimaler Feuchtewert Ahorn

Beitrag von svenklingen » 25.09.2013, 12:10

Hi Zwirn,

meinst Du jetzt generell oder speziell auf Ahorn bezogen?

LG

Sven

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zwirn
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Re: Optimaler Feuchtewert Ahorn

Beitrag von zwirn » 25.09.2013, 12:25

Generell.

Aber ich hab das gelesen. Ich hab da keine Erfahrung.
Ein Brainstorming:
Kannst du sicherstellen, dass die Hözer zwar jetzt 15% haben(was ein bischen viel ist) aber irgendwann nicht mal unter 10% waren?
Wenn das Holz aber regelmäßig bricht würde ich auf "schlechtes Holz" tippen.
War das bisherige Holz von einem Baum?
Hat das Holz geschimmelt?
War der Rückenring nicht ausgebildet oder sehr dünn?
War die Bogengeometrie in Ordnung?
Beschäftige dich mal mit dem Thema Bruchtest.

LG Zwirn
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svenklingen
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Re: Optimaler Feuchtewert Ahorn

Beitrag von svenklingen » 25.09.2013, 12:35

Bei den vorangegangenen Versuchen konnte ich es nicht sicherstellen, bei diesem schon. Bruchtest hab ich neulich was drüber gelesen. Nein, das bisherige Holz war von unterschiedlichen Bäumen. Es hat nicht geschimmelt sondern wurde ca 1 woche nach dem Rückschnitt gesammelt und lag halt in der zwischenzeit draußen - Rückenring muss ausgebildet gewesen sein, Holz wurde im Nov. zurückgeschnitten - aber ich vermute, das ich beim entrinden abgerutscht bin (diesmal gott sei dank nicht). Die Teile sind mir einmal beim Bodentiller und einmal kurz danach um die Ohren geflogen. Hab leider keine Fotos gemacht, anhand derer man das genauer analysieren könnte. War aber auch einer der ersten Gehversuche im Bogenbau. Mit geht es gerade wirklich nur um den optimalen Feuchtegehalt, auch wenn die anderen Infos sicherlich nützlich sind.

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Re: Optimaler Feuchtewert Ahorn

Beitrag von Palmstroem » 25.09.2013, 12:43

Ahorn ist auch nicht gleich Ahorn.
Du hast vermutlich Feldahorn? Das ist der mit den gerundeten Blättern. Und leichter zu finden.
Ist per se nicht so gut geeignet.
Außerdem enthält das Holz Zucker, ein Paradies für Schädlinge.

Ein Übertrocknen verträgt Ahorn auch nicht gut, schau mal hier vorbei: http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=19031

Ich weiß nicht, ob Dir jemand noch einen sinnvollen Wert nennen kann und wie gut der sich auf Deinen Fall anwenden lässt. Aber liebe etwas Set riskieren und das nächste Mal etwas trockener probieren, als jetzt zu sehr an die untere Grenze zu gehen.

Palmström
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Nachdem der Schütze sich verzogen, ist Pfeil rechtwinklig abgebogen.

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Re: Optimaler Feuchtewert Ahorn

Beitrag von Chirion » 25.09.2013, 15:48

Ahorn ist zickig, wirklich von Baum zu Baum unterschiedlich die meißten gehen super andere überhaupt nicht, die Feuchte würd ich bei Ahorn nicht unter 12% sehen.
Chirion lehrt Pfeil und Bogen zugleich zu sein und eins mit dem Ziel zu werden

Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht

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Re: Optimaler Feuchtewert Ahorn

Beitrag von Benedikt » 25.09.2013, 16:38

Ich würde mal sagen, mach, falls möglich, einen Bruchtest. Der gibt dir mehr Auskunft über das Holz als per "Ferndiognose"
Gruß Benedikt
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Re: Optimaler Feuchtewert Ahorn

Beitrag von Wilfrid (✝) » 25.09.2013, 16:53

Bau einfach...
Der optimale Wert bei Ahorn liegt zwischen 8-18/20%. Der eine Stave aus dem Stamm zerreißt am Rücken bei "klatsch naß" der andere wird ein Superbogen bei"richtig staubtrocken", der dritte kriegt die Knitterseuche bei 10% und den Vierten verbauste normal, nur das der eine Wa die hälfte der Abmessungen des anderen hat....
Der eine Bogen ist sehr dünn und breit, kriegt oben die Knitterseuche und unter zerreißts ihn am Rücken und der andere wird mit diagonalliegenden, verdrehten Ringen und dickem Bambusbacking ELB.

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Re: Optimaler Feuchtewert Ahorn

Beitrag von zwirn » 25.09.2013, 17:00

Is halt auch nur ein Holz! 8)

LG Zwirn
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Re: Optimaler Feuchtewert Ahorn

Beitrag von Wilfrid (✝) » 25.09.2013, 17:06

Ahorn ist kein Holz, das ist ne Zicke .....
Aber so eine hübsche, schnelle, schlanke ;-)
Wenn Du das Zeug grün verbaust, gibts Set, Der geht mit vorsichtigem Erwärmen auf "gut Hanmdwarm" aber wieder raus ...
Und wenn der Bogen hält, ist er sauschnell, vergleichsweise federleicht, schillert , richtig gefinisht, richtig geil usw. ...

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Re: Optimaler Feuchtewert Ahorn

Beitrag von svenklingen » 28.09.2013, 23:59

Das Ahorn ne Zicke ist hab ich schon mitbekommen, daher auch die Frage nach der optimalen Feuchte (Nein, nicht was Ihr jetzt wieder denkt :) ). Ich habe schon fast befürchtet, das es so ist, wie Wilfried schreibt - bau einfach (zwischen den Zeilen: vergiss es, es gibt keinen optimalen Wert).
Danke für die ausführliche Antwort. Der Tip mit dem "gut Handwarm" ist echt prakisch. Ich habe jetzt spontan entschieden, das mein Ahorn genau heute den optimalen Feuchtewert erreicht hat. :D :D :D :D

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Re: Optimaler Feuchtewert Ahorn

Beitrag von Quercus » 29.09.2013, 11:56

Mal etwas Allgemeines zur Holzfeuchte.
Ich habe noch nie ein Holzfeuchtemessgerät in der Hand gehabt. Wozu auch? Was bringt mir ein Bogen der bei einer vermeindlich optimalen Holzfeuchte gebaut gebaut wurde wenn er später an einem anderen Ort gelagert wird. Meine Bögen liegen alle in meiner Werkstatt. Und nur dort wird auch das Bogenholz vor dem Bau gelagert. Wenn das Holz über einen Zeitraum von 2 Wochen kein Gewicht mehr verliert kann es verbaut werden.
Ich muss allerdings dazu sagen, dass meine Bögen nie mit Lack versiegelt werden. Dann sieht die Sache anders aus.
QS

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Re: Optimaler Feuchtewert Ahorn

Beitrag von Granjow » 01.10.2013, 08:16

Sieht auch mit Lack nicht gross anders aus. Geht nur etwas länger, bis sich das Holz angepasst hat :D

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