Frage zum ersten Recurveversuch.

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Gringo
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Frage zum ersten Recurveversuch.

Beitrag von Gringo » 20.10.2013, 17:15

Hallo ihr lieben Leute,
ich bin gerade dabei meine ersten Gehversuche in Richtung Recurvebögen zu machen.
Eigentlich unfreiwillig da der vorhandene Hickorystave eigentlich ein langer Flachbogen mit pyramidalem Design werden sollte.
Leider habe ich in einem WA ein richtig schönes Scharnier reingebaut.
Ok, nicht zu ändern, aber für den Ofen zu schade.
Also habe ich ihn auf 1,40m gekürzt, gedämpft und Recurves reingebogen (das erste mal, uii war das spannend! :D ) und ihn ein halbes Jahr so stehen lassen.
Danach hab ich ihn mit einer doppelten Lage Leinen belegt ( auch noch nie gemacht, dementsprechend sieht es auch aus.. :-\ ) da er mir son bischen schwach auf der Brust war.
Kurzum, mitlerweile hat er 30lbs bei 28".
Bilder und so folgen natürlich.
Vorgestern 50 Pfeile, gestern 50 Pfeile und heute ebenso und ich bemerke ein wenig Knitter an einigen Stellen.
Nicht massiv, aber Knitter halt. Vieleicht liegts an der zweiten Lage Leinen ??? , ich weiss nicht...
Naja, nun zu meiner Frage; macht es Sinn den Bauch noch mit etwas zu belegen?
Ein Freund hat mir vor kurzem angeboten, ich könnte von ihm Ahorn oder Kirschenfunier bekommen.
Sollen so um die 8 - 6,5mm dick sein.
Was meint ihr?
Oder welches Holz mit welcher Dicke wäre da eine Möglichkeit?
Oder soll ich ihn lieber so lassen?
Fragen über fragen...

LG
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Snightlo
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Re: Frage zum ersten Recurveversuch.

Beitrag von Snightlo » 20.10.2013, 18:26

Hallo,
Also Leinen gehört zu den nicht arbeitenden Backings, es ist ein reiner Bruchschutz. Dadurch sollten die Stauchriße also nicht gekommen sein. Hickory ist aber besser darin Zugbelastungen wegzustecken als Druck, und 1,40 bei vermutlich normalen Auszug ist schon einiges an Belastung.
Ein Facing ist natürlich eine Möglichkeit, aber Ahorn hat auf der Seite des Bogens nix zu suchen. Das würde da nur noch schlimmer knittern. Kirsche hört sich hingegen schon ganz gut an. Aber 6-8mm halte ich für zu viel. Ich hätte jetzt an 4mm gedacht. Die Recurves solltest du dann auch in das Facing biegen.

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zwirn
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Re: Frage zum ersten Recurveversuch.

Beitrag von zwirn » 20.10.2013, 21:32

140cm und 28" ist wohl ein bisschen viel.
Mit dem Backing hätte ich, genau andersrum bewertet: Steifes Backing bedeutet, dass die Rückenfasern sich nicht mehr dehnen können, somit wird der Bauch noch mehr belastet!!! Lasse mich aber gern belehren! :D

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Re: Frage zum ersten Recurveversuch.

Beitrag von Mike W. » 20.10.2013, 21:55

@ zwirn

richtig, denn wenn der Rücken nicht nachgibt , muß der Bauch das kompensieren.

Das Verhältnis der Zug- und Druckwerte muß stimmen.
Es ist letztendlich egal welche Seite aufgibt!
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Re: Frage zum ersten Recurveversuch.

Beitrag von Gringo » 21.10.2013, 17:28

Jo, erstmal vielen Dank für eure Antworten.
Da ja Leinen als backing wohl nur als Bruchschutz dient, kann der Belag dann doch nicht so schlimm sein, oder?
Mal sehen was ich nun mit dem Bogen mache...

Ach ja, hab mich übrigens vertan. Das Funier was ich bekommen kann ist nicht 8 - 6,5mm dick sondern 0,8-0,65 mm dick.

Mit Gruß
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zwirn
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Re: Frage zum ersten Recurveversuch.

Beitrag von zwirn » 21.10.2013, 18:39

Nuja, du hast ja gesehen, was passiert ist. Leinen dehnt sich nicht!! Jede Dehnung des Rückens würde aber den Bauch entlasten (Sehne als Backing verwenden?).
Ich denke das war vorher zu erwarten. Es gibt im FC einige Fälle und Bemerkungen zu dem Thema.
Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass bei einem "sauberen" Rücken der Bauch meist die Schwachstelle darstellt.

Ich weiß nicht ob es mit einem Facing aus welchem Material auch immer funktioniert hätte?

LG Zwirn
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Re: Frage zum ersten Recurveversuch.

Beitrag von Gringo » 21.10.2013, 19:47

Hallo Zwirn,
sicher hast du recht mit dem was du schreibst.
Hat Leinen dann doch eine arbeitende Wirkung?
Wie ich schon geschrieben hab, sind das meine ersten Versuche in diese Richtung des Bogenbaus.
Ich hab es halt einfach ausprobiert.
Fakt ist nun, das ich ja, bis jetzt, einen funktionierenden Bogen habe und schauen muss wie ich die Kuh nun vom Eis kriege.
Klar, Unzulänglichkeiten meinerseits sind mir natürlich anzukreiden ( Recherche im Forum usw. um das "vorher zu erwartende" ::) auszuschliessen.) aber retten möchte ich diese Arbeit sicherlich dennoch.

