Federverschleiß bei Mittenschnitt

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captainplanet
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Federverschleiß bei Mittenschnitt

Beitrag von captainplanet » 22.01.2007, 11:59

Ich habe meine Pfeilschäfte bis jetzt aus vielen unterschiedlichen Quellen bezogen: glattgehobelte Leisten aller Art und natürlich Schößlinge von Haselnuß, Schneeball und Hartriegel. Entsprechend groß ist das Spektrum der Spinewerte und die Streuung meiner Gruppen.
;(

Ich spiele daher mit dem Gedanken in meinen nächsten Bogen einen Mittenschnitt einzubauen um dieses Problem zu entschärfen. Ich sorge mich allerdings um die (bei Rechtshändern) rechts unten liegende Feder bei 3facher Befiederung. Während bei einem "normalen" Bogen der Pfeilschaft etwa zwischen den beiden rechten Federn am Griff entlangflutscht müßte bei einem Mittenschnitt die untere Feder bald wegradiert sein! Der Pfeil liegt ja seitlich und unten am Bogen. Oder stell ich mir das falsch vor? Gibt es konstruktive Details die zu beachten sind um dieses Problem zu vermeiden?
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 22.01.2007, 13:33

Grundsätzlich: Genau wie beim Schießen über den Handrücken sollte auch bei einem BmS (Bogen mit Schussfenster) der Nockpunkt so gesetzt sein, dass der Pfeil nur LEICHT über die Auflage gleitet! Das machen dann auch die Federn problemlos mit. Ein leichtes Ausfransen der Federrandes bei HÄUFIGEM Gebrauch ist normal, aber nicht weiter störend und hat keinen funktionalen Einfluss...

Natürlich kann und sollte man das Schussfenster so formen, dass dort keine scharfen Kanten sind, außerdem sollte der Auflagebereich leicht gewölbt sein. Ich benutze z.B. gerne dickes, hartes Bodenleder, das ich auf der UNTERSEITE gewölbt zuschleife (Bandschleifer) und dann auf die gerade gearbeitete Auflage aufklebe, wobei sich dann eine gewölbte Oberfläche ergibt....

Beispiel:

Bild Bild

oder

Bild

Natürlich geht es auch mit gewölbt gearbeitetem Holz:

Bild

Da werden dann keine Federn "abrasiert"...
:-)

Rabe

vortex
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Beitrag von vortex » 22.01.2007, 14:33

Im Idealfall -Richtiger Spine, richtig eingestellter Bogen- berührt das Ende des Pfeiles den Bogen beim Abschuss gar nicht mehr, oder?
mfg
David
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mbf
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Beitrag von mbf » 22.01.2007, 20:48

Mangelnde Abtimmung des Systems mit einer anderen Bauform des Bogens zu kompensieren, kann nicht dauerhaft funktionieren. Ja, ein Bogen mit Mittenschnitt ist _etwas_ unempfindlicher, aber wenns da egal wäre, warum tunen sich die FITAnesen einen ab? Na also. :-)
Der Pfeil fliegt hoch, der Pfeil fliegt weit.
Warum nicht - er hat ja Zeit!
-- Modifiziert nach einer Vorlage von Heinz Erhardt

Karly

RE:

Beitrag von Karly » 23.01.2007, 03:36

Original geschrieben von mbf
warum tunen sich die FITAnesen einen ab?


Das hört sich für mich gerade so an als wenn Du keine Traditionelle Pfeile mit Killgarantiecresting besitzen würdest !!!! 8-) 8-) 8-)

BTW. Meiner Meinung nach wäre ein Spinetester die wohl sinnvollere Anschaffung als eine Krüppellösung...

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captainplanet
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Beitrag von captainplanet » 23.01.2007, 14:58

Ich bin mir durchaus im klaren darüber daß es Vieles gibt was ich an meinem System verbessern könnte. Ich habe auch hier am Board genug herumgeschmökert um eine Vorstellung zu haben was das sein könnte. Ich könnte mir natürlich den *** abtunen, alles kaufen was ich jetzt selber mache und dann einer Fliege auf hundert Meter das linke Aug ausschießen. Will ich aber gar nicht. Ich bin Minimalist. Ein fauler Sack. :D Ich stelle mir nur die Frage: Welche Maßnahme würde bei minimalem Aufwand eine deutliche Verbesserung bringen? Und da rangiert der Mittenschnitt ganz oben.
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Esteban
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Sammelsurium

Beitrag von Esteban » 24.01.2007, 22:08

Hallo,

ich geh mal davon aus, das Du deine Pfeile bewußt aus den gerade verfügbaren Hölzern gebaut hast und nicht in den Bogenladen gegangen bist. :D

Ein Bogen mit Schußfenster ist zwar bei den Spinewerten toleranter, als ein Bogen ohne - Dein Spinewertsammelsurium dürften aber die Toleranz doch etwas überfordern.

Die Idee mit dem Spinewerttester ist gut. Damit kannst Du Dir einen Satz Pfeile mit annähernd gleichem Spinewert bauen und dann macht auch das Fenster wirklich Sinn.

Oder Du bleibst dann bei Deinem bisherigen Bogen und hast keinen Federverschleiß :D :D

Das wäre dann der minimalste Aufwand - nur Pfeile mit gleichem Spine :D


Gruß


Esteban

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captainplanet
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RE: Sammelsurium

Beitrag von captainplanet » 24.01.2007, 23:33

Original geschrieben von Esteban
Ein Bogen mit Schußfenster ist zwar bei den Spinewerten toleranter, als ein Bogen ohne - Dein Spinewertsammelsurium dürften aber die Toleranz doch etwas überfordern.
Die Idee mit dem Spinewerttester ist gut. Damit kannst Du Dir einen Satz Pfeile mit annähernd gleichem Spinewert bauen und dann macht auch das Fenster wirklich Sinn.

Oder Du bleibst dann bei Deinem bisherigen Bogen und hast keinen Federverschleiß :D :D

Mir geht es nicht um Perfektion- mir geht es um eine Verbesserung. Ein Spinetester ist bereits auf meine Bastelliste im Hinterkopf gespeichert, allerdings ist mein nächstes Projekt eine Armbrust. Dauert also noch.

KOMPLETT GLEICHE PFEILE wären für mich schon eine gewaltige Umstellung. Es ist ja nicht nur der Spinewert. Sie sind ja auch mal zwei, drei Zentimeter länger oder kürzer, ein paar Gramm schwerer oder leichter und nur fast ganz gerade sind sie sowieso fast alle. ich müßte die meisten meiner Pfeile als Ausschuß betrachten und das bring ich einfach nicht übers Herz! Deshalb hoffe ich mal auf das Schußfenster. Und die Hoffnung wird wohl noch eine Weile währen, denn die Staves trocknen noch.

Bei meinem bisherigen Bogen zun bleiben kommt gar nicht in Frage. Es ist ein Eschenbogen mit hauchdünnen Jahresringen, dafür mit mörderischem Stringfollow. Mein Erstversuch halt. Trotz respektablen 25 Kilo bei 60cm Auszug schießt er gerademal 70 Meter weit. Einen Vorteil hat er aber: Er steckt Nockbrüche und Sehnenrisse ganz lässig weg!
Mit dem neuen Bogen muß sich dann eh ein bisserl was ändern. Ich hab mir vorgenommen echtes Sehnengarn zu organisieren und keine haselnußpfeile mit Selfnocks mehr zu schießen.
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