Eschebogen - Bruch im Fade out

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rissi
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Eschebogen - Bruch im Fade out

Beitrag von rissi » 21.03.2014, 10:10

Moin,

ich habe gerade beim Finish meines neuen Eschebogens festgestellt, dass ich einen Riss oder Bruch im Fade Out habe. >:(
Der Bogen ist 1,75m lang und ist bei 29" Auszug auf 60# getillert. Alles war super und 30 Pfeile sind auch verschossen worden.
Habe den Bogen auf den Tillerstock gelegt und mir den Riss/Bruch angeschaut beim ausziehen. Die schadhafte Stelle bewegt sich bzw die "Wunde" klaft auf.
Na ja, jetzt bin ich am überlegen wo das Problem liegt. Ich meine, dass ich das Fade Out im Dickenverlauf zu sanft ausgeformt habe, ich hätte mehr Material stehen lassen sollen.
Oder sind 60# einfach zu viel für Esche mit 1-2 mm Jahrringe.

Was meint ihr, woran es liegt?

Ach ja, der Bogen ist für mich Brennholz, ich werde nicht versuchen irgendwas mit Epoxy usw. zu reparieren.

Gruß Rissi
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Idariod
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Re: Eschebogen - Bruch im Fade out

Beitrag von Idariod » 21.03.2014, 10:20

Bin grad verwirrt, was meinst du mit zu sanft? Ich find das Fade zu kurz. Liege ich damit falsch?

Edith sagt: so würde es bei mir verlaufen, das Fade.
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Bruch Fade out.jpg
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Re: Eschebogen - Bruch im Fade out

Beitrag von don_quichotte » 21.03.2014, 10:34

Scheint mir komisch, dass der auf der Seite reisst ??? Hast du noch ein Foto der Draufsicht?

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rissi
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Re: Eschebogen - Bruch im Fade out

Beitrag von rissi » 21.03.2014, 10:39

Zu kurz ist das Fade Out wahrscheinlich auch.
Bei meinen ersten Bogen hatte ich die Fades massiver ausgearbeitet. Das hatte zu Folge, dass der ganze Griffbereich+Wa sehr steif wurde. Guckste hier: http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=24061&start=15
Seit dem versuche ich die Fades sehr sanft zu gestalten. Dass heißt, ich runde die Fades mit Raspel und Schleifapier sehr ab.
Wahrscheinlich habe ich zu viel Material abgenommen ...............

Gruß Rissi

Ein Foto von der Draufsicht muss ich noch machen.
Zuletzt geändert von rissi am 21.03.2014, 10:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Eschebogen - Bruch im Fade out

Beitrag von Bowster » 21.03.2014, 10:43

aüßerst seltsame Stelle um zu brechen, ich für meinen Teil kann mir nicht vorstellen, daß es an der Kürze des Fadeouts liegt, ich würde da eher auf irgendeine Form von Vorschädigung tippen.

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rissi
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Re: Eschebogen - Bruch im Fade out

Beitrag von rissi » 21.03.2014, 10:55

Hier die Draufsicht.
Den Riss/Bruch habe ich markiert.
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rissi
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Re: Eschebogen - Bruch im Fade out

Beitrag von rissi » 21.03.2014, 11:24

Hier noch ein paar Bilder:
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Re: Eschebogen - Bruch im Fade out

Beitrag von Wilfrid (✝) » 21.03.2014, 11:32

Das Holz sieht gut aus, sowas hat bei mir schon 75# gebracht .
Die Stelle selbst ist auch höchst ungewöhnlich, denn die Fades sind soweit auch in Ordnung
Und biegen sehe ich an der Stelle auch nicht

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Re: Eschebogen - Bruch im Fade out

Beitrag von Jannik » 21.03.2014, 11:50

Hallo rissi,

wirklich komisch. Aber schmeiß ihn noch nicht weg! Das ist ja komischerweise ein Riss Quer zu den Ringen, was dann irgendwie ein Moment um die z Achse wäre ... ich weiß nicht^^ Aber auf jedenfall noch nicht wegschmeissen, denn vielleicht ist das gar nicht so schlimm. Ein Riss parallel zu den Ringen wäre schlimmer, da würde es wahrscheinlich delaminieren.