Wie meinst du das eigentlich mit dem Gefühl was dich da beschleicht?
Komm ich noch nicht ganz hinter.
Der Rücken ist auf jeden Fall sauber, falls du das meinst... ;)

Mit Gruß
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Re: Frage zum ersten Recurveversuch.

Beitrag von zwirn » 21.10.2013, 21:18

Bögen sind mir bisher nur über den Rücken gebrochen, wenn entweder ein grob fahrlässiger Tillerfehler vorlag oder an Astlöchern.
Ein unversehrter Rücken ist mir bisher noch nicht gebrochen. Knitterfalten hab ich allerdings schon öfter gesehen.
Einschränkend muss ich dazu sagen, dass ich noch keine Bögen deutlich über 40# gebaut habe. Vieleicht verkehrt sich das Verhältnis, wenn man Bögen oberhalb von 70# baut.

Gelesen hab ich dazu nix, es ist nur ein "Gefühl".
Was sagen die erfahreneren Bogenbauer dazu? (Gemeint sind keine Laminate und nix mit Splint/Kern)

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Re: Frage zum ersten Recurveversuch.

Beitrag von Chirion » 22.10.2013, 08:42

2 Lagen Leinen sind bei 140 eine totsichere Möglichkeit so gut wie jedes Holz zum knittern zu bringen ;D
Schon eine Lage Leinen bei dem engen Radius setzt ein Spitzenholz am Bauch voraus.

Allerdings wären 2 Lagen Leinen leistungssteigernd wenn der Bauch die Kompression aushalten würde.

Nicht mal bei Osage bin ich mir sicher, dass es 2 Lagen Leinen (300-500g pro qm) auf Dauer mitmacht, aber du könntest in diesem Fall sogar Glas als Facing nehmen und es würde wahrscheinlich funktionieren, wäre dann auch ein recht interessantes Experiment.
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Re: Frage zum ersten Recurveversuch.

Beitrag von Gringo » 22.10.2013, 19:04

@zwirn: Ok, danke für deine Erklärung... ;)
@Chirion: Ein Experiment wäre es alle male, nicht zuletzt für mich newbie! ;D Und wenn ich den Rest der community damit ein bischen bespassen kann, mag es mir recht sein da Glas drauf zumachen. 8)
Aber Glas ??? Hab ich Null Ahnung von. Was nimmt man da und woher bezieh ich das am besten? Hast du da einen Tipp für mich?

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Re: Frage zum ersten Recurveversuch.

Beitrag von Gringo » 22.10.2013, 19:05

Ach ja , Fotos wollt ich machen...
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Re: Frage zum ersten Recurveversuch.

Beitrag von Chirion » 23.10.2013, 20:51

da zB gibt aber auch zahlreiche andere Anbieter im Internet

hab aber keine Ahnung ob die Kombi Leinen zugseitig und Glas als Facing funzt ein nettes Experiment ist es auf jeden Fall
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Re: Frage zum ersten Recurveversuch.

Beitrag von Gringo » 23.10.2013, 21:55

Hey Danke Chirion, ich glaub ich werds einfach mal machen. Experimente sind immer gut... ;)

Hab mal ein paar Bilder gemacht.
Ich weiss nicht ob man den Knitter gut genug erkennen kann.
Das Auszugsbild könnte in einem schöneren Winkel sein, aber die Frau lag schon im Bett und hatte keine Lust mehr aufzustehen... ::)
Und wie gesagt, ist mein erster Recurve. Also bitte nicht so dolle hauen... :-\

LG
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Auszug 26''
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Knitter 3
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Knitter 2
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Knitter 1
IMGP2118.jpg
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Re: Frage zum ersten Recurveversuch.

Beitrag von zwirn » 23.10.2013, 22:48

Uff, du verlangst dem Bogen ganz schön was ab bei der Kürze!
Sei mir nicht böse, aber der Tiller sieht nicht so gut aus.
Der könnte auf beiden Seiten deutlich griffnäher biegen.
Mit den Recurves kann ich nicht so einschätzen, aber die Enden sehen mir auch zu steif aus.
Warte aber erst mal auf andere Kommentare.

LG Zwirn
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Re: Frage zum ersten Recurveversuch.

Beitrag von Gringo » 23.10.2013, 23:06

Hallo zwirn, warum sollte ich dir böse sein? ;) Hatte auch nicht erwartet das der Tiller so wie er ist, in Ordnung ist.
Das mit der Griffnahen Biegung hab ich mir schon gedacht.
Ist halt nun der Punkt wo ich nicht mehr weiter weiss, darum zieh ich ihn auch nicht mehr auf 28" sondern nur noch auf 24-26"
Ich denke 26" sollte sowiso das maximum an Auszug sein bei der Länge/Kürze des Bogens.
Aber erstmal Danke für deine Einschätzung.

LG
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