Mal abwarten, vielleicht hat jemand schonmal Erfahrungen damit gemacht. Insgesamt ein schöner Bogen übrigens, auch der Tiller.
Hoffentlich ist da noch was zu machen.

Gruß Jannik

Nachtrag: Interessante Sehne übrigens, das sieht ja aus wie geflochten?

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Re: Eschebogen - Bruch im Fade out

Beitrag von skinwalker » 21.03.2014, 12:00

Hallo,
ich würde dies nicht als "Bruch" bezeichnen bzw. betiteln. Habe so eine Stelle auch schon an einem Bogen eines
Kursteilnehmers gesehen.
Ist schlicht weg ein Bearbeitungsmanko - d.h. es wurde höchstwarscheinlich beim Ausschneiden/Ausarbeiten des Griff/Fade-Bereich unbewusst zu tief ins Holz geschnitten. Diese Schnitte oder besser gesagt, daraus resultierende kleine Haarrisse sind anfangs nicht zu sehen und treten erst bei Gebrauch zu Tage.
Also Griff/Fade-Bereich IMMER mit Raspel ausarbeiten ... ;)

Gruß
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Re: Eschebogen - Bruch im Fade out

Beitrag von Wilfrid (✝) » 21.03.2014, 12:31

Ich glaub, ich habs...
Das scheint mir der Auslauf eines Längsrisses zu sein. Einfach fest zusammenwickeln, die Fades. Leimtränken und weiterschießen bis zur Rente

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Re: Eschebogen - Bruch im Fade out

Beitrag von Idariod » 21.03.2014, 12:33

skinwalker hat geschrieben:Hallo,
Also Griff/Fade-Bereich IMMER mit Raspel ausarbeiten ... ;)

Gruß
skin


Oh, guter Tip, da bin ich auch relativ 'russisch' unterwegs...ich glaub ich sollte mich mehr mit der Raspel anfreunden.
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Re: Eschebogen - Bruch im Fade out

Beitrag von Palmstroem » 21.03.2014, 12:49

Hallo, Rissi,

schöner Tiller, unruhige Tillerwand. Ich habe den Bogen erst einmal suchen müssen... ;D

Könnte es auch ein Trocknungsriss sein? Da ist eine dunkle Linie, die so aussieht, als wäre sie die Verlängerung des initialen Risses. Oder sollte der schon so weit weitergewandert sein? Glaub ich fast nicht.
Esche Rissi.jpg


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Ein Pfeil, gesandt von einem Bogen, ist auch zunächst pfeilgrad geflogen.
Nachdem der Schütze sich verzogen, ist Pfeil rechtwinklig abgebogen.

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Re: Eschebogen - Bruch im Fade out

Beitrag von don_quichotte » 21.03.2014, 13:14

Ich gehe wie Wilfrid von einem Längsriss aus. Wie der entstand (Trocknungsriss, Bearbeitungsfehler, sonstiger pöser Unfug) ist egal, mit einer Wicklung stark zusammenpressen und verleimen und der Bogen sollte noch lange schiessen.

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Re: Eschebogen - Bruch im Fade out

Beitrag von rissi » 21.03.2014, 13:46

Ich arbeite den Griff folgendermaßen aus:
- Griff anzeichnen
- mit Feinsäge ca. alle 2cm den Griff rechtwinklig zur Faser bis zum Riß einsägen
- mit Stemmeisen das eingesägte Holz abnehmen
- Dann geht es weiter mit der Raspel - Feile - Schleifpapier .....

Ich habe mir den Bogen noch mal angeschaut, der Riss verläuft längs zur Faser, könnte also ein Trocknungsriss oder Bearbeitungsfehler sein.

Wie würdet ihr die Stelle elegant präparieren?
Ich mein, dass es nicht sofort auffällt und nett aussieht.

Gruß Rissi
